Woraus entspringt die menschliche Religiosität und der Glaube an explizite Gottheiten? Drei Erklärungsansätze haben sich in den letzten Jahren herauskristallisiert: ein sozialpsychologischer, ein kognitiver und ein kontextueller. Ein Team von Forschenden hat diese Ansätze in einer umfangreichen Studie auf die Probe gestellt.
Drei Theorien des Atheismus
Säkularisierung – Die sozialpsychologische Säkularisierungstheorie vermutet, dass religiöse Gefühle und Gemeinschaften die Funktion eines gesellschaftlichen Klebers erfüllen. Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass der Glaube an einen rachsüchtigen Gott Gesellschaften zusammenhalten kann. Diesem Ansatz folgend entsteht Atheismus aus wohlhabenden und angstfreien gesellschaftlichen Strukturen, in denen die Individuen nicht gegenseitig ums Überleben wetteifern müssen.
Kognition – Der kognitive Ansatz postuliert einen direkten Zusammenhang zwischen neurologischen Strukturen und Religiösität. Demzufolge sei die Fähigkeit unseres Gehirns, zu abstrahieren und zu repräsentieren ausschlaggebend dafür, dass sich Religionen entwickelt haben. Kurz gesagt: Ein Lebewesen, das fähig ist, in seinem Geist (noch) nicht existierende Entitäten zu visualisieren, sprich, Pläne zu fassen und sie auszuführen, wird diese Fähigkeit automatisch auf andere Lebensbereiche anwenden. Religiosität kann in dieser Theorie als "Werkseinstellung" des menschlichen Gehirns betrachtet werden. Analog dazu ist Atheismus "das Ergebnis zielgerichteter, anstrengender Arbeit".
Doppelter Ursprung – Dieser Ansatz geht davon aus, dass Religiosität durch das Zusammenspiel einer fortgeschrittenen Neuro-Architektur mit der sie umgebenden Kultur entsteht. "Menschen neigen dazu, manche Konzepte eher anzunehmen als andere, entweder aufgrund ihrer Inhalte oder wegen des Kontexts, in dem ihnen diese Konzepte begegnen", schreiben die Autor*innen der vorliegenden Studie. Die Kernfrage dieses Ansatzes ist weniger die Frage, ob wir glauben, sondern warum wir woran glauben.
Diese drei Theorien haben eines gemeinsam: Sie alle prognostizieren, dass die überwältigende Mehrheit der Menschen auf die eine oder andere Art religiös ist. Sie unterscheiden sich jedoch fundamental in ihren Erklärungsansätzen dafür, wie und warum jemand areligiös wird.
Mit Gott ists kompliziert
Die Forschenden haben ein repräsentatives Panel von 1.417 US-Amerikaner*innen befragt, um zu überprüfen, welcher dieser drei Erklärungsansätze die treffendsten Vorhersagen in Sachen Ursprung des Unglaubens liefern kann. Als Sieger ging die Theorie des doppelten Ursprungs hervor.
Die Autor*innen resümieren: "Jedes Modell, das sich nicht überwiegend auf kontextbezogenes, kulturelles Lernen stützt, scheint ungeeignet, um die Ursprünge von Areligiösität zu erklären. Mehr noch, solche theoretischen Modelle sind notwendigerweise unvollständig, sie sind fehlerhafte evolutionäre Erklärungsansätze. Die Erkenntnis, dass selbst das Aufwachsen in einer Umgebung, die relativ wenig erfahrbare religiöse Devotionalien enthält, schon zu Areligiösität führt, zeigt, dass frühere Vermutungen, Areligiösität resultiere aus 'speziellen kulturellen Umständen' und einem 'starken kulturellen Grundgerüst', nicht zutreffend sind."
Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass der Weg zum Atheismus weniger Hirnschmalz braucht, als von kognitionsbasierten Theorien vermutet: "Kognitive Reflexion war in diesen Datensätzen nur moderat mit atheistischen Einstellungen verknüpft. Diese Ergebnisse […] deuten darauf hin, dass frühere Theorien, die zielgerichtete kognitive Reflexion als notwendiges Element für Areligiösität betrachten, zu überschwänglich waren."
