Wie die Gegner einer fortschrittlichen Sexualaufklärung an Schulen die Fakten verdrehen. Konservative Christen, AfDler, NPD-Anhänger und die Neue Rechte gehen gemeinsam auf die Barrikaden: Gegen eine Sexualaufklärung an Schulen, die angeblich die klassische Familie in Frage stellt und die Kinder sexualisiere. Wir haben die Lehrpläne aller 16 Bundesländer zum Thema durchgesehen. Das Ergebnis: Der Kampf gegen die vermeintliche Frühsexualisierung ist pure Hysterie.
Demonstrationen, Unterschriftenaktionen, Petitionen. Warnungen. Vor "Sex-Lobbygruppen" an den Schulen, vor "Umerziehungsversuchen", vor der "Abschaffung der natürlichen Geschlechter", vor einer "Zerstörung der Familie".
Immer wieder steckt hinter solchen Protesten die Initiative "Demo für Alle”. Das Aktionsbündnis erreicht eine bemerkenswerte Lautstärke. Kopf des Bündnisses ist Hedwig von Beverfoerde. Die Aktivistin saß 2013 im Sessel bei Anne Will, sprach sich in der ARD gegen die Homo-Ehe aus. Sie ist befreundet mit der Afd-Politikerin Beatrix von Storch. So kommt Beverfoerde regelmäßig auf einer Familien-Lobbyseite zu Wort, die der Mann von Beatrix von Storch betreibt. Im Juni 2015 gründete Beverfoerde einen gemeinnützigen Verein, mit dem sie Spenden für Aktionen wie "Demo für Alle" sammelt.
Seit der Gründung habe der Verein "290.000 Euro an klein- und mittelgroßen Spenden und 10.000 € von der Stiftung European Family Foundation" erhalten, antwortet Beverfoerde auf Anfrage von correctiv.org. Der Förderverein sei aber "nie finanziell oder in anderer Weise" vom Ehepaar von Storch unterstützt worden.
Das "Demo für Alle" Projekt konnte in der Vergangenheit aber mehrere Veranstaltungen organisieren: Erst Anfang Mai eine ganztägige Konferenz gegen schulische Sexualreformen mit 400 Teilnehmern in Wiesbaden. Gerade läuft eine Online-Petition des Fördervereins, die bereits 17.000 Menschen unterzeichnet haben. Sie protestieren gegen Reformen der Familien- und Sexualerziehung im Freistaat Sachsen.
Im Kampf gegen eine vermeintliche "Frühsexualisierung" der Kinder in Deutschland treffen AfDler, NPDler und Anhänger der Identitären Bewegung auf Christen aus fundamentalistischen Brüdergemeinden, evangelikalen Freikirchen und der katholischen Kirche. Und selbst einige Christen aus liberaleren Gemeinden vertreten beim Thema Sexualpädagogik eine konservative Weltsicht.
Wer bei ihnen nachfragt, hört immer wieder Falschinformationen. Eltern machen sich Sorgen um die Zukunft ihrer Kinder. Sie haben Ängste, die sich Rechtspopulisten zu Nutzen machen, indem sie Falschinformationen verbreiten und sich gleichzeitig als Kämpfer für eine konservative Familienpolitik darstellen.
Um die Fakten zu prüfen, hat CORRECTIV alle Bundesländer abgefragt, ab wann und wie über Sexualität an Schulen aufgeklärt wird. Unter diesem Artikel finden sich die Antworten der Ministerien mit Lehrplänen, Richtlinien und Empfehlungen. Jeder kann in den Originaldokumenten nachlesen, wie das Thema im eigenen Bundesland behandelt wird und was sich in den vergangenen Jahren verändert hat.
Ein Schulbuch, das nie empfohlen wurde
Ein Beispiel für eine Meldung, die regelrecht Panik bei manchen Eltern ausgelöst hat: Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" schrieb im Oktober 2014, durch die neuen Lehrpläne solle"die gesamte Gesellschaft umerzogen werden". Als Beleg beschreibt der Autor ausführlich Praxismethoden, die im Sachbuch "Sexualpädagogik der Vielfalt” empfohlen werden. In der Übung "Puff" testen 15-Jährige unterschiedliche sexuelle Vorlieben. Bei einer anderen Unterrichtsübung ersteigern Jugendliche Dildos, Handschellen und Vaginalkugeln. Im vergangenen Jahr berichtete die "Welt" ähnlich detailliert über die empfohlenen Methoden im Buch.
