KÖLN/BERLIN. (hpd) Anfang Mai 2014 veranstalteten “MOGiS e.V. – Eine Stimme für Betroffene” sowie “pro familia NRW” ein Wissenschaftliches Symposium mit dem Titel “Genitale Autonomie: Körperliche Unversehrtheit, Religionsfreiheit und sexuelle Selbstbestimmung – von der Theorie zur Praxis”. Jetzt sind die Videos der Konferenz erschienen.
Das mit etwa 80 TeilnehmerInnen gut besuchte Symposium fand in der Universität zu Köln unter Beteiligung namhafter WissenschaftlerInnen statt.
Der hpd berichtete bereits ausführlich über das Symposium und die dort gehaltenen Vorträge. Mittlerweile sind die Videoaufzeichnungen der Vorträge veröffentlicht, die der hpd hiermit – wie im Mai angekündigt – auch seinen LeserInnen vorstellen möchte. Die elf Videos sind bei YouTube eingestellt bzw. über die Webseite von MOGiS anzusehen.
Neue Studie zu Schmerzempfinden bei Säuglingen
Die Befürworter der Vorhautbeschneidungen bestreiten und bagatellisieren die zunehmenden Erkenntnisse über das Schmerzempfinden männlicher Säuglinge. Manche religiösen Beschneider behaupten sogar, den angeblich nur geringen Schmerz beim Abschneiden der Vorhaut mit ein wenig süßem Wein oder mit dem Aufbringen von Emla-Salbe aus der Welt schaffen zu können.
In einer jüngst erschienenen Studie der Universität Gießen wird darauf hingewiesen, dass sogar schon Frühchen vor Schmerz schreien und dass im Säuglings- bzw. Kleinkindalter erlittene Schmerzen vom Gehirn nicht – wie früher angenommen – einfach gelöscht werden. Die an der Studie beteiligten Pschychologen kommen zu dem Ergebnis, dass die Kinder um so schmerzempfindlicher sind je jünger sie sind.
Noch vor dreißig Jahren wurden Frühchen auch bei schweren Operationen, ohne jede Betäubung operiert, da man davon ausging, dass Neugeborene noch keinen Schmerz empfinden. Das hat schon längst ein Ende gefunden.
Wann werden die Beschneidungsbefürworter die neuen medizinischen Erkenntnisse respektieren?