BERLIN. (hpd) Deutschland erstickt im kirchlichen Mief. Theologen und Pfarrer als Ministerpräsidenten oder Bildungsminister, das ist inzwischen Routine. Ein ostdeutscher Pfarrer als Bundespräsident kann die Deutschen nicht mehr erschüttern. Eine Pfarrerstochter aus der mecklenburgischen Provinz, die ausgerechnet den ehemaligen Vorsitzenden der judenfeindlichen Inquisitionsbehörde in höchsten Tönen lobt, als Bundeskanzlerin?
Erstmals in der Geschichte Deutschlands wird 2011 der Papst eingeladen, im Parlament zu sprechen und ein Strom audienzseliger Politiker ergießt sich in die Berliner Botschaft des Vatikans, einschließlich der Führer der einst so stolzen Arbeiterpartei. Betreiber dieser Einladung waren das Bundestagspräsidium mit Norbert Lammert, der sich sein Studium von der katholischen Cusanus-Stiftung hat finanzieren lassen, Wolfgang Thierse, der im Oktober 2011 den “Lieben Schwestern und Brüdern” in der Gedächniskirche Berlin predigte, und Katrin Göring-Eckardt, Theologie-Studentin ohne Abschluß, die im Dunstkreis der Grünen ohne jegliche Berufserfahrung hochgekommen ist. Dazu passend die Besetzung des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung mit einer katholische Theologin. Thüringens ehemalige Ministerpräsidentin Theologin, der Wissenschaftsminister Theologe. In Rheinland-Pfalz eine ehemalige Grundschullehrerin für Religion als Ministerpräsident-Anwärterin der CDU.
Nicht weit davon entfernt, aus einem Eifeler Kaff, eine Bundesministerin für Arbeit und Soziales, die nie eine Werkbank gesehen hat und in der SPD “Jesus sucht”. Deutschlands Spitzenpolitiker müssen zwei Kernkompetenzen vorweisen: Partei- und Kirchentreue. Die beschworenen Verpflichtung auf das Gemeinwohl tritt an die zweite Stelle.
Amüsiert und entsetzt schaut man auf eine kirchenfromme Politikerkaste, die verantwortlich ist, dass in Deutschland das europäische Recht des Diskriminierungsverbotes im Bereich der Kirchen nicht durchgesetzt wird, dass Arbeiter und Angestellte in kirchlich geführten Einrichtungen nicht durch Gewerkschaften vertreten werden und Juden, Muslime und Nicht-Konfessionelle gezwungen werden, mit ihren Steuern die Gehälter christlich-kirchlicher Würdenträger zu begleichen. Unruhig schaut man auf eine Bundeskanzlerin, die anlässlich der Vorbereitungen zum Lutherjahr 2017 zu einer “missionarischen Komponente” aufruft. Die zulässt, dass Bischöfe, die weder die erforderliche Expertise nachweisen können, noch demokratisch legitimiert sind, an Problemen wie Praeimplantationsdiagnostik und Kernenergieausstieg herumdoktern.
Das hat es in Europa noch nie gegeben: Bischöfe befinden darüber, ob Kernenergie und erhöhter CO2-Ausstoß aus konventionellen Kraftwerken gesellschaftlich vertretbar sind.
Man bedenke: Die Regierung läßt nach der Entscheidung ihre Politik auf ethische Vertretbarkeit untersuchen! Ob eine solche Melange aus Missionierung und Parteipolitik angesichts einer wachsenden Zahl von Kirchenaustritten und Immigranten aus unterschiedlichsten Kulturkreisen den Parteien bekommt, mag dahingestellt bleiben. Aber einer Mittelmeerunion, dem innenpolitischen Frieden und dem Wohle der Wissenschaft und der freien Kulturentfaltung dienen diese Programme sicherlich nicht. Und der Freiheit des Denkens und dem Niveau politischer Auseinandersetzungen noch weniger. Beides hat ohnehin unter dem Bombardement von Schlagworten und dem überfallartigen Wechsel politischer und weltanschaulicher Positionen bedenklich gelitten. Selbst im Deutschen Ethikrat sitzen mehr Theologen als Philosophen, obwohl Ethik eine philosophische Domäne ist.
Niemals geschah so viel Unrecht
Es gibt Wahrheiten, die möchte man lieber nicht wahr haben. Eine dieser Wahrheiten ist, dass niemals in der Menschheitsgeschichte eine derart niederschmetternde Inszenierung von der grundsätzlichen Verworfenheit des Menschen auf die Bühne gebracht worden ist, wie die der christlichen Kirchen.
Niemals wurden Kleinstkindern eine nicht tilgbare Schuld für Vergehen ihrer Ur-Ahnen angelastet. Niemals in der Geschichte der Religionen wurde ein Gott gezeichnet, der eifersüchtig darauf achtet, dass man ihn tagtäglich lobt und der in grotesker Maßlosigkeit selbst kleinste Vergehen mit ewigen Strafen vergilt. Niemals wurde eine Ethikbilanz durch Pogrome, Zwangsbekehrungen, Bücherverbote, Ketzervertreibungen, Diskriminierungen, Religionskriege, Inquisitionen und die paranoide Überzeugung, Frauen seien unter satanischer Führung darauf versessen, weitere Opfer zu umzingeln und müssten daher verbrannt werden, derart verhagelt wie im Falle der christlichen Kirche. Niemals geschah so viel Unrecht.
Es ist kein Ruhmesblatt für die “Nation der Dichter und Denker”, dass im Fernsehen und in den Zeitungen über die offensichtlichen Widersprüche zwischen Ur-Lehre und Kirchen-Lehre, über die kirchliche Banalisierung komplexer Prozesse und über die Infantilisierung Gottes mit Geburt, Krippe und Mutter nur unter devoten Verbeugungen und mit vielen rethorischen Kratzfüssen gesprochen werden darf.
Konsterniert fragt man sich, ob die deutschen Politiker jemals etwas von griechisch-römischer Kultur und von der islamisch-arabischen Hochkultur zwischen 700 und 1400 gehört haben, der Europa so viel zu verdanken hat? Und: Kann man das verstehen, dass Politiker und Historiker nach Aufklärung und Humanismus, nach Sozialismus und Menschenrechtsdebatte einfach das Leichentuch des Vergessens über tausend Jahre Gedankenterror ziehen wollen?
Tausend Jahre! Kann man sich das überhaupt vorstellen? Wo stände denn Europa heute ohne Griechen, Römer und Araber? Ohne Aufklärung, französische Revolution, Reichsdeputationshauptschluss und Säkularisation? Gewiss nicht dort, wo sich Europa heute befindet.
Europa hätte vermutlich außerhalb des christlich-kirchlichen Territoriums keinerlei geistige und kulturelle Ausstrahlung. Denn die Kirche hat sich mit Judenverfolgung, Kreuzzügen, Reconquista, Islam-Bashing, Religionskriegen und Indio-Bekehrungen den Respekt bei anderen Völkern gründlich verbaut.
Statt in einem liberalen Europa, mit allen Stärken und Schwächen, aber mit der Königskrone der Denk- und Meinungsfreiheit versehen, wäre der christliche Westen ohne Griechen, Römer, Araber und Aufklärer vermutlich den gleichen Weg gegangen wie der Islam ab dem 16. Jahrhundert: Zurück in den religiösen Fundamentalismus mit Verordnungen für alle Lebenslagen.
So wollte es die katholische Kirche in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Mit dem Syllabus Errorum, einem Verzeichnis von achtzig “Irrtümern”, verwirft Papst Pius IX. im Jahre 1864 praktisch alle politischen, kulturellen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Maximen, an denen sich fortschrittliche Kreise der Gesellschaft inzwischen orientieren.