Auch die Auswirkungen materiellen Wohlstands auf die Religiösität der Befragten waren geringer als erwartet. Ein möglicher Erklärungsansatz für dieses Ergebnis ist der betrachtete Zeitraum. Materieller Wohlstand beziehungsweise materielle Armut könnten bereits vor dem Eintreten kultureller Faktoren den Rahmen für die Religiösität einer Gesellschaft abstecken. Wird eine Gesellschaft reicher, dauert es möglicherweise eine gewisse Zeit, bis die veränderten materiellen Bedingungen auch in den Köpfen der Individuen zu nachhaltigen Veränderungen führen. Dieser Mehrgenerationenansatz verdiene es, tiefgreifender erforscht zu werden, so die Autor*innen.
24 Kommentare
Kommentare
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Mit anderen Worten bedeutet das hier beschriebene Resümee, dass wenn es allen gleich gut geht, Religion obsolet wird.
Diese Einstellung vertrete ich seit vielen Jahren.
Kain Glaube am Permanenter Link
>> Analog dazu ist Atheismus "das Ergebnis zielgerichteter, anstrengender Arbeit".<<
Wo ist den der Link zu dieser komischen Studie?
Tilman Kluge am Permanenter Link
https://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1177/1948550621994001
Ulrich Körner am Permanenter Link
Einfache Menschen und Gemüter müssen doch mit Religion versorgt werden, sonst brechen sie zusammen. Sagte schon Voltaire im Rahmen der Aufklärung.
Jörg Heep am Permanenter Link
Ich denke, um Religiösität zu verstehen, müssen wir weiter zurück gehen. Dann wird auch das Nichtglauben einfacher.
Der Mensch ist von sich aus sehr neugierig. Der Explorationstrieb hat erste Werkzeuge und andere Hilfsmittel zutage gebracht und sich immer weiter entwickelt. Es gab jedoch Phänomene in der Natur, die sich nicht erklären ließen. Daher wurden Geister postuliert, die das alles verursachen. Man brachte Gaben und Opfer um sie gut zu stimmen.
Es gab dann Leute, die dieses Verhalten beobachteten und sich ein System einfallen ließen um ihren Nutzen (Gaben und Macht) daraus zu ziehen. Sie ernannten die "Naturgeister" zu Göttern, zu denen nur sie den direkten Draht haben. Das waren die ersten Hohepriester. Den Gläubigen werden noch Geschichten erzählt um alles zu legimentieren. Zuerst gab es viele Götter und dann nur einen, wie bei den Köchen und dem Brei.
That's it. Religion ist ein lukratives System von Macht und Kontrolle. Und daran hat sich bis heute nichts geändert, außer dass das System, nach anfänglich brachiale Gewalt immer ausgefeilter wurde um auf all erdenklichen Wegen Einzug in Psyche, Kognition und Staatsbeeinflussung zu erhalten.
Uwe Lehnert am Permanenter Link
Die Ansätze zur Erklärung von Religion beziehungsweise zu deren Ablehnung erscheinen mir ziemlich »verkopft«.
1. Der von den Menschen erkannte Widerspruch zwischen der behaupteten Barmherzigkeit und Allmächtigkeit Gottes und dem erkennbaren weltweiten Leid irritierte Menschen schon in alter Zeit, zumindest die Philosophen. Dieser Widerspruch wurde bereits im klassischen Griechenland erkannt und vermutlich von Epikur etwa wie folgt logisch strukturiert:
- Ist Gott willens, aber nicht fähig, das Übel zu verhindern? Dann ist er nicht allmächtig!
- Ist er fähig, aber nicht willens, das Übel zu verhindern? Dann ist er nicht allgütig!
- Ist er jedoch sowohl fähig als auch willens, das Übel zu verhindern? Woher kommt dann das Übel in der Welt?
Es handelt sich bei dieser Problematik um die so genannte Theodizee, was so viel heißt wie »Rechtfertigung Gottes«.
2. Speziell die christliche Lehre verspricht in ihrer sog. Heiligen Schrift, besonders im Neuen Testament, an vielen Stellen Gottes Hilfe. Signifikant oft tritt diese Hilfe nicht ein, auch dann nicht, wenn inbrünstig gebetet wurde. Dieser auffällige Widerspruch zwischen den verheißungsvollen Bibeltexten und dem realen Leben blieb nachdenklichen Menschen nicht verborgen und führte bei vielen zu zunehmender Distanz zum Glauben, bis hin zur Abkehr vom Glauben. Besonders viele Menschen fielen schon im Mittelalter, als im 14. Jahrhundert die Pest wütete, vom Glauben ab, viele wurden schon damals (mehr oder wenig heimlich) Atheisten.
