"Selbstbestimmt und frei – Suizidhilfe ist in Deutschland legal" – das ist die Botschaft der neuen Plattform. "Infopunkt.Sterbehilfe" ist jetzt online und klärt umfassend über die Selbstbestimmung am Lebensende auf. Ziel ist es, unideologisch, fundiert und verständlich über die aktuellen Möglichkeiten in Deutschland zu informieren.
Besucherinnen und Besucher finden auf "Infopunkt.Sterbehilfe" detaillierte Informationen zur aktuellen Praxis in Deutschland sowie verschiedene Hilfsangebote. Beantwortet werden zentrale Fragen wie: Wo findet man Hilfe für die Freitodbegleitung? Welche Alternativen bestehen zum Suizid? Wer kann in Notfällen unterstützen? Neben informativen Inhalten bietet die Plattform auch persönliche Geschichten und aktuelle Nachrichten rund um das Thema Sterbehilfe.
Die Initiatoren, Ulla Bonnekoh und Reinhard Konermann, engagieren sich seit langem ehrenamtlich rund um das Thema Sterbehilfe. Inzwischen im Rentenalter widmen sie ihre Zeit nun ganz ihrem Herzensanliegen und informieren in persönlichen Gesprächen, Vorträgen und Workshops über die Möglichkeiten der Selbstbestimmung am Lebensende, von der Patientenverfügung über die Palliativmedizin bis zur Freitodbegleitung. Ulla Bonnekoh erklärt: "Die Unkenntnis ist in Deutschland noch sehr groß. Mit 'Infopunkt.Sterbehilfe' möchten wir einen verlässlichen und leicht zugänglichen Anlaufpunkt schaffen, der Betroffenen alle wichtigen Informationen bereitstellt, die sie in dieser sensiblen Lebensphase benötigen. Es ist uns ein besonderes Anliegen, die Grundrechte am Lebensende klar und verständlich darzustellen, damit alle Bürgerinnen und Bürger über ihre Möglichkeiten informiert sind."
Wichtig ist beiden die Unterscheidung zwischen der Suizidhilfe – oft auch Freitodbegleitung genannt – und der aktiven Sterbehilfe. Der Begriff Sterbehilfe umfasst beides; während die Suizidhilfe seit 2020 in Deutschland wieder legal ist und auch stattfindet, ist die aktive Sterbehilfe weiterhin verboten. Der entscheidende Unterschied liegt darin, dass bei der Suizidhilfe die sterbewillige Person selbst den letzten, zum Tod führenden Schritt ausführt, während es bei der aktiven Sterbehilfe eine andere Person tut.
Reinhard Konermann ergänzt: "Unsere Internetseite soll nicht nur informieren, sondern auch Orientierung ermöglichen. Wir möchten zeigen, dass es vielfältige Hilfsangebote gibt und dass niemand diesen Weg allein gehen muss. Besonders wichtig sind uns die persönlichen Geschichten, da sie Einblicke in individuelle Erfahrungen und Probleme erlauben und verstehen lassen, warum Menschen bestimmte Entscheidungen für sich getroffen haben."
Das Portal ist eine Initiative, die das Thema Sterbehilfe enttabuisiert und sachliche Aufklärung ermöglicht. Sie versteht sich als umfassender Ratgeber und Unterstützer in besonderen Lebenslagen. "Infopunkt.Sterbehilfe" bietet keine Freitodbegleitungen an und vermittelt diese auch nicht, sondern stellt wichtige Informationen zur Verfügung, wie und wo man Hilfe finden kann.