Nicht-religiöse Menschen sind keine gleichförmige Masse, sondern vertreten eine Vielzahl von unterschiedlichen Meinungen – in politischen und gesellschaftlichen Fragen, ja sogar was den Kernbereich des "Nicht-Glaubens" betrifft. Der hpd hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Meinungsvielfalt abzubilden. Als jüngst im Rahmen unserer redaktionellen Arbeit kontrovers darüber diskutiert wurde, ob es wichtig sei, darüber aufzuklären, dass es (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott gibt, fiel der Entschluss, die unterschiedlichen Standpunkte für die Leserinnen und Leser des hpd abzubilden. Die Kontrahentinnen der Gottesfragen-Challenge: Die stellvertretende hpd-Chefredakteurin Daniela Wakonigg und hpd-Kolumnistin Ursula Neumann.
Für mich ist es eine belanglose Frage, ob es "Gott" gibt. Ich glaube eher nicht, und wenn doch, dann ist er/sie/es vermutlich ziemlich anders, als TheologInnen zurechtfantasieren. Aber – wie gesagt – für mich ist das belanglos, in meinem Leben würde sich nichts ändern, nicht mal mein Schokoladenverbrauch. Wie mir geht es der Mehrzahl der Menschen, ob sie sich gläubig oder nicht gläubig nennen. Manchmal bekomme ich den Eindruck, AtheistInnen gehörten zu den wenigen, die "Gott" noch ernst nehmen.
Wie komme ich zu dieser Einschätzung? Seit über dreißig Jahren lebe ich in Oberkirch. Man darf mir glauben, dass damals Nomen Omen war. In den Achtzigern wehrten sich die Neumanns gegen das Gebet zu Beginn des Schulunterrichts. Die Vorsitzende des Elternbeirats: "Wir Eltern finden es gut, dass in der Schule gebetet wird, wissen Sie, zuhause kommen wir nicht dazu." Die unfreiwillige Komik dieses Satzes entging ihr – und alle Eltern fühlten sich als Defensores fidei.
2002 – das ist auch schon eine Weile her – schrieb ich einen Artikel "Vom Gottvertrauen zum Selbstvertrauen". Ich hatte drei Monate in der Therapie akribisch jede Äußerung von PatientInnen mitstenografiert, die im weitesten Sinn etwas mit Religion zu tun hatte. Die Ausbeute war sehr mager. "Religiöse" Aussagen betrafen mehrheitlich Probleme wie die Auswahl des Restaurants für die Erstkommunionsfeier. Glaubensfragen spielten nur bei zwei Menschen eine Rolle, die sich mit einer schlimmen religiösen Erziehung auseinandersetzten. Übers Beten ist mir lediglich eine Äußerung erinnerlich: "Wenn ich keinen Parkplatz finde, bete ich zu meinem Engel – dann finde ich einen." Dass solches selbst im Vatikan nicht als Wunder anerkannt würde, wird mir jeder zubilligen, der die hiesigen Parkverhältnisse kennt.
Aber auf die Frage "Glauben Sie an Gott?", dürften alle geantwortet haben "Ja, irgendwie schon. Es muss doch was Höheres geben...", einige hätten sich auf den christlichen Gott besonnen. (Wobei man da besser nicht genauer nachfragt, sonst stolpert man von einem dogmatischen Loch ins nächste.) Auch wenn "Gott" im Alltag schon lange weniger präsent ist als der FC Bayern München, würden die meisten verständnislos auf die Frage reagieren, wieso sie nicht konsequenterweise aus der Kirche austreten. Alltägliche Gott-losigkeit und Besuch der Christmette lassen sich ohne kognitive Dissonanz verbinden.
Allzu engagierte AtheistInnen sollten aufpassen, dass sie nicht denselben Affekt auslösen wie jene Leute, die im Doppelpack an der Haustüre klingeln, vom Nahen des Reiches Gottes künden – was könnte es Wichtigeres geben! – und auf dem Herd steht das Gulasch.
