Gottesdienstbesucher würgt Einlasskontrolleur

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Gottesdienste im Wormser Dom dürfen aktuell nur nach Voranmeldung besucht werden.

Weil man ihn nicht zum Gottesdienst mit begrenzter Teilnehmerzahl zuließ, wurde am Samstag ein Mann im Wormser Dom brutal: Er würgte den Einlasskontrolleur. Die Polizei ermittelt gegen den unbekannten Mann wegen Körperverletzung.

Wochenlang haben Religionsvertreter auf die Politik eingewirkt, dass öffentliche Gottesdienste endlich wieder erlaubt sein müssten. Begründet wurde dies unter anderem mit der seelischen Not der Gläubigen, die der gemeinschaftlichen Erfahrung des Gottesdienstes dringend bedürften.

Wie Recht die Religionsvertreter hinsichtlich der seelischen Notlage ihrer Gläubigen hatten, zeigte sich am Samstag auf eindrückliche Weise im rheinland-pfälzischen Worms. Auch dort sind dank des Glaubenskampfes für Lockerungen der Pandemie-Maßnahmen Gottesdienste wieder erlaubt – aufgrund der noch immer herrschenden Corona-Pandemie allerdings nur mit begrenzter Teilnehmerzahl und für Gläubige nach vorheriger Anmeldung.

Diese Regelung führte am Samstagmorgen zum Eklat, als ein nicht angemeldetes Paar am Gottesdienst im Wormser Dom teilnehmen wollte. Als dem Paar der Zutritt zum Dom verwehrt wurde, ging es dem kirchlichen Einlasskontrolleur an den Kragen. Aus Unverständnis über die verweigerte Teilnahme am gemeinschaftlichen Gottesdienst wurde der Kontrolleur vom männlichen Teil des vermutlich heterosexuellen Paars am Hals ergriffen und gewürgt. Das Opfer konnte sich befreien und ins Innere des Doms retten.

Die Polizei ermittelt gegen den bislang unbekannten Täter wegen Körperverletzung. Er soll zwischen 40–50 Jahre alt sein, eine kräftige Statur sowie kurze, graue Haare haben und zum Tatzeitpunkt eine runde Brille und eine orangefarbene Mund-Nasen-Bedeckung getragen haben. Ob der Täter seine dringende Gottesdienst-Notdurft nach der Tat in einer anderen Kirche verrichten konnte, ist unbekannt. Ein Katholizitätshintergrund des Täters ist aufgrund der Umstände seiner Tat naheliegend, jedoch nicht abschließend geklärt. Sachdienliche Hinweise auf den hygiene- und modebewussten (orangefarbene Mund-Nasen-Bedeckung!) Würger von Worms nimmt die Polizeidirektion Worms entgegen.  

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