Angriff auf einen Ex-Muslim

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Koorosh Nickhah, ein Ex-Muslim, wurde am Sonntag Abend von drei Islamisten attackiert und brutal niedergeschlagen. Das Opfer lebt seit 2015 in Deutschland. Er stammt aus dem Iran und gehörte zu der dort lebenden arabischen Minderheit.

Derzeit lebt Koorosh in einem Flüchtlingsheim in Hürth, wo er als Atheist bekannt ist. Dort half er mit kritischer Aufklärungsarbeit in Bezug auf den politischen Islam anderen Flüchtlingen aus dem Iran oder Afghanistan, sich mit der Lebensweise in unserer offenen Gesellschaft vertraut zu machen und sich besser zu integrieren. Neben etlichen Freunden hat ihm dies jedoch leider auch Feinde eingebracht. Er war bereits zuvor bedroht worden und hatte deshalb schon beim Sozialamt vorgesprochen.

Am 26.08.2017 wurde Koorosh Abends, als er auf dem Weg zum Flüchtlingsheim war, in einer kleinen Nebenstraße überraschend von drei Männern auf Fahrrädern umzingelt und beschimpft. Das Aussehen und die Kleidung von zweien der drei Männer erweckten bei Koorosh den Eindruck, dass es sich um Islamisten handeln könnte. Die Angreifer schlugen Koorosh nieder, zerrissen seine Kleidung und schlugen ihm mit ihren Fäusten auf den Kopf. Koorosh nahm zunächst an, dass es sich um einen Raubüberfall handeln könnte und bot den Angreifern seine Wertsachen an. Die Angreifer entgegneten darauf jedoch, dass er ein Ungläubiger, ein Kafir sei, und traten und schlugen weiter auf ihn ein. Mit einiger Mühe konnte Koorosh fliehen und eine größere und belebtere Straße erreichen, von wo er unverzüglich mit dem Handy die Polizei zur Hilfe rief. Nach wenigen Minuten waren drei Beamte vor Ort, welche in der Nebenstraße eine Tasche Kooroshs sicherstellten und dem Verletzten rieten, ein Krankenhaus aufzusuchen.

Glücklicherweise erwiesen sich seine Verletzungen als nicht sehr schwerwiegend, weshalb er das Krankenhaus noch am gleichen Tag verlassen konnte. Aus Furcht vor weiteren Übergriffen befindet er sich seitdem bei Freunden. Seine persönliche Habe konnte Koorosh in Begleitung der Polizei aus dem Flüchtlingsheim holen.

Das ist nicht das erste Mal, dass ein Ex-Muslim oder ein Andersdenkender von Islamisten attackiert und verletzt wird. So etwas ist ein besonders bitteres Ereignis für Ex-Muslime, die aus dem Iran oder anderen Ländern mit islamischer Regierungen nach Deutschland flüchten, weil man hier vermeintlich den Islam kritisieren kann und Aufklärungsarbeit machen darf. Tatsächlich gibt es aber auch hier ein Klima der Angst, weil man unter Umständen von Islamisten terrorisiert wird. Diese Machtausübung der Islamisten will erreichen, dass die Kritik aller Andersdenkenden leise wird oder am besten ganz verstummt.

Wir, die Mitglieder des Zentralrats der Ex-Muslime, verurteilen diese Attacke aufs schärfste. Wir verlangen, dass die Behörden in Deutschland offen über derartige Vorfälle informieren und alles tun, um solche Vorfälle für die Zukunft zu unterbinden. Außerdem ist es aus unserer Sicht dringend geboten, die Täter aufgrund der von ihnen ausgehenden Gefahr unter Beobachtung zu halten.

Wir müssen leider annehmen, dass es Netzwerke gibt, die die Aktivitäten gegen islamkritische Flüchtlinge steuern. Daher sollte untersucht werden, ob diese Personen Kontakt zu extremistischen Organisationen in Deutschland oder im Ausland, unterhalten. Die Islamisten haben leider seit vielen Jahren in Deutschland mit Hilfe verschiedener islamischer Regierungen und Organisationen Fuß fassen können und haben den Terror und die Attacken auf Andersgläubige und Ex-Muslime auch hierher gebracht.

Es muss etwas gegen dieses Klima der Angst und gegen die Angriffe auf Ex-Muslime und Andersgläubige unternommen werden. Jeder Islamist sollte zu der Erkenntnis gelangen, dass es in Deutschland nicht zugelassen wird mit gewalttätigen Aktionen das Recht auf freie Meinungsäußerung zu bedrohen.

Zentralrat der Ex-Muslime – Deutschland
28.08.2017