BERLIN. (hpd) Am 31. Mai verstarb Mohamed Abdelazis. Der Politiker der Frente Polisario in der Westsahara und Präsident der nicht allgemein anerkannten Demokratischen Arabischen Republik Sahara (DARS) wurde 1947 in Marrakesch (Marroko) geboren.

Die seit 1975 im Exil auf algerischen Territorium lebenden Sahauis hatten ihn erst im Dezember 2015 erneut zu Präsidenten von Westsahara gewählt. Zu diesem Zeitpunkt war Abdelaziz schon von Krankheit gezeichnet. Er vertrete politisch einen eher säkular-nationalen Standpunkt, sagte er über sich.

Mohamed Abdelazis verurteilte Terrorismus ebenso wie eine Ausweitung auf die zivile Bevölkerung und deren Eigentum. Nach Terroranschlägen erreichten seine Beileidsbekundungen die Regierungen in Casablanca, London, Madrid, New York City, Washington.

Der Präsident galt als Garant, das sahauische Volk über den Weg des Referendum zur Selbstbestimmung zu führen; das Ziel, das nach mehr als 40 Jahren der Besetzung von Westsahara durch Marokko und 25 Jahren Waffenstillstand zwischen den beiden Ländern immer noch unerreicht ist. Die Ungeduld der sahrauischen Jugend wächst und "… manche von ihnen", so die Menschenrechtlerin Aminatou Haidar, "träumen schon von einem neuen Krieg gegen die marokkanischen Besatzer." Der Konflikt in der Westsahara spitzt sich jetzt zu. Junge Sahauis wollen zu den Waffen greifen und setzen die eigene Befreiungsbewegung unter Druck.

Die Zeitschrift Kritische Ökologie – WSIP schreibt: "Noch kurz vor seinem Tode wandte sich der Präsident an den Generalsekretär der Vereinten Nationen und warnte davor 'grünes Licht für militärische Aggressionen' Marokkos zu geben, sollte der Sicherheitsrat es vermeiden 'tatsächlichen und direkten Druck' auf Marokko auszuüben, die aktuellen Behinderungen der MINURSO nicht sofort wieder aufzuheben."

Eine internationale Kampagne gibt die Möglichkeit, den Weg zur Selbstbestimmung des Sahauischen Volkes über das Referendum zu unterstützen: westernsahara-referendum.org