Ich kenne keine belastbare Untersuchung, weshalb Menschen ihrer Religionsgemeinschaft den Rücken kehren. Das wäre aber wichtig zu wissen, sonst vergeudet man Kraft und Zeit und erreicht nichts und niemanden. Ich bin bereit zu wetten, dass die Gottesfrage bei den Austrittsgründen nicht unter die Top Ten käme. Viele dürften im Gegenteil auch nach dem Verlassen ihrer Religionsgemeinschaft versichern, sie glaubten trotzdem an "Gott" oder irgendwie so was.
Die Frage "wozu zahle ich eigentlich noch Vereinsbeitrag?" steht in der Regel am Ende der tagtäglichen Erfahrung, dass kirchliche Organisationsformen (vom CVJM bis zur katholischen Frauengymnastik, die es hier tatsächlich gab) ihr Quasi-Monopol und damit ihre Bindungs- und Ausgrenzungsmacht verloren haben, oder dass im eigenen Umfeld die Aussicht, nicht kirchlich getraut oder beerdigt zu werden, keinen Schrecken mehr einjagt. Es gibt Alternativen! Wenn dann noch ein Auslöser dazu kommt, etwa ein kirchlicher Skandal, schlechte Erfahrung mit dem Kirchenvertreter vor Ort, eine ärgerliche kirchliche Verlautbarung, wird der überfällige Schritt getan. Die Gottesfrage in den Vordergrund zu stellen, heißt meiner Meinung nach, das Pferd am Schwanz aufzäumen.
Was mich immer wieder frappiert, ist der Glaube vieler AtheistInnen an die Macht vernünftiger Argumente. Dabei sind selbst bei im strikten Sinn "wissenschaftlich beweisbaren Fakten" Vernunftgründe höchstens die halbe Miete: Es gibt Leute, die halten den Klimawandel für eine Erfindung Chinas oder erhoffen davon, dass Weinanbau in Dänemark möglich wird. Fast allen Rauchern ist bewusst, dass Rauchen schädlich ist. Sie rauchen weiter. Das heißt: Selbst wenn man an jede Kirchentür ein Schild hängen würde "Vorsicht! Gottesdienstbesuch könnte Ihrer Intelligenz schaden" – wen würde das abhalten?
Dieses Jahr wurde der Wirtschaftsnobelpreis an Prof. Thaler vergeben für die außerhalb seines Faches längst als Banalität gehandelte Erkenntnis, dass der homo oeconomicus keineswegs vernünftig handle, sondern seine Entscheidungen unter anderem von "sozialen Präferenzen" und "eingeschränkter Rationalität" geprägt seien. Wenn das schon beim Staubsauger kaufentscheidend ist, wie dann erst bei der – wenn man sie ernst nimmt – existentiell und emotional bedeutsameren Gottesfrage? "Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt." – Was will man da sagen?
Bernd Kammermeier schilderte 2016, wie ihm Theologen herzlich Beifall spendeten, als er gegen die Existenz Gottes argumentierte. Das ist nicht verwunderlich: Er/sie/es ist reichlich schillernd – oder um mal nicht Feuerbach, sondern einen Tatort-Titel zu zitieren: "Gott ist auch nur ein Mensch" (Für diese Blasphemie hätte der Sender noch vor zwanzig Jahren böse Briefe von offizieller Seite kassiert). Mit "Gott" kann ich Terrorismus und Pazifismus rechtfertigen, Sklaverei und Todesstrafe genauso wie deren Abschaffung, Pflicht zum Gehorsam und Pflicht zum Widerstand. "Gott" kann rechts, links, liberal sein. Deshalb ist es locker möglich zu sagen "diesen Gott, von dem du sprichst, den gibt es natürlich nicht, da sind wir völlig einig. Aber meiner ist ganz anders." Oder theologischer: "Gott übersteigt menschliches Denken so sehr, dass Irrwege, Verzerrungen bei seiner Erkenntnis unvermeidbar sind. Aber heute begreifen wir besser und tiefer als früher". Nagle mal einen Pudding an die Wand!