Es gibt da einen interessanten vergleichenden Versuch, festzustellen, ob Gebete bei Schwerkranken hilfreich sind. Drei Gruppen von Schwerkranken wurden gebildet: Für eine Gruppe wurde gebetet und die Kranken wurden darüber informiert. Für eine weitere Gruppe wurde gebetet, ohne dass diese darüber informiert wurde. Für die dritte Gruppe wurde nicht gebetet. Es stellte sich heraus, dass die erste Gruppe gegenüber Schwerkranken, für die nicht gebetet wurde, eine höhere Sterberate aufwiesen. (Vermutlich deswegen, weil diese aus den Gebeten schlossen, dass es um sie sehr schlecht stehen muss, wenn für sie schon gebetet werden müsse.) Die zweite Gruppe, die nicht darüber informiert wurde, dass für sie um göttlichen Beistand gebetet wurde, zeigte keinen Unterschied gegenüber der dritten Gruppe, für die nicht gebetet wurde.
3. Die Erkenntnisse der modernen Naturwissenschaft haben ganz wesentlich dazu beigetragen, dass Menschen zunehmend die größeren Zusammenhänge in der Natur verstanden und erkannten, dass statt Gott offenbar Naturgesetze die Vorgänge in der Natur und im eigenen Körper bestimmten. Besonders die Evolutionslehre erklärte in eleganter Weise die Fülle des beobachtbaren Lebens und die Menschwerdung. Die biblische Lehre von der Formung des Menschen aus Lehm wurde nach und nach als Legende erkannt. Die Darwinsche Evolutionstheorie war in den Augen der Kirche zwar Teufelswerk, wurde schließlich aber im Jahr 1996 von der katholischen Kirche als wissenschaftliche Erklärung für die Entwicklung der Arten und letztlich des Menschen anerkannt. Diese Anerkennung erfolgte allerdings nur unter der Bedingung, dass Gott die Entwicklung auf den Menschen als Ziel gelenkt und ihm im Gegensatz zum Tier eine unsterbliche Seele verliehen habe. Womit eigentlich die Zustimmung wieder zurückgenommen wurde.
Paul München am Permanenter Link
Beten für Schwerkranke: bei der Münchner Wallfahrtskirche in Ramersdorf steht diese Woche wieder "Beten für Gesundheit" von fünf namentlich (!) Genannten auf der öffentlich an der Außenmauer ausgehängten Got
Und was ist mit denjenigen Kranken, für die niemand betet? Wenn man Gläubigen solche Fragen stellt, reagieren sie äußerst gereizt, aber Antwort bekommt man entweder keine, oder sie versuchen sich mit Geschwurbel herauszureden.
Genauso bei Katastrophen verschiedener Art, da wird dann Gott quasi freigesprochen, wenn er nicht eingreift, mit dem Hinweis, dass ja böse Menschen daran schuld seien. Dass Unschuldige darunter leiden müssen, ist für die Gläubigen einfach irrelevant, schockierend!
Uwe Lehnert am Permanenter Link
Es ist eben alles letztlich so unlogisch, woran die Leute glauben, dass man nur den Kopf schütteln kann. Erklärbar ist das eigentlich nur damit, dass diese Menschen Vernunft und Glauben strikt trennen.
Bernd Kockrick am Permanenter Link
Ähnlich wie in totalitären Regimen oder Ideologien ist es bequemer, einfach den Vorgaben zu folgen, als selber zu denken. Wenn man den Regeln (Geboten) folgt, gibt man auch alle Verantwortung ab.
A.S. am Permanenter Link
Die Studie lässt unsere Instinkte außer Acht.
- Religionen appellieren an unseren Selbsterhaltungsinstinkt in mehrfacher Hinsicht: Gottesfurcht, Todesfurcht, Furcht vor Mächtigen und vor Unsichtbarem, Verheißung von ewigem Leben im Paradies (Schlaraffenland, wo Milch und Honig fließen)
- Religionen appellieren an unseren Hordeninstinkt (das ist der Instinkt, der uns zu sozialen Wesen macht und weitgehend unser Sozialverhalten steuert) mit dem Gemeinschafts-Motiv. Religionen reden unentwegt von Gemeinschaft - das zielt auf unseren Horden-Instinkt. Auch das Führer-Motiv (biologisch: Alpha-Männchen) zielt auf unseren Horden-Instinkt. "Gott" ist das fiktive, perfekte Alpha-Männchen.
