Südafrika

Bei Beschneidung amputierter Penis transplantiert

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Die Union Buildings in Pretoria, Sitz der Exekutive
Die Union Buildings in Pretoria, Sitz der Exekutive

BERLIN. (hpd) Allein in Südafrika werden jährlich rund 250 Jungen bei Beschneidungen der Vorhaut versehentlich der Penis amputiert. Diese Tatsache geht etwas unter in der Meldung, dass es Ärzten nun gelungen ist, einen vollfunktionsfähigen Penis zu transplantieren.

Auch der Patient verlor vor drei Jahren seinen Penis bei einer Vorhautbeschneidung, die in Südafrika aus religiösen Gründen beim Eintritt ins Erwachsenenleben vorgenommen wird.

Die neunstündige Operation fand bereits im Dezember in der Universitätsklinik von Stellenbosch in der Nähe von Kapstadt statt. Nach nur drei Monaten "sei der 21-Jährige wohlauf und das Organ voll funktionsfähig", berichtete tagesschau.de bereits am vergangenen Freitag.

In einem Spiegel-Online-Bericht heißt es etwas genauer, dass dem Patienten vor drei Jahren der Penis nach einer schlecht ausgeführten, traditionellen Beschneidung amputiert werden musste. "Das Organ hatte sich infiziert, es bestand Lebensgefahr."

Doch obwohl in dem Artikel darauf hingewiesen wird, dass die Operation gerade auch in Südafrika "mit einem erhöhten Bedarf" begründet wird, weil dort jährlich rund 250 junge Männer nach einer religiösen Beschneidung ihren Penis verlieren, wird diese "Tradition" nicht hinterfragt. Doch das wird in Deutschland, einem Land, in dem sogar die Beschneidung minderjähriger Jungen gesetzlich für zulässig erklärt wurde, kaum geschehen.