Früher, im Lateinunterricht, hatten wir es manchmal mit Begriffen zu tun, die uns später immer wieder einfielen. "Koinzidenz" gehörte dazu, ein Begriff, der verschiedene Bereiche miteinander verband, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben: cum tacent, clamant – (auch) wenn sie schweigen, schreien sie!
Die beiden Journalisten Matthias Meisner und Heike Kleffner haben einen Sammelband mit dem Titel "Extreme Sicherheit. Rechtsradikale in Polizei, Verfassungsschutz, Bundeswehr und Justiz" herausgegeben, worin sich viele Fallstudien zu dem im Untertitel genannten Themenkomplex finden.
Der Philosoph Peter Boghossian und der Mathematiker James Lindsey legen mit "How to Have Impossible Conversations: A Very Practical Guide" eine interessante und nützliche Anleitung zur Gesprächsführung vor. Die Autoren bieten 36 Konversationstechniken mit guten Beispielen und Ratschlägen, um "unmögliche Gespräche" in diesem gesellschaftlichen Klima zu führen.
Religionskritiker Philipp Möller erklärte jüngst die Fridays-for-Future-Bewegung zur Säkularreligion und schockierte damit viele seiner bisherigen Fans. Wie kommt es dazu, dass Möller plötzlich eine These vertritt, die sich vor allem in Klimaleugner-Kreisen großer Beliebtheit erfreut? Auskunft darüber gibt sein aktuelles Buch.
Heinz-Werner Kubitza, ein promovierter Theologe, der mit der Kirche brach, nimmt in seinem neuen Buch "Jesus ohne Kitsch. Irrtümer und Widersprüche eines Gottessohns" eine Dekonstruktion des genannten "Propheten" vor. Dabei stützt sich der Autor auf eine Fülle von Bibel-Zitaten und macht insbesondere bei den Ausführungen zur Ethik von Jesu viele problematische Positionen aus, was dem Buch eine aufklärerische Dimension verleiht.
"Adam der Affe" ist ein Abenteuerroman für junge Leser über Freundschaft, die Evolution des Menschen, Tierrechte und den Glauben an die eigenen Stärken.
Der ehemalige SPD-Grundsatzreferent Nils Heisterhagen legt mit "Das Streben nach Freiheit. Essays gegen die Orientierungslosigkeit" kürzere politische Kommentare aus der Zeit zwischen 2013 und 2019 vor. Es gibt viele Allgemeinheiten und Wiederholungen, gelegentlich aber auch Innovationen und Zuspitzungen, welche in einem eigenen Buch mit klarer Struktur besser aufgehoben gewesen wären.
Fast dreißig Jahre hat es gedauert, bis aus dem Nachlass von Benoîte Groult, ediert von einer ihrer drei Töchter, etwas herauskam, das ebenso interessant ist und wie eine Ergänzung von "Salz auf unserer Haut" wirkt. Jüngere kennen das damalige Werk der Bestsellerautorin vermutlich nicht, aber der Aufschrei damals, 1988 erst in Frankreich, 1989 in Deutschland, war riesengroß. Als sexistisch, feministisch, pornografisch wurde das Buch klassifiziert, hatte doch eine Frau mal über Sex und Gefühle geschrieben, was vornehmlich den Männern zugebilligt wurde – die dann natürlich von der Sicht der Männer über die Frauen und deren Sexabenteuer handelten, so als ob nur denen die wahre Sicht vorbehalten war.
Die Historikerin Ursula Prutsch blickt in ihrem gleichnamigen Buch auf den historischen und gegenwärtigen "Populismus in den USA und Lateinamerika". Dabei beschreibt sie kenntnisreich und locker populistische Akteure, wovon einige in Deutschland weniger bekannt sind, nimmt aber dann doch keinen systematischen Vergleich vor, wofür sie aber einen zehnteiligen Kriterienkatalog entwickelt hat.
Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 kam die Rede von einem nach Nationalsozialismus und Stalinismus kommenden "dritten Totalitarismus" (Yehuda Bauer) auf, wodurch sich die Frage stellte: Ist der Islamismus der Totalitarismus der Zukunft? Boualem Sansals Dystopie "2084" beantwortet die Frage mit einem "Ja".
Der Historiker Bodo von Hechelhammer beschreibt in "Spion ohne Grenzen. Heinz Felfe – Agent in sieben Geheimdiensten" das Leben des Genannten, der sowohl für den BND wie für den KGB arbeitete. Der Autor arbeitet in der Biographie auf Grundlage von intensivem Quellenstudium einen früheren Skandal auf, wobei tiefe Einblicke in den Lebensweg eines Opportunisten deutlich werden.
Wer glauben will, lässt sich bekanntlich durch Logik und Fakten kaum irritieren. Wer diesen Versuch dennoch wagen möchte, für den bietet Uwe Hillebrands Buch "Die Leere der katholischen Lehre" jede Menge Fakten, die eine bekannte Legende ins Licht des gesunden Menschenverstands stellen.
Seit kurzem ist es im Handel: Das Buch "Politischer Islam: Stresstest für Deutschland" der Ethnologin Susanne Schröter. Andreas Kyriacou hat es gelesen und empfiehlt es als gut zu lesende und profunde Analyse, die aufrütteln soll.
Dass ein demokratischer Marktsozialismus möglich sei, ist die Kernaussage in "Linker Antikapitalismus im 21. Jahrhundert" von Erik Olin Wright. Der im Januar 2019 verstorbene marxistisch geprägte US-Soziologe präsentierte darin seine Grundpositionen zu einer angestrebten gesellschaftlichen Transformation, was in gut verständlicher Form und in systematischer Weise geschieht.
Der österreichische Psychoanalytiker Sama Maani hat in dem kleinen Büchlein "Warum wir Linke über den Islam nicht reden können" einige Essays zum Thema versammelt. Diese machen deutlich, dass nicht wenige Liberale und Linke selbst rassistische Positionen reproduzieren und bei all dem nicht selten eine emanzipatorische Religionskritik aufgeben.