Das Begründungsmuster für den katholischen Kehraus ist simpel, willkürlich und in der Wiederkehr ermüdend: Es gebe erstens einen Gott, dieser sei zweitens ein christlicher und habe drittens zum jeweiligen Sachverhalt passende Eigenschaften. Letztere zimmert sich jeder Pfarrer und Gläubige selbst zurecht. Trotz Höllenqualen wird aus dem Rachegott ein “liebender” und selbst die blutige Inquisition stützt sich auf Gottes Wollen ab. Und wenn ein Bus verunglückt, bejubelt der Gläubige Gott, der ihn “wunderbar errettet” habe. Dass Gott nebenher dreißig Fahrgäste in den Tod geschickt hat, tut der “Gerechtigkeit Gottes” und seiner “Liebe zu den Menschen” keinen Abbruch. Diese Gottesbild-Bastelei macht jedes Gespräch über den christlichen Kirchengott sinnlos.
Frieden den Hütten
Das Christentum habe sich als Folge seiner Barmherzigkeit durchgesetzt, meinen Historiker und Theologen. Aber die verdrängte, übertünchte und verleugnete Wahrheit lautet: In Europa haben Kaiser, Könige und Fürsten über den Beitritt ihrer Untertanen zur christlichen Kirche entschieden und nicht Werte. Wer herrschte, bestimmte die Religion der Untertanen. Das war der Tenor der Erlasse aller Kaiser, wie immer sie geheissen haben: Theodosius, Justinian, Karl der Grosse, Otto. Cuius regio eius religio war der Wahlspruch des 16. Jahrhunderts. Luther hat ihm nicht widersprochen.
Wahr ist auch, dass die christliche Kirche eine Ewigkeit regiert hat und Könige und Untertanen nach ihrer Pfeife tanzen ließ. Und? Ist irgend etwas besser geworden? Zog Wohlstand in Europa ein? Genossen die Menschen die Möglichkeit, sich frei zu äußern? Gab es Frieden in den Hütten?
Wurden die Güter gerechter verteilt, Schwarz und Weiß, Frau und Mann gleicher? Hat “die göttliche Liebe, die reinigende und erleuchtende Kraft des christlichen Glaubens, die christliche Tugend und Demut” (M. Grabmann), die Judenverfolgung und die Zwangsmissionierung verhindert?
Die Inquisition und die Hexenprozesse, die Religionskriege und die Ausbeutung Lateinamerikas, den Missbrauch von Kindern und die Vatikanbank? Nichts dergleichen.
Das Ergebnis könnte schlimmer nicht sein: Eine unvorstellbare Orgie von Gewalt pflügt die christliche Hemisphäre tausend Jahre lang um und um: Kerker, Folter, Menschen als Brikett. Kriege lösen einander ab, die Reichen werden immer reicher und die Diskriminierung der Frauen strebt einsamen Höhepunkten entgegen. Und die deutschen Historiker und Publikationsorgane schweigen. Aus Pietät, wie es heisst, Während eine glaubensselige Politikerkaste eine neue Reconquista einzuleiten versucht. Gegen den Willen der Bevölkerung, die den Kirchen in hellen scharen Adieu sagen.
Kann man das verstehen, dass Gebildete immer noch an eine Kirchenlehre glauben, die behauptet, Gott habe nach der Erschaffung der Erde rund fünf Milliarden Jahre gewartet, um die Menschen zu erlösen? Halt, nicht die Ägypter und Neanderthaler werden erlöst, nicht die Griechen und Römer, nein, nur die Christen! Aber auch nur dann, wenn sie dem im 4. Jahrhundert dogmatisierten Dreifachgott huldigen. Die anderen kommen in die Hölle, sie haben zu früh gelebt! Kann man das verstehen, dass eine solche Kirche, die Gott unterstellt, er werde Milliarden um Milliarden Menschen in ein ewiges Höllenfeuer schicken, nur um auf heiligen Feuern ein fettes Kirchensüppchen zu kochen, von halbgebildeten Politikern immer noch zum Leitbild der Moral gemacht wird? Nein, verstehen kann man das nicht.
Was die Welt braucht
Was die Welt dagegen braucht, ist eine der Erde verbundene Ethik fern der Spekulationen. Keine Götterlehre, die eine “Sammlung ehrwürdiger, aber doch reichlich primitiver Legenden”, die “Inkarnation des primitiven Aberglaubens” ist (Einstein).
Die Welt braucht keine Ethik, die Bauern und Winzer auffordert, die Kinder in Gottesfurcht zu erziehen, wie dies die rheinland-pfälzische Verfassung tut. Keine, die sich an der Erlösung des Einzelnen orientiert, sondern am Wohl dieser Welt. Keine monoreligiöse Beschränktheit, die die Kulturen und Religionen Asiens kaum zur Kenntnis nimmt. Keine, die Forderungen stellt, die sinnlos überhöht sind oder nicht mehr dem heutigen Wissen und Können entsprechen.
Was die Welt braucht, ist eine Ethik des Diesseits, die ihre Sittengesetze auf die verbindende Vernunft aufsetzt. Eine Ethik, die in ihren Grundsätzen die existenziellen Gegebenheiten des heutigen Weltgeschehens nachzeichnet und nicht über Sexualität und Ebenbild Gottes schwadroniert. Eine Ethik, die den Menschen als Teil der Natur abbildet und nicht als “Krone der Schöpfung”. Die die schrankenlose Vermehrung der Spezies Mensch als Ursache weltweiter Katastrophen beschreibt und nicht “wachset und vermehret Euch” fordert. Eine Ethik, die sich mit der Verwüstung der Erde und dem Bankrott des Tierschutzes beschäftigt, die die unanständige Bereicherung Einzelner geißelt und Konsumverzicht als der einzigen Lösung vorlebt, an der Katastrophe vorbeizuschlittern.
Wir brauchen eine Ethik der Erde, die mehr im Auge hat, als der von Theologen durchlöcherte Deutsche Ethikrat, der “die ethischen, gesellschaftlichen, naturwissenschaftlichen, medizinischen und rechtlichen Fragen sowie die voraussichtlichen Folgen für Individuum und Gesellschaft […] auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften und ihrer Anwendung auf den Menschen” bewerten soll.
Diese auf Deutschland fokussierte Ethik, die sich mit Organspende, Sterbehilfe, Babyklappe, Beschneidung und ähnlichen Schrebergarten-Themen befasst, ist Ethik von gestern, die nicht wahrhaben will, dass die Erde im Sterben liegt, weil sich die Menschen wie die Kaninchen vermehren. Ethisches Denken muss sich heute zuallererst weltweit orientieren und fragen, was getan werden muss, um das Ressourcen vernichtende und Umwelt vergiftende Wachstum der Menschheit zu begrenzen.
Die religiös fundierte Ethik von gestern hat keines der großen Probleme gelöst. Gott sorgt sich nicht, dass das Leben aus dem Takt gerät. Er hütet nicht die Hungernden in Mali, kümmert sich nicht um die letzten Leoparden, hält nicht den Eisbären auf seinem Marsch in den Aussterbehimmel auf, hat keine Lösung für das babylonische Menschengewimmel, gibt keine Ratschläge für die sichere Lagerung des Atommülls.
Gott zeigt kein Interesse an Auschwitz und Stalingrad, Tsunami und Hiroshima, Boni und Schuldenbergen, Beschneidung und aktiver Sterbehilfe. Der Mensch muss selber denken, die Welt sich selber sorgen.
