Bei dem Wissenschaftsevent "Skeptical" in der Urania treten Promis wie Mark Benecke, Rayk Anders, Tommy Krappweis und die Science Busters für Vernunft und kritisches Denken ein.
Mehr als 70 000 YouTube-Klicks sowie zahllose Likes und Retweets in den sozialen Netzwerken: Mit seinem "Dunning Kruger Blues" über Flacherdler, Reichsbürger und andere Verschwörungstheoretiker hat der Comedian Tommy Krappweis ("RTL Samstag Nacht") einen Viral-Hit gelandet. Am 29. April gibt es in den Dunning Kruger Blues erstmals live in Berlin zu hören – beim "Skeptical" in der URANIA.
Der bekannte Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke, der Beststellerautor Rayk Anders ("Eure Dummheit kotzt mich an") und die Homöopathie-Aussteigerin Dr. Natalie Grams sind ebenfalls mit dabei, wenn es um "Glauben Sie nichts - prüfen Sie alles" geht. Mit dem großen Event setzen Wissenschaftserklärer, Social-Media-Stars, Forscher und Kabarettisten ein Zeichen gegen das "postfaktische Zeitalter" – eine Woche nach dem "March for Science" in der Bundeshauptstadt. Als Veranstalter zeichnet die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften" (GWUP).
Seit 1987 klärt die GWUP kritisch über Pseudomedizin, Esoterik und Verschwörungstheorien auf. Am Vortag der 30-jährigen Jubiläumskonferenz vom 30. April bis 2. Mai in der Urania richtet sich das "Skeptical" an die breite Öffentlichkeit. Die Kurzvorträge und Interviews behandeln Themen wie "Verschwörungstheoretiker in den sozialen Netzwerken" (Sebastian Hirsch, Stiftung Warentest) oder "Fake-News" (Ralf Nowotny, Mimikama). Das populäre Kabarett-Trio "Science Busters" aus Wien demonstriert mit einer effektvollen Experimentalshow, wie sexy Wissenschaft ist. Tommy Krappweis und seine Band "Harpo Speaks" führen musikalisch durch den Nachmittag.
Das "Skeptical" am 29. April von 14 bis 18.30 Uhr in der Urania kostet 10 Euro. Das Programm ist online nachlesbar.
Die Hauptkonferenz "SkepKon" der GWUP steht unter dem Motto "Wissenschaftlicher Skeptizismus gegen Wunschdenken und Faktenleugnung". Vom 30. April bis 1. Mai geht es unter anderem um Alternativmedizin, Paraphysik und Klimawandel-Leugnung. Eine Podiumsdiskussion ist dem Thema "Politik ohne Fakten: Wie funktioniert Politikberatung in der "post-truth"-Ära?" gewidmet.
Die gesamte Veranstaltung ist öffentlich, Tickets gibt es unter www.skepkon.org.
1 Kommentar
Kommentare
Reinhard Moysich am Permanenter Link
Im Grundgesetz wird im Vorwort ein persönlicher so genannter "Gott" angerufen.
Andererseits wird stets die Rechtsstaatlichkeit in Deutschland betont. Hierzu zählt zum Beispiel, dass bei einer vermuteten Straftat nur dann eine Verurteilung erfolgt, wenn die angenommene Straftat auch wirklich bewiesen ist.
D.h., auf der einen Seite – im Vorwort des Grundgesetzes, der Grundlage unseres gesamten Rechtsystems! – wird etwas als Tatsache bezeichnet, was in überhaupt keiner Weise bewiesen ist (nämlich ein persönlicher "Gott") – und auf der anderen Seite - in der üblichen Gerichtsbarkeit - wird nur dann eine Verurteilung ausgesprochen, wenn die vermutete Tat auch wirklich bewiesen wurde.
Ich finde, auf solch eine paradoxe, extrem widersprüchliche Einstellung im deutschen Rechtssystem sollte so oft wie möglich mit allen Mitteln hingewiesen und aufmerksam gemacht werden – bis endlich jener mittelalterliche Gottesbezug aus dem Grundgesetz entfernt und durch eine dem 21. Jahrhundert angemessene Formulierung ersetzt wird, nämlich z.B. durch einen Bezug auf die Menschenrechte!