CORRECTIV hat alle Bundesländern gefragt, ob das Buch in den Schulen zum Einsatz kam oder empfohlen wurde. 15 von 16 Bundesländer verneinten. Einzig in Hamburg stand das Buch bis vor zwei Jahren auf einer Literaturliste für Lehrkräfte, wurde dann aber heruntergenommen, weil "die Unterrichtseinheiten sehr umstritten waren", schreibt Peter Albrecht, Pressesprecher am Hamburger Senat. In Bayern erklärt das Bildungsministerium, das Buch wurde nie empfohlen und sei vermutlich nicht im Einklang mit den Richtlinien.
Die Sorge vor einer Frühsexualisierung
Es sind solche unsaubere Meldungen, die Eltern fürchten lassen, ihre Kinder könnten "frühsexualisiert" werden, wie die Gegner ihre Sorge oft formulieren. In unserer Anfrage haben wir deswegen auch alle Bundesländer gefragt, in welchen Klassen die Sexualaufklärung beginnt und welche Inhalte dabei vermittelt werden.
Das Ergebnis: Die Sexualaufklärung beginnt bundesweit ab der 1. Klasse. Die Themen in der Grundschule sind andere als in den Sekundarstufen. In den ersten vier Schuljahren lernen die Kinder überall Basiswissen. "Wie funktioniert unser Körper?", heißt es beispielsweise im Berliner Bildungsplan. Die Lehrkräfte in Bayern sollen Körperhygiene vermitteln, erste Anzeichen der Pubertät erklären und erläutern, wie menschliches Leben entsteht.
Gesellschaftlicher Wandel
Sexualität ist schon für Kinder im Alltag omnipräsent. Ihre Vorbilder posieren bei Heidi Klum nackt vor der Kamera. Auf dem Schulhof kursieren Pornovideos. Ab Juli werden Kinder in den Läden der Drogeriekette "dm" Vibratoren, Gleitgel und Liebeskugeln in den Regalen sehen.
Dieser Wandel ist ein Grund, warum gleich elf Bundesländer ihre Sexualkunde in den vergangenen fünf Jahren reformiert haben. Bildungspläne, Schulgesetze, Rahmen- und Lehrpläne wurden überarbeitet. Wir wollen ein "zeitgemäßes Verständnis von Partnerschaft und Familie" vermitteln, schreibt Marija Herceg vom Bildungsministerium Saarland. Diskutiert wird eigentlich überall, auch in den Ländern ohne Reformen: Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. In Mecklenburg-Vorpommern wird bereits konkret an neuen Lehrplänen gearbeitet.
Partnerschaften und Familien werden vielfältiger gelebt
Zum gesellschaftlichen Wandel gehört auch, dass immer weniger Beziehungen im Vater-Mutter-Kind Dreiklang gelebt werden. Im Jahr 2014 gab es 17,5 Millionen Ehepaare in Deutschland. Das sind 1,6 Millionen Ehepaare weniger als zehn Jahre zuvor, errechnet das Statistische Bundesamt in seinem "Datenreport 2016". Andere Lebensweisen werden immer häufiger gelebt: Die Zahl gleichgeschlechtlicher Paare ist von 56.000 auf 87.000 gestiegen. Immer mehr Menschen ziehen ihre Kinder alleine auf (2,5 auf 2,7 Millionen) oder leben als Single (15,4 auf 17,9 Millionen). Zudem gibt es rund 4.000 Kinder pro Jahr, die adoptiert werden, wobei diese Entwicklung abwärts geht. Es gibt immer weniger Pflegefamilien.
"Geschlechterrollen oder verschiedene Lebensformen, werden aufgegriffen, zu denen es in den Elternhäusern unterschiedliche Einstellungen geben kann", nennt das Hamburger Bildungsministerium ein Aufklärungsziel für Grundschulen. Im Norden wird nicht mehr nur biologisches Basiswissen an der Grundschule vermittelt. Auch in Hessen soll über "unterschiedliche Familiensituationen" gesprochen werden, zudem über "kindliches Sexualverhalten". In Berlin geht es auch schon in den ersten vier Jahren um "Geschlechtsidentität und Sexualität". Alle Bundesländer klären mittlerweile über alternative Lebensformen auf. In keinem Reformplan werden sie allerdings über die traditionelle Vater-Mutter-Kind Beziehung gestellt.
