Die AfD teilt das Weltbild ultrakonservativer Islamverbände

Islamkritik mit der AfD?

BERLIN. (hpd) Gehen Islamkritik und Kritik an den orthodox-konservativen Verbänden nach dem Parteitag der AfD zu Beginn dieses Monats noch? Es ist damit zu rechnen, dass von interessierter Seite, von den konservativen Muslimen bis hin zu den Multikulturalisten, verstärkt ein Diskussions- und Sprechverbot gefordert werden wird und diejenigen, die auch weiterhin – trotz AfD - auf eine differenzierte Betrachtung setzen, diffamieren werden.

Aber übt die AfD überhaupt Islamkritik? Nein, sagt das "Kompetenzzentrum Islamismus" der Aktion 3. Welt Saar. In einer Pressemitteilung heißt es , dass die AfD keine islamkritische Partei sei, sondern eine Partei, die manche der Vorstellungen ultrakonservativer Islamverbände teile: "Die AfD wendet sich unter anderen gegen die Gleichberechtigung von Frauen, propagiert ein traditionell-patriachales Familienbild und stellt sich gegen eine fortschrittliche Sexualerziehung. Nicht nur in dieser Hinsicht teilt sie die Vorstellung ultrakonservativer Islamverbänden". Mit ihren eigenen Politikinhalten stehe die AfD in einem direkten Gegensatz zu einer "aufgeklärten, emanzipatorischen Islamkritik".

Die Migrations-, Flüchtlings- und Asylpolitik der AfD sei gegen die Opfer der Islamisten gerichtet, denn eine der Hauptfluchtursachen ist die Verfolgung durch Islamisten und islamische Regime. Klaus Blees, Leiter des "Kompetenzzentrums Islamismus" sagt dazu: "Die angeblich islamkritische AfD richtet sich also nicht zuletzt gegen die Opfer der Islamisten." Diese "Islamkritiker" seien keine Bündnispartner, ihre Politik sei vielmehr entschieden zu bekämpfen.

Das Bekenntnis der AfD zur Religionsfreiheit – und zwar auch für Muslime – sei ein bloßes Lippenbekenntnis. Wer gegen ein generelles Minarettverbot oder gegen die Einführung islamischen Religionsunterrichts eintrete ohne gleichartige Rechte der christlichen Kirchen anzutasten, gestehe Muslime nur mindere Rechte zu als den Christen und schränke ihre Religionsfreiheit ein.

Bereits vor einem Jahr hatte sich das Kompetenzzentrum mit der "Kritik am Islam" ausführlich beschäftigt. Die damalige Aussage: "Es gibt keine rechte Islamkritik" ist nach wie vor aktuell. AfD und Pegida verfolgten eine andere Agenda als Islamkritiker: "Ihnen dient der Islam als Aufhänger für Kampagnen gegen Flüchtlinge und Migranten." Zuzustimmen ist dem "Kompetenzzentrum Islamismus", wenn dessen Schlussfolgerung lautet, dass eine "emanzipatorische, islamkritische Bewegung" notwendig sei und dass "nicht nur Islamisten, auch PEGIDA und andere Rechte" zu deren Gegnern zählten.