BERLIN. (hpd) Die junge polnische Künstlerin Krystyna Jankowska hat als Abschlußarbeit ihres Diplomstudiums an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach ein großartiges und zutiefst berührendes Werk geschaffen: eine der römischen Pietá von Michelangelo nachempfundene lebensgroße Skulptur, in der eine Schimpansenmutter, auf einer Öltonne sitzend, ein totes Delfinkind im Schoße hält.
Die Künstlerin selbst sagt dazu, sie wolle in der Tradition religiöser Andachts- oder Vesperbilder - deren berühmtestes eben Michelangelos Pietá ist - für das Leid der Tiere sensibilisieren und zur Reflexion anregen über unseren Planeten und die Umwelt.
Interessant dabei ist, dass die Künstlerin, gleichwohl in einem streng Papst-Wojtyła-gläubigen Polen aufgewachsen, sich längst von Religion befreit hat und sich gerade deshalb ohne falsche Pietät des Pietá-Motivs bedienen kann, das, wie kaum eine Darstellung sonst - eine Mutter betrauert ihr totes Kind - inneres Mitgefühl erweckt.
In ihrer katholisch-polnischen Heimat würde ihr die Skulptur als Blasphemie ausgelegt werden, sie bekäme vermutlich große Probleme, wollte sie sie dort zeigen.
2 Kommentare
Kommentare
Kay Krause am Permanenter Link
Eine wunderbare Skulptur, dziekuje bardzo Krystyna!
Sollten Sie dieses lesen: ich hätte gerne eine Kopie (Din A4) Ihrer Skulptur und möchte sie gerahmt an die Wand hängen. Meine e-mail Nr. ist der Redaktion bekannt.
Klaus Bernd am Permanenter Link
Ihrem Lob schließe ich mich gerne an, Ihrer Kritik aber muss ich widersprechen. Derartige Referenzen auf Shell und Konsorten würden das Kunstwerk allzusehr in die Nähe plakativer Agitation rücken wie sie z.B.