Mitten in die besorgniserregenden Fälle wiederkehrender Maul- und Klauenseuche hinein, deretwegen mithin Zoo und Tierpark von Berlin prophylaktisch für Besucher:innen geschlossen wurden, kehrt auch die hochinfektiöse aviäre Influenza (Vogelgrippe H5N1) zurück: Man erinnere sich an die Fälle in den Zoos von Karlsruhe, Heidelberg und anderwärts von Anfang 2022, wo zahllose infizierte Vögel zu Tode kamen beziehungsweise getötet werden mussten.
Auch Menschen (und andere Säugetiere) können, entgegen der abwiegelnden Stellungnahmen aus Zookreisen heraus, infiziert werden und großen Schaden nehmen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden seit 2003 weltweit wenigstens 2.500 Übertragungen von Vogelgrippe-Viren auf Menschen identifiziert beziehungsweise nachgewiesen, rund 1.000 Betroffene starben.
Ende 2024 traf es nun den Zoo Augsburg und Anfang 2025 (erneut) den Zoo Stralsund; und jetzt also den Zoo Nürnberg, der ab sofort und bis auf Weiteres für Besucher:innen geschlossen wurde.
Grundsätzlich sollten alle Zoos (zumindest vorläufig) für Besucherverkehr geschlossen werden: das Risiko einer Übertragung der derzeit (erneut) um sich greifenden H5N1- oder sonstigen Viren auf und durch Besucher:innen ist nicht abwägbar. Vor allem vor dem Zoobesuch mit Kleinkindern – unter 6 Jahren müssen beziehungsweise können diese in der Regel keine FFP2- oder KN95-Masken tragen – ist dringend zu warnen.
Auch das Zoopersonal (Pfleger:innen, Tierärzt:innen, Putzkräfte etc.) ist einem hohen H5N1-Infektionsrisiko ausgesetzt. Schon vor Jahren hat das Great Ape Project insofern gefordert, dass Zoopersonal die Tierkäfige nur mit Mund-/Nasenmaske, Latexhandschuhen und Schuhüberziehern betreten sollte; vor den Zugängen bedürfe es dringend des Auslegens von Desinfektionsmatten. In vielen – vermutlich den meisten – Zoos hierzulande wird das bis heute nicht so gehandhabt.
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Veit Dorian am Permanenter Link
Seit heute (22.01.2025) hat aufgrund der aktuellen Situation mit sich ausbreitenden Infektionskrankheiten wie Vogelgrippe und Maul- und Klauenseuche auch der Tiergarten Straubing "vorsorglich" große Bereiche