Adjektiver Durchbruch im Vatikan

Drei Adjektive für ein Halleluja

Papst Franziskus hat mit einer Rede seinem erstaunten Kommunikationsteam einen neuen Kurs diktiert. Dabei ging es um die wohlwollende Bewerbung der katholischen Kirche, unangenehme Worte, Allergien sowie das Schlaf- und Ruheverhalten des sachte schnarchenden päpstlichen Kommunikationsstabes.

Nach Informationen des Österreichischen Rundfunks (ORF) schlug Papst Franziskus verbal mit der Faust aufs Rednerpult, indem er in einer Ansprache an sein Kommunikationsteam eine Neuausrichtung der Kirchenkommunikation einforderte. Nachdem sich ein Teil des zuletzt vielbeschäftigten Medienteams in den wohlverdienten Winterschlaf begeben hatte, übertönte der Pontifex das leise Schnarchen mit seinen bindenden Vorschlägen. So wünschte sich der Stellvertreter eines Gottes auf Erden von seinen emsigen Sprachrohren einen geringeren Einsatz von verbalen Süßungsmitteln. Dabei beschränkte er sich nicht nur auf die im Vatikan servierten Heißgetränke, sondern erweiterte den Kreis auch auf in der Kommunikation bisher gern und häufig verwendete Adjektive und Adverbien.

So müssten Christen in den Medien nicht mit Begriffen wie "authentisch" bedacht werden. Auch die von Präfekt Paolo Ruffini, Leiter des Vatikanischen Dikasteriums für Kommunikation, dazwischengerufenen Begriffe wie "ehrlich", "wirklich", "echt" und "unbelehrbar" wurden vom Papst mit Hinweis auf ihre allergieauslösende Wirkung abgelehnt. In Zukunft sollen vor allem Hauptwörter zur Beschreibung und Bewerbung der katholischen Kirche verwendet werden. Da Hauptwörter weder glutenhaltiges Getreide, Krebstiere, Eier, Fisch, Soja, Milchprodukte oder Schalenfrüchte enthalten, gelten sie in religiösen Kreisen seit langem als bekömmlich.

Gegen Ende des päpstlichen Vortrages fand sich neben der Aufforderung zum revolutionären Umbruch in der Kommunikation auch ein warmes Lob. Dieses richtete sich an die Personen, die den Twitter-Account betrieben. Nach Angaben des Papstes sei Twitter das Medium seiner Wahl, immerhin passten in so wenig Zeichen kaum schwülstige Adverbien.

Mit einer Warnung, keine unlautere Werbung für den Katholizismus zu machen, verließ das Kirchenoberhaupt sein dämmerndes Medienteam.

Ungeprüfte Quellen gaben an, dass ein Großteil des päpstlichen Medienteams die Kündigung einreichte, weil eine Werbung für die katholische Kirche nur unlauter machbar sei. Der Rest des Teams habe, nach unbestätigten Angaben, eine Liste weiterer allergieauslösender Begriffe ausgearbeitet, welche in Zukunft in katholischen Schriften und Reden nicht mehr zu finden sein sollen. Dazu gehören angeblich unter anderem "Missbrauch", "Staatsfinanzierung" und "Arbeitnehmerrechte".