Seit langem wird daran geforscht. Nun scheint ein Durchbruch gelungen zu sein: Fleisch aus der Retorte, für das kein Lebewesen sterben musste.
Erste Tester bezeichneten das zubereitete Fleisch als aromatisch und bissfest. Das Labor-Fleisch wächst dabei an einem Gerüst aus Sojaprotein und Rindfleisch-Zellen heran. Auf dem Gerüst haften sogenannte Satellitenzellen, ein Vorläufer von Skelettmuskelfaserzellen.
Ursprünglich wurde die Technologie dazu entwickelt, Gewebe für medizinische Eingriffe bei Menschen zu züchten, wie etwa Transplantationen. Der aktuelle Durchbruch gelang Forschern des Technion – Israel Institute of Technology in Haifa sowie des Food-Tech-Start-ups Aleph Farms.
Eine Facebook-Umfrage unter hpd-Lesern vor gut einem Jahr ergab, dass sich auch Vegetarier, die sich aus ethischen Gründen für einen Fleischverzicht entschieden haben, vorstellen könnten, dieses "Fleisch aus der Retorte" zu essen.
"Wir gehen davon aus, dass es in Zukunft möglich sein wird, auch andere pflanzliche Proteine zum Aufbau der Gerüste zu verwenden. Die aktuelle Forschung mit Sojaprotein ist jedoch wichtig, um zu beweisen, dass Fleisch aus verschiedenen Zelltypen auf pflanzlichen Gerüsten hergestellt werden kann", sagte Forschungsleiterin Shulamit Levenberg.
Das Labor-Fleisch soll dabei auch eine Lösung für Probleme der konventionellen Fleischindustrie bieten. Die Forscher weisen auf die schlechten Bedingungen bei der Tierhaltung, übermäßigen Einsatz von Antibiotika und die ökologischen Folgen durch den großen Verbrauch natürlicher Ressourcen hin.
17 Kommentare
Kommentare
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Ein klasse Ansatz, da könnte auch ich als Veggi wieder einmal herzhaft zubeissen, ohne schlechtes Gewissen wegen Tierwohl. Ein vernünftiger Weg und eine Alternative zur Massentierhaltung, weiter so.
Robert am Permanenter Link
Alternativen zur Massentierhaltung gibt es schon heute ausreichend. Wenn Sie davon keinen Gebrauch machen möchten, ist das Ihre persönliche Entscheidung.
Bobob am Permanenter Link
Die Antwort passt doch gar nicht zu dem Kommentar.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Was wird das Retortenfleisch schlussendlich kosten? Und wird es weiterhin (für wen und für welchen Preis) Naturfleisch geben? Ist Fleisch überhaupt nötig? Fragen über Fragen.
Thomas R. am Permanenter Link
"Eine Facebook-Umfrage unter hpd-Lesern vor gut einem Jahr ergab, dass sich auch Vegetarier, die sich aus ethischen Gründen für einen Fleischverzicht entschieden haben, vorstellen könnten, dieses "Fleisch au
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"Sogar" Veganer können sich das vorstellen. Warum auch nicht? Schließlich LÖST es die besonders schwerwiegenden ethischen Probleme der "normalen" Fleischfresserei.
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"Die Forscher weisen auf die schlechten Bedingungen bei der Tierhaltung, übermäßigen Einsatz von Antibiotika und die ökologischen Folgen durch den großen Verbrauch natürlicher Ressourcen hin."
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Außerdem trägt Tierproduktekonsum wesentlich zur Entstehung und Verbreitung immer neuer Krankheitserreger bei, wie nicht erst die sich gegenwärtig entfaltende Pandemie überaus eindrucksvoll vor Augen führt (https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/tierproduktkonsum-pandemien). Noch dazu fördert er selektive Empathielosigkeit und speziesistisches Denken, das zu antimoralischem Verhalten führt und ethische Entwicklung massiv behindert - mit übelsten Folgen auch für die Menschen. "Retortenfleisch" mag so weit von Nutzen sein, wie es den Konsum von Tierleichen und die damit verbundenen Schäden reduziert. Die katastrophalen Defizite menschlicher Denk- und Verhaltenskultur wird es nicht beheben können.