Der Aufbau einer solchen Ethik der Vernunft kann gar nicht anders geschehen als gegen eifernde Fundamentalisten, gegen islamische Hassprediger, gegen Pius-Brüder, gegen polnisch-katholische Fanatiker rund um den Sender Radio Maryja, gegen die fundamentalistischen Evangelikalen in den USA, gegen Politiker, die auf Unkenntnis aufgebaute Kirchenlehren zur Leitlinie ihrer Politik machen. Ohne neue Evangelien wird die Erde nicht überleben.
Diese neue Ethik muss sich gegen eine deutsche Regierung durchsetzen, die unter Führung Angela Merkels die Reconquista Deutschlands eingeleitet hat: die Wiedererweckung des Christentums.
Der Artikel wurde in ähnlicher Form bereits am 23.06.2014 im hpd publiziert, hat jedoch durch das Buch von Carsten Frerk "Kirchenrepublik" und durch die jüngsten Entwicklungen und Äußerungen der Bundeskanzlerin nicht an Aktualität verloren.
54 Kommentare
Kommentare
Peter Edelmann am Permanenter Link
Danke!
Richard Weis am Permanenter Link
Deutschland, ein säkularer Staat?
Welch ein Hohn.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Schön giftig; richtig so! Ein typischer Bergmeier. - Aber 'Schrebergarten-Themen'? Den Abschnitt halte ich für überflüssig.
Wolfgang Kommer am Permanenter Link
Warum soll giftig richtig sein?
Hans Trutnau am Permanenter Link
Gegen die real existierende Kirchenlobby, die eine Reconquista versucht (aber m.E. vergebens), hilft am besten giftiger, beißender Spott.
Wolfgang Kommer am Permanenter Link
Schade, dass es noch immer Menschen gibt, die glauben mit giftig- und gehässig-Sein irgendetwas Positives bewegen zu können!
Hans Trutnau am Permanenter Link
Ich schrieb von Spott, nicht Hass.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Die monotheistischen Religionen vergiften seit 2.600 Jahren die Welt. Da werden sie ein wenig wohl dosiertes Gift in der Gegenwart aushalten können.
Und tödliche Dosen hat auch die christliche Kirche im Laufe ihrer Geschichte genug versprüht. Dagegen wirkt Bergmeiers menschenfreundliche Dosis doch heilsam, oder?
Albrecht Zweier am Permanenter Link
Mit dem Artikel völlig einverstanden.(Ich sage das aus bester Kenntnis, da ich mir - unbescheiden gesagt - -zig Bücher darüber zur Hand genommen habe.) Bedauerlich ist, dass ein Artikel nicht mehr über das Thema bri
"Giftig" ist, wer diesen Beitrag für so etwas hält.Und wer unsachlich da bloß aus gewissen Interessen kontert, der zeigt bloß, wes Geistes Kind er ist. Man muss die Dinge wohl sachlich behandeln, aber unbedingt sehr deutlich beim Namen nennen, zumal es zum Himmel schreit und stinkt.
Deutschland ist ein Kirchenstaat und nur eine Scheindemokratie! Das Grundgesetz sieht Trennung von Kirche und Staat vor. Wer hält sich daran?Nirgends in der Welt erhält die Kirche von hinten und vorn soviel Geld zugesteckt in Form von Steuern, Subventionen, "Entschädigungen", Privilegien. Stimmt es wohl nicht? Es stimmt aber nicht unbedingt, dass die Kirche als "kompetente" Kraft von Politikern der Regierung gefragt wird, weil sie ja ihre "Getreuen" überall an den Schalthebeln schon hat bzw. immer wieder einschleust. Was Theologen wert sind, lese man unter anderem bei Nietzsche nach.
Bei der Behauptung, die Kirche habe eine "tausendjährige Erfahrung in Sachen Zusammenleben" packt einen gehörig das bittere Lachen. Die Kirche hat sich "tausendjährig" nur durch Angstmacherei und Gewalt bis hin zu Terror an der Macht gehalten. Und wäre es nach der Kirche gegangen, so wären wir heute noch im "schönen" Mittelalter. Die humanitären und zivilisatorischen Errungenschaften verdanken wir der Aufklärung und den Märtyrern und Opfern bzw. Gegnern der Kirche. Und heute?! Wo ist ihr Einfluss auf die Gesellschaft, wo sonntags 10-12 alte Leute von 1000 in der Kirche beim "Gottesdienst" sitzen?! (Es ist hier kein Platz dafür, auch die Meinungen des Volkes, d.h. Volksweisheiten über Pfaffen und Kirche anzubringen, es gibt ihrer aber recht viele.)
Alles wertloses Gequassel, was da einige Kommentare zur Demokratie vorbringen. (Ich habe beispielsweise schon einige Beanstandungen bzw. Vorschläge an höhere Stelle vorgebracht, wurde aber nicht einmal einer Antwort gewürdigt.) Die Demokratie hört auf, sobald wir, das Volk, unsere Stimme abgegeben haben. Ich aber wähle niemanden mehr, von dem ich weiß, dass er sich nicht für die Einhaltung des Grundgesetzes einsetzt.
Ich empfehle, bevor man sich zu religösem Eifern und Geifern hinreißen lässt, sollte man sich einen kühlen und mit Gelassenheit urteilenden Kopf verschaffen, also sachlich an das Problem herangehen.
Allen daran Beteiligten freundliche Grüße und beste Wünsche für die Zukunft! Albrecht Zweier
wolfgang am Permanenter Link
Das Christentum hat einen wunderbaren Verbündeten im Gepäck:
die Dummheit!
"Auch wenn das Christentum Millionen von Menschen auf dem Gewissen hat, steht es dir nicht zu, dich über das Christentum zu mokieren!" sagt meine katholische Ehefrau.
"Es ist eine Frechheit zu behaupten, die Kirche habe Menschen auf den Scheiterhaufen gesetzt und verbrannt,; sie sind vorher am Rauch erstickt!"
"Alle negativen Sätze von Jesus sind von Menschen dem Herrn Jesus in den Mund gelegt worden, die Herrn Jesus nicht leiden konnten!"
Gegen so viel Christendumm, dass sich hat auch noch staatlich schützen lassen, kommt man auch nicht an. nach Kurt Tucholsky
Ist Deutschland noch zu retten???
Rainer Bolz am Permanenter Link
Können wir dieses religiöse Selbstmordprogramm noch stoppen?
Es ist nicht länger die Frage, ob er kontrollierend eingreifen will oder nicht, er ist dazu gezwungen.
In Zukunft wird er sich zu entscheiden haben, wie warm oder wie kalt er sich das Klima wünscht, wie sauber das Wasser und die Luft, wie fruchtbar der Boden und wie hoch die Erdbevölkerungsdichte sein sollen und vieles andere mehr.
Diese Verantwortung ist schwer. Es ist keineswegs klar, ob der Mensch das Wissen und die politische Vernunft besitzt, seine Macht gegen religiös Verblendete sachgemäß einzusetzen.
Die Crux liegt darin, dass die Erdbevölkerung zu groß und daher zu unpersönlich und zerrissen ist. Eine effektive Regulierung ist nicht möglich.
Alle, ausnahmslos alle Probleme sind seit Jahrzehnten bekannt.
Das Selbstmordprogramm läuft!
Es geht um die Zukunft der gesamten Menschheit.
Udo Endruscheit am Permanenter Link
Bleibt die Frage: Woher kommt diese pseudoklerikale Führungsschicht? Wie hat sie sich zusammengefunden?
