Ghana

Kirchensturm, nachdem Priester Tod eines Imam für 2019 prophezeite

In Teilen des afrikanischen Kontinents halten sich Aber- und Wunderglaube noch besonders hartnäckig. Und während in Mitteleuropa gestaunt wird, welcher Beliebtheit sich wirkungslose Zuckerkügelchen als Medizin erfreuen und wie begeistert Horoskope gelesen werden, haben Propheten z. B. in Ghana regen Zulauf.

Mittels Heilversprechen oder Neujahrs-Vorhersagen versuchen die selbsternannten Propheten ihre Gläubigen bei Laune und spendenbereit zu halten. Bei Reverend Isaac Owusu-Bempah mündete seine Vorhersage des potentiellen Todes des ghanaischen Chef-Imams in eine verwüstete Kirche.

Nachdem Reverend Isaac Owusu-Bempah erklärte, dass Chef-Imam Nuhu Sharabutu im neuen Jahr 2019 womöglich stürbe, löste er einen wütenden Mob aus, der seine Kirche zerstörte. Sharabutu verurteilte die Zerstörung der Kirche und rief zur Vergebung für Owusu-Bempah auf. Ghanas Bevölkerung ist überwiegend christlichen Glaubens und kennt bisher kaum religiöse Konflikte. Warum also nimmt ein Priester einen womöglich gewalttätigen Konflikt in kauf?

Priester diverser christlichen Gemeinschaften geben sich als Propheten aus, um mit diesem Konzept Gläubige um sich zu scharen. Besonders beliebt dabei sind Vorhersagen von Katastrophen, die nicht selten in Dauergebete und reichlich sprudelnde Spendengelder münden. Tritt die Katastrophe nicht ein, feiert sich der vermeintliche Prophet und verweist auf den Erfolg der Gebete, die Elend und Tod vermieden hätten.

Ähnlich perfide sind die vermeintlichen Wunderheilungen durch "Propheten". Kaum eine Woche vergeht, in der nicht jemand behauptet HIV und AIDS mittels Gebete, womöglich noch ergänzt durch ein paar Kräuter, heilen zu können oder andere medizinische Wunder zu vollbringen.