Türkei

Staatlicher Pflicht-Islamunterricht vom EGMR verboten

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat die Türkei dazu verpflichtet, den staatlichen Islamunterricht als Pflichtfach an staatlichen Schulen abzuschaffen.

Die Regierung in Ankara ist verpflichtet, das Urteil umzusetzen und "die Teilnahmepflicht am sunnitisch geprägten Religionsunterricht für muslimische Schüler aufzuheben". Die Regierung widersetzte sich bislang dieser Entscheidung, die jetzt in letzter Instanz entschieden wurde.

Geklagt hatten Aleviten, die von der Türkei nicht als Religionsgemeinschaft anerkannt werden. Sie wollten erreichen, dass alevitische Schüler - so wie jüdische und christliche Schüler auch - am Pflichtfach Religion nicht teilnehmen müssen. 

Als Mitglied des Europarats ist die Türkei an die Urteile aus Straßburg gebunden.