Warum wollen AtheistInnen Gottgläubige überzeugen? Das Motiv – so will ich doch hoffen – ist der Kampf gegen Unrecht, Unterdrückung und Unmenschlichkeit, die im Namen "Gottes" geschehen. Oder will jemand mit dem Befreiungstheologen, der Bauern gegen Großgrundbesitzer unterstützt, über Gott zu diskutieren anfangen? Der Organisatorin einer Suppenküche, die aus ihrem christlichen Glauben heraus handelt, erklären, dass sie zwar was Richtiges täte, aber mit falscher Begründung?
Entscheidend ist für mich der Kampf gegen Unrecht, Unterdrückung und Borniertheit. Die, die dabei mitmachen, betrachte ich als Verbündete, vorausgesetzt, sie bestehen nicht darauf, dass ihre weltanschauliche Begründung die einzig wahre und mögliche sei.
Zur Unterdrückung braucht es keinen "Gott". Dafür taugen genauso schillernde Begriffe wie etwa "Gemeinwohl", "Familiensinn", "Fortschritt" nicht minder. Die Beispiele real existierender "atheistischer" Staaten überzeugen mich nicht, dass Atheismus automatisch mit der Respektierung von Menschenrechten und Menschenwürde einherginge. Das digitale Überwachungssystem, das derzeit im atheistischen China aufgebaut wird, hätte die heilige Inquisition vor Neid grün werden lassen. Ich kann nur bitten, sich kundig zu machen: Gegenüber diesem Horrorszenario, das in der einen oder anderen Weise auch auf uns zukommt, ist die Gottesfrage eine Petitesse.
Noch eins zur speziellen Situation der Kirchen in Deutschland: Nehmen wir an, die Nichtexistenz "Gottes" wäre zweifelsfrei nachgewiesen. Wer jetzt glaubt, am nächsten Tag träte der Bundestag zusammen, um alle Dotationen und Vorrechte der Kirchen zu streichen, der irrt. Zunächst würden diese darauf verweisen, dass die Verträge nicht mit dem lieben Gott, sondern mit ihnen geschlossen worden seien und daher weiterhin gültig. Dann würde argumentiert mit "Weltkulturerbe", "Wertevermittlung", "sozialer Bedeutung" oder was weiß ich – und es ginge viel Zeit ins Land.
Zum guten Schluss: Als wir nach Oberkirch kamen, hing in der Metzgerei zwischen Schinken und Würsten der Gekreuzigte. Einige Jahre später wurde renoviert. Das Kreuz war weg. Ich vermute, das hat außer mir kaum jemand registriert. Vor kurzem war wieder eine Renovierung fällig. Wo einst das Kreuz hing, prangt jetzt ein riesiger Stierkopf aus Metall.
Wollen wir uns wirklich um die Deko streiten? Es geht um die Wurst!
Weiterlesen: Die hpd-Gottesfragen-Challenge – Teil 2
18 Kommentare
Kommentare
Udo Endruscheit am Permanenter Link
Der "soziale Kitt" Kirche / Religion schwindet, was man deutlich auch aus dem "religiösen Gefälle" Stadt / Land ableiten kann.
Mit der Reflexionsfähigkeit über den Glauben war es nach meiner Ansicht zu keiner Zeit weit her. Man darf aber konstatierten, dass es eine "Entwicklung" vom autoritär bestimmten, angstmotivierten (weltlich wie "geistig") Glauben über das, was man heute als "Frömmigkeit" ansieht (hervorgebracht von Strömungen der Reformation wie dem Pietismus) bis heute zu einer Form von pragmatisch bestimmtem "Zweckmäßigkeitsglauben" gibt. Letzteres wird ja gern treffend als "Glauben an den Glauben" bezeichnet, also als weitgehend kritiklose "Nutzung" des Glaubens für Befindlichkeiten und Bedürfnisse persönlicher Art. Ein Aushöhlungsprozess. Er wird weitergehen. Und weitergehen wird vermutlich ungeachtet all dessen auch der über allen diesen Wassern schwebende Geist der offenbar untrennbaren faktischen Verbindung von Kirche und Staat.
Thomas B. Reichert am Permanenter Link
Ist es wirklich Ihr Ernst Frau Neumann? Sie vertreten die Meinung, dass es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen Gott gibt. In welchem Jahrhundert leben Sie?
