Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Aydan Özoğuz sagte jüngst, dass ein pauschales Verbot von Ehen von Minderjährigen zwar "vielleicht gut gemeint" sei, im Einzelfall aber junge Frauen ins soziale Abseits drängen könne. Dagegen protestieren die Ex-Muslime und fordern die Politikerin zum Rücktritt auf.
In einer Pressemitteilung der Ex-Muslime heißt es: "Die Kinder, die in Deutschland ein Zuhause suchen, sollen hier in Europa in einer gesunden und kindergerechten Umgebung leben können. Sie sollen nicht als Ehefrau eines Mannes ihr junges Leben in Angst und Schrecken verbringen und diesen Mann, ihren Vergewaltiger, als einzigen 'Beschützer' vorfinden. Diese Kinder brauchen unsere Hilfe und sie sollen nicht ihrem Schicksal in einer Kinderehe überlassen werden."
Nach Auffassung der Ex-Muslime versucht die Integrationsbeauftragte Aydan Özoğuz die Ehen von Einwanderern, welche mit minderjährigen "Frauen" nach Deutschland gekommen sind, zu legalisieren. Das jedoch sei nach Ansicht der Ex-Muslime der ein eklatanter Verstoß gegen die Rechte der Kinder.
In der Pressemitteilung ist weiterhin die Rede davon, dass es sich bei Kinderehen um eine "Massenvergewaltigung von unschuldigen Kindern" handelt, die noch "im 21. Jahrhundert im Namen von Religion und Tradition" vollzogen wird.
10 Kommentare
Kommentare
angelika richter am Permanenter Link
Ich kann diese Rücktrittsforderung nur unterstützen.
Das Gesetz pro Jungenzwangsbeschneidung 2012 war schon ein enormer Verlust im rechtlichen Schutz von Kindern, eine weitere Errosion darf es nicht geben!
Auch wenn Kinderehen (und auch Verwandtenehen) in den Traditionen der Herkunftländer in einem wichtigen Sinnzusammenhang stehen, sollte der Gesetzgeber hier eine klare Kante geben.
Es ist die Aufgabe der Familien, die hierher immigrieren, sich mit der hiesigen Lage auseinanderzusetzen und ihr Leben, zumindest für die Dauer ihres Aufenthalts, neu auszurichten.
Edward von Roy am Permanenter Link
Gut, dass Sie auf den Begriff Gesetz hinweisen, denn auch zu den Kinderehen wird innerhalb der nächsten wenigen Wochen ein Gesetz kommen:
"Die große Koalition will Kinderehen künftig ausnahmslos verbieten." (Handelsblatt am gestrigen 08.11.2016.)
Vielleicht kennen Sie bereits diese Petition gegen Kinderehen.
Eherecht Pet 4-18-07-4030-036062
Keine Heirat unter achtzehn – auch nicht auf Kinderwunsch
(Leicht zu finden im Netz, googlen reicht.)
Marianne am Permanenter Link
Türkei: Bald keine Strafe für Sex-Täter, wenn er Opfer heiratet?
Türkei im Sommer und Herbst 2016, bei aller (hochwillkommenen?) Unübersichtlichkeit während Putsch und Machtergreifung von Recep Tayyip Erdoğan ist durch Deutschlands Politik und Presse übersehen worden,
dass die Türkei das Heiratsalter der Mädchen auf zwölf Jahre abgesenkt hat -
in nur sieben Wochen, am 13. Januar 2017 tritt das so in Kraft.
"The district court argued that children between the ages of 12 and 15 are capable of understanding the meaning of a sexual act. The Constitutional Court agreed and decided to abolish the provision.
The decision is to take effect as of 13 January 2017."
Quelle:
Turkey faces criticism for planned abolition of punishment for the sexual abuse of children -
romea.cz 16.8.2016
Seit drei Tagen empört sich die Türkei über 3000 bis 4000
in der Türkei inhaftierte Sexualstraftäter, die, das will die AKP,
vielleicht aus dem Gefängnis freikommen könnten,
wenn sie das missbrauchte Mädchen heiraten.
Zum Glück gibt es Protest gegen derlei Barbarei.
Quelle
AKP motion said to let abusers avoid prosecution if they marry child victim
Men guilty of sexually abuse of children may avoid being prosecuted if they get married to the victim, according to a controversial motion proposed by members of the ruling Justice and Development Party (AKP) […]
In cases of sexual abuse of children committed before Nov. 16 “without force or threat,” if the perpetrator marries his victim the sentence will be postponed or the execution of the offence will be adjourned, according to the draft.
(Hürriyet Daily News 18.11.2016.)
Alle Welt sollte dazu beitragen, dass in der Türkei künftig der Täter nicht durch eine Ehe mit dem missbrauchten Mädchen straffrei ausgehen kann.
Doch geht es um viel Grundlegenderes, und das betrifft auch die Bundesrepublik Deutschland.
