Die Evangelische Kirche im Rheinland ließ auf ihrem YouTube-Kanal einen von Künstlicher Intelligenz gesteuerten Martin Luther Fragen beantworten. Die Sympathiewerte des Reformators konnte das nicht gerade steigern. Es gab viele äußerst kritische Fragen, unter anderem zu antisemitischen Äußerungen Luthers.
Glaube ist so etwas Schönes, er durchwirkt den Alltag. Überall, wo man hingeht, ist Gott mit dir, oder der gute Jesus, oder aber Engel umschweben dich und wachen über dir. Sollte man Mühe damit haben, sich diesen Umstand zu vergegenwärtigen, so kann man auf kleine Erinnerer zurückgreifen, die es im evangelischen Werbemittelversand "Komm" zu bestellen gibt: Ein Holzkreuz als Handschmeichler, der Waschlappen "Gottesgeschenk", ein Gruß des Allmächtigen auf dem Fußabtreter, das Jesuspflaster fürs blutig geschlagene Knie – in drei Tagen ist alles wieder gut, Spatz!
Die örtliche Vertretung Humanistischer Gemeinschaften in Hessen hat bei ihrer Mitgliederversammlung am 20.10.2018 die Geschäftsberichte verabschiedet und einen neuen Vorstand gewählt.
Die Leipziger Volkszeitung berichtete am Dienstag über die Pläne der Stadt, ein neues Luther-Denkmal zu errichten. Das wird von der Regionalgruppe der Giordano-Bruno-Stiftung (GBS) in Leipzig scharf kritisiert.
Obwohl die Mehrheit der Hamburger Bürger mit dem Christentum und den Kirchen nichts mehr anfangen kann, hat die Bürgerschaft den 31. Oktober zum Feiertag erklärt. Der Reformationstag erinnert an Martin Luther, auch wenn versucht wird, das in Abrede zu stellen.
Das Landesparlament von Schleswig-Holstein hat am vergangenen Donnerstag beschlossen, den Reformationstag als neuen Feiertag einzuführen. Die Bundesländer Niedersachsen, Hamburg und Bremen wollen folgen. Doch gegen die hiermit verbundene Ehrung des bekennenden Antisemiten Martin Luther sowie einen zusätzlichen religiösen Feiertag in Zeiten sinkender Religionszugehörigkeiten regt sich vielfältiger Protest. Nun gesellt sich auch Martin Luther selbst zu den Kritikern.
In die Debatte um die Einführung des Reformationstages als zusätzlichem gesetzlichen Feiertages haben sich in Bremen auch Mitglieder und Aktivisten vom Humanistischen Verband (HVD), der Giordano Bruno Stiftung (gbs) und dem Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten IBKA) mit einer Erklärung eingebracht.
Der studierte Historiker Karsten Krampitz legt mit dem Buch "'Jedermann sei untertan' - Deutscher Protestantismus im 20. Jahrhundert" eine kritische Betrachtung zum Thema bezogen insbesondere auf den praktizierten Untertanengeist vor. Der Autor kann anhand von vielen historischen Quellen den einschlägigen Opportunismus nachweisen und regt ohne platte Polemik zu einem kritischen Umgang mit dieser Geschichte an.
Die evangelische Kirche gab bekannt, dass sie die Jubelfeiern für Luther bedeutend mehr Geld kostete als geplant war. Was sie verschweigt: Auch dem Steuerzahler wurde mehr Geld aus der Tasche gezogen.
In Berlin wurde das "Luther Pop-Oratorium" aufgeführt. Vor der Tür wurden die Gäste unter anderem auch von der Kunstaktion "Der nackte Luther" empfangen. Evelin Frerk schrieb für den hpd einen Bericht über diesen Tag.
Ganz Deutschland feierte am 31. Oktober Martin Luther und das Reformationsjubiläum. Ganz Deutschland? Nein, ein kleines humanistisches Dorf versammelte sich auf Einladung der Humanistischen Akademie in der Berliner Urania, um einen kritischen Blick auf Geschichte und Gegenwart von Religion und Weltanschauung zu werfen. Und nicht zu vergessen: Die große Mehrheit im Lande dürfte schlichtweg nur einen zusätzlichen arbeitsfreien Tag genossen haben.
Die Initiative Religionsfrei im Revier hat zum Abschluss der Luther-Dekade eine Broschüre mit zahlreichen Zitaten des Reformators veröffentlicht. Mit dem Heft soll darüber aufgeklärt werden, dass Luther alle Merkmale erfüllt, mit denen heute Hassprediger charakterisiert werden. Eine Tatsache, die jedoch die öffentliche Hand nicht davon abhielt, die Luther-Dekade mit mehr als einer Viertel Milliarde Euro aus allgemeinen Steuergeldern zu finanzieren.
Der kirchenkritischen Kunstaktion "Der nackte Luther" wurde trotz vorliegender Versammlungsgenehmigung der Zutritt zum Schlossplatz in Wittenberg verweigert, wo derzeit die zentrale Feierstunde zum Reformationsjubiläum stattfindet.
In der Debatte um Auswirkungen der Reformation vor 500 Jahren auf die Zeit der Moderne warnt der Frühneuzeithistoriker Prof. Dr. Matthias Pohlig vor gedanklichen Kurzschlüssen. Spätere Errungenschaften wie der moderne Staat, die Religionsfreiheit, der Kapitalismus oder gar die Säkularisierung ließen sich nicht als direkte Effekte der Reformation nachweisen, schreibt der Reformationshistoriker vom Exzellenzcluster "Religion und Politik" der Universität Münster im Beitrag "Eine Neuzeit ohne Reformation?" in einem neuen Buch über kontrafaktische Geschichte mit dem Untertitel "Was wäre gewesen, wenn…".
Am 21. Oktober findet in Bochum eine Tagung statt, die kurz vor dem Höhepunkt der Luther-Dekade – dem Reformationsjubiläum am 31. 10. - einen Kontrapunkt zu der völlig unkritisch idealisierten Darstellung des Reformators setzen will.