Bremen: "Recht auf sexuelle Selbstbestimmung"
Für viele Gegner scheint aber allein die Gleichsetzung der existierenden Lebensmodelle bereits ein Problem. Manche Christen sehen in der Schöpfungsgeschichte die absolute Lebensformel. Gott habe bewusst das Paar "Adam und Eva" geschaffen und nicht "Adam und Michael".
Am lautesten protestierten die Sexualaufklärungs-Gegner in Baden-Württemberg. 192.000 Unterschriften sammelte ein Realschullehrer in einer Online-Petition, die Reformen ablehnte. 142.000 Unterschriften sammelte eine Gegen-Petition. Der Bildungsplan wurde moderat angepasst. Im Plan stehen jetzt neue Formulierungen, wie "geschlechtsspezifische Zuschreibungen sollen hinterfragt werden" und "Vielfalt als Normalität gelebt werden".
Im Oktober 2013, weit vor den meisten Reformen, schrieb die Bremer Senatorin für Bildung und Wissenschaft einen bemerkenswerten Rundbrief an alle Schulleiter: Jedes Kind habe ein "Recht auf sexuelle Selbstbestimmung", betonte sie. Im Bildungsplan der Bremer setzt sich die Sexualaufklärung seitdem aus sechs Schwerpunkten zusammen: Fortpflanzung, Gesundheit, Identität, Beziehung, Kommunikation und Lust. So explizit beschreibt kein anderes Bundesland, dass Sex mit Freude zu tun hat. In Bremer Schulen wird Selbstbefriedigung thematisiert, über Lustempfinden gesprochen, und es geht um "verantwortungsvollen, lustbetonten und gewaltfreien Umgang mit sich oder der Partnerin".
Grauzone: Der konkrete Unterricht
Mit welchen Methoden die Lehrkräfte unterrichten, steht in keinem der Bildungspläne. Die Ministerien der Länder empfehlen vereinzelt Literatur. Am Ende bleibt es aber den Schulen und Lehrern selber überlassen, wie sie die Sexualinhalte vermitteln.
Und hier beginnt der Bereich, in dem eine genaue Auswertung der schulischen Sexualkunde nicht mehr möglich ist. Es wird nicht zentral erfasst, mit welchen Organisationen die Schulen arbeiten. Es wird auch nicht erfasst, welche Bücher die Lehrer im Unterricht behandeln. Die Lehrerinnen und Lehrer müssen sich an die Richtlinien halten, stimmen sich, wenn überhaupt, mit dem Schulleiter ab, welche Experten sie einladen. Manche Bundesländer ziehen an dieser Stelle auch schon die Eltern hinzu. "Die Inhalte des Sexualkundeunterrichts sind mit den Eltern zu besprechen", schreibt das sächsische Bildungsministerium. Wenn eine Schule die Themen nicht proaktiv bespricht, können Eltern danach fragen. Im Notfall auch über die Informationsfreiheitsgesetze der Länder. Diese Rechte auf Auskunft stehen jedem Bürger zu.
Medizinstudenten klären Schüler auf
Seit 2001 arbeiten Schulen mit dem Projekt "Mit Sicherheit verliebt" zusammen. Medizinstudenten besuchen seitdem ehrenamtlich Schüler der Jahrgangsstufen 6 bis 10 und klären auf. Meist sind die Studenten zu viert unterwegs. Sie verbringen einen ganzen Schultag in einer Klasse und sprechen mehrere Stunden mit den Jugendlichen über Sexualität. "Aufklärung auf Augenhöhe", beschreibt Frederike Booke das Prinzip. Sie leitet das Projekt und hat mehr als zwanzig Kurse in verschiedenen Schulen geleitet. Die Lehrer verlassen zu Beginn immer den Raum. "Wir versprechen den Kindern, dass wir alles für uns behalten", sagt Booke. Ihr sei ein geschützter Raum für die Kinder wichtig. "Wir sprechen über intime Fragen, die Schüler nicht den Lehrern stellen können, von denen sie benotet werden."