Denn bereits das (sehr islamische) Prinzip von der Kinderehe ist das Problem - nicht erst
dessen Sonderfall nach dem schlimmen Vorbild von Marokko (vor 2014),
dessen Sonderfall einer Möglichkeit auf Strafbefreiung durch Heirat des vergewaltigten bzw. missbrauchten Kindes (vgl. die beiden Suizide
Amina El Filali (Rattengift);
Mädchen aus Tétouan (erhängte sich im Elternhaus)).
Zur Stunde trauen sich die deutschen Mainstream-Medien ans Thema gar nicht ran - oder lassen die schariafromme Frauenorganisation KADEM den Nebel der Taqiyya werfen.
KADEM-Führerin ist eine gewisse Sümeyye Erdogan, jene Tochter des türkischen Präsidenten, die erst 2015 die Diskriminierung von Frauen im islamischen Erbrecht gerechtfertigt hat.
Quelle zum Thema -
Entwurf in Türkei sieht Heirat sexueller Straftäter mit Opfern vor:
Turkish govt supports bill that sets child rapists free if they marry victim
https://www.rt.com/news/367459-turkey-child-rape-marriage-law/
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Ein pauschales Verbot von Ehen von Minderjährigen ist nicht "vielleicht gut gemeint" , sondern für die meisten dieser Kinder gut und wenn es einige geben sollte, denen eine im Kindesalter arrangierte Ehe nic
Edward von Roy am Permanenter Link
Danke an hpd fürs Berichten. Hier ein Zitat aus dieser Stellungnahme gegen Kinderehen.
"stattdessen versucht die Integrationsbeauftragte Aydan Özoğuz die Ehen von Einwanderern, welche mit ihren minderjährigen „Frau“ nach Deutschland gekommen sind, irgendwie zu legalisieren.
Kinderehen unter 18 Jahre sind eine Straftat und dürfen in keine Art und Weise geduldet werden. Die Ehe mit Kindern und Minderjährigen ist im Islam erlaubt. [...]
Ein Minderjähriger kann die lebenslangen Folgen, die sich aus einer Ehe mit einem Erwachsenen für ihn ergeben, nicht abschätzen, weshalb nur zwei volljährige Menschen aus freiem Willen einander heiraten dürfen. Volljährig bedeutet achtzehn Jahre alt. Ehen mit zehn- oder zwölfjährigen Mädchen sind Kindesmissbrauch, das ist Fakt und da gibt es nichts schönzureden. Nach islamischem Recht, also nach der Scharia, ist ein pubertäres, gegebenenfalls neun Jahre altes Mädchen ehemündig.
Diese – dem Vorbild der Heirat Mohammeds mit Aischa folgenden Kinderehen – zehn oder zwölf Jahre alte Mädchen zu verheiraten, hat sehr viel mit dem Islam zu tun. Die Frauen und jungen Mädchen wurden vor 1400 Jahren in islamischen Ländern als Sklavinen behandelt. Will die deutsche Regierung zulassen, dass diese Kindersklaverei weiterhin praktiziert wird?
Aydan Özoğuz als Staatsministerin für Integration schweigt zur Frauenfeindlichkeit und auch zur Kinderfeindlichkeit der islamischen Ehe. Sie ignoriert, dass eigentlich vormoderne Ehrbegriffe und ausbleibender Schulbesuch, die Integration und Teilhabe blockieren und ins „soziale Abseits drängen“. [...]"
http://exmuslime.com/stellungnahme-zu-kinderehen/
Auch auf Facebook
https://www.facebook.com/486839381365629/photos/a.486847511364816.1073741826.486839381365629/1133137936735767/?type=3&permPage=1
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Frank Nicolai am Permanenter Link
Lieber Edward von Roy,
die Aussage, dass Ehen unter 18 Jahren (bisher) verboten sind, ist falsch. Hier irren die Ex-Muslime in ihrer Pressemitteilung.
"Nach aktuell bestehender, deutscher Rechtslage ist die Eheschließung schon ab dem 16. Lebensjahr möglich, sofern der Partner oder die Partnerin bereits volljährig ist und die Zustimmung der Erziehungsberechtigten vorliegt. Sollten beide Partner noch minderjährig, aber älter als 14 Jahre sein, liegt die Zustimmung zur Eheschließung im Ermessensspielraum der Gerichte. Ferner ist eine Eheschließung mit einem Partner oder einer Partnerin, welche unter 14 Jahre alt ist, gänzlich verboten." (http://hpd.de/artikel/keine-ehe-mehr-fuer-minderjaehrige-13636)
René am Permanenter Link
Vielen Dank für's Raussuchen der Information und die Richtigstellung. Die Polemisierung, emotionale Aufladung und Faktenverschleierung in diesem Thema ist furchtbar.
Nazanin Borumans am Permanenter Link
@Rene
Es mag sein, dass unter den bestimmten Voraussetzungen, wie es in obigen Beitrag zitiert wurde, die Ehe über 14 Jahre alt bzw. die Ehe zwei Jugendlichen erlaubt sein. Aber hier geht es nicht um solchen Fällen.
