Mit diesen drei Worten charakterisierte Tommy Krappweis das Publikum beim Publikumstag der Skepkon 2017 am vergangenen Samstag. Die weiteren beiden Tage waren dann allerdings ernsthafter.
Fakenews, Verschwörungstheorien, gefälschte Fotos und "alternative Fakten" machen Stimmung und lassen es immer schwieriger werden, zwischen Wahrheit und Unsinn zu unterscheiden. Die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) – kurz: die Skeptiker – haben es sich seit 30 Jahren zur Aufgabe gemacht, hier im besten Sinne aufzuklären.
Dem diente auch die Skepkon, die am vergangenen Wochenende in Berlin stattfand. Am Freitag war der große Saal der URANIA vollbesetzt, als Dr. Florian Aigner und Dr. Martin Moder über "Wissenschaft und Blödsinn" sprachen - und Aigner zum Ende hin sogar am Klavier (aber erst, nachdem er mit einem verstorbenen Virtuosen "gehandelt" wurde) das Publikum begeisterte.
Die Ärztin und (ehemals) überzeugte Homöopathin Dr. Natalie Grams berichtete, wie sie zur Skeptikerin wurde: Sie wollte für ein Buchprojekt die Homöopathie "neu denken" und musste dabei feststellen, dass nicht die Skeptiker irren, sondern sie. Heute leitet sie das "Informationsnetzwerk Homöopathie" (INH).
Mit seinem "Dunning Kruger Blues" landete der Comedian, Autor, Regisseur, Musiker und Erfinder von "Bernd, dem Brot", Tommy Krappweis einen Hit. Mit seiner Band "Harpo Speaks" spielte er am Samstag eine Live-Version des Dunning Kruger Blues:
Der "bekannteste Kriminalbiologe der Welt", Dr. Mark Benecke zeigte anhand teilweise drastischer Fotos, dass Alien-Leichen eher Hirngespinste sind als wahrscheinlich. Gesine Born führte live vor, wie man mit Photoshop Fotos fälschen kann und Ralf Nowotny (Mimikama/ZDDK) erklärte, mit welchem Unsinn er sich tagtäglich herumschlägt: Ist die Erde doch eine Scheibe? Gilt in Deutschland der Reichsausweis? Hat man in Mexiko ein Riesenskelett entdeckt? Der IT-Experte ist bei der Webseite Mimika/Zuerst denken, dann klicken hauptsächlich für die Themen Verschwörungstheorien, Reichsbürger und Paranormales zuständig. Er erzählte übrigens auch, dass es tatsächlich Menschen gibt, die die Gravitation ablehnen: "Und wenn man hochspringt, dass fliegt einem die (flache) Erde entgegen."
Den krönenden Abschluss des Abends lieferten die Science Busters, die unter anderem leckeres Eis mit flüssigem Stickstoff herstellten.
In vielen Gesprächen am Rande der Skepkon wurde deutlich: Es genügt schon längst nicht mehr, sich nur über diese Anhänger von Verschwörungstheorien lustig zu machen. Inzwischen ist das richtig schwere (und scheinbar kaum zu schaffende) Arbeit: Sind doch "alternative Fakten" längst Teil der Politik. Klar wurde, dass neben dem Auslachen auch knallharte Aufklärung notwendig ist.
1 Kommentar
Kommentare
Kay Krause am Permanenter Link
Und während ich träumte und friedlich schlief,
regierte das Trump-eltier mit seinen bekackten
esotherisch alternativen Geistern und Fakten,
die ich (weil aufgeklärt) nicht rief!
Und so wahr die Welt Euch als Scheibe erscheint,
Ihr Irren, in Millionen und Abermillionen vereint,
die Ihr Wissen und Glauben ständig vertauscht
die Ihr Euch an esotherischen Phantasien berauscht,
die Ihr Glaube einsetzt, wo Wissen genügt,
und somit Euch selbst und andr'e betrügt,
die Ihr da, wo Wissen (noch) nicht vorhanden,
betet, um damit bei Schwachen zu landen,
um Euch wissend durch Glauben zu mehren,
so wahr bringt es nichts, Euch zu belehren,
dass das Leben aus Realität nur besteht,
dass Euer Glaube mir am A.... vorbeigeht!
Und wenn Ihr nun meint, ich sei primitiv und unkultiviert:
Ja gut. Doch Wahrheit klingt am besten unzensiert!