Einen Teil der Antwort hierzu liefert in der Tat Carsten Frerk in seinem neuen Buch, das mich (wahrlich kein Optimist) wirklich erschüttert hat. Wir stehen vor dem Ergebnis jahrzehntelangen Einflusses und andauernder kirchlicher "Personalentwicklung" im politischen Bereich. Statt einer Führungsschicht, die eine freiheitlich-demokratische Grundordnung vertritt, die das Religiöse zwar schützt, aber aus dem öffentlichen Leben fernhält (siehe GG), haben wir inzwischen eine führende politische Nomenklatura, die sich offenbar in moralischer Überlegenheit suhlt und überhaupt nicht mehr merkt, dass sie den Boden republikanischer Verfasstheit längst verlassen hat.
Die "Sterbehilfedebatte" der jüngsten Vergangenheit hat den hieraus entstehenden Bruch zwischen öffentlichem Diskurs und politischer Realität meines Erachtens erstmals richtig deutlich werden lassen. Gibt es eine Chance, hier Kurskorrekturen herbeizuführen? Müssen wir wirklich damit leben, in eine antisäkulare, überhaupt nicht verfassungsgemäß legitimierte staatliche Realität gesteuert zu werden? Ich weiß es nicht. Umso wichtiger ist und bleibt der öffentliche Diskurs, das Erheben der Stimme durch Leute wie Rolf Bergmeier und Carsten Frerk. Danke dafür und weiterhin Mut.
Mustafa am Permanenter Link
Zu unseren Möglichkeiten, Kurskorrekturen herbeizuführen, zählt, sich selbst einzumischen und sich z.B. als Kandidat für den Deutschen Bundestag aufstellen zu lassen.
Ganz nebenbei kommt hierbei die persönliche Erfahrung, wie das "politische Geschäft" in der Praxis funktioniert.
G. Pongratz am Permanenter Link
Mit hoher Sachkenntnis und Leidenschaft auf den Punkt gebracht!
Mustafa am Permanenter Link
Vielen Dank! Beim Nachdenken über die größten derzeitigen Übel der Menschheit bzw. deren Ursachen bin ich ebenfalls immer wieder beim Gleichnis mit den Kaninchen angekommen.
Norbert Schönecker am Permanenter Link
Papst Franziskus bekanntlich auch. Ich hoffe, es stört Sie nicht, dass Sie das mit ihm gemeinsam haben.
Mustafa am Permanenter Link
Ganz und gar nicht. Es freut mich! Da ist er doch auf dem richtigen Wege. Und wenn er irgendwann offen zugibt, dass er nicht ernsthaft an Götter glaubt, werde ich ihm ebenfalls zustimmen.
Olaf Sander am Permanenter Link
Danke! Was haben Sie mir gerade aus dem Herzen gesprochen, Herr Bergmeier. Jeder einzelne Satz trifft punktgenau. Sie tun gleichermaßen gut wie weh.
Allerdings; wer wäre dazu in der Lage? Wie sollte das angestoßen werden und welche gesellschaftlichen Umstände müssten herrschen, damit da auch wirklich etwas passiert?
Wie bringt man die Menschheit dazu (und ja, so groß muss das gedacht werden), gemeinsam die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und nicht an den einen oder anderen Gott "outzusourcen"? Bekäme man die im Artikel genannten Politiker, deren Exemplare sich ja überall auf dem Planeten finden, durch reden und aufklären davon überzeugt, dass ihr Glaube ihre Privatsache ist und ihre Arbeit nicht davon berührt sein darf? Und wenn das nicht gelingt: Können unsere demokratischen Werkzeuge dafür sorgen, dass die härteste aller Strafen für diese Leute die Bedeutungslosigkeit ist? Vielleicht könnte man sie auch juristisch packen, aber da habe ich keine Ahnung, ethisch betrachtet wäre das jedenfalls die beste aller Lösungen.
Wie bekommt man also die Menschheit dazu einzusehen, dass es in ihrer Hand liegt, ob sie ein Fehler der Natur ist, der sich selbst berichtigt, oder ob sie tatsächlich ein Meisterstück der Evolution ist?
Ich bin da sehr pessimistisch und halte diese Aufgabe für unlösbar. Es sei denn, die Menschheit erfährt ein Schlüsselerlebnis, welches in der Lage ist, das kollektive Bewusstsein zu ändern und zu einen. Was weiß ich, einen vom Klimawandel verursachter Abrutsch des nördlichen Kontinentalhanges, mit einen 70 Meter hohen Tsunami, der Nordeuropas Küsten bis weit ins Land hinein zerstört und Millionen Tote fordert. Ein paar vernagelte Terroristen, die in einer Großstadt eine schmutzige Atombombe zünden. Warum auch nicht? Terroristen bauen ihre Propagandabilder mit den gleichen Genen, wie Hollywood seine Actionstreifen. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass nicht auch die lauen Inhalte dieser Kinoschinken kopiert werden könnten.
Vielleicht braucht es wirklich erst ein Ereignis mit Millionen oder gar Milliarden Toten, damit sich der übrig gebliebene Rest fragt, wo denn all die Götter waren, als das Damoklesschwert auf die Menschheit fiel.
Vielleicht braucht es erst wieder eine Zeit der Dunkelheit, damit das Licht wieder Bedeutung erlangt?
Klaus Bernd am Permanenter Link
Dieses Grundsatzreferat, das auch meine Überzeugungen widerspiegelt und kompakt zusammenfasst, kann und muss man immer wieder mal wiederholen.
Und „...lassen den Papst Europa fragen: „Wo ist deine Kraft? Wo ist jenes geistige Streben, das deine Geschichte belebt hat und durch das sie Bedeutung erlangte? Wo ist dein Geist wissbegieriger Unternehmungslust? Wo ist dein Durst nach Wahrheit, den du der Welt bisher mit Leidenschaft vermittelt hast? Von der Antwort auf diese Fragen wird die Zukunft des Kontinents abhängen.“ Hat er sich mit diesen reichlich kryptischen Sprüchen um Europa verdient gemacht ?
Im übrigen verkündigt er einfach immer wieder die (heutigen !!!) Glaubenssätze seiner Kirche.
Für 2015 hatte man immerhin einen Martin Schulz gefunden, dessen zu Ende gehende Amtszeit man gerne verlängern möchte.
Während es in der Begründung für die Verleihung an ihn noch hieß
„Mit dem Präsidenten des Europäischen Parlaments, Dr. h.c. Martin Schulz, ehrt das Direktorium der Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen im Jahr 2015 einen herausragenden Vordenker des Vereinten Europas, ...“
heißt es bezeichnender Weise in der Begründung für Bergoglio:
„Das Direktorium der Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen fühlt sich beehrt, im Jahre 2016 Seine Heiligkeit Papst Franziskus mit dem Internationalen Karlspreis zu Aachen auszeichnen zu dürfen, ...“
Ein Kotau vor dem Chef einer Sekte, die sich aufgrund der Anzahl ihrer Mitglieder Kirche nennen darf, ein Kotau auch die Verwendung dieses selbst vergebenen ungeheuer anmaßenden Titels.
Hier noch einige weitere Textproben, die belegen, dass es Bergoglio nicht um Europa an sich geht, sondern um seinen Glauben und darum, Europa dafür einzuspannen.
„Im Mittelpunkt dieses ehrgeizigen politischen Planes stand das Vertrauen auf den Menschen, und zwar weniger als Bürger und auch nicht als wirtschaftliches Subjekt, sondern auf den Menschen als eine mit transzendenter Würde begabte Person.“
...
„Die Stunde ist gekommen, gemeinsam das Europa aufzubauen, das sich nicht um die Wirtschaft dreht, sondern um die Heiligkeit der menschlichen Person.“
...
