Bund für Geistesfreiheit Bayern

Ludwig-Feuerbach-Schülerpreis 2020 verliehen

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Die Preisträgerin Hannim El-Qarm mit Erwin Schmid vom bfg Bayern (links) und Wolfgang Günther vom bfg Schweinfurt
Verleihung des Ludwig-Feuerbach-Schülerpreises

Der Bund für Geistesfreiheit (bfg) Bayern hat seinen diesjährigen Ludwig-Feuerbach-Schülerpreis verliehen. Er ging an Hannin El-Qarm vom Alexander-von-Humboldt-Gymnasium in Schweinfurt für ihre Arbeit "Der Sinn des Lebens". Aufgrund der hohen Qualität der eingereichten Schriften wurden insgesamt fünf statt drei ausgezeichnet.

Der Philosoph Ludwig Feuerbach (1804 – 1872) forderte bereits zu seinen Lebzeiten seine Zeitgenossen zum logischen und kritischen Denken bezüglich ihrer religiösen Vorstellungen auf. Provokant war insbesondere seine weltanschauliche Position, wonach er den monotheistischen Gott als ein vom Menschen selbst entworfenes Wesen begriff. Der Mensch benötige dies als Projektionspunkt seiner eigenen Nöte, Ideale und für seine Suche nach Glück. In der aufgeklärten Welt habe er dieses Stadium jedoch überwunden.

Motto: "Selber Denken macht schlau"

Der Bund für Geistesfreiheit hat die Thesen Feuerbachs aufgenommen und versucht, diese für unsere Zeit weiterzuentwickeln. In diese humanistische Arbeit hat der bfg Bayern den Ludwig-Feuerbach-Schülerpreis für den Ethikunterricht unter dem Motto "Selber Denken macht schlau" eingebracht und 2019 bayernweit an den Schulen ausgeschrieben. Schülerinnen und Schüler sollten sich mit den Thesen Feuerbachs auseinandersetzen und in einer eigenständigen Arbeit in einem selbst gewählten Thema fortentwickeln.

Viele der eingesandten Arbeiten zeugen von einem guten Urteilsvermögen und vom selbstständigen Denken der Schülerinnen und Schüler. Dies bekräftigte den bfg in seinem Bestreben, Ethikunterricht auf den Stundenplänen deutscher Schulen als Regelunterricht einzuführen.

Es war aufwendig und schwierig, eine korrekte Bewertung der eingereichten Arbeiten durchzuführen und schließlich eine gerechte Reihenfolge zu bilden, da sich viele Arbeiten durch ein hohes Maß an selbstständigem Denken und eigenständiger Urteilskraft auszeichnen. So kann der Bund für Geistesfreiheit allen teilnehmenden Schülerinnen und Schülern für ihre Leistungen auf diesem Niveau nur gratulieren.

1. Platz – 500 Euro

Der 1. Platz beim Ludwig-Feuerbach-Schülerpreis mit 500 Euro wurde jedoch einstimmig an Hannin El-Qarm vom Alexander-von-Humboldt-Gymnasium in Schweinfurt vergeben. Der Titel ihrer elementare Fragen aufwerfenden Arbeit lautet: "Der Sinn des Lebens".

Die Würdigung und Übergabe dieses Preises erfolgte bereits am 29. Juni entsprechend der Umstände des Lebens unter Corona-Bedingungen ohne größeres Publikum in Anwesenheit von Schuldirektor Klemens Alfen, des Vorsitzenden des bfg Bayer Erwin Schmid sowie Wolfgang Günther und Günter Weiß vom bfg Schweinfurt. Schmid würdigte die erst 14 Jahre alte Preisträgerin, die das große Thema "Der Sinn des Lebens" undogmatisch und ergebnisoffen behandelte. Sie sei im besten Sinne eine Suchende.

Neben dem Geldpreis wurden ihr auch die Bücher "Der zitable Atheist" von Jack Huberman und "Exzesse: Wer tanzt, tötet nicht" von Franz Josef Wetz überreicht. Schmid dankte dem Schuldirektor für seine Gastfreundschaft und dem Ethiklehrer Herrn Holzhammer für die Bekanntmachung der Ausschreibung.

2. Platz – 300 Euro, dreimal 3. Platz – je 200 Euro

Der 2. Platz mit 300 Euro ging ebenfalls einstimmig an Gabriel Mock vom Gymnasium Ergolding für seine Arbeit "Gott ist dem Menschen ein Tier*: Eine knappe Religionskritik".

Aufgrund der hohen Qualität der eingereichten Arbeiten wurde abweichend von der Ausschreibung der 3. Platz, dotiert mit je 200 Euro, gleich dreimal vergeben: An Akuol Maziarz vom Anton-Bruckner-Gymnasium in Straubing für seine Arbeit "Der Egoismus des Gutseins", Lorenz Hamann vom Oskar-von-Miller-Gymnasium in München für seine Abhandlung über "Die moderne Gesellschaft und ihre Auswirkungen" sowie Lukas Brandhofer vom Gymnasium in Bad Tölz für seinen "Essay Religionen".

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