Das Volk wird seid Kindesbeinen in der Schule mit religiösen Geschichten indoktriniert. Das Staatsfernsehen fälscht Geschichte und betreibt arglistige Täuschung und Museen zensieren Wissen .... Und alle die von dem Blutgeld, dem blutigen Geld unserer Ahnen profitieren möchten trügen und lügen - Glaubende, Mitläufer, teilwissende Mitläufer, Spiritualisten, Heuchler ... Ich kann nur noch den Kopf schütteln. Wir leben in einem kollektiven Wahn!
Norbert Schönecker am Permanenter Link
"Das Staatsfernsehen fälscht Geschichte und betreibt arglistige Täuschung und Museen zensieren Wissen"
Und was, Herr Reichert, stört Sie eigentlich an der Meinung von Neumann, dass es "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen Gott" gebe? Dass ich da anderer Meinung bin, ist ja klar. Aber warum sind Sie es?
Thomas B. Reichert am Permanenter Link
@ Schönecker
Götter sind Personifikationen von Dinge z.B. Sonne + Gedanken und Gefühle der ägyptischen Priester ergeben den Sonnengott Ra. Sonne + Gedanken und Gefühle der römischen Priester ergeben den Sonnengott Sol Invictus ... in Griechenland ergab es Helios usw.
Götter sind also Personifikationen von Dingen und Monogötter Aton, Ahura Mazda, YHWH, Gott, Allah ... sind Personifikationen der Lichtenergie und damit kann man dem gutgläubigen Volk natürlich alles einreden und so ein kollektives Über-Ich in Menschen erzeugen. In Religionen geht es um den Aufbau und Erhalt von Sozialstrukturen, der einfache Mensch wird geistig getötet - ihm wird Wein eingeflösst, damit er nicht mehr klar denken kann.
Übrigens: Religionen waren schon immer ART-Diktaturen, wobei wir Religionen strikt vom Vorgänger "Aberglauben" trennen müssen, da Religionen logisch konstruierte Irrlehren sind.
Wenn im Staatsfernsehen im Jahre 2017 Jesus-Dokus gesendet werden und Historiker Stein und Bein schwören, dass es vor 2000 Jahren ein Jesus durch Galiläa lief kann ich nur noch den Kopf schütteln. Im Staatsfernsehen haben sich religiöse Gruppen breitgemacht und haben eigene Redaktionen und drücken ihre eigene Sendungen in das Staatsfernsehen ein (z.B. Tellux-Gruppe). Oder einfach mal nachschauen aktuell der Vorsitzende des ZDF-Ferneshrates ist.
Die Weihnachtsgeschichte ist übrigens eine abstrakte, allegorische Erzählung auf die Entstehung des Lebens und unserer Gesellschaft - ein mehrdeutiges Märchen!
Norbert Schönecker am Permanenter Link
S.g. Herr Reichert!
Das Staatsfernsehen hat die Aufgabe, seriös Bericht zu erstatten. Das tut man z.B., indem man angesehene Historiker befragt. Die findet man am einfachsten an Universitäten. Und dort wird an historischen Fakultäten in Deutschland und Österreich mit klarer Mehrheit angenommen, dass Jesus aus Nazareth tatsächlich gelebt hat.
Es spricht auch nichts dagegen. Auch nicht Ihre Argumentation mit der Personifikation von Dingen, Gedanken und Gefühlen.
Für die alten Ägypter war der Pharao eine Personifikation des Sonnengottes. Und die Pharaonen waren sicher echte Menschen.
Was spricht dagegen, dass Jesus aus Nazareth sich selbst für die Personifikation (oder den Sohn) Jahwehs hielt? Oder auch nur, dass später seine Anhänger ihn dafür hielten?
(Ob diese Annahme stimmt, ist wieder eine andere Frage, die nicht in den Bereich der historischen Wissenschaft fällt)
In der Religionswisssenschaft geht man auch davon aus, dass am Anfang vieler Stammesgötter diverser Religionen reale Menschen standen, die über den Umweg des Ahnenkults zu Göttern wurden.
