(hpd) In der European Humanist Federation (EHF) arbeiten Organisationen aus über 20 Ländern zusammen für ein Säkulares Europa. Mitte Mai kamen sie zu einer Konferenz in Brüssel zusammen. Der hpd fragte Teilnehmende, warum ihnen Europapolitik wichtig ist. Bis zur Europawahl werden ihre Stimmen täglich auf dem hpd sprechen.
Renate Bauer ist Präsidentin des Dachverbands freier Weltanschauungsgemeinschaften (DFW)
„In den europäischen Verträgen steht die Trennung von Kirche und Staat. Diese Neutralität auch umzusetzen bedarf einer starken humanistischen Stimme,“ fasst Renate Bauer ihre Sicht zusammen. Für sie steht Europapolitik für „wichtigen Dialog, der uns in vielen Dingen voranbringt, zum Beispiel in Form der verbindlichen Antidiskriminierungsrichtlinie.“ Natürlich bedeute Europa auch Verantwortung und Belastung, aber Deutschland habe immer profitiert, auch in der Krise.
Der Austausch unter europäischen Humanisten bringe ihr wichtige Anregungen und Kontakte, zum Beispiel im Bereich von Fortbildungen für humanistische Lehrkräfte. „Die Argumente und Erfahrungen meiner europäischen MitstreiterInnen geben mir immer einen extra Schub, auch auf nationaler Ebene zu bestimmten Problemen tätig zu werden,“ so Bauer. „Um einige Zusammenhänge noch besser zu verstehen, laden wir auch manchmal EHF-VertreterInnen zu unseren Seminaren ein.“ Dabei ist ihr persönlich der Einsatz für Frauenrechte, Religions- und Meinungsfreiheit und soziale Gleichberechtigung am wichtigsten.
Bauer betont, dass eine hohe Wahlbeteiligung auch zur Stärkung des Europäischen Parlaments als gesetzgebende Kraft beitrage: „Aus humanistischer Sicht sollten uns diese demokratischen Prozesse und die Unterstützung liberal-progressiver Kräfte wichtig sein!“
Corinna Gekeler
Fotos: Gekeler, Dachverband freier Weltanschauungsgemeinschaften, Yvan Dheur, Ligue de l’enseignement