Hamburg

Amoklauf bei den Zeugen Jehovas

Gestern Abend hat in Hamburg ein bisher Unbekannter mehrere Menschen erschossen und weitere verletzt. Die Tat fand in einem Gebäude der Zeugen Jehovas statt. Die Hamburger Polizei stuft die Tat als Amoktat ein.

Nach aktuellen Angaben wurden gestern Abend acht Menschen getötet und einige Personen verletzt. Der mutmaßliche Täter ist mit hoher Wahrscheinlichkeit unter den Toten.

Nach Informationen des ZDF fand in dem dreistöckigen Gebäude der Zeugen Jehovas am Abend eine Veranstaltung statt. Dort fielen gegen 21 Uhr Schüsse. Einsatzkräfte der Polizei seien wenige Minuten später am Tatort gewesen und fanden den Angaben zufolge mehrere Tote und Schwerverletzte. Die Beamten hörten nach Angaben eines Polizeisprechers auch noch einen Schuss "aus dem oberen Teil des Objekts" und fanden dort einen Menschen. Dieser sei "möglicherweise" der Täter oder einer der Täter.

Zur Zahl der Toten äußerten sich zunächst weder die Polizei noch die Hamburger Innenbehörde. "Nach ersten Erkenntnissen sind unter den Opfern mehrere Tote zu beklagen", sagte ein Polizeisprecher laut Bayerischen Rundfunk. "Die Toten haben alle Schussverletzungen."

Die Hintergründe der Schüsse im Stadtteil Alsterdorf sind nach Angaben der Ermittler weiterhin unklar. "Bislang liegen keine gesicherten Informationen zu dem Tatmotiv vor", schrieb die Polizei auf Twitter. "Wir bitten darum, keine ungesicherten Vermutungen zu teilen und/oder Gerüchte zu streuen."

Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) kündigte für heute Mittag (10. März 2023) eine Pressekonferenz an, bei der Details zu der Tat und zum Stand der Ermittlungen bekanntgegeben werden sollen.

Inzwischen haben sowohl Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher als auch Bundeskanzler Olaf Scholz via Twitter auf die Bluttat reagiert. Scholz schreibt: "Mehrere Mitglieder einer Jehova-Gemeinde sind gestern Abend einer brutalen Gewalttat zum Opfer gefallen. Meine Gedanken sind bei ihnen und ihren Angehörigen. Und bei den Sicherheitskräften, die einen schweren Einsatz hinter sich haben."

Der Spiegel veröffentlichte heute früh die Vermutung, dass es sich bei dem Schützen wohl um ein ehemaliges Mitglied der Gemeinde handeln solle. Der mit einer Pistole bewaffnete Mann soll sich "gewaltsam Zutritt zu dem Gebäude der Religionsgemeinschaft verschafft haben, in dem ein Gottesdienst mit bis zu 50 Teilnehmern abgehalten wurde. Die Behörden stufen die Tat demnach als Amoklauf ein. Sie gehen von einem Einzeltäter aus."

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