Robert am Permanenter Link
Eine kleine Einordnung Ihrer Fehlinformationen:
1. Es existiert bis heute, und wird auch nie, ein Beweis dafür, dass sich der Erreger über einen der so genannten Wetmarkets ver-/ausgebreitet hat, da die chinesische Regierung sämtliche Information unterdrückt, vertuscht oder vernichtet. Eine weitere, sehr plausible Erklärung liefert übrigens folgender Preprint:
https://img-prod.tgcom24.mediaset.it/images/2020/02/16/114720192-5eb8307f-017c-4075-a697-348628da0204.pdf
2. Gerade die von Ihnen skandalisierte Massentierhaltung _domestizierter_ Tiere beugt durch minutiöse Überwachung der Tiere, Ihrer Aufzucht und Haltung solchen Infektionsketten vor. Das Problem der widerlichen chinesischen Wetmarkets liegt in der Qual durch Wilderei eingeschleppter, nicht kontrollierter Tiere/-bestände...
3. Veganer vergessen gern, dass der von Ihnen postulierte Utilitarismus nicht von allen geteilt wird, auch wenn ich seine noblen Ansätze schätze. Ebenso ist der von Ihnen gesetzte Speziesismus ein fragwürdiges Konstrukt, dass in den letzten Jahren in der Veganerszene natürlich großen Anklang findet. Dessen Kritik sollte man aber auch kennen: Die typischen Gegenargumente, wie: (1) die vorgebrachte Doppelmoral: einzig der Menschen verhält sich speziesistisch, kein anderes Tier; auch der Vegetarier oder Veganer verhält sich speziesistisch, nämlich gegen über allen “Nicht-Tieren”; (3) ignoriert das exzeptionelle Unikum des geltungstheoretischen Subjekts. Zudem konstituiert sich die Ethik, damit einhergehend die Begründung der Menschenrechte und die Menschenwürde, immer derivativ aus der Erkenntnislehre.
Anknüpfend stellt sich für mich erkenntnistheoretisch vielmehr die Frage: Woher rührt die willkürliche Graduierung von Lebewesen anhand ihres Schmerzempfindens resp. eines zentralen Nervensystems? Fische haben mitnichten die Form von Schmerzempfinden wie Säugetiere. Das zeugt eher von Unkenntnis als von Rationalität. Warum wiegt das Leid eine Pflanze, eines Pilzes, von Mikroben und Bakterien, den Mäusen die beim täglichen Pflügen des Feldes getötet werden usw. usf. weniger schwer, als die eines anderen Lebewesens? Zudem erklärt es auch nicht warum wir z.B. Nutzpflanzen nach Belieben züchten und modifizieren dürfen, Nutztiere aber nicht (gerade hier befürworten viele Anhänger der GBS gern blindlings die Gentechnik). Die Graduierung ist willkürlich.
Leider ist der Mensch evolutionär bedingt als Allesfresser entstanden, nicht ohne Grund müssen Veganer bestimmte Stoffe "supplementieren". Dann stellt sich die Frage, ob man sich "natürlich" und gesund ernähren, oder doch lieber die "böse Chemie", über die sich viele Veganer und andere Esoteriker an anderer Stelle sonst immer echauffieren, in Form von synthetisch erzeugten Supplementen zu sich nehmen will. Oder man lernt vom Gorilla (gern gepriesen in Veganer-Kreisen): Gorillas nehmen Vitamin B12 auf, indem sie ihrem ausgeschieden Kot, von Bakterien besiedelt, nochmals essen und verdauen.