Ich halte die Grundannhame der Studie für falsch. Religion ist nicht natürlich, sondern wird uns indoktriniert. Aberglaube ist natürlich. Religion ist indoktrinierter Aberglaube, Aberglaube mit Lehrbuch sozusagen. Die Niederschrift des Aberglaubens in sogenannten "heiligen Büchern" hat dessen systematische Indoktrination von Generation zu Generation ermöglicht.
Christian Meißner am Permanenter Link
"Ich halte die Grundannhame der Studie für falsch. Religion ist nicht natürlich, [...]"
Wie kommen Sie darauf, dass das die Grundannahme der Studie wäre? Die Autoren haben doch belegt, dass die Theorie des doppelten (!) Ursprungs die plausibelste ist.
"Dieser Ansatz geht davon aus, dass Religiosität durch das Zusammenspiel einer fortgeschrittenen Neuro-Architektur mit der sie umgebenden Kultur entsteht."
In diesem Zusammenhang sei die Frage erlaubt, welchen Hirnzustand man denn als "natürlich" annehmen soll und was dann diese Annahme für Konsequenzen für unsere Gesellschaftsordnung hätte.
A.S. am Permanenter Link
Ich beziehe mich mit meiner Kritik auf den selben Satz wie Sie, Herr Meißner, den Satz:
"Dieser Ansatz geht davon aus, dass Religiosität durch das Zusammenspiel einer fortgeschrittenen Neuro-Architektur mit der sie umgebenden Kultur entsteht."
Mit der Hilfe von Aberglauben werden Lücken im Weltverständnis provisorisch geschlossen. Das als Leistung einer fortgeschrittenen Neuro-Architektur zu sehen erscheint plausibel. Das Aberglauben im Hirn entsteht und damit menschengemacht ist, ist ein alter Hut.
Aber das "Zusammenspiel mit der sie umgebenden Kultur" ist meiner Ansicht nach zu hinterfragen. Hinter dieser wohlklingenden Floskel steckt meiner Meinung nach Indoktrination als wesentlicher Treiber. Kultur ist schließlich auch menschengemacht.
In der christlichen Religion kennen wir viele Rituale, die heidnischen Ursprungs sind und christlich umgeformt wurden. Die Umformung geschah ganz gewiss nicht zufällig. Und damit sind wir beim Kern: Wird Religiösität "gemacht" oder "entsteht" Religiösität?
Nach meiner Meinung - und das ist meine Kritik - wird Religiösität im Wesentlichen von den religiösen Führern gemacht und uns dann indoktriniert. Glaube war die letzten Jahrtausende keine freiwillige Angelegenheit, sondern man wurde zum "Glauben" mit Gewalt gezwungen und der Höllendrohung genötigt.
Deswegen vertrete ich die These:
Religiösität ist nicht natürlichen Ursprungs, sondern wir werden durch Indoktrination religiös gemacht.
Zum Abgerlauben gilt das zuvor geschriebene.
Das "entsteht" im anfangs zitierten Satz ist entweder eine Nebelkerze oder "wissenschaftliches Gummi", weil die Autoren der Studie schärfere Aussagen sich nicht getraut haben.
A.S. am Permanenter Link
Nachtrag: Wir kennen ja mittlerweile die Strategie der Kirchen: Erst alles abstreiten, solange es irgend geht, und dann nur in homöopatischen Dosen das zugeben, was nicht länger geleugnet werden kann.
So kommt mir auch die Aussage der Studie vor: Ein kultureller Einfluß (menschlicher Einfluß!) auf die Religiösität kann nicht länger geleugnet werden, also räumt man ihn der Not gehorchend in einer möglichst vagen Form ein.
Sobald klar wird, dass Religionen von Menschen gemacht sind, ist der ganze religiöse Klimbim seines Zaubers beraubt.
Christian Meißner am Permanenter Link
Also, liebe A. S., ich stimme Ihnen insofern zu, als dass natürlich "Entstehen" von Religiosität als Massenphänomen ohne andere menschliche Akteure nicht denkbar wäre.
