Dass sich das preußische Partyvolk alljährlich im Berliner Hofbräu-Wirtshaus zu einem sogenannten "Oktoberfest" zusammenrottet, bereitet der bayerischen Intelligentsia seit jeher gewisse Bauchschschmerzen. Mit dem derzeit stattfindenden Oktoberfest auf dem Potsdamer Platz in Berlin allerdings ist die Maß endgültig voll – und Bayern stellt Strafantrag wegen Gotteslästerung.
Wie viele Vermittlungsausschüsse braucht man, um ein Cannabisgesetz zu stoppen? Glaubt man Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, lautet die Antwort: einen. Zu diesem obszönen Missbrauch des parlamentarischen Konsensfindungsprozesses kam es glücklicherweise schlussendlich nicht, eine Sternstunde vernunftorientierter Politik war die am vergangenen Freitag im Bundesrat geführte Debatte zum Cannabisgesetz allerdings auch nicht.
Seit Beginn der 1950er Jahre war der Verkauf von Alkohol in Saudi-Arabien verboten. In diesem Jahr nun soll nach über 70 Jahren in einem Geschäft in der Hauptstadt Riad der Verkauf erlaubt werden. Es soll im diplomatischen Viertel entstehen und nicht-muslimisches diplomatisches Personal versorgen. Damit soll der illegale Handel mittels Diplomatenkoffern unterbunden werden. Einige Menschen befürchten, dass dies nur der erste Schritt zum Alkoholkauf und -konsum im Land sein könnte.
"Wann Bubatz legal?": Die Antwort auf diese zum Meme gewordene Frage rückt einen Schritt näher – kürzlich debattierte der Bundestag in Erster Lesung den von der Ampelkoalition vorgelegten Gesetzentwurf. Das Cannabisgesetz ist heftig umstritten: Glaubt man der Union, stoßen wir gerade das Tor zur süßlich duftenden Hölle auf, fragt man Legalisierungsbefürworter*innen, ist die Neuregelung zu bürokratisch und an vielen Stellen rechtlich ambivalent. Unser Autor allerdings ist zufrieden, denn die Legalisierung hätte leicht wie das Mautdebakel enden können.
Das Cannabisgesetz der Bundesregierung leitet einen Paradigmenwechsel in der Drogenpolitik ein, weg von Verboten und Strafe, hin zu mehr Jugendschutz, Gesundheitsschutz und Schwächung des Drogen-Schwarzmarktes. Das betont der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert (SPD).
An die neue Regierung aus SPD, Grünen und FDP sind hohe Erwartungen und Hoffnungen auf einen Politikwechsel in verschiedenen Bereichen geknüpft. Dies gilt auch für die Drogenpolitik. Die Ampelparteien haben beschlossen, Cannabis zu legalisieren und Maßnahmen zur Verminderung von Folgeschäden des Drogenkonsums zu stärken – einschließlich Drug-Checking-Angeboten.
Die "INSIGHT-Konferenz" in Berlin zeigte erneut, dass die psychedelische Forschung immer stärker in Richtung Mainstream strebt. Bei aller Euphorie hinsichtlich psychedelischer Substanzen als Behandlungsmittel psychischer Erkrankungen ist jedoch eine Dosis Skepsis angesagt. Ein nüchterner Blick auf eine ernste Angelegenheit.
Nachdem sich die Bürger:innen in fünf weiteren US-Bundesstaaten vergangenen Oktober dazu entschieden, Cannabis zu entkriminalisieren oder sogar zu legalisieren, ziehen nun noch einmal einige States nach. In Mexiko hat derweil das Abgeordnetenhaus einem Vorschlag des Senats zugestimmt, Cannabis für den Freizeitkonsum zuzulassen.
Drei Viertel der Nutzer haben gute Erfahrungen mit Cannabidiol (CBD), jeder zweite kennt Unterschied zwischen Droge THC und Wirkstoff CBD. Und eine Mehrheit wünscht sich sogar eine vollständige Liberalisierung.
Seit Jahrtausenden wird Hanf in Ostasien als Ölsaat- und Faserpflanze angebaut. Die darin enthaltenen Cannabinoide gehören heute zu den weltweit am häufigsten verwendeten psychoaktiven Substanzen. Über die frühe Nutzung der Pflanze als Rauschmittel ist jedoch wenig bekannt.
Ein Würzburger Pfarrer will jetzt Gott beim Whiskytrinken erleben. Glaube sei nämlich ein "Geschmackserlebnis" und habe mit "Achtsamkeit" zu tun: In einer neuen Lifestyle-Wendung wird die absurde Idee von einem allmächtigen Wesen uns nun als Wellnessprodukt angepriesen.
SUBSTANZ - unter diesem Titel engagiert sich eine Arbeitsgruppe für den selbstbestimmten Gebrauch psychoaktiver Substanzen, für eine Drogenpolitik, die auf rational-kritischem Vorgehen sowie allgemein menschlichen Grundsätzen basiert. Ihre Kernaussage ist: "Abstinenzdogma ist wider die menschliche Natur; jede erwachsene Person sollte über ihr Bewusstsein und ihren Körper selbst bestimmen ... dürfen!" Für den hpd sprach Evelin Frerk mit Philine Edbauer, Mitbegründerin von SUBSTANZ.
BERLIN. (hpd) Seit einiger Zeit wird beim hpd über die Legalisierung von Drogen diskutiert. Die Partei der Humanisten (PdH) fordert in ihrem Grundsatzprogramm, "Drogen grundsätzlich zu legalisieren". Generalsekretär David Helmus erläutert für die "Arbeitsgruppe Drogenpolitik", warum die Prohibition gescheitert ist und kein Weg an einer vernünftigen, verantwortungsbewussten und umfangreichen Legalisierung – und damit erst möglichen Regulierung – vorbeiführt.
BERN. (hpd) Im scheinbar ergebnisoffen mit "Wäre eine Drogenfreigabe wirklich humanistisch?" betitelten Artikel erläutert der Autor Dennis Riehle, warum er gegen jegliche Liberalisierung von Drogen ist. Dagegen ist erstmal nichts einzuwenden; es ist sein gutes Recht, seine Meinung zu vertreten. Unsäglich ist hingegen seine Vereinnahme des Begriffs "Humanismus" und die Verquickung desselben mit seiner persönlichen Meinung. Ausserdem strotzt der Text vor Fehlern, Missverständnissen und offensichtlicher Unkenntnis der Faktenlage.
BERLIN. (hpd) Der Autor Dennis Riehle hat in einem Kommentar beim Humanistischen Pressedienst gefordert, die Freigabe auch sog. "weicher" Drogen generell zu verbieten. Das fordert Widerspruch regelrecht heraus. Frank Nicolai erklärt, weshalb die Legalisierung eher positiv für die Gesellschaft wäre.