Auch das Argument der vermeintlichen Reduzierung der Treibhausgase stellt sich bei näherer Betrachtung als weniger signifikant, als es Veganer gern glauben machen. Für Ihre Berechnungen beziehen sie nämlich gern nur die Energie/Ökobilanzen der Hülsenfrüchte. Davon kann man aber keine ausgewogene Ernährung ermöglichen. Alle anderen, vor allem die typischen Südfrüchte und Nüsse, sind in der Energiebilanz aber deutlich schlechter...
https://www.youtube.com/watch?v=keEKlr2dG-I&
Hans Trutnau am Permanenter Link
"... die willkürliche Graduierung von Lebewesen anhand ihres Schmerzempfindens resp. eines zentralen Nervensystems? Fische haben mitnichten die Form von Schmerzempfinden wie Säugetiere" - m.E.
Thomas R. am Permanenter Link
Da es viel zu viel Zeit und Mühe kosten würde, jedes einzelne Stück Unfug in ihrem (copy-and-paste-trächtigen) Kommentar richtigzustellen, möchte ich auf ältere Beiträge von mir verweisen, in denen ich so ziemlich all
Tobias Seyb am Permanenter Link
Sitze gerade gemütlich beim Frühstück, und dann so ein Bild...brr.
;-)
Cornelia Engelb... am Permanenter Link
Schade, mal wieder Sojaprotein. Leider denkt niemand an die vielen hormonabhängigen Brustkrebs erkrankten Menschen, die kein Soja, Sojaprotein etc. zu sich nehmen sollten.
Julian am Permanenter Link
"Führende Krebs- und Ernährungsgesellschaften sind sich einig, dass der Konsum von Sojaprodukten das Brustkrebsrisiko nicht erhöht und auch Frauen mit Brustkrebs Soja essen können.
Robert am Permanenter Link
"Nikolaus Rittenau (* 26. März 1991 in Kärnten, Österreich) ist ein österreichischer veganer Koch, Ernährungsberater und Autor.
[...]
Niko Rittenau machte nach seiner Matura in Österreich eine Ausbildung zum Touristikkaufmann an den Kärntner Tourismusschulen (KTS). In dessen Rahmen erhielt er auch seine Qualifikation als Koch und wurde erstmalig in die Ernährungslehre eingeführt. Danach arbeitete Rittenau als Koch und konzentrierte sich bereits damals auf pflanzliche Küche. Nach einem Praktikum in Berlin, wo er das erste Mal mit Veganismus in Kontakt gekommen ist, entschied er sich, Ernährungswissenschaften an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) zu studieren."
https://de.wikipedia.org/wiki/Niko_Rittenau
"Die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) ist eine staatlich anerkannte Fachhochschule in privater Trägerschaft mit Sitz in Saarbrücken und Studienzentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz."
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Hochschule_für_Prävention_und_Gesundheitsmanagement
Dieser Herr vermarktet vor allem eines: sich selbst und seine Produkte jeglicher Art. Seien es Youtube-Videos, Bücher oder Vorträge etc.
Qualifiziert ist er durch nichts. Erschreckend wie schnell manche auf der Suche der Bestätigung der eigenen Argumente solchen Rattenfängern aufsitzen.
Julian am Permanenter Link
Und was hat das jetzt mit der Meinung der führenden Krebsgesellschaften zu tun?
Erika Winkler am Permanenter Link
Mich würde interessieren, wie die rindsfleischzellen gewonnen werden. Ich vermute dass hier neue ethische fragen im raum stehen.
Thomas R. am Permanenter Link
"Ich vermute dass hier neue ethische fragen im raum stehen."
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Nicht wirklich: https://de.wikipedia.org/wiki/In-vitro-Fleisch
Monika am Permanenter Link
Wo kommen die Rindfleisch Zellen her?
Muss dafür ein Tier getötet werden?
Damian Hildt am Permanenter Link
Also an eine Zelle bzw Zellen kommt man ja relativ schnell und leicht Ran. Einfach z.B. Schleimhäute im Mund entnehmen und schwups hat man zellen