Religion ist m. E. das "gemachte" soziale Konstrukt und Religiosität das daraufhin "entstandene" neurobiologische Phänomen. Vielleicht dockt Religion dabei an der frühkindlichen Phantasie an.
Ähnlich ist es wohl bei "Nation" und "Nationalbewusstsein". Auch hier sind übrigens Emotionen und Identitätsfragen mit im Spiel, was eine sachliche Auseinandersetzung mit der Problematik so schwierig macht. "Nation" würde dann an den Herdeninstinkt bei einem sich vorgestellten größeren Gruppenzusammenhang andocken.
Über all das sollte man aufklären. Von der Perspektive der individuellen Freiheit aus gesehen, gibt es aber keinen (a)religiösen oder (a)nationalen Hirnzustand, der ohne Weiteres gesellschaftlich zu präferieren wäre. Es kann auf gesellschaftlicher Ebene m. E. lediglich auf Einhaltung der Regeln für einen rationalen Diskurs bestanden werden.
Möglicherweise haben die Autoren der Studie sich diesen bescheideneren Ansatz bei der Wahl ihrer Worte dann auch zu eigen gemacht.
A.S. am Permanenter Link
Lieber Herr Meißner,
Ihrer Ausführung:
"...ich stimme Ihnen insofern zu, als dass natürlich "Entstehen" von Religiosität als Massenphänomen ohne andere menschliche Akteure nicht denkbar wäre.
Andererseits müssen die Handlungen dieser Akteure auch im Gehirn "andocken" können.",
stimme ich vollumfänglich zu.
Die Andockstellen in unserem Hirn sind nach meiner Auffassung die stakren Instinkte: Der Selbsterhaltungstrieb und der Hordentrieb (dem wir unser "soziales Wesen" verdanken). Bei den bekannten 72 Jungfrauen wird zusätzlich der Fortpflanzungstrieb aktiviert.
Sie kennen vermutlich den Spruch: "sex sells". Der Zusammenhang dahinter ist, dass durch die Triggerung des Fortpflanzungstriebs der rationale Verstand ein Stück weit abgeschaltet/unterdrückt wird und wir Dinge kaufen, die wir bei komplett klarem Verstand weniger oft kaufen würden (statistische Aussage).
Die mehrfache Ansprache des Selbsterhaltungstriebs (der allmächtige Gott hat immer etwas Bedrohliches, Hölle und Teufel haben etwas Bedrohliches, die Wiederauferstehug von den Toten und das ewige Leben im Paradies haben etwas ungeheuer Verlockendes) schaltet wie bei "sex sells" den Verstand teilweise ab. Die Vorstellung von einem Gott als Herrscher der Welt und die starke Gemeinschaft der Gläubigen triggert den Hordeninstinkt und wir verhalten uns automatisch gegenüber Gott so, wie jedem irdischen menschlichen Alphatierchen, mit Unterwürfigkeit und Ranschleimen (Opfer bringen).
Die religiösen Führer verstehen es sehr gut, uns mit Hilfe unserer Instinkte in ihrem Sinne zu manipulieren. Wo ich micht nicht festlegen möchte ist die Frage, wieviel die Priester davon wissentlich (also boshaft) mit uns treiben und wieviel unwissentlich, den religiösen Gebräuchen und Formeln folgend.
Paul München am Permanenter Link
Das habe ich mich auch schon oft gefragt, wenn Priester/Bischöfe/Kardinäle im Fernsehen sprachen.
A.S. am Permanenter Link
Wer das böse Spiel nicht mitspielen möchte, wie Prof. Mynarek, fliegt ganz schnell raus.
Wie Sie sagen, die eine Gruppe glaubt den Unsinn von Friedens- und Nächstenliebe wirklich. Das sind die dummen Gutmenschen. Diese Gruppe verschafft der anderen, der bösartigen und raffinierten Gruppe, die Tarnung. Deshalb lässt die raffinierte Gruppe die dumme Gruppe gewähren und stellt sie bei jeder Gelegenheit fürs Volk ins Schaufenster.
Die Raffinierten machen nicht weiter aus Mangel an Alternativen. Da unterstelle ich schon böse Absicht. Der Weg in die innere Emigration und Passivität steht jedem "raffiniertem" offen, der aussteigen möchte. Ausstieg nach Innen (z.B. Kloster), nicht nach Außen. Beim Ausstieg nach Außen gibt's Ärger, siehe Mynarek.
