BERLIN. (hpd) Nach Berichten der ägyptischen Zeitungen Egypt Independent und Daily News Egypt wurde die ägyptische Schriftstellerin Fatima Naoot am 26. Januar wegen Beleidigung des Islam zu einer Strafe von 3 Jahren Haft und zur Zahlung einer Geldbuße von 20.000 Ägyptischen Pfund (rund 2400 Euro) verurteilt.
Ein Gericht in Kairo befand die Schriftstellerin Fatima Naoot für schuldig, im Jahr 2014 mit einem Facebookbeitrag den Islam beleidigt zu haben. Darüber hinaus muss die Autorin eine Geldstrafe von umgerechnet 2.350 Euro zahlen.
Laut Nachrichtenagentur Reuters beschrieb Naoot in dem Facebookbeitrag die Geschichte von Abraham, dem Gott als Glaubensprüfung auferlegt, seinen Sohn zu opfern, als “Albtraum”. Da Gott laut dieser Legende Abraham letztlich von der Tat abhielt und ihn stattdessen ein Schaf als Opfertier schlachten ließ, feiern Muslime heute einmal jährlich das Opferfest, indem sie unzählige Schafe schlachten. Ein Akt, den Naoot in ihrem Facebookpost laut Reuters als “Massaker” bezeichnete:
“Millionen unschuldiger Wesen werden in ein Massaker getrieben, das von Menschen seit zehneinhalb Jahrhunderten verübt wird.”
Naoot bestritt, dass ihr Facebookbeitrag als Blasphemie gemeint gewesen sei, betonte jedoch, dass das Ritual der Schafschlachtung ein Akt der Gewalt gegen Tiere sei.
5 Kommentare
Kommentare
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Bestimmt haben böse Islamisten, die vom Islam keine Ahnung haben, Frau Naoot für etwas ganz anderes verurteilt, das nichts mit dem Islam zu tun hat.
Ironie-Ende!
Ägypten ist ein im Westen anerkanntes Land. Touristen fahren dorthin, Handelbeziehungen bestehen. Regieren dort Islamisten, die vom Islam keine Ahnung haben? Ist die al-Azhar Universität in Fragen des Islams wirklich völlig unbedeutend? Nein! Dieses Skandalurteil wurde von offiziellen Rechtsgelehrten und Richtern gesprochen, die genau wissen, was sie tun, die den Islam und die Scharia ausgiebig kennen - besser, als mancher, der Untaten des Islams ausschließlich auf Seiten böser Terroristen und fehlgeleiteter, radikalisierter Islamisten verortet.
Natürlich muss man zwischen politisch-juristischem und spirituellem Islam unterschieden. Doch das Wesen, die Essenz dieser Ideologie ist nicht eine spirituelle Erbauung, sondern die rigide Kontrolle der Gesellschaft. Mit Druck und Drohung wird das System künstlich am Leben erhalten. Das ist der gelebte Islam in islamischen Ländern. In den Ländern, die die Entstehung dieser Religion mitgestaltet haben! Die Stammes- und Beduinenkultur der arabischen Halbinsel und angrenzender Länder reflektiert im Islam. So hat man damals gelebt, dazu gab es in dieser Zeit keine Alternative.
Heute haben wir Alternativen, die um Längen besser sind, als das archaische Mittelalter. Wer also gegen den Daesch (IS) kämpft, als extreme Ausprägung des politischen Islams, der muss auch gegen die Chefideologen dieser Ideologie antreten. Und die sitzen in Ägypten, Saudi-Arabien, dem Iran, Afghanistan und weiteren Ländern.
Dort sitzt die Armut der Mehrheitsbevölkerung und dort sind die echten Fluchtursachen, von denen Frau Merkel in jedem dritten Satz spricht und von denen sie keine Ahnung hat.
Thomas B. Reich... am Permanenter Link
Abram bzw. Abraham sind abstrakte Allegorien, also doppeldeutige Märchen. Das Kind von Abraham symbolisiert das Volk.
Udo Endruscheit am Permanenter Link
Da haben wir hier ja Glück, dass nach unserem Rechtssystem nur natürliche Personen Adressat einer Beleidigung sein können. Ach ja, ich vergaß...
Dieter Bach am Permanenter Link
Was auch immer Frau Naoot gemeint hat. Sie hat kein Chance gegen verblendete Islamisten.
David am Permanenter Link
Wieviel % der Ägypter halten das Urteil für richtig? Die Antwort dürfte uns gruseln...