600 Anzeigen wegen sexuellen Missbrauchs

Allein im Jahr 2013 hat der Vatikan 600 Anzeigen wegen sexuellen Missbrauchs erhalten. Dabei handelt es sich zum größten Teil um Fälle, die schon Jahrzehnte zurücklägen.

In den Jahren 2011 und 2012 wurden insgesamt 384 römisch-katholische Priester wegen Missbrauchs als Geistliche entlassen.

In Deutschland geht die Aufklärung jedoch nur schleppend voran. Selbst die Verhaftung des ehemaligen Bischofs Wesolowski hat keine Signalwirkung auf die deutsche Kirche. "Das ist eine rein vatikanische Angelegenheit" kommentierte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp.

Seit März ist jedoch in Deutschland nichts mehr in Sachen Aufklärung geschehen. Damals "hatte die Deutsche Bischofskonferenz ein Forschungskonsortium um den Neurowissenschaftler Harald Dreßing vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim mit der Aufarbeitung der Fälle sexueller Gewalt in der katholischen Kirche beauftragt." Mehr ist bislang nicht geschehen. "Nach wie vor ist unklar, wie viele Bistümer sich in welcher Form beteiligen, bis in welche Zeit die Akteneinsicht zurückgehen soll und wer die Daten bereitstellt."