Bruder Spaghettus am Permanenter Link
Ich bin immer wieder erstaunt, warum solche Studien nie die östlichen 5 Bundesländer betreffen.
Der Anteil der Atheisten liegt dort noch heute bei 80%, obwohl die Kirchen alles versuchen, den Osten zu missionieren.
Das scheint zu zeigen, ist Religion erst mal aus den Köpfen verschwunden und wird nicht mehr gelebt, kommt sie auch so schnell nicht wieder.
Natürlich kann es aber auch sein, dass wir Ossis alle ganz besonders zu zielgerichteter, anstrengender intellektueller Arbeit geeignet sind. :)
Tilman Kluge am Permanenter Link
Es geht m.E. nicht um Glauben an Gott oder gar an eine personifizierte Gottheit, sondern um "von Gott wissen" oder "nicht von Gott wissen".
Vgl. Statement u. Literatur http://gw.igsz.de und Aufsatz "Scio deum realiter esse" https://sci.igsz.de
Religionen sind Wege zu Gott. Dieser Wege sind z.T. organisatorisch (Kirchen etc.) unterlegt.
Es bleibt hier hinsichtlich kirchlich geistlicher Praxis bei der Frage, inwieweit es sich bei kirchlicher Dogmatik um ein bürokratisches Erlasswesen handelt oder im wesentlichen um Verwaltungskunst respektive dessen, für religiose Gemeinden die entsprechende geistig geprägte Sachwaltung vorzunehmen.
anne nerede am Permanenter Link
Was macht Gehorsam so attraktiv?
In Anlehnung an die Arbeiten der Anthropologin Mary Douglas und des Religionswissenschaftlers Walter Burkert argumentiert Bökenkamp, dass die proaktive Zustimmung der Öffentlichkeit zu den verschiedenen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Pandemie (z.B. verpflichtendes Social Distancing) und dem Klimawandel (reduzierter Energieverbrauch) einige erkennbare Muster wiederholt, die er mit bestimmten religiösen Phänomenen in Verbindung bringt.
Dazu gehören die Erwartung von Opfern in Form von Selbstverleugnung oder Selbstbestrafung, die Bevorzugung moralischer Argumente (Pandemie oder Überschwemmungen als Strafe für falsches Verhalten), die Rhetorik der Anprangerung von Ketzern (Anti-Vaxxer und Klimaleugner) und das Auftreten prominenter Persönlichkeiten, die nach Bökenkamps Ansicht die Rolle von Heiligen oder Priestern spielen. Bei der Beteiligung an der Coronavirus- und Klimapolitik handele es sich um die Wiederholung von atavistischen Verhaltensmustern, die sonst aus traditionellen Religionen bekannt seien, nun aber in einer weitgehend säkularen Gesellschaft unter der Ägide wissenschaftlicher Autorität ausgelebt würden. Daher seine Vermutung, dass die Wissenschaft als Ersatzreligion fungiert.
Michael Brandt am Permanenter Link
Religion entstand, um sich die Welt zu erklären. Mit der Zeit sah man dann Religion als Vehikel, um Gesellschaften zu strukturieren und Macht auszuüben.
Manfred Schleyer am Permanenter Link
Der eigene Gott ist wirklich wahr, nur die tausend anderen sind alle falsch: Zeus und Jupiter, Isis und Osiris, Thor und Manitu ... Wie kann man dagegen ankommen?
Heinz König am Permanenter Link
Menschen erfanden Götter als Erklärung für Unbekanntes: Gewitter-----> Donar...
Warum glauben wir den Mist? Wir alle kamen frei = gottlos = atheistisch auf diese Welt, dann wurden wir gekapert und dem jeweiligen Gott zugeschustert.
Ein Teil von uns wurde zwangsgetauft und in einen Vertrag gepresst, obwohl wir nicht geschäftsfähig waren.
Alle wurden fortan indoktriniert, bis uns der Schwachsinn sooo noooormal vorkam.
Hauptsache, der Religionsvermarkter macht gut Kohle....
Paul München am Permanenter Link
Gestern lief im Bayerischen Fernsehen ein Film, der zum Inhalt hatte, die Schönheit eines Bergdorfes zu zeigen.