Kommentar

Bischof Algermissen in Höchstform

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Bretter, zugeschnitten für diverse Köpfe
Bretter

Im katholischen Portal kath.net durfte Bischof Heinz Josef Algermissen einmal mehr seine sehr seltsame Weltsicht darlegen. Für ihn haben allein Christen den rechten Blick auf die Wirklichkeit. Menschen anderer Bekenntnisse schließt er dabei nicht nur aus, sondern er diffamiert sie zudem.

Bischof Algermissen bezeichnet eingangs seines Artikels es als "ein Symptom für die Verfasstheit dieser Gesellschaft", wenn Kruzifixe aus Klassenzimmern und Gerichtssälen entfernt werden. Ob er damit tatsächlich meint, dass sich die Gesellschaft positiv säkular verändert, darf in Frage gestellt werden. Denn er nennt es verantwortungslos, "Kreuze … aus politischen Gründen" abzuhängen.

Nach einem kurzen Ausflug in die (vermeintliche) christliche Geschichte fasst er zusammen: "Die Kniebeuge vor dem Kreuz ist je ein Sich-Hineinknien in die Wirklichkeit der Welt."
Schon durch die Wortwahl ist das ein Satz, der sich wie aus der Zeit gefallen liest. Das Wörtchen "je" erscheint einem, als würde man Grimms Märchen im Original lesen. Und das zeigt, in welchem Jahrhundert sich die Gedankenwelt des Bischofs abspielt.

Als wäre das nicht schon genug, behauptet der Bischof anschließend: "…es gibt keine andere Religion, die so ehrlich den Blick in die Wirklichkeit aushält, wie das Christentum."
Nun ja; man mag vielleicht ehrlich auf die Wirklichkeit schauen; das bedeutet nicht zwingend, dass man begreift, was man sieht. Und noch weniger, welche Konsequenzen man daraus ziehen müsste. So hat die Umfrage der katholischen Kirche zum Thema Sexualität aus dem Jahre 2013 zwar ergeben, dass die Gläubigen sich in keiner Weise mehr an die Sexual-Lehren der kath. Kirche und sie für irrelevant halten - was den Vatikan dazu brachte, nichts zu verändern.

Doch des Bischofs Wirklichkeit sieht anders aus. Gefangen im Denken von vor hunderten von Jahren und arrogant gegenüber allen Menschen, die nicht an seinen ganz persönlichen Jesus glauben, diffamiert er diese mit dem Worten: "…darum ist es (das Christentum) so einmalig wie sein Gründer einmalig ist – überhaupt nicht auf eine Stufe zu stellen etwa mit Mohammed, Buddha oder Konfuzius."
Das nenne ich "Missionierung in Höchstform" - nur vergleichbar mit den jüngsten Äußerungen des Imam Husamuddin Meyer, der öffentlich die Meinung vertrat, dass Ungläubige weniger wert als Tiere sind.

Immerhin: in Bischof Algermissens Artikel kommen Ungläubige nicht einmal vor - soetwas ist ihm einfach unvorstellbar.

Alle Zitate aus: www.kath.net/news/57553