„Es ist der Moment gekommen, den Gedanken eines verängstigten und in sich selbst verkrümmten Europas fallen zu lassen, um ein Europa zu erwecken und zu fördern, das ein Protagonist ist und Träger von Wissenschaft, Kunst, Musik, menschlichen Werten und auch Träger des Glaubens ist. „
Man will hoffen, dass er hier mit Glauben wenigstens ganz allgemein die Geisteshaltung meint, die ich als „Geborgenheit in der Unterwürfigkeit“ bezeichne und nicht den katholischen Glauben.
Insgeheim - das ist meine feste Überzeugung – meint er letzteres, kann es aber nicht laut sagen, weil er damit den sogenannten „interreligiösen Dialog“ sabotieren würde und sich für die „leadership“ - für die ebenso insgeheim wie selbstverständlich sich die katholische Kirche in Person des Papstes allein qualifiziert fühlt - in diesem Dialog disqualifizieren würde.
Allein weder das eine noch das andere wünsche ich mir für Europa.
Wolgang Brosche am Permanenter Link
Kann ich nur wiederholen: Danke!
Lars Witte am Permanenter Link
Hervorragend
David am Permanenter Link
Die Auflistung der Namen und ihrer Positionen und Hintergründe ist wirklich gruselig. Man führt sich das viel zu selten vor Augen...
Norbert Schönecker am Permanenter Link
Mit den abwertenden Bezeichnungen "aus der mecklenburgischen Provinz" und "aus einem Eifeler Kaff" disqualifiziert sich der Autor selbst. Trotzdem ein paar Anmerkungen:
Zum Thema Hexenwahn und andere "Verbrechen der Kirche" empfehle ich das Buch "Toleranz und Gewalt" von Arnold Angenendt. Es ist klar pro-katholisch, genauso, wie Deschner anti-katholisch ist. Beides zu lesen wäre seriös. Mich hat Angenendt mehr überzeugt.
"Die anderen kommen in die Hölle, sie haben zu früh gelebt!" - Das ist einfach falsch! Schon die Kirchenväter haben gelehrt, dass Jesus in die Welt der Toten hinabgestiegen ist, um ihnen zu predigen (das steht sogar in der Bibel) und sie zu erlösen. Viele Menschen, die vor Jesus gelebt haben, sind imReich Gottes. Hier kennt Herr Bergmeier die traditionelle kirchliche Lehre nicht.
Im letzten Abschnitt "Was die Welt braucht" beschreibt Bergmeier vorwiegend, was sie seiner Meinung nach nicht braucht. Dort, wo er positiv formuliert, decken sich seine Forderung sehr genau mit den päpstlichen Enzykliken der letzten Jahrzehnte.
Udo Endruscheit am Permanenter Link
"Die Kirchen haben in Deutschland genau die Macht, die ihr vom Volk bzw. dessen gewählten Vertretern gegeben wird. So soll es in einer Demokratie auch sein." Tut mir leid, hier komme ich nicht mehr mit.
Ein Politiker darf reden, mit wem er will - ich bitte sie. Das ist eine Binsenweisheit und gleichzeitig ein Stohmannargument. Wer will den Politikern das verbieten?
Sie können natürlich gern Angenendt gegen Deschner setzen. Vergessen Sie dabei nur nicht, dass Deschners Kriminalgeschichte des Christentums, wie auch vorherigen Veröffentlichungen, fachlich bislang trotz vieler Bemühungen keinerlei Unrichtigkeiten nachgewiesen werden konnten. Deschner macht sich von seiner Warte her offen angreifbar, Angenendt hat einen relativistischen Grundtenor, der im klerikalen Raum natürlich für sehr viel mehr Wohlbehagen sorgt, ebenso wie seine Schlussfolgerungen.
Was die "Erlösung" der Menschen betrifft, die vor Jesus gelebt haben - dazu können Sie nichts aus der Bibel entnehmen. "Hinabgestiegen in das Reich des Todes" ist eine Formel, die etwa seit dem 4. Jahrhundert in das Glaubensbekenntnis eingefügt wurde, tatsächlich, um dem Christenvolk in dieser Frage einige Beruhigung zu vermitteln. Zu Ende gedacht, scheitert eine -auch theologische- Antwort an den Erlösungsvoraussetzungen, die innerhalb der Christenheit bekanntlich sehr unterschiedlich definiert sind. Sind es die Werke, der Glaube oder die Prädestination? Je nachdem...
Nichts für ungut. Jedenfalls stimme ich Bergmeiers Artikel auch in seinen Zuspitzungen schon deshalb zu, weil Irrationalitäten im politisch-sozialen Diskurs nichts zu suchen haben. Ich lasse Ihnen gern Ihre persönliche religiöse Einstellung und Ihre Meinung dazu. Ich verstehe sie in diesem Forum aber als Aufforderung zur Replik.
Norbert Schönecker am Permanenter Link
Sehr geehrter Herr Endruscheit!
Danke für Ihre höfliche Antwort!
Zu Deschner: Ich habe nicht behauptet, dass er sich irrt oder gar lügt. Er schreibt an der Kriminalgeschichte, die zwangsläufig einseitig ist. Man könnte mit dem selben Recht eine Heilgeschichte des Christentums schreiben, die, wie ich meine, auch mehrere Bände füllen könnte. Ein Fehler wäre es, Deschners Bücher für ein umfassendes Bild der Kirche zu halten. Er beschreibt einen (sehr traurigen und für Christen beschämenden) Aspekt.
Zu "Republik": Eine Republik kann Macht delegieren, an wen sie will. An Parteien, an Gewerkschaften, an Ministerien, an Gerichte. Aber darum geht es mir gar nicht. Im Artikel wird die Tatsache kritisiert, dass Theologen und Pfarrer politische Ämter übernehmen und in Ethikräten sitzen. Ja, warum denn nicht? Wenn sie den Job gut machen, sollen sie ihn haben. Wenn sie den Job schlecht machen und ihn nur bekommen, weil sie kirchlich vernetzt sind, soll Herr Bergmeier das nachweisen. Aber damit hält er sich gar nicht erst auf. Ihn stört die Tatsache, dass Theologen mitregieren. Und genau das halte ich für undemokratisch.
Mit freundlichen Grüßen!
Heide am Permanenter Link
Mal wieder eins schönes Beispiel, wie so ein Buch gemolken wird. In vielen Übersezungen steht „inzwischen“ oder „zwischenzeitlich“.
Im Kapitel vorher soll Jesus sogar den Zeitgenossen Noahs im Geiste gepredigt haben. Könnte man auch für ihre Argumentation verwenden. Dummerweise wird dieses im ganzen alten Testament nicht bestätigt. Genug Möglichkeiten hätte es dort gegeben.
Ich glaube, Petrus oder irgendjemand, der ihm diese Worte in den Mund gelegt hat, reagierte hier nur auf aufkommende Überlegungen, dass an dem verbreiteten Erlösungsmodell etwas nicht stimmig ist.
Ansonsten stimme ich ihnen zu, dass manchmal ein komisches Demokratieverständnis herrscht, das leichte Verschwörungstheorietendenz besitzt.
andreas scholz am Permanenter Link
"Die Kirchen haben in Deutschland genau die Macht,..."
Das verstehe ich nicht. Wozu braucht Kirche Macht? Sie ist im Auftrag des Herrn unterwegs und ihre Aufgabe ist es, das Wort Gottes zu verkündigen.
Warum um alles in der Welt braucht man dazu Macht? Man stellt sich einfach hin und verkündigt drauflos.
Wenn das nicht funktioniert, kann es mit dem Wort Gottes nicht wirklich weit her sein.
