Eine neue Ära der Astrophysik hat begonnen: Erstmals wurden Gravitationswellen von der Annäherung und dem brachialen Zusammenprall zweier Neutronensterne gemessen – und zudem das elektromagnetische Spektakel, das sich anschloss. Dieser Meilenstein in der Erforschung des Universums ist eine Bestätigung von teils Jahrzehnte alten Vorstellungen. Die neuen Erkenntnisse zeigen auch, woher die schwersten Elemente stammen – etwa Gold, Platin und Uran. Und sie erlauben es auf neue Weise, die Allgemeine Relativitätstheorie zu testen und die Ausdehnung des Weltraums zu messen.
Mit acht Monaten, 75 Städten und 5.340 Kilometern im Logbuch beendete das Ausstellungsschiff MS Wissenschaft am Wochenende seine erfolgreiche Tour durch Deutschland und Österreich. Und das mit einem neuen Besucherrekord: Mehr als 210.000 Besucherinnen und Besucher kamen im Wissenschaftsjahr 2016/17 an Bord. Davon konnten 128.000 Besucher allein auf der Tour 2017 gezählt werden - so viele wie noch nie.
Alan Musgraves Sammlung von 15 Vorträgen ("Secular Sermons. Essays on Science and Philosophy", 2009) liegt bereits seit 2011 in deutscher Übersetzung vor: "Weltliche Predigten. Essays über Wissenschaft und Philosophie", die (entdeckt bei einer Recherche über den Autor) auszugsweise in Google Books zu finden ist. Dort stolperte Hans Trutnau, der Chemiker ist, in Abschnitten bzgl. der Entdeckung des Sauerstoffs über eine Übersetzer-Anmerkung, der er nachgehen musste. Er bekam vom Autor aus Dunedin, Neuseeland, das Original (und z.T. eine Klärung der schwer vermittelbaren Anmerkung) zugesandt und die Übersetzung vom Verlag Mohr Siebeck als Rezensionsexemplar. Hat es sich gelohnt? Ja – und nein.
Der Wahlkampf zur Bundestagswahl 2017 läuft auf Hochtouren. Wissenschaft und Forschung wurden dabei bisher nicht ausreichend berücksichtigt – diese Ansicht vertreten laut Wissenschaft im Dialog (WiD) knapp zwei Drittel der deutschen Bürgerinnen und Bürger. Nur ein Fünftel ist der Meinung, dass wissenschaftliche Themen im derzeitigen Wahlkampf ausreichend behandelt werden.
Obwohl Weihwasserbecken in katholischen Kirchen zur üblichen Ausstattung gehören, wurden sie von der Wissenschaft bislang wenig beachtet. Ein Team aus Studierenden und Forschern des Studiengangs "Molekulare und Technische Medizin" der Hochschule Furtwangen hat sich nun dieses Themas angenommen und 54 Weihwasserproben aus fünf Kirchen in Villingen-Schwenningen und umliegenden Ortschaften verglichen.
Karsten Krampitz hat sich in seinem aktuellen Buch mit der Geschichte der evangelischen Kirche in Deutschland auseinandergesetzt. Der hpd sprach mit dem Autor über die Entwicklung der evangelischen Kirche seit der Novemberrevolution, über ihre Nähe zum NS-Regime und die Situation in der DDR.
Wer ist Prof. Bettina Schöne-Seifert von der Uni Münster? Eine Ärztin, Aufklärerin und Medizinethikerin, die auch schon zu anderen Themen im humanistischen Sinne klare Stellungnahmen bezogen hat. Der hochkarätig besetzte "Münsteraner Kreis", der nun das Heilpraktikerwesen eindämmen will, wurde von ihr initiiert. Der Appell an den Gesetzgeber lautet: Es darf nicht länger einfacher sein, staatlich anerkannter Heilpraktiker zu werden als Krankenpfleger. Der Irrsinn dürfe nicht länger hingenommen werden.
Der "Münsteraner Kreis" hat vorgeschlagen, für Heilpraktiker eine verbindliche Berufsordnung einzuführen. Oder den Beruf gänzlich zu verbieten. Bisher hängt eine Zulassung lediglich von einer amtlichen Überprüfung ab, die klären soll, ob von der Arbeit "eine Gefahr für die Volksgesundheit" ausgeht.
Ein internationales Forscherteam hat in den USA erstmals bei einem lebenden Embryo einen Gendefekt mit Hilfe des Verfahrens CRISPR/Cas korrigiert. In Deutschland sind solche Forschungen noch durch das Embryonenschutzgesetz verboten. Mit den neuen wissenschaftlichen Entwicklungen ist eine offene ethische Debatte jedoch dringlicher denn je.
Mit diesen drei Worten charakterisierte Tommy Krappweis das Publikum beim Publikumstag der Skepkon 2017 am vergangenen Samstag. Die weiteren beiden Tage waren dann allerdings ernsthafter.
Am vergangenen Samstag gingen deutschlandweit 37.000 Menschen auf die Straße, um für eine stärkere Beachtung wissenschaftlicher Erkenntnisse in Politik und Gesellschaft zu demonstrieren. Die Veranstalter werteten den "Science March Germany" als Erfolg, vereinzelt kam aber auch Kritik an den Zielen und der Ausrichtung der Demos auf. Der hpd sprach mit dem Philosophen Michael Schmidt-Salomon, der den Science-Marsch als Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung unterstützt hat.
Beim "March for Science" sind weltweit Hunderttausende Menschen auf die Straßen gegangen. Darunter auch in vielen deutschen Städten. Allein in Berlin konnten die Veranstalter 11.000 Teilnehmer zählen.
"Es war ein deutliches Zeichen, das die Leipziger Bürger gestern gesetzt haben!", sagt Birte Sedat von den Organisatoren des "March for Science Leipzig". Laut Zählung der Polizei haben gestern 1.100-1.200 Menschen in der Leipziger Innenstadt für die Bedeutung und die Freiheit von Wissenschaft demonstriert.
Nicht einfach gegen die Politik eines einzelnen Mannes, sondern gegen den Fakten-verleugnenden Populismus weltweit setzte der "March for Science" in über 500 Städten weltweit ein Zeichen. Unter diesen, mit deutlich über 1000 Teilnehmern aus Wissenschaft, Politik und allgemeiner Bevölkerung war auch Heidelberg – als eine von über 20 deutschen Städten.
In den USA marschieren am Wochenende mehr als 100.000 Wissenschaftler, und auch in Deutschland findet am Samstag in mehr als 20 Städten der "March for Science" statt. Wir haben mit der Mitinitiatorin in Deutschland, der Bildungsforscherin Tanja Gabriele Baudson, über die Beweggründe gesprochen und warum sich Wissenschaftler plötzlich in der Defensive fühlen.