Die Humanistische Union (HU) verleiht ihren diesjährigen Fritz-Bauer-Preis an das Redaktionsteam von netzpolitik.org. Die Plattform für digitale Freiheitsrechte habe in Deutschland seit vielen Jahren den netzpolitischen Diskurs durch großes Engagement, die Kombination aus technischer und politischer Kompetenz, hohe journalistische Standards und investigative Recherche wesentlich mitgeprägt.
Der Vorsitzende der Humanistischen Union, Werner Koep-Kerstin, begründet die Entscheidung: "Als Plattform für digitale Freiheitsrechte greifen die zahlreichen Autorinnen und Autoren von netzpolitik.org die großen Fragestellungen im Zusammenhang von Digitalisierung und Politik sowie Gesellschaft seit bald 20 Jahren auf. Bürgernah bietet die Plattform hervorragend recherchierte Informationen besonders für diejenigen an, die sich für digitale Freiheitsrechte engagieren.
Mit der seinerzeitigen Veröffentlichung von Unterlagen des Bundesverfassungsschutzes zum Ausbau der Massenüberwachung im Netz, die geeignet waren, Freiheitsrechte einzuschränken, hat das Redaktionsteam von netzpolitik.org nach Auffassung der Humanistischen Union Haltung und Mut im Sinne des politischen und rechtlichen Vermächtnisses Fritz Bauers bewiesen. Dies galt besonders, als sich die Redaktion mit dem unhaltbaren Vorwurf des Landesverrats konfrontiert sah. Netzpolitik.org hat seit vielen Jahren den netzpolitischen Diskurs in Deutschland durch viel Engagement, der Kombination aus technischer und politischer Kompetenz, hohe journalistische Standards und investigative Recherche wesentlich mitgeprägt."
Mit dem Fritz-Bauer-Preis würdigt die Humanistische Union herausragende Verdienste um die Humanisierung, Liberalisierung und Demokratisierung des Rechtswesens. Der ideelle Preis wird im Gedenken an Dr. Fritz Bauer, den 1968 verstorbenen hessischen Generalstaatsanwalt und Mitbegründer der Humanistischen Union, verliehen. Bauer hat nicht nur maßgeblich zur juristischen Verfolgung und Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen beigetragen, sondern wichtige Impulse für die Modernisierung des Strafrechts und die Humanisierung des Strafvollzugs gegeben.
Der nach ihm benannte ideelle Preis wurde von der Humanistischen Union im Juli 1968, zwei Wochen nach dem Tod Fritz Bauers, gestiftet. Zu den bisherigen Preisträgern gehörten unter anderem Gustav Heinemann (1970), Peggy Parnass (1980), Günter Grass (1997), Regine Hildebrandt (2000), Burkhard Hirsch (2006), Edward J. Snowden (2014) und Christian Ströbele (2018).
Die Preisverleihung findet statt am Samstag, den 11. September 2021, von 14:00 bis 16:00 Uhr im Maison de France, Kurfürstendamm 211, 10719 Berlin.
Von dort wird die Preisverleihung auch im Streaming auf www.humanistische-union.de übertragen.
Die Laudatio wird die frühere Bundesjustizministerin und derzeitige stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit Sabine Leutheusser-Schnarrenberger halten.
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