Norbert Schönecker am Permanenter Link
An Herrn Scholz: Im Artikel geht es darum, dass die Regierung die Kirche oft nach ihrer Meinung fragt. Warum soll die Kirche da nicht antworten?
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
"Warum soll die Kirche da nicht antworten?"
Vielleicht, weil sie schlicht und ergreifend keine Ahnung hat? Der Skandal ist ja nicht, dass die Unwissenden antworten, sondern dass die Regierenden sie fragen.
Ein Extrembeispiel, das aber die Symptomatik gut erklärt: Vor einigen Tagen besuchten mich zwei Zeugen Jehovas, die auch absolut davon überzeugt waren, dass ihre Religion die einzig richtige und ihre Antworten wahrhaftig seien. Bis hierher toll (wenn es so wäre).
Ich habe dann mit ihnen über Evolution diskutiert, weil sie mir zwei neue Hefte der Zeugen zum Thema geben wollten. Es wurde eine sehr mühsame Diskussion, in deren Verlauf ich mehrfach offen zum Ausdruck brachte, dass es für einen Naturwissenschaftler unerträglich ist, mit absoluten (und selbst erklärten) Laien über Sachverhalte zu sprechen, von denen sie nicht die geringsten Kenntnisse besitzen, aber gleichzeitig mit einem lächerlichen alten Buch in der Hand all die Fachkenntnis der Moderne beiseite fegen wollten.
Das ist das Unerträgliche an religiösen Menschen: Sie GLAUBEN, dass sie Erkenntnisse hätten, die irgendeine Relevanz für die Realität hätten. Sie weigern sich zu WISSEN, weil Glauben ja so viel wirkmächtiger sei. Das ist bis heute das Credo aller Religionen, egal, wie sehr sie sich dabei widersprechen. Wenn es DIE religiöse Überzeugung oder DAS religiöse Weltbild weltweit gäbe, durch all die Jahrhunderte konstant, weil einst ein unendlich weiser Mann aus dem Weltraum dies so mitteilte, dann ließe sich über deren Wert und Gehalt ja trefflich diskutieren.
Doch mit wem soll man über "religiöse Wahrheiten" sprechen? Jeder widerspricht jedem. Juden lachen über die Trinität, die Muslime über einen Sohn Gottes und die Christen über die Verehrung eines Wüstenpropheten. Und lachen wäre dabei noch die harmloseste Variante.
Da deshalb und absolut zwangsläufig jede Religion in völliger Beliebigkeit erstarrt ist - höchstens für eine Häresie oder ein Schisma unter Schmerzen aufgebrochen, um gleich erneut zu verkrusten - können sie keinerlei "wertvolle" Aussagen machen, die in der Religion begründet sind. Allgemeine Lebensweisheiten, die eventuell tauglich erscheinen, erfährt schon ein dreijähriges Kind, z.B. dass Kooperation sinnvoller ist, als dauernder Dissens. Für solche banalen Regeln brauche ich keine staatlich alimentierten Kirchen. Die Regierung sollte sich vielleicht in Zukunft an Kindergärten halten, um mit deren Schützlingen über Atomabfalllagerung zu diskutieren - oder gleich ausgewiesene Experten zurate zu ziehen.
Aber Menschen, die an sprechende Schlangen, wiedererweckte Zombies, Geister im Weltraum oder jungfräuliche Mütter glauben, sollten besser schweigen - bzw. gar nicht erst gefragt werden.
Norbert Schönecker am Permanenter Link
S.g. Herr Kammermeier!
Nun, wir werden aber gefragt. Ihre Kritik richtet sich also diesbezüglich an die Regierung, nicht an die Kirchen.
Diese Fachkenntnisse werden aber begleitet von mehrtausendjähriger Erfahrung darüber, wie das Zusammenleben von Menschen funktioniert (und auch, wie es nicht funktioniert). Diese Erfahrung hat die Kirche. Deshalb werden neben technischen und naturwissenschaftlichen Experten eben auch gerne Theologen zu Rate gezogen, ebenso wie Philosophen, Soziologen und Historiker.
Ich war noch nie bei einer Beratung zwischen Regierungsvertretern und Kirchenvertretern anwesend. Dass es dabei um Trinität oder Jungfrauengeburt geht, kann aber mit ziemlicher Sicherheit ausschließen. Es geht wohl eher um Sachen wie soziale Gerechtigkeit. Und da hat gerade die Katholische Kirche seit der Enzyklika Rerum Novarum vor weit über hundert Jahren größte Kompetenz bewiesen.
Ich nehme an, wir als Kirche werden deshalb um Rat gefragt, weil unsere Ratschläge gut sind. Ich halte es für ausgeschlossen, dass Spitzenpolitiker die Kirche deshalb in ihre Entscheidungen einbeziehen, weil sie Angst vor der Hölle oder dem Kirchenbann hätten.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
"Nun, wir werden aber gefragt. Ihre Kritik richtet sich also diesbezüglich an die Regierung, nicht an die Kirchen."
Deshalb schrieb ich:
"Der Skandal ist ja nicht, dass die Unwissenden antworten, sondern dass die Regierenden sie fragen." (Eigenzitat)
"Die Kirchenvertreter, die gefragt werden (bzw. deren Berater), haben aber meistens exzellente Fachkenntnisse z.B. über Medizin, Wirtschaft, Recht, Ökologie, Pädagogik u.s.w."
Woher stammen denn diese exzellenten Fachkenntnisse? Ein Bestandteil ihres Rhetorik-... pardon, Theologiestudiums sind sie gewiss nicht. Und bei Pädagogik kann ich mir nur schwarze Pädagogik als Ideal bei Theologen vorstellen: Gottesfurcht!
"Diese Fachkenntnisse werden aber begleitet von mehrtausendjähriger Erfahrung darüber, wie das Zusammenleben von Menschen funktioniert (und auch, wie es nicht funktioniert). Diese Erfahrung hat die Kirche."
Ja, das stimmt. Doch möchte ich in der Art und Weise, wie gerade die Kirche dies 1.000 Jahre lange in Deutschland und anderswo praktiziert hat, nicht meine Gesellschaft organisiert wissen. Mit Denkverboten, Angst und Tod! Würde sich die Kirche von ihrer Kriminalgeschichte und dem grauenhaften Buch, das ihr zugrunde liegt, distanzieren, könnte ein Neuanfang stattfinden. Doch wozu?
"Ich war noch nie bei einer Beratung zwischen Regierungsvertretern und Kirchenvertretern anwesend. Dass es dabei um Trinität oder Jungfrauengeburt geht, kann aber mit ziemlicher Sicherheit ausschließen."
Das ist mir auch klar. Aber ich hätte ein besseres Gefühl bei der Sache, wenn ausschließlich über Trinität und Jungfrauengeburt diskutiert würde, denn davon haben die Kirchenvertreter wenigstens wirklich Ahnung.
"Es geht wohl eher um Sachen wie soziale Gerechtigkeit. Und da hat gerade die Katholische Kirche seit der Enzyklika Rerum Novarum vor weit über hundert Jahren größte Kompetenz bewiesen."
Wie man am kirchlichen Arbeitsrecht, der Sexualmoral sowie der Selbstbedienungsmentalität aus den Taschen selbst nicht konfessioneller Steuerzahler sieht. Sehr vorbildlich!
"Ich nehme an, wir als Kirche werden deshalb um Rat gefragt, weil unsere Ratschläge gut sind. Ich halte es für ausgeschlossen, dass Spitzenpolitiker die Kirche deshalb in ihre Entscheidungen einbeziehen, weil sie Angst vor der Hölle oder dem Kirchenbann hätten."