Am Anfang zählen die Schüler das "ABC der Sexualität" auf. Für jeden Buchstaben ein Wort, was die Kinder mit Sex verbinden. In einem anderen Spiel, machen die Kinder einen Kondomführerschein. Ziel sei es, den Jungen und Mädchen zu vermitteln, wie das Verhütungsmittel richtig angewendet wird. Schließlich sei ein Kondom das einzige Mittel, was vor Schwangerschaften und Krankheiten verhütete, sagt Booke. Jedes Kind stülpt in der Übung einen Kondom über einen der hölzernen Penis-Attrappen, die im Klassenraum verteilt liegen. Eine dritte Praxismethode, nennt Booke das "Pornospiel". Zunächst zeichne sie ein Paar und ein Bett mit Kreide auf die Tafel. Die Schüler diskutieren, was dazu gezeichnet werden muss, wenn ein Porno gedreht wird. Licht, Ton, viele Leute stehen im Raum. Darsteller brauchen ein Fluffer-Girl, um auf die Minute eine Erektion zu bekommen. "Wir wollen zeigen, dass Porno inszeniert wird. Die Schüler sollen den Unterschied zur Realität merken", sagt Booke. Alle Übungen seien freiwillig. Die ehrenamtlichen Helfer kommunizierten sehr direkt. Die Diskussionsthemen bestimmten die Schüler meist selbst. Wichtig ist Booke aber, dass auch über Prävention und sexuelle Selbstbestimmung gesprochen wird.
Weil die Lehrer den Raum verlassen müssen, wurde das Projekt "Mit Sicherheit verliebt" von manchen Eltern kritisiert. Mit dem pädagogischen Prinzip der "Peer Education" (zu Deutsch: Bildung über Multiplikatoren) können sie sich nicht anfreunden. Es sei nicht geregelt, wer die Projektgruppen kontrolliere, schrieb die "FAZ" über das Projekt in einem Kommentar.
Dunkle Vergangenheit, fragwürdige Experten
Zur Geschichte der Sexualpädagogik gehören fragwürdige Experten. Auch ihretwegen reagieren Eltern heute sensibel auf jeden externen Einfluss. Dabei taucht immer wieder der Name Helmut Kentler auf, der bis zur Jahrtausendwende in der Sexualforschung aktiv gewesen ist. Ende der 1960er Jahre brachte er für einen Modellversuch mindestens drei Straßenkindern bei Pädophilen unter, die wegen Missbrauchs vorbestraft waren. Die Opfer leiden noch heute unter dem Missbrauch, der danach geschah. Der Skandal wurde erst 2015 durch eine Wissenschaftlerin aufgearbeitet.
Der Bericht der Politikforscherin Teresa Nentwig ist 200 Seiten dick. Eine Schlüsselrolle spielt darin auch der Berliner Senat, der das Straßenkinder-Pädophilen-Projekt von Kentler damals finanzierte. "Man muss den zeitlichen Kontext sehen”, sagt Nentwig, die für das Göttinger Institut für Demokratieforschung an einer Biographie über Helmut Kentler arbeitet. "Sein Experiment ist Ende der 60 Jahre passiert.” Damals galt noch der Kuppelei-Paragraph (bis 1973), Hotels durften Doppelzimmer nur an Eheleute vermieten. Homosexualität unter Erwachsenen war strafbar. Vorehelicher Geschlechtsverkehr stellte in vielen Familien ein Tabu dar. In dieser Zeit habe Kentler das Konzept der emanzipatorischen Sexualpädagogik entworfen.
Kentler setzte sich für Freiheiten in der Sexualität ein. Er begann eine Gegenbewegung zur staatlichen Kontrolle. Heute wird klar, die Berliner Senatsverwaltung folgte Kentler zu leichtgläubig. Der bekennende Homosexuelle Kentler († 2008) saß in zahlreichen politischen Gremien. Ohne Kontrolle wurde die emanzipatorische Sexualpädagogik anfällig für Auswüchse und illegale Grenzüberschreitungen. Ende der 60er Jahre wurden Straßenkinder in Berlin missbraucht. Unter dem Deckmantel der angebliche freien Sexualität vergingen sich Erwachsene an Abhängigen, wie in der Odenwaldschule, wo Lehrer mehr als 130 Schüler mitssbrauchten. Wissenschaftlerin Nentwig sagt, die Tragödie an der Odenwaldschule und die Verbindungen zum Berliner Senat seien noch nicht genügend aufbereitet.
Es sind die Lebensläufe wie die von Kentler, die Kritiker einer Sexualreform nutzen, um verschiedene Themen zu mischen. Auf einmal wird so getan, als ob "Homosexualität" und "Pädophilie" zwangsläufig zusammengehörten. Wer mit Kentler zusammengearbeitet hat, gilt direkt als Vertreter seiner Thesen. Dadurch inszenieren Gegner von Sexualreformen ein Bedrohungsszenario für die Gegenwart, obwohl der Kontext 2017 ein ganz anderer ist.
