USA: Atheist fordert, Bibeln aus Floridas Schulen zu verbannen

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Bibeln und alle Bücher, die sich auf die Bibel beziehen, sollen aus Floridas Schulen verschwinden, wenn es nach Chaz Stevens geht. Die Forderung ist eine Antwort auf den konservativen Angriff auf moderne Schulbücher, in denen Rassismus doch tatsächlich hinterfragt wird und Menschen sogar eine Sexualität haben. Der "Stop WOKE Act" soll Kinder vor Inhalten schützen, die sie sich schlecht oder schuldig fühlen lassen oder zum Hass aufeinander führen könnten.

Wer Gemetzel und sexuelle Gewalt scheut, würde die Bibel wohl kaum zur Lektüre empfehlen. Wenig verwunderlich also, dass Atheist Chaz Stevens Kinder vor ihren Inhalten schützen möchte. Mit der Begründung, dass in der Bibel nicht nur Orgien im trunkenen Zustand vorkommen, sondern auch Kindsmord, Vergewaltigung und Kannibalismus, fordert er die Verbannung aus den Schulen. Acht Schuldistrikte hat Stevens mit seiner Forderung, Bibeln aus Klassenzimmern und Bibliotheken zu entfernen, angeschrieben.

Stevens' Einsatz ist die Antwort auf das Verbot zahlreicher Bücher in Schulbibliotheken und die Entfernung von Schulbüchern aus dem Unterricht. Mit seinen als "Don't say gay bill" und "Stop WOKE Act" bezeichneten Gesetzen versucht der republikanische Gouverneur Floridas Ron DeSantis zu erreichen, dass ihm und ähnlich denkenden Personen unbequeme Themen, wie der Einsatz gegen Rassismus oder die Auseinandersetzung mit Gender und Sexualität, nicht mehr öffentlich behandelt werden.

In Folge wurden zahlreiche Bücher, die sich zum Beispiel mit Homosexualität oder überhaupt mit Sexualität beschäftigen, aus Schulbibliotheken verbannt. Hinzu kamen nach Hinweisen von Eltern auch Schulbücher. So auch 54 Mathebücher, in deren Textaufgaben zum Beispiel Inhalte zur "Critical Race Theory" einflossen. DeSantis begrüßte die Entfernung der Bücher, um eine Indoktrination von Kindern zu verhindern. Für DeSantis ist die Critical Race Theory Rassismus und rufe Kinder dazu auf, ihr Land und einander zu hassen.

Für ihn ist bei diesem Thema in den Schulen nicht Schluss: Auch Arbeitnehmer*innen sollen von ihren Arbeitgeber*innen keine Schulungen zum Erkennen und Verhindern von Rassismus mehr bekommen.

Während einige Lehrer*innen und Professor*innen den Klageweg gegen den "Stop WOKE Act" gewählt haben, geht Stevens' Petition zur Entfernung der Bibeln aus Schulen einen anderen Weg. Ihm liegt vor allem daran, die Heuchelei hinter dem Verbot von Büchern aufzuzeigen: Ginge es konservativen Eltern und anderen Personen tatsächlich um den Schutz von Kindern und ein besseres Zusammenleben für alle, hätte die Bibel wohl niemals Zugang in Schulen gefunden. Stattdessen aber wohl Unterstützung dabei, Rassismus zu erkennen und abzubauen, Kindern aufzuzeigen, dass Sexualität existiert und diese nicht heterosexuell sein muss und es zahlreiche Familienkonstellationen und Gender gibt.

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