Am 17. Januar erschien für den Sender ProSieben ein Beitrag des reichweitenstarken Wissensmagazins "Galileo". Behandelt wurde in etwas mehr als 13 Minuten angeblich die Frage nach der Wirksamkeit von sogenannter Alternativmedizin, also ob es sich dabei um "Hokuspokus" handele. Jedoch wirkte der Versuchsaufbau nicht über den Clickbait-Effekt hinaus und könnte Spuren von Schleichwerbung enthalten.
Am vorvergangenen Wochenende wurde zum achten Mal in Berlin der "Goldene Aluhut" verliehen. In diesem Jahr erstmalig in Verbindung mit dem Positivpreis "Facts Heroes Award".
Eine 2020 veröffentlichte Studie sollte beweisen, dass ergänzende homöopathische Therapien Überlebenszeit und Lebensqualität von LungenkrebspatientInnen verbessern können. Die Studie wurde als Durchbruch in der Homöpathieforschung gefeiert. Ein Gutachten der Österreichischen Agentur für wissenschaftliche Integrität (ÖAWI) kommt nun jedoch zu dem Schluss, dass verschiedene Ergebnisse der Studie nur durch Datenmanipulation oder -fälschung zu erklären seien.
Soll man davon sprechen, dass die Diskussion um die Homöopathie "polarisiert"? Nun, immer noch präziser ausgedrückt als der langsam kaum erträgliche Euphemismus, die Homöopathie sei "umstritten".
"Zhōngyīxué" wird in China die "Lehre der Chinesischen Medizin" genannt, die dort neben der evidenzbasierten Medizin einen hohen Stellenwert hat. Im Westen kennen wir diese unter dem Begriff "Traditionelle Chinesische Medizin". Diese entstand zu einer Zeit, in der das medizinische Verständnis weitestgehend noch auf magischem Denken beruhte. Die meisten der verschiedenen Behandlungsformen, die dabei auch heute noch Anwendung finden, basieren auf Konzepten, die sich wissenschaftlich als nicht haltbar herausstellten.
Pseudomedizin ist längst zum Exportschlager geworden: Sowohl China als auch Indien werben in der Welt für ihre evidenzfreien Heilmethoden. Die Traditionelle Chinesische Medizin wurde nun gar von der WHO "geadelt".
Die deutsche Heilerin und Theologin Annette Grübnau hat ein Buch über die angeblich bahnbrechenden Erfolge der "Aurachirurgie" geschrieben. Die riesige Gilde der Heilerinnen und Geistheiler – die schweizer Szene umfasst weit über 10.000 Exponenten – nutzt alle sprachlichen und methodischen Tricks, um potenzielle Kundinnen und Kunden anzulocken.
Ein Kilo Zucker für 1.500 Euro? Was klingt wie ein schlechter Scherz oder durchsichtiger Trickdiebstahl, auf den doch niemand ernsthaft hereinfällt, ist in Deutschland leider Alltag und hat eine lange Tradition. Die Rede ist von Homöopathie in Form von Globuli. Die Pseudomedizin Homöopathie profitiert in unserem Gesundheitswesen noch immer von Ausnahmen in Gesetzestexten. Einige Abgeordnete des Bundestags haben sich nun jedoch zusammengetan, um eine Reform anzustreben. Diese birgt das Potenzial, auf verschiedenen Ebenen für die Gesellschaft vorteilhaft zum Tragen zu kommen.
Unsere Kolumnistin Natalie Grams-Nobmann plädiert in ihrer Kolumne dafür, persönlich erlebte Wirksamkeit oder Schädlichkeit von Medikamenten nicht zu generalisieren. Gesundheitskompetenz ist für alle da, entsteht aber nicht durch die Empfindungen von allen.
Schon öfter hat unsere Kolumnistin Natalie Grams-Nobmann darauf hingewiesen, dass die Homöopathie der Einstieg zum Ausstieg aus dem rationalen Denken sein kann. In der Pandemie wird klar, welche schlimmen Folgen es hat, hier nicht gleich gegenzusteuern.
Es gibt in der Schweiz eine stattliche Anzahl von Ärzten und Ärztinnen, die auf Homöopathie spezialisiert sind. In den meisten Fällen münden die Konsultationen in der Verschreibung von homöopathischen Zuckerkügelchen, den Globuli.
Ärztin und Kolumnistin Natalie Grams-Nobmann hat Alternativmedizin früher einmal sogar für die bessere Medizin gehalten. Aber nicht erst seit der Krise ist ihr klar: Im Zweifel gibt es keine Alternative zur echten Wissenschaft.
Was als "Information" über Homöopathie und Co. rüberkommt, ist letztlich oft einfach nur Reklame. Wenn mit dieser Masche Frauen und junge Eltern ins Visier genommen werden, ärgert das unsere Kolumnistin Natalie Grams-Nobmann besonders.
Theodor Much und Edmund Berndt unterziehen sich der Aufgabe, gut lesbar und leicht verständlich über die Zusammenhänge und Hintergründe alternativmedizinischer Angebote zu informieren und vor deren meist sinnlosen und oftmals sogar gefährlichen Praktiken zu warnen. Ergänzt mit Beiträgen des emeritierten Professors für Alternativmedizin, Edzard Ernst, bietet "Geschäfte mit dem Nichts" ein rationales Gegengewicht zu medizinischer Scharlatanerie.
Die Covid-Pandemie hat nicht nur eine weltweite gesundheitliche Krise ausgelöst, sondern auch den Geist eines immer größeren Teils der Menschheit unheilvoll infiltriert. Unsicherheit und Angst benebeln Verstand und Bewusstsein vieler Zeitgenossen. Das Resultat: Wissenschaftsskepsis, Misstrauen gegenüber Gesundheitsbehörden und Politikern, Querdenken, missionarisches Verbreiten von Verschwörungsgeschichten und Fake News.