Sexualpädagogik wird an den Unis nicht gelehrt
Darunter leidet das Institut für Sexualpädagogik (ISP). Im wissenschaftlichen Beirat des ISP sitzt der Kieler Sozialpädagoge Uwe Sielert. In den 80er Jahren hat Sielert mit dem umstrittenen Kentler zusammengearbeitet. Da sich Sielert für eine kindliche Sexualpädogik einsetzt, die schon im Kindergarten beginnen solle, werden Sielert und das ISP regelmäßig kritisiert. "Meist wird die Verbindung von rechtspopulistischen Organisationen konstruiert, die uns diskreditieren wollen und uns beispielsweise in Verbindung mit Pädophilie bringen", verteidigt Sebastian Gäns, Geschäftsführer des Instituts das ISP. "Das ist vollkommen haltlos und absurd."
Gäns kritisiert, dass es in der Lehramt-Ausbildung keinen Abschnitt zum Thema Sexualpädagogik gebe. So würden Lehrer nur geschult werden, wenn ein Professor das Thema für sich entdeckt hat. Ihm sei wichtig, dass bei der Sexualaufklärung abgebildet wird, was in der Gesellschaft der Fall ist. "Dazu gehört, dass in Lehrplänen die Vielfalt der Lebensformen auftaucht und darüber aufgeklärt wird”, sagt Gäns. "Das wird zum Anlass genommen gegen alle Bereiche der Sexualität zu kämpfen."
Gegner predigen Enthaltsamkeit
Auf einem Symposium in Wiesbaden der "Demo für Alle” Initiative wurde kürzlich ein Gegenmodell zum ISP vorgestellt. Auf der Veranstaltung am 8. Mai spricht auch Stefan Schmidt. Er wirbt für den Studiengang "Sexualpädagogik: Leib-Bindung-Identität", den er in Heiligenkreuz anbietet, eine halbe Stunde vom Wiener Zentrum entfernt. Schmidt steht für eine Pädagogik, die den aktuellen Reformen entgegen treten soll, die an Schulen angewendet werden. Schmidt hat sich in der Szene einen Namen gemacht, als er vor Jahren eine Gruppe um sich versammelte, die christlichen Homosexuellen zur Enthaltsamkeit rieten. In seinem Studiengang hat er dieses Jahr die ersten christlichen Pädagogen ausbilden lassen. Sein Fazit vor zwei Wochen in Wiesbaden: "Wir sind uns alle sicher, dass die Sexualpädogik der Vielfalt eine Gefahr ist."
Fazit
Die Auswertung von CORRECTIV zeigt ein anderes Bild. Von einer "Frühsexualisierung" kann nicht gesprochen werden. Die Schüler werden vielmehr über die Gesellschaft aufgeklärt, in der sie aufwachsen. Richtig ist, dass in den Schulen im Jahr 2017 vielfältiger über Sexualität aufklären als früher. Wer homosexuell ist, wird in Zukunft womöglich zum ersten Mal vom eigenen Lehrer hören, dass er oder sie sich dafür nicht schämen muss. Das Lebensmodell einer Familie, in welcher Partnerschaftsform auch immer, wird auch in Zukunft ausführlich besprochen. Unklar ist, wie Schulen die theoretischen Reformen tatsächlich in der Praxis umsetzen. Am Ende hängt viel von Lehrerinnen und Lehrern ab, ob sie eine geeignete Sprache im Austausch mit den Schülern finden. In diesem Punkt werden sich Gegner und Befürworter der Reformen vermutlich einig sein.
28 Kommentare
Kommentare
Hans Trutnau am Permanenter Link
Gefällt.
Martin Mair am Permanenter Link
Was nicht unerwähnt bleiben sollte: Heiligenkreuz gilt in Österreich als Zentrum der Konservativen in der Kirche
https://www.profil.at/oesterreich/wie-stift-heiligenkreuz-think-tank-369997
Zu glauben, in der Schule könnten die Kinder so einfach sexuell indoktriniert werden ist schon haarsträubender Unsinn, angesichts der medialen Einflüsse steht die Schule eher auf verlorenem Posten ... (egal ob in progressive oder konservative Richtung)
Rene Goeckel am Permanenter Link
Ich halte das keineswegs für pure Hysterie. Die AfD, die NPD, die Identitäre Bewegung, der ganze Pöbel hat einen gemeinsamen Feind gefunden und das verbindet! Nur darum geht es.