Die Hölle mag den einen oder anderen nicht schrecken (sicher bin ich mir da aber nicht), doch ein Kirchenbann wirkt schon schmerzhafter - zumindest wenn die entsprechenden Kirchenlobbys ihre Gefolgschaft (z.B. in Bezug auf Werbung für "C"-Parteien) verweigern. Eine Hand wäscht doch bekanntlich die andere, egal wie schmutzig sie sind...
andreas scholz am Permanenter Link
Die Frage war: Wozu braucht Kirche Macht? Eine, meiner bescheidenen Meinung nach, wirklich einfach Frage. Keine Verschachtelungen, keine Fremdwörter, keine Nebensätze. Vier Worte. Einfach eben.
Aber Sie antworten auf etwas komplett anderes. Es geht mir komplett am Allerwertesten vorbei, was Sie meinen worum es in dem Artikel geht.
Haben Sie die Frage nicht verstanden? Ich stelle Sie noch einmal: Wozu braucht Kirche Macht?
Norbert Schönecker am Permanenter Link
Die braucht Macht, um sich für Menschen einzusetzen, die selbst keine Macht haben (z.B. Kinder, Obdachlose, Kranke, Fremde, Gefangene).
andreas scholz am Permanenter Link
Also die Kirche als Lobbyorganisation der Schwachen. Schön, schön.
Das deckt sich ziemlich genau mit meiner Vermutung. Insbesondere seit ich Deschner gelesen habe.
Legendär geradezu wie der Kommunistenfresser aus Krakau seine Macht dazu genutzt hat, sich der imperialistischen Aggression der Vereinigten Staaten von Amerika gegen den Irak in den Weg zu stellen.
Wer erinnert sich nicht daran, wie die Kirchen in Deutschland ihrer Macht dazu nutzten, den politisch unterschiedlich gefärbten Interessenvertretungen des Kapitals ( Spitzname Bundesregierung ), bei dem seit Jahrzehnte andauernden Sozialabbau, in den zu Arm fallen.
Unvergessen der Aufschrei der Schwachenlobby gegen die Hartz IV Gesetze.
Oder wie die Kirchen die deutsche Beteiligung am völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien verhindert haben.
Entscheidend ist natürlich auch, das die Kirchen mächtig genug waren, um Programme des sozialen Wohnungsbaus nicht nur politisch durchzusetzen, sondern auch eigene selbst anzustoßen um die Obdachlosen von der Straße zu bekommen.
Ungezählt die Kirchenplakate gegen TTTIP auf der Großdemo in Berlin Ende letzten Jahres.
Lassen Sie mich an dieser Stelle den Kirchen von ganzen Herzen danken.
Es ist genau anders herum:
Die Politik kann nicht damit aufhören, den Kirchen in den Allerwertesten zu kr... , Entschuldigung die Kirchen zu hofieren, weil man sich auf diese Weise deren Stillschweigen bei all diesen Themen erkauft.
Auch wenn nicht mehr wirklich viele, auch innerhalb der Kirchen, mit solchem Kokolores wie Jungfrauengeburt und ewiges Leben etwas anfangen können, beträgt die Mitgliederzahl beider Kirchen, immer noch knapp zwei Drittel der Bevölkerung und man hat einfach Angst davor, dass es den Kirchen gelingen könnte diese Menschen in Opposition zu stellen.
Politik und Religion sind natürlich auch hier, wie bisher immer in der Menschheitsgeschichte in einer unheiligen Allianz:
"Religion gilt dem einfachen Manne als wahr, dem gelehrten Manne als falsch und dem Herrscher als nützlich" Seneca.
Das Schöne an Religion ist ja, dass man sich nicht lange mit solchen Lästigkeiten wie Plausibilität und Praxisrelevanz aufhalten muss. Man labert einfach irgendwas drauflos und das was dann auch schon.
Alles Glaubenssache.
Norbert Schönecker am Permanenter Link
Das Internet hat zum Glück ein gutes Gedächtnis.
Bei "kirche kritik hartz IV" kommt an erster Stelle ein Bericht in der faz vom 3.8.2010 mir der Überschrift "Kirchen fordern Erhöhung der Regelsätze".
Wenn schon die ersten zwei Versuche belegen, dass Ihr zynischen Kommentare unangebracht sind, brauche ich den Rest Ihres Lamentos nicht weiter zu recherchieren.
Offenbar wäre es jedenfalls besser, wenn die Kirche mehr Macht hätte, sodass ihre Proteste gegen Ungerechtigkeit auch gehört werden (z.B. von Ihnen) und sich die Politiker danach richten.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
"(das steht sogar in der Bibel)"
Na dann ... !
Norbert Schönecker am Permanenter Link
"Das steht sogar in der Bibel" habe ich dazugeschrieben, um den Einwand zu vermeiden "Das hat die Kirche erst viel später dazugedichtet, das beweist wieder einmal, dass die Kirche völlig unbiblisch ist.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Und Sie haben meinen Punkt nicht verstanden.
Aber Christen glauben, sie hätten wegen eines selbst fabrizierten Buches authentische "Jesus-Worte", gar "Gottes-Worte" - und seien deswegen reicher, als die armen Trottel, die Jesus oder das NT nicht anerkennen. Nun ja, Zehnbildung minus Neunbildung ist Einbildung...
Norbert Schönecker am Permanenter Link
Mir ging es ausschließlich um Bergmeiers falschen Vorwurf über die christliche Erlösungs- und Höllenlehre.
Fakt ist: Der erste Petrusbrief stammt höchstwahrscheinlich ungefähr aus dem Jahr 100 und war schon vor 150 einigen bedeutenden christlichen Schriftstellern bekannt und genoss dort hohe Geltung. U.a. deshalb wurde von Anfang an (seit dem zweiten Jahrhundert!) in der Kirche gelehrt, dass auch Menschen, die vor der Zeitenwende gelebt haben, ins Reich Gottes können. Die Behauptung Bergmeiers ist falsch. Wenn die Bibel ein reines Menschenwerk wäre, dann wäre sie noch immer falsch, weil er ja nicht das Wort Gottes, sondern die (vermeintliche) Lehre der Kirche kritisiert hat.
Eine Diskussion über die Inspirationslehre möchte deshalb hier gar nicht führen, weil die nichts mit Bergmeiers Artikel zu tun hat. Nur so viel: Im Theologiestudium und in jedem Bibelkurs der Katholischen Kirche wird gelehrt, dass das NT im Laufe von etwa 100 Jahren aus zunächst mündlichen Überlieferungen entstanden ist. Dass es vom Himmel gefallen ist behauptet niemand von uns.
Christus Grundl... am Permanenter Link
Ich habe wirklich schon lange nicht so ein pseudo- intellektuellen Quatsch gelesen.
Rainer Bolz am Permanenter Link
Habe keine Angst vor Autoritäten, sondern den Mut, dich eigenen Verstandes zu bedienen! Bedenke, dass die Stärke eines Arguments völlig unabhängig davon ist, wer es äußert.
Die ganze Argumentation dreht sich um eine berühmte Frage, auf die fast jeder denkende Mensch von selbst kommt:
Wer hat Gott erschaffen?
Strukturierte Komplexität ist mit einem gestaltenden Gott nicht zu erklären, denn jeder Gott, der etwas gestaltet, müsste selbst so komplex sein, dass er für sich selbst wiederum die gleiche Erklärung verlangt. Somit stellt Gott eine unendliche Regression dar und kann nicht helfen, daraus zu entkommen.
andreas scholz am Permanenter Link
Wenn Ihr Gott Homo sapiens erschaffen hat, ist er selbstverständlich auch für alles verantwortlich, was seine Schöpfung so anstellt. Was denn sonst.
