Nach einjähriger Tätigkeit soll der Arbeitskreis "Politischer Islamismus", der von der Großen Koalition eingerichtet wurde, seine Arbeit einstellen. Auf Anfrage der dpa teilte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums mit, dass "die wissenschaftliche Perspektive hinreichend eingegrenzt sei" und man nun mit einem "regelmäßig stattfindenden Fachtag" fortfahren werde.
Die Expert*innenkommission antimuslimischer Rassismus empfiehlt dem Berliner Senat die Abschaffung des Neutralitätsgesetzes, weil es eine "systematische und institutionalisierte Diskriminierung gegenüber Frauen mit Kopftuch ohne sachliche Rechtfertigung" darstelle. Eine bewusst einseitige und nicht haltbare Sicht auf das Neutralitätsgesetz, findet hpd-Redakteurin Daniela Wakonigg.
"Selbstbestimmung am Ende des Lebens" lautet das Titelthema der MIZ 2/22. Dabei stehen die Positionen der säkularen Verbände und die Frage nach der Selbstbestimmung im Vordergrund.
Es gibt eine jahrzehntelange anthroposophische Tradition des Leugnens von Rudolf Steiners Rassismus. In der vom "Bund der Freien Waldorfschulen" herausgegebenen Zeitschrift "Erziehungskunst" führt Jost Schieren, Professor an der anthroposophischen Alanus Hochschule, diese alte Tradition unter dem neuen Label "Waldorf & Wissenschaft" fort. In seinem Artikel "Anthroposophie in der Kritik" schreibt Schieren: "Rudolf Steiner war kein Rassist". Eine Aussage, die an Eindeutigkeit nicht zu überbieten ist, nicht wahr?
Die "Critical Philosophy of Race" beschäftigt sich schon seit Jahrzehnten mit dem Rassismus in den USA. Ein Reader zum Thema bringt erstmals von wichtigen Texten deutschsprachige Übersetzungen. Indessen wirken auch viele Aussagen etwas abgehoben und müssten vor dem Hintergrund der Situation in den USA verstanden werden.
Der bekannte französische Essayist Pascal Bruckner, ein flammender Anhänger von Aufklärung, Laizität und Menschenrechten, kritisiert in seinem neuen Essay "Ein nahezu perfekter Täter" die "Konstruktion des weißen Sündenbocks". In bestimmten Erscheinungsformen wie etwa des identitären Anti-Rassismus sieht er das Umschlagen in einen Obskurantismus, was bei aller polemischer Darstellungsweise für eine reale Gefahr eben auch für Aufklärung, Laizität und Menschenrechte steht.
Die Kommunikationssoziologin Natasha A. Kelly plädiert in ihrer "Rassismus"-Monographie dafür, den Rassismus mehr als strukturelles Problem "weißer Subjekte" zu betrachten. Die Autorin macht dabei auf unterschiedliche Benachteiligungsformen aufmerksam, erhebt aber die Betroffenenwahrnehmung zu einem zentralen Erkenntnisinstrument.
Andrea Nahles sang einst im Bundestag das Pippi-Langstrumpf-Lied: "Ich mach mir die Welt, wide wide wie sie mir gefällt…". Das war etwas peinlich, aber auch ein kleines bisschen witzig. Überhaupt nicht witzig ist, wenn der Regensburger Bischof seine heile Welt erklärt.
Bei aufklärerischen Einwänden gegen linke Identitätspolitik geht es nicht darum, das allgemeine Engagement für unterschiedliche Minderheiten zu kritisieren. Bedenklich sind die damit einhergehenden Implikationen, etwa die eines identitären Antirassismus, der gegen einen universellen Antirassismus gestellt werden soll. Ein Kommentar.
Linke Identitätspolitik verfolgt die gleichen Ziele wie ihre Kritiker unter den Soziallinken und Liberalen: Gleichberechtigung. Das Problem liegt in der Strategie. Gruppenidentitäten sind der wesentliche Faktor bei gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit – das ist gefährlich. Und damit hören die Probleme noch lange nicht auf.
Mit seinem neuen Buch "Schlacht der Identitäten" liefert der Politikwissenschaftler und Publizist Hamed Abdel-Samad einen in 20 Thesen gegliederten Beitrag zur gegenwärtigen Rassismusdebatte.
Aus dem Nachlass des linken Provokateurs Wolfgang Pohrt sind zwei Vorträge aufgetaucht, welche sich mit den Auffassungen zu "Multikultureller Gesellschaft" und "Rassismus" in den 1980er und 1990er Jahren beschäftigen. Gerade die Abneigung von "krankhaftem" Kollektivdenken macht sie heute wieder aktuell, auch wenn das elitäre und zynische Gehabe von Pohrt womöglich posthum noch mehr verstört als früher.
"die Drei", "Zeitschrift für Anthroposophie in Wissenschaft, Kunst und sozialem Leben", "herausgegeben für die Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland", stellt in ihrer März/April-Ausgabe 2021 "das heiße Eisen" Rassismus und Antisemitismus in der Anthroposophie vor. Wenn Anthroposophen über Rudolf Steiners Rassismus urteilen, steht der Freispruch bereits vorher fest, aber die Begründung überrascht doch immer wieder. Der Anthroposoph Ralf Sonnenberg markiert hier einen neuen alten Tiefpunkt.
Eine WhatsApp-Nachricht, in der Ex-Fußball-Nationaltorhüter und Hertha-BSC-Aufsichtsrat Jens Lehmann den Ex-Nationalspieler und TV-Fußballexperten Dennis Aogo als "Quotenschwarzen" bezeichnete, sorgte in der vergangenen Woche für Diskussionen. Ein Kommentar von Mukeba Muamba.
Der bekannte Publizist Hamed Abdel-Samad legt mit "Schlacht der Identitäten. 20 Thesen zum Rassismus – und wie wir ihm die Macht nehmen" seine Reflexionen zu aktuellen Kontroversen um Identitätspolitik und Rassismus vor. Es handelt sich um teilweise auch autobiographisch geprägte Betrachtungen, welche die problematischen Dimensionen eines identitären Antirassismus betonen und dabei beachtenswerte und interessante Positionen zu einem kontroversen Thema liefern.