Internationaler Frauentag

Für die Rechte der halben Menschheit

Vor knapp zwei Monaten gingen bereits weltweit rund zwei Millionen Frauenrechtler nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald J. Trump auf die Straße. Nun wird international wieder auf die fehlende Gleichberechtigung von Frauen hingewiesen: Der 8. März ist Weltfrauentag. Und dieser wird weltweit auf verschiedene Art und Weisen zelebriert.

So kommt es in bis zu 30 Ländern zum Streik von Frauen. Global Women’s Strike ruft die Frauen beispielsweise auf, für ein bis zwei Stunden die Arbeit niederzulegen – sei es Hausarbeit oder Arbeit, sexistische Unternehmen sollen boykottiert werden und Prostituierte sollen das Doppelte für ihre Arbeit verlangen. Wer es nicht schafft, seine Arbeit niederzulegen, soll sich ganz in schwarz kleiden.

Auch die Organisatoren des Women’s March vom 21. Januar beteiligen sich wieder mit einer Aktion. Unter dem Motto "Ein Tag ohne Frauen" rufen sie dazu auf, dass Frauen nicht arbeiten gehen, nicht einkaufen und rot tragen sollen, um ihre Solidarität mit der Aktion zu zeigen.

Weltweite Demonstrationen und Aktionen gehen einher mit Streikaufrufen – wobei einige Demos bereits im Vorfeld stattgefunden haben, wie die am Sonntag (4. März) in London, zu der nach Medienberichten rund 100.000 Demonstranten kamen. Unterstützt wurde der Marsch von Londons Bürgermeister Sadiq Khan, der dafür erstmals die Tower Bridge schließen ließ.

Im Guardian sagte Khan: "Gleiche Rechte ist nicht nur ein Kampf für Frauen – wir alle müsste solidarisch mit unseren Müttern, Schwestern, Töchtern und Freunden sein, um zu sagen, dass sie Diskriminierung, in allen Arten und Weisen, nicht tolerieren werden."

Auch in Ländern, in denen die Frauenrechte stark eingeschränkt sind, kommt es zu Zeichen der Demonstration. So findet im indischen Mumbai ein einstündiger Selbstverteidigungskurs statt. In Dhaka (Bangladesh) gibt es eine Diskussionsrunde über Zeitmanagement bei Frauen. In Islamabad (Pakistan) gibt es eine Vortragsreihe, die über den Aufstieg von Frauen aufklärt. Am Samstag (11. März) finden in Dhaka und Islamabad zudem noch Protestmärsche statt.

In westafrikanischen Ländern wie Nigeria und Ghana finden Veranstaltungen gegen Gewalt an Frauen und Kinderehen statt. Für Renate Bähr, Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) weiterhin ein großes Problem:

"Sie verletzen nicht nur die Rechte von Mädchen, sondern sind auch einer der Hauptgründe dafür, dass in Entwicklungsländern jedes fünfte Mädchen noch vor ihrem 18. Geburtstag ein Kind bekommt. Aber auch auf anderen Gebieten – zum Beispiel im Gesundheits- und im Bildungsbereich – sollten sich Geber- und Empfängerländer entschlossener dafür engagieren, die Rechte und die Selbstbestimmung von Mädchen und Frauen zu stärken. Das ist nicht nur menschenrechtlich geboten, sondern zugleich eine Investition in die Zukunft."