Produkthaftung nennt man so etwas.
Ausserdem ist Ihrem Gott wohl der freie Wille des Verbrechers wichtiger als das Leiden des Opfers.
Es mag sein, das Christ Ihr Herr ist. Das ist mir gleich, würde mich aber explizit ausserhalb der Gemeinschaft stellen, die Sie mit "unser" bezeichnen.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Religion ist Lüge. Punkt.
Wer mit Religion argumentiert, lügt. Punkt.
Wer Dritte von seiner privaten Lüge abhängig macht, ist Theologe. Punkt.
Wolf-Jürgen Aßmus am Permanenter Link
Danke für dieses gleichermaßen spannende wie amüsante furiose Feuerwerk an nicht zu leugnenden Erkenntnissen, selbst wenn uns diese ob ihrer Unausweichlichkeit äußerst ernüchtert und mit einem schalen Geschmack zurück
lichtschwert am Permanenter Link
Man kann nicht "zum Fundamentalismus des 16. Jahrhunderts zurück", da der Fundamentalismus ein Phänomen der 'Moderne' ist
Heide am Permanenter Link
Auf der einen Seite finde ich diesen Artikel informativ.
Wir dürfen nicht vergessen, dass die wählerstärkste Volkspartei immer noch ein C im Parteinamen trägt und damit Kirchennähe Parteiprogramm ist. Und das bei den anderen Parteien Politiker überproportional kirchennah sind liegt nicht daran, dass diese dort von den Kirchen platziert werden. Es liegt vielleicht eher daran, dass Personen im kirchennahen Umfeld anscheinend eher bereit sind, sich gesellschaftlich zu engagieren. In DE leiden Vereine und die Parteien daran, dass immer weniger bereit sind, sich einzubringen. Unter solchen Voraussetzungen ist es dann kein Wunder, dass sich die Schnittmenge zwischen Volksvertreter und kirchennah immer mehr wächst. Das ist kein von Kirchen verursachtes Problem. Das ist eine Folge einer Mehrheit, die trotzt aller Skandale immer noch aus welchen Gründen auch immer in der Kirche verbleibt und dieses System auch darüber demokratisch legitimiert.
pavlovic am Permanenter Link
Es zeigt sich nun, dass wir zuwenig von unseren Leuten in den Parlamenten und Gremien haben. Nun wird es schwer sein gegen religiöse Seilschaften anzukommen. Der Gang in die Instiutionen ist wichtig.
Bernhard Konrad am Permanenter Link
Was, bitte, sind denn die Alternativen?
Hitler, Stalin, Mao, Pol Pot, Kim Yong Dingsbums, Ceaucescu, Honecker, ...
Machtgier und Brutalität findet immer ihre Plattform!
Marco Krieger am Permanenter Link
Herr Konrad, Hitler...Mao...Pol Pot...ernsthaft?
Die anderen "Geistesriesen", die Ihnen spontan einfallen, haben gemordet, weil sie ein Regierungsmodell bevorzugen, dass neben sich niemanden duldet und dessen erstes Gebot folgerichtig immer lautet:
Du sollst keine anderen Parteivorsitzenden haben neben mir!
Klingt irgendwie vertraut, wenn Sie mich fragen.
Und das einige Menschen, die Sie und ich monatlich mit hohen Gehälter aus Steuergeldern füttern, ein menschenfreundliches Leben führen, ist Angesichts des Schadens, den diese Pest seit 2000 Jahren unter den Menschen auf allen Kontinenten angerichtet haben, komplett irrelevant!
Denken Sie noch mal drüber nach und denken Sie mal über Ihren persönliche Horizont hinweg.
Lesen Sie mal Deschner, so wie ich die Bibel den Koran und die Thora gelesen habe.
Freundlichst
M. Krieger
Emmerich Laktha am Permanenter Link
Erzdiözese Wien, 7.1.2016, Thema Kirche, Kurienspitzenmann aus Wien: Theologen am Arbeitsmarkt gefragt; Bericht von Ordensmann Friedrich Bechina: "In interdisziplinären Forschungsgruppen ist es mehr als nur ein m
Weitere Details finden Sie auf meiner facebook Seite.
Wolfgang Stoeth am Permanenter Link
Sehr guter Artikel !
Philo am Permanenter Link
Werte Leserschaft der hpd,
nicht nur Herr Rolf Bergmeier verlangt entschieden nach einer neuen Ethik.
Ich bezweifele allerdings, ob die Bildung neuer "Evangelien" die Erde retten kann, zumal diese seit mindestens 2500 Jahren existieren.
Diese Evangelien können mitunter einem Sokrates, oder Epikur, oder Solon, oder in späteren Zeiten durchaus einem Herrn Nietzsche und vielen anderen Denkern zugeordnet werden.
Leute wussten durchaus mehr als genug beeindruckende ethische Maßstäbe zu setzen bzw. zu begründen.
All diese "Evangelien" finden wir in den Grundgesetzgebungen überwiegend westlicher Nationen wieder.
"Gute Werke!", sollten wir doch meinen, ständen wir in der Realität nicht vor dem katastrophalen Unterschied zwischen Theorie und Praxis - und somit zwischen bloß formulierbaren Worten und tatsächlichen Taten.
Was also haben unsere hochgeschätzen grundgesetzlichen Evangelien konkret bewirkt?
Etwa doppelt profitable und stets volksherrschaftlich bzw. demokratisch abgesegnete Waffengeschäfte, die zu Kriegen aller Art anstacheln - quasi nach dem Motto: Nach allen bisherigen soziologischen "full crashes" folgen soziologische bzw. eigentlich wirtschaftliche Wunderjahre?
Und wie bitte soll sich der Widerstand gegen die Merkel'sche Reconquista Deutschlands im Konkreten gestalten?
Etwa, indem das Volk eine andere politische Partei wählt?
Und wenn: Was soll diese dann gewählte Partei ohne internationale Waffengeschäfte im Wirtschaftsstandort Deutschland bewirken bzw. realisieren?
Vielleicht Wohlstand für alle auf Basis des Konkurrierens?
Mensch Leute! Lest doch "verdammt noch mal!" das Buch von Karen Duve mit dem schon überaus interessanten Titel: Warum die Sache schief geht!
Vielleicht versteht dann der Ein und Andere, was im Tatsächlichen unser aller Problem ist.
In diesem Buch ist allerdings nicht die Lösung enthalten, danach sich die weltweiten Probleme der Menschheit auflösen, denn diese werden in anderen Büchern und verfilmten Dokumentationen behandelt.
Diese eigenständig zu finden ist sehr leicht, darum ich dazu kein weiteres Wort mehr lasse, sondern grüsse nur noch schlicht in diesem Sinne - wie immer - allerherzlichst,
Philo
Rüdiger Kladt am Permanenter Link
Wo Religion Einfluss auf staatliche Institutionen gewährt wird, gibt es weniger Demokratie, mehr Korruption, weniger Rechtsstaatlichkeit, mehr Diskriminierung, weniger Transparenz, mehr Gängelung, dem Volk geht es sch
wolfgang am Permanenter Link
Da muss von sündigen Menschen ein Gott verteidigt werden, den es seltsamerweise gar nicht gibt. Was für eine Schizophrenie und dann noch staatlich geschützt und finanziell unterstützt werden muss.
den sich Gläubige so vorstellen, wie er ihnen am besten in den eigenen Kram passt, ein Gott, der niemals da ist, wenn man ihn dringend braucht und tausende von Menschen, die gut an jener Lüge verdienen. Das ist wirklich ein Wunder!