Eine 21-jährige Lehrerin in Pakistan wurde aufgrund eines Traums ermordet. Der Traum war nicht ihr eigener, sondern der eines 13-jährigen Mädchens. Im Traum war dem Mädchen der Prophet Mohammed erschienen, hatte die Lehrerin der Blasphemie bezichtigt und ihre Tötung gefordert.
Das eigene Zuhause ist für viele Frauen der gefährlichste Ort. Jede vierte Frau in Deutschland erlebt mindestens einmal in ihrem Leben häusliche Gewalt. Das bedeutet, dass wir alle mit großer Wahrscheinlichkeit sowohl Betroffene als auch Täter kennen.
Wenn Frauen zu Todesopfern von "Eifersuchtsdramen", "Familientragödien" oder "Ehrenmorden" werden, ist ihre Geschlechtszugehörigkeit oft ein wesentlicher Bestandteil der Tatmotive. Expert*innen des Instituts für Kriminologie der Universität Tübingen und des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen durchleuchten Taten, Tatmotive und Rechtsprechung auf breiter Datengrundlage.
Nach der am Dienstag veröffentlichten Erhebung des Bundeskriminalamtes waren im Corona-Jahr 2020 119.164 Frauen von Partnerschaftsgewalt betroffen. Für 132 Frauen endete dies tödlich. Damit ist die Gewalt an Frauen im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozent angestiegen. Terre des Femmes fordert von der künftigen Bundesregierung mehr Schutz für Frauen und Mädchen: Ausbau der Frauenhausplätze, Rechtsanspruch für Betroffene, verbindliche Schulungen für Polizei und Justiz.
Anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen veranstalten die Migrantinnen für Säkularität und Selbstbestimmung in Zusammenarbeit mit dem Forum kritischer Wissenschaften (FkW) und der Juristin und Menschenrechtlerin Katharina Goede heute Abend eine Diskussion zur Istanbul-Konvention. Die Veranstaltung findet live via Facebook, Twitter und YouTube statt.
Es ist kein Geheimnis, dass die russische Regierung ein Problem mit Menschen hat, die nicht heterosexuell sind. Selbst eine LGBTQI-freundliche Meinung in der Öffentlichkeit zu äußern steht seit 2013 unter Strafe. Nun hat das Justizministerium die Vereinigung "LGBT-Network" als "ausländischen Agenten" eingestuft – ein Stigma, das der Gruppe ihre aktivistische Arbeit beinahe verunmöglichen wird. Das polnische Parlament arbeitet derweil an einem Gesetz, das geschlechtliche und sexuelle Diversität unsichtbar machen soll.
Religiös-fundamentalistische Einstellungen werden häufig als ein wichtiger Erklärungsfaktor für extremistische Gewalt betrachtet. Empirische Belege sind aber rar. Um die Rolle gewaltlegitimierender Schriftverse zu untersuchen, haben die WZB-Forscher Ruud Koopmans und Eylem Kanol ein Umfrageexperiment unter gut 8.000 christlichen, muslimischen und jüdischen Befragten in sieben Ländern durchgeführt.
Am 13. Juli dieses Jahres sollen zwei Brüder ihre 34-jährige Schwester im Namen der Ehre in Berlin ermordet haben. TERRE DES FEMMES fordert, Gewalt im Namen der Ehre beim Namen zu nennen und endlich Lücken in der Integrationspolitik zu schließen.
Wegen gewaltsamer Ausschreitungen haben die Organisatoren der Pride Parade in Tiflis am vergangenen Montag ihre Demonstration kurzfristig abgesagt. Zuvor war es in der georgischen Hauptstadt zu schweren Übergriffen gekommen, als ein gewalttätiger Mob in der Innenstadt randalierte, JournalistInnen angriff und das Büro der Initiative für LGBTQI-Rechte stürmte – von der Polizei relativ unbehelligt. Die Vorfälle werfen ein bezeichnendes Licht auf ein Land, das die EU-Mitgliedschaft anstrebt, obwohl es noch immer von christlich-orthodoxen und ultrakonservativen Mächten dominiert wird.
Am heutigen Donnerstag verlässt die Türkei das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, die sogenannte Istanbul-Konvention. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) bedauert dies zutiefst und sieht es als weiteren Schritt der Türkei auf dem Weg zum Islamismus. Erdoğan opfere Frauenrechte dem Machterhalt.
Ein Beleg für die Existenz Gottes kann so aussehen: Du gehst in einen Massagesalon. Plötzlich wird geschossen. Ein Mann kommt in dein Behandlungszimmer, bewaffnet, Mord im Blick. Du gehst zu Boden und bittest ihn, dich nicht zu töten. Der Mann sagt, du sollst ihn anschauen. Du schaust ihn an. Er schießt dir ins Gesicht.
Der religionskritische Blogger und Ex-Muslim Amed Sherwan wurde in Flensburg bei einer Demonstration gegen Antisemitismus körperlich angegriffen und als "Scheiß Jude" beschimpft. Gegen den Täter wurde Anzeige erstattet.
Am 11. Mai ist es zehn Jahre her, dass Deutschland als eines der ersten Länder die Istanbul-Konvention unterzeichnete. Im März ist die Türkei wieder aus der Konvention ausgetreten, und auch Polen bewegt sich Richtung Austritt. In Deutschland sind viele der verpflichtenden Maßnahmen bisher nicht umgesetzt worden.
Im Debattierclub der deutschen Medienlandschaft hat man den Achtfachmörder von Atlanta rasch durch die gängigsten Erhitzungsdiskurse gejagt – Rassismus, Sexismus – und sich dann wieder anderen Dingen zugewendet. Dass er seinen Hass mutmaßlich aus seiner Religion bezog, ist dabei allenfalls am Rande Thema gewesen. In den USA hingegen haben die Medien mal reinrecherchiert in die Selbstauskunft des mutmaßlichen Täters: Die asiatischstämmigen Frauen in den Massagesalons hätten für ihn eine "Versuchung" bedeutet, die er dann "eliminieren" musste.
Die Nacht zurückzuerobern war eines der erklärten Ziele der Frauenbewegung. Dahinter steht der Anspruch, dass Frauen sich auch nachts frei in der Öffentlichkeit bewegen können, ohne Angst vor Übergriffen. Selten ging das so gründlich schief wie in der Silvesternacht 2015/2016, als hunderte von Frauen vor dem Hauptbahnhof in Köln – aber nicht nur dort – Opfer sexualisierter Gewalt wurden.