Am vergangenen Sonntag erkundeten rund je 150 Mädchen und Jungen mit Hilfe einer Fragen-Rallye die drei Geschosse des Museums der Arbeit in Hamburg Barmbek. Die Fragen spornten die Jugendlichen an, die Ausstellungsstücke des Museums genauer zu betrachten.
Von den Kursleiterinnen und Kursleitern war die Rallye sorgfältig vorbereitet worden und so enthält der Fragebogen interessante und anregende Fragen, die auch Bezug zur Vergangenheit und zur Industrialisierung aufzeigen und Begriffe umfasst, die heute kaum noch in der Arbeitswelt vorkommen wie z.B. "Wodurch wurde die genaue Arbeitszeit kontrolliert?" (Stechuhr), "Warum gibt es eine Arbeitsordnung?" (Regelmäßige Arbeitszeiten, Pünktlichkeit, durch Maschinen bestimmtes Arbeitstempo; Arbeiter die vom Land in die Stadt kamen, kannten dies so nicht). "In welcher Nacht wurde bei der 'Times' die Schnellpresse eingeführt?“ (28.11.1814 auf 29.11.1814).
Besonderes Interesse fand die Sonderausstellung "Entscheiden – eine Ausstellung über das Leben im Supermarkt der Möglichkeiten", die wegen der großen Nachfrage vom 20.1. bis zum 23.4.2017 verlängert wird.
"Ausbildung oder Studium? Sicherheit oder Selbstverwirklichung? Wir haben die Wahl – und damit die Qual, für unser Glück selbst verantwortlich zu sein", so der Ausstellungkatalog. Die Möglichkeiten, an interaktiven Stationen die eigenen Entscheidungen abwägen zu können, wurden von Jugendlichen begeistert genutzt. Die am Ausgang erhältlichen Ausdrucke hierzu wurden sorgfältig gelesen und überdacht: "Bin ich das wirklich?" So ansprechend sind die Angebote des Museums der Arbeit, dass statt der geplanten guten Stunde die meisten Jugendlichen erst nach zwei Stunden ihren Besuch beendeten.
Hierzu erklärte der studierte Pädagoge und zugleich Vorsitzende der Jugendweihe Hamburg sowie ehemalige Schulleiter eines größeren Gymnasiums in Hamburg-Farmsen, Konny G. Neumann: "Seit gut 15 Jahren ist der Besuch des Museums der Arbeit fester Bestandteil unserer offenen Jugendarbeit ebenso wie der Besuch von Planetarium und der Gedenkstätte Neuengamme. Ich war positiv überrascht, wie intensiv unsere Jugendweihe-Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Chance genutzt haben, etwas über die Arbeitswelt ihrer Großeltern, ihrer Eltern und auch der bald eigenen zu erfahren. Als besonders gelungen wurde von ihnen die Sonderausstellung 'Entscheiden' gelobt, auch gerade, weil die für sie die in naher Zukunft anstehen Entscheidungsmöglichkeiten modellhaft aufgezeigt werden und per Stationen ausprobiert werden können. – Nicht nur das Museum der Arbeit ist für die Jugendweihe von besonderer Bedeutung, sondern auch der Stadtteil: In Barmbek im damaligen 'Viktoriagarten' fand vor nun fast 127 Jahren die erste Jugendweihe-Feier in Hamburg statt."
Jugendweihe Hamburg e.V. ist der Landesverband Hamburg/Schleswig-Holstein des Bundesverbandes Jugendweihe Deutschland e.V.; Freier Träger der Jugendhilfe.
1 Kommentar
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Kay Krause am Permanenter Link
Wer sich für dieses wunderbare "Museum der Arbeit" am Barmbeker Bahnhof in HH interessiert, und danach noch nicht zu müde ist, der sollte ein paar Häuser weitergehen und den "Bambeker Geschichtsverein&q
Jede Menge Informationen im Internet, oder direkt:
Ansprechpartnerin Frau Schneider,
Wiesendamm 25, 22305 HH, Tel. 040 / 29 31 07.