Hier geht es um Ehe viele Minderjährigen mit viel älteren Männern und das hat nicht "Freiwilligkeit" zu tun. Keiner hat hier gelogen oder falsche Fakten aufgelegt. Sie sollten lieber fie Augen aufmachen und endlich die Wahrheit ins Auge sehen!
Die junge Mädchen werden zwagverheiratet und dann nach Deutschland geschleppt. Das ist Kindesmisshandlung und darf nicht geduldet werden.
Agnostikerbaer am Permanenter Link
Ehrlich gesagt: Ich hätte nicht gedacht, dass beim "Humanistische Pressedienst" diese couragierte und in unzweideutiger Sprache gehaltene Erklärung des "Zentralrats der Ex-Muslime" Berücksichtigung
Dagegen steht die Rücktrittsforderung der Ex-Muslime und die unzweideutige Ablehnung der Institution "Kinderehe" in einem angenehmen Kontrast zu den kulturrelativistischen Verweisen auf soziale Aspekte der in die Sexsklaverei ("Kinderehe") gezwungenen Mädchen, wie wir sie nicht nur von der unsäglichen Frau Özoğuz kennen. Ein weiteres Beispiel liefert etwa das "Mitglied der Deutschen Islamkonferenz" Ahmet Toprak, der ein Buch veröffentlicht hat, von dem Wikipedia schreibt: "Toprak (...) zeigt im dritten Teil seines Buches auf, wie mit kurz- und langfristigen Anstrengungen eine Enttabuisierung der Zwangsehe zu erzielen ist". "Zeit online" brachte unter der Überschrift "Was für Kinderehen spricht" unlängst einen Artikel dieses Islamapologeten und Professors an einer öffentlich-rechtlichen Hochschule, in der er "Kinderehen" mit der "Kinderehre" begründet:
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-11/integration-kinderehen-deutschland-heirat-religion
little louis am Permanenter Link
Zu:
"..Zu oft waren hier schon Artikel zu lesen, die sich in den Strom medial aufgehübschter Islamverharmlosung einfügen...(Zitatende)
Ich hoffe nicht, dass das daran liegt, dass Michael Schmidt- Salomon neuerdings auf eine Art muslimische Entmythologisierung und protestantische Reformation hofft. (Bezug: "Die Grenzen der Toleranz").
Er meint mit Khorchide:
".. Solch grundlegende Reformen" könnten verhindern,dass Muslime ihren Glauben als Opposition zur modernen offenen Gesellschaft erleben"
Ob ein Humanismus religiös begründet werde,oder areligiös ,sei (aus strategischen Gründen ?) zweitrangig. Denn wir könnten selbstverständlich nicht erwarten, dass die vielen Milliarden Gläubigen weltweit alle zu Agnostikern oder gar zu Atheisten werden. Ein religionsfreier Humanismus sei zwar "theoretisch elegant", würde aber "lebenspraktisch "nur wenige Gläubige erreichen(Seite 52 ff)
Was zu diskutieren wäre. Hier wurde schon öfter darüber gestritten, ob paternalistisch- pädagogische Überedungs- Theologie ethisch vertretbar ist, oder ob ein Reformismus von Oben nicht derselben Kritik unteliegen mus wie der derselbe "evangelische". Man kann darüber streiten, ob der Koran wirklich von sich heraus so angelegt ist ,dass er einer "gleitenden" Theologie bedürfe und immer der jeweiligen Zeit angepasst weden muss. Die Fundamentalisten könnten nämlich mit derselben Berechtigung dagegenhalten, da man ihnen wohl das gleiche Recht auf (konträre) "Exegese" zugestehen muss. Auch sie haben dann dasselbe Recht auf (ihre) "Überredungstheologie".
Ich bin der Meinung,dass es eventuell besser ist, überhaupt keine Begründungsideologie für Mitmenschlichkeit anzuführen,da das erneute Zulassen einer Leerhülse die Menschen nicht gerade an so etwas wie vernünftige Rationalität gewöhnt.
Aber auch Schmidt -Salomon scheint neuerdings der Meinung zu sein,dass man ehemals Gläubige "damit (aus grundsätzlichen anthropologischen bzw. psychologischen Gründen) überfordern und eher abschrecken würde.
Und übrigens:
Es gibt Stimmen,die immer wieder betonen,dass der palästinensische Widerstand ursprünglich ziemlich säkular gewesen sei und der jetzige Religionsfanatismus dieser Menschen bewusst (von außen und aus langfristig strategischen Gründen) "implementiert" worden sei. So ganz von der Hand zu weisen ist das nicht. Irgendwann wird auch das dort wieder ins Bewusstsein der Bevölkerug dringen und Übervorsichtigkeiten bezüglich einer fundamentalen Islamkritik werden sich erübrigen.