Kay Krause am Permanenter Link
Horch, Leser! Horch!
Da kommt die Frau von Storch.
Sie bringt für jedes Problem 'ne Lösung in's Haus,
und wo's kein Problem gibt, da denkt sie sich eins aus!
Soweit zum kleinsten gemeinsamen menschlichen (sozialen) Lebenskreis, der Familie.
In der Schule sieht die Sache schon anders aus. Hier ist zu bedenken, dass 30 Schüler einer Altersgruppe sich in 30 unterschiedlichen persönlichen Entwicklungsstufen befinden, auf die der/die LehrerIn in einem angenommenen Sexualkunde-Unterricht unmöglich individuell eingehen kann. Das unterscheidet sich allerdings auch nicht gegenüber anderen Lehrfächern wie Mathematik, Sprachen u.s.w., wo ebenfalls unterschiedliches Verstehen (oder auch Nichtverstehen!) unterschiedlicher Individuen an der Tagesordnung ist. Diese und andere schulische Probleme sind mit unserem seit Kriegsende kaum modernisierten, verstaubten Schulsystem sicherlich nicht in den Griff zu bekommen. Aber um beim Thema zu bleiben: Sexualkunde-Unterricht sollte von fachkundigen PÄDAGOGEN sanft, rücksichtsvoll und vielleicht sogar mit etwas Humor gewürzt gegeben werden, schließlich haben wir Erwachsenen auch "Spaß" beim Sex, oder?
René am Permanenter Link
Schön geschrieben.
Wolfgang am Permanenter Link
Und wenn Täubchen turteln, Hunde auf der Straße koitieren und im Zoo Tiere vor Kindern die Fortpflanzung sichern, das dürfen Kinder nicht sehen und keine Fragen dazu stellen?
Stefan Dewald am Permanenter Link
Besorge Eltern: Menschen, die glauben, wenn man den Kindern nichts von Sex erzählt, würden sie es nicht tun.
Peter Friedrich am Permanenter Link
Die "Besorgten" wittern überall Sex mit Kindern, haben ständig Sex mit Kindern im Kopf. DAS ist besorgniserregend.
helene am Permanenter Link
Frühsexualisiering gibt's durchaus, und zwar durch Eltern, die schon Kleinstkindern eine rigide sexuelle Identität auferlegen und sie streng als Mädchen bzw. Jungen erziehen, angefangen bei der Kleidung.
T.Vogel am Permanenter Link
Habe in meiner gesamten Schulzeit nicht einmal etwas ueber Sex erfahren. Ausserdem hatte ich zwei Brueder un zwei Schwestern, welche ebenfalls niemals etwas davon in der Schule gehoert haben.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Es gab auch Zeiten, in denen kaum jemand gebildet wurde. Die Folge war grassierender Analphabetismus. Sicher konnten die Menschen auch leben, sich ernähren und sogar glücklich sein.
Doch heute haben wir - Männer und Frauen - generell einen höheren Anspruch an das Leben und vor allem an Lebensqualität. Wir sehen es als wichtiges Gut an, dass Kinder frühzeitig lernen, wie soziale Hygiene geht, wie gegenseitige Achtung geht und welche Vorteile das bringt. Liebe und Sexualität gehören dabei nicht nur zum Leben dazu, sie erzeugen auch Leben, gründen Familien - und machen Spaß.
Dabei sind mittlerweile bei den meisten die Zeiten vorbei, in denen andere Lebensentwürfe als der eigene abgelehnt werden. Diese Freiheit im Denken, die zu Akzeptanz und nicht bloß zu zähneknirschender Toleranz führt, muss gelernt werden. Da sind die Eltern aufgerufen, aber auch Kita und Schule können hier altersgerecht ihren pädagogischen Teil liefern.
Gerade die Sozialhygiene sollten wir als Gesellschaft nicht dem Zufall überlassen, denn noch immer gibt es Familien, die ihre Kinder sehr restriktiv erziehen, von solchen mit strikter Geschlechterapartheit ganz zu schweigen.
Da MUSS der Staat durch seine Erziehungsorgane regulierend eingreifen. Gleichberechtigung und wechselseitiger Respekt sind nicht vom Baum gefallen. Sie wurden erkämpft und müssen aufrecht erhalten werden. Schule ist dazu der richtige Ort. Das Leben besteht eben nicht nur aus lesen, schreiben und rechnen...
EuroTanic am Permanenter Link
Es geht nicht darum, was gut oder schlecht ist. Es geht darum, dass Menschen selbst bestimmen dürfen was sie tun oder eben nicht tun wollen.
Goodfella2306 am Permanenter Link
Damit man jedoch überhaupt wissen kann was man will oder nicht, muss man doch erst mal Kenntnisse darüber haben was überhaupt Sache ist bei den einzelnen Themen.
Wenn Sie als Elternteil Ihr Recht einfordern, "dass Menschen selbst bestimmen dürfen was sie tun oder eben nicht tun wollen", vergessen Sie dabei die Rechte der Kinder auf eine wertvolle Erziehung sowie deren Anspruch auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Sexualität.
Es bringt Kinder nicht weiter, wenn eventuell sexuell verklemmte Eltern mit ihren moralisch fragwürdigen Ansichten und Kenntnissen ihren Kindern eine sinnvolle Sexualpädagogik verweigern, und somit inkauf nehmen dass die Kinder nichts über Verhütung wissen, nicht das Recht an ihrem eigenen Körper wahrnehmen und letztendlich auch viel zu früh schwanger werden.
Natürlich dürfen Kinder weiterhin Kinder sein, und das sollen sie auch.
Gleichzeitig sollte man aufgrund der Erfahrungen im Rahmen der sexuellen Aufklärung dafür sorgen, dass Kinder um die Risiken und die Verantwortung wissen, wenn es um Sex geht.
Damit will man eben verhindern dass Kinder Dinge falsch machen und falsch erleben, und sie davor schützen nur aus Gefälligkeit mit dem Freund zu schlafen, sich eventuell mit sexuell übertragbaren Krankheiten zu infizieren oder sogar jung schwanger zu werden.
Und das ist ja schließlich nicht alles:
Indem man Kindern die Natürlichkeit und Normalität von homosexuellen Verbindungen nahebringt, kann man vielleich endlich in den kommenden Jahren eine Generation heranziehen die sich nicht voller Ekel abwendet oder Homosexuelle als unnormal bezeichnet, sondern einfach den Menschen dahinter sieht.
Bestes Gegenbeispiel sind doch die Männer, die regelmäßig ihren Ekel gegenüber Homosexuellen rausschreien, sich aber gleichzeitig selbst befriedigen auf Lesbenpornos.
Wie man auch heute noch an den Problematiken sieht, scheinen viele Jugendliche nach wie vor nicht ausreichend informiert und aufgeklärt zu sein, obwohl es seit Jahrzehnten Sexualkundeunterricht in den Schulen gibt.
Und der Sexualkundeunterricht der letzten Jahre war eben nicht ausreichend, sondern teils viel zu oberflächlich um Jugendliche wirklich bewusst darauf vorzubereiten.
Ist es nicht auch weitaus lieber, eine eventuelle Tochter weiß wie man ein Kondom anwendet, und dass sie in der Lage ist ihrem Freund zu erklären dass er gefälligst so ein Teil zu benutzen hat?
Oder wäre es besser dass das Thema Sexualität weiter totgeschwiegen wird und man es praktisch aus dem Internet lernt, mit der Gefahr ein völlig falsches Bild von Sexualität zu bekommen oder gar schwanger zu werden?
EuroTanic am Permanenter Link
Punkt 1: Sie versuchen ihre Moralvorstellung über die anderer zu stellen.
Punkt 3: Die Erziehung der Kinder ist alleine das Recht der Eltern, nicht ihre Recht und auch nicht des Staates.
Mit derselben Argumentation wie oben haben die Nazis, die Pseudokommunisten und alle Despoten den Menschen ihre Rechte nehmen wollen. NEIN DANKE.
Goodfella2306 am Permanenter Link
1. Nein, ich gebe lediglich andere Denkmodelle zu bedenken.
2. Och bitte, ist das wirklich das Level auf dem Sie diskutieren wollen? Es sagt doch niemand dass kleine Kinder erst vögeln müssen um zu wissen, was gut oder schlecht ist??? Ich weiß auch das AIDS eine echt miese Krankheit ist, ohne mich vorher infizieren zu müssen. Wenn Sie ernsthaftes Interesse an einer Diskussion haben, sollten Sie einen besseