Offener Brief

"Die Verharmlosung der Vollverschleierung ist ein Skandal"

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Der Zentralrat der Ex-Muslime wendet sich in einem offenen Brief gegen die Verharmlosung er Vollverschleierung

Die multimediale Ausstellung "Munaqabba − über Frauen mit Vollverschleierung in Deutschland" wird in wenigen Tagen in Köln eröffnet. Der Zentralrat der Ex-Muslime sieht in der Ausstellung eine unzulässige Verharmlosung des politischen Islam und ruft in einem Offenen Brief zum Protest auf. 

Nach der Hijab-Ausstellung in Frankfurt, soll nun in Köln vom 21. bis 30. Juni eine Multimedia- Ausstellung mit Burka, Nikab und islamischer Vollverschleierung stattfinden, in der die Fotografin der Öffentlichkeit die innere Welt dieser Frauen zeigen will. Es wird dem Publikum sogar die Möglichkeit geboten, diese islamische Vollverschleierung selbst anzuprobieren. Die Ausstellung wird mit Unterstützung von Regierungsbehörden in Nordrhein-Westfalen durchgeführt.

Diese Nachricht löst bei uns Frauen aus Ländern wie Iran, Irak, Saudi-Arabien, Sudan und Afghanistan, die hier in Deutschland leben, eine Welle von Empörung und Schock aus. Die Verharmlosung der Tatsache dass Frauen gesichtslos gemacht werden, und die Exotisierung der völligen Missachtung der Frauenrechte in einem europäischen Land ist ein Skandal und ein beschämendes politisches Ereignis.

Es ist unfassbar, dass wir im Jahr 2019 in einem europäischen Land mit einer Ausstellung konfrontiert sind, die die Vollverschleierung und die vollständige Eliminierung von Frauen fördert und dem Publikum anbieten will, es auch selbet anzuprobieren und, so die Wunschvorstellung der Ausstellung der Fotografin Selina Pfrüner, darüber unemotional zu debattieren.

Wenn es jemandem möglich ist über die Naziabzeichen, Auschwitz und die Gaskammern ohne Emotionen zu streiten, dann kann man auch von uns Frauen verlangen, ohne Emotionen über einen Stoff sprechen, der die gesamten Emotionen, Rechte und die Menschlichkeit von Frauen verwischt und verschwinden lassen soll.

An die Bevölkerung von Köln und NRW: Dies ist ein Aufruf an Sie alle. Köln muss sich gegen die Gesichtslosmachung von Frauen stellen. Köln muss sich gegen diesen Angriff der islamischen Organisationen auf die Rechte und die Existenz der Frauen auflehnen und gegen solches Verhalten der Regierungsbehörden protestieren, das der islamischen Bewegung hilft, zu wachsen und systematisch die Rechte der Frauen zu verletzen. 

Gleichzeitig richtet sich unser Aufruf an alle Frauenrechtsorganisationen, alle Verteidiger des Säkularismus und der Moderne, alle Gegner der Einmischung von Religion und Islam in das Leben von Frauen, gegen diese beschämende Ausstellung zu protestieren. Wir werden eine Reihe von Protesten gegen die Ausstellung organisieren und laden alle ein, uns bei diesen Protestaktionen zu begleiten.