Auch Buddha (Gautama Siddharta), dessen reale Existenz kaum bezweifelt wird, hat den Weg zum Gott fast (in manchen Strömungen des Budhismus in der Praxis ganz) geschafft.
In der neueren Geschichten erfuhren Haile Selassie und Sun Myong Moon quasi göttliche Verehrung. Und die beiden haben ganz sicher wirklich gelebt.
Warum das bei Jesus nicht möglich sein soll, erschließt sich mir nicht.
Die historischen Belege und Hinweise auf Jesus sind durchaus gut. Vor allem die biblischen (mit zahlreichen Textfragmenten aus dem zweiten Jahrhundert und einer als gesichert angenommenen Abfassung im ersten Jahrhundert), aber auch einige außerbiblische (Tacitus, Lukian, Sueton).
Dass die Weihnachsgeschichte eine spätere Hinzufügung zum Lukas- und Matthäusevangelium ist, habe ich bereits im Gymnasium im Religionsunterricht gelernt. Es ist allerdings primär eine Erzählung, die zeigen soll, dass Jesus der im Alten Testament verheißene Messias ist (v.a. die matthäische Variante - bei der lukanischen könnten Ihre Deutungen eine größere Rolle spielen, zumal Lukas wahrscheinlich ähnliche Geschichten gekannt hat).
Thomas B. Reichert am Permanenter Link
Guten Tag Herr Schönecker!
Wahrscheinlich sind sie ein Profiteur dieser Ideologie und so versuchen sie natürlich weiterhin diese Mythen als Wahrheit zu verkaufen. Sie wollen wahrscheinlich relativ einfach viel Geld verdienen - vom Blutgeld unserer Ahnen profitieren ...
Theologie ist die Lehre wie man Menschen ködern, führen, formen, trösten, programmieren ... kann - es ist die Lehre vom Aufbau und Erhalt von Sozialstrukturen. Der (intelligente) Theologe redet abstrakt, symbolisch, allegorisch ... und programmiert damit die (Opfer)lämmer - die Grundsteine dieser Menschenpyramide.
Ihnen und meinen Mitmenschen zuliebe erkläre ich hier gerne die Trinität:
Gottvater: Sonne - in der bildenden Kunst ein alter Mann.
Heiliger Geist (Alpha): Sonnenlicht - macht lebendig.
Gott Sohn: Personifikation des Lebens und der Natur.
Der Heilige Geist kann aber auch für das Omega stehen, also für die Gedanken und Gefühle, welche wir erschaffen. Ein Monogott ist also eine Personifikation der Lichtenergie und nochmals: Nein, es geht in keiner Religion um Lichtenergie - es geht vielmehr darum Menschen ein kollektives Über-Ich einzureden - einen Wahn (Denkstörung) - Wein einzuflössen, damit diese nicht mehr klar denken können. Alles was der Machthaber bzw. Theologe möchte sagt die Jesushandpuppe.
Übrigens: Tacitus ist schon längst als Fälschung entlarvt. Bilden Sie sich bitte weiter und / oder werden sie ehrlicher. Denn: MIT MENSCHENLEBEN SPIELT MAN NICHT!
P.S. Jesus ist eine Personifikation des Lebens und der Natur, dieser kann man wiederum unterteilen in das Lamm Gottes (Glaubende -> Opferlämmer) und Christus die Gesalbten, also weisen Menschen.
Wolfgang am Permanenter Link
Die Christen lieben ihre Nächsten nicht. Und sie lieben sie nicht, weil sie an den anderen nie wirklich geglaubt haben.
(Octavio Paz, mexik. Schriftsteller u. Nobelpreisträger, 1914-1998; Essays I)
Keine Religion hat so viele Menschenopfer gefordert und auf eine so schmähliche Weise hingeschlachtet als diejenige, die sich rühmt, sie für immer abgeschafft zu haben.
(Bruno Bauer, dt. ev. Theologe u. Philosoph, 1809-1882)
Vor dem Sieg des Christentums verlangt man, daß der Staat keinen zu einer bestimmten Gottesverehrung zwingen darf, dann aber verlangt man im dem gleichen Ton, daß er alle zur eigenen Gottesverehrung der Christen zwingen muß, und zwar mit Anwendung aller Gewalt.
