Der bereits Mitte 2021 wegen Blasphemie verhaftete Qādirīya Gelehrte Abduljabbar Nasuru Kabara wurde im Dezember 2022 vom obersten Scharia-Gericht des nigerianischen Bundesstaates Kano zum Tod durch Hängen verurteilt. Mit seinen Predigten hatte der 52-Jährige schon länger für Debatten gesorgt, ob es sich um Beleidigung des muslimischen Propheten Mohammed handele oder nicht. Kabara hat bis Mitte Januar 2023 Zeit, sich juristisch gegen das Urteil zu wehren.
Abduljabbar Nasuru Kabara stammt aus einer bekannten Familie von Qādirīya-Gelehrten. Sein Vater, Nasiru Kabara, war einst das Oberhaupt der nigerianischen Qādirīya, heute ist es sein Bruder Qaribullah Nasiru Kabara. Diese Verwandtschaft soll Abduljabbar Nasuru Kabara trotz seiner kontroversen Predigten lange vor einer Verfolgung und Bestrafung wegen Blasphemie geschützt haben.
Im Jahr 2021 jedoch sollte Kabera seine Positionen in einer Diskussionsrunde mit anderen muslimischen Gelehrten darlegen. Diese jedoch wurden ihm als Blasphemie gegen den Propheten Mohammed und einen Wunsch nach Bestrafung wegen Blasphemie ausgelegt. Eine Entschuldigung Kabaras mit der Erklärung, dass einzelne seiner Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen worden seien, wurde nicht akzeptiert.
Kabera wurde vor ein weltliches Gericht gestellt, vor welchem er sich zu verteidigen weigerte. Schließlich wurde er vom Richter zu einer Prüfung seiner mentalen Gesundheit in eine psychiatrische Klinik geschickt und sein Fall dem Scharia-Gericht übergeben. Die Regierung des Bundesstaates Kano hatte daraufhin verkünden lassen, dass alle dort tätigen Prediger einem psychiatrischen Test unterzogen werden sollen.
Das oberste Scharia-Gericht in Kano verurteilte Abduljabbar Nasuru Kabara im Dezember 2022 schließlich wegen Blasphemie zum Tod durch Erhängen. Kabera hat noch bis Mitte Januar Zeit, sich gegen das Urteil zu wehren.