(Carl Schneider, Theologe)
Nun lehrt eine fast zweitausendjährige Erfahrung, daß die christlichen Herrscher Verträge gebrochen, Gedanken geknechtet, die menschliche Gewissensfreiheit vergewaltigt, und das sie getötet und gefoltert und versklavt haben.
(Rudolf Augstein, dt. Publizist u. Herausg. d. 'Spiegel', 1923-2002)
Ich denke auch eher, dass viele Menschen, die sich als Christen bezeichnen, nicht einmal einen Blick in die Bibel geworfen haben.
Käse stinkt nicht allein vor der Kirche sondern auch in der Kirche. Beten zwecklos, sinnlos.
von mir!
" Alles, was außer dem guten Lebenswandel der Mensch noch tun zu können vermeint, um Gott wohlgefällig zu werden, ist bloßer Religionswahn und Afterdienst Gottes."
Ein frohes neues Jahr, möge sich der Heilige Geist ihrer erbarmen.
Immanuel Kant
Bruder Spaghettus am Permanenter Link
Gott, gemeint Jahwe, nur Deko?
Wenn es nur so wäre.
Dieser alte Zausel ist bis heute für viele Menschen im Land immer noch die Grundlage jeglicher Moral, derjenige, der angeblich die Werte gesetzt hätte, nach denen wir heute leben und sogar das Grundgesetz diktiert hat.
Und wenn es nur der Wahrheit zu Liebe wäre, man muss sagen, wie unwahrscheinlich das ist.
Es ist aber auch wichtig zu zeigen, wo die heutigenWerte wirklich herkommen. Nicht vom Himmel hoch, sondern von Scheiterhaufen. Dort konnten nämlich die durchaus landen, die sie im Zuge von Aufklärung und Humanismus tatsächlich geprägt haben. Werte, die die Kirche im wahrsten Sinne des Wortes bis auf das Blut bekämpft hat. Erst, als sie sich durchgesetzt hatten, wurden die plötzlich als christlich annektiert.
Es gibt also wirklich gute Gründe darüber aufzuklären, dass es Jahwe, Jehova, Allah, nicht gibt. Trotzdem stimme ich zu, man muss es nicht tun.
Es reicht einfach aus, herzhaft darüber zu lachen.
A.S. am Permanenter Link
Lachen ist mir zu oberflächlich.
Religionen sind Werkzeuge zur Menschenmanipulation und als solche gefährlich.
Bruder Spaghettus am Permanenter Link
Diese Betrachtung ist mir zu oberflächlich.
Nichts raubt den Respekt schneller, als ausgelacht zu werden.
Ohne Respekt ist der Glaube nichts.
Achim am Permanenter Link
Ein sehr reflektierter Artikel, vielen Dank.
malte am Permanenter Link
"Warum wollen AtheistInnen Gottgläubige überzeugen? Das Motiv – so will ich doch hoffen – ist der Kampf gegen Unrecht, Unterdrückung und Unmenschlichkeit, die im Namen "Gottes" geschehen."
So sollte es im Idealfall sein. Tatsächlich spielt das gerade bei vielen organisierten Atheisten leider keine Rolle, denen geht es vielmehr darum, die "Religioten" ab- und sich selbst aufzuwerten.
Andres Zaugg am Permanenter Link
Wir dürfen glauben was wir wollen, aber wir sind dafür verantwortlich, dass die Menschenrechte eingehalten werden.
A.S. am Permanenter Link
Sehr gut!
Ich halte es für überfällig, nach der gesellschaftlichen Funktion von Religion zu fragen.
Meine Meinung hierzu:
Darum geht es in Wirklichkeit bei Religion, und darum genau geben Staatsführungen so viel Geld aus, dem Nachwuchs religiöse Vorstellungen ins Hirn zu drücken.
Thomas am Permanenter Link
"Mit "Gott" kann ich Terrorismus und Pazifismus rechtfertigen, Sklaverei und Todesstrafe genauso wie deren Abschaffung, Pflicht zum Gehorsam und Pflicht zum Widerstand."
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"Oder will jemand mit dem Befreiungstheologen, der Bauern gegen Großgrundbesitzer unterstützt, über Gott zu diskutieren anfangen? Der Organisatorin einer Suppenküche, die aus ihrem christlichen Glauben heraus handelt, erklären, dass sie zwar was Richtiges täte, aber mit falscher Begründung?"
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Sicher ist das nicht prioritär, aber wenn man die ethische Entwicklung der Menschheit voranbringen will, darf man sich auch davor nicht scheuen. Der ethische Status einer Handlung oder Unterlassung ist nun mal ausschließlich an ihrer jeweiligen Motivation zu erkennen. Wer billigt, daß Menschen ihr Verhalten aus irrationalen Überzeugungen ableiten (statt es vor dem Hintergrund des aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstandes auf den Zweck der Ethik, nämlich bestmögliche Leidvermeidung nach dem Grundsatz der gleichen Berücksichtigung gleicher Interessen auszurichten), muß logischerweise auch hinnehmen, daß dabei maximal Unterschiedliches herauskommt. Ob Verbrechen oder "Wohltaten": alle religiös motivierten Handlungen und Unterlassungen sind gleichermaßen antimoralisch. Daher ist religiöse Motivation ethisch unakzeptabel.
Roland Weber am Permanenter Link
Eigentlich ist es unerträglich, dass immer wieder über "Gott" gestritten wird! Dies ist auf beiden Seiten eine ziemlich absurde Position. Jeder kann Glauben, was er will.
Man kann sich die Einschränkung "..mit größter Sicherheit" getrost schenken, denn es geht schließlich nie um einen abstrakten Gottesbegriff, sondern nur um den, den Christen, Juden und Mohammedaner predigen. Und für dessen Anwesenheit spricht schlicht nichts! Man kann also bestimmt (!) formulieren:"... für dessen Existenz keinerlei Nachweise vorliegen".
Die richtige Antwort auf die Frage in einer Fernseh-Sendung „Wer weiß den sowas?“, warum die Finger der berühmten Jesus-Statue über Rio de Janeiro immer wieder restauriert werden mussten, lautete:
„Weil dort ca. jährlich vier Mal der Blitz einschlug und die Finger beschädigte!“ Er schlug nicht in den Kopf ein, wo man schon vorsorglich einen Blitzableiter angebracht hatte, sondern eben immer wieder in die ausgestreckten segnenden Hände.
Diesem Missstand begegnete man, in dem man nun nicht nur im Kopf einen Blitzableiter
anbracht – der nachweislich eben nichts brachte -, sondern eben auch beidseitig in den
Händen und Fingern. Von unten sieht man dies nicht aber von oben ist die Installation gut zu sehen. Dies sähe dann auch ein Blitzschleuderer, wenn es ihn denn gäbe.
Der Blitz kommt von oben und geht nicht von unten nach oben – um esoterischen Missverständnissen vorzubeugen!
Sollte man dies nicht als Gottes Meinung zu dieser Statue und Beitrag zu dieser Religion verstehen?
Ein Gläubiger müsste das doch schon so sehen! Für ihn ist Gott ja ein stets aktiv handelndes Wesen und da bekanntlich kein Spatz ohne seine Mitwirkung vom Baum fällt, so fällt er denn auch zwangsläufig und für alle erkennbar hier sein Urteil ...
Ilse Ermen am Permanenter Link
Solange sich daraus keine Zwänge ergeben, ist mir völlig egal, ob jemand glaubt oder nicht.
A.S. am Permanenter Link
Sehr geehrte Frau Ermen,
bitte machen Sie sich mal Gedanken über die gesellschaftliche Funktion von Religion.
In meinen Augen sind Religionen Werkzeuge zur Manipulation von Menschen, man kann auch sagen: zur Programmierung von Menschen, von menschlichen Verhaltens-Schemata.
Wollen Sie die Menschen-Programmierer weiter ihr eigensüchtiges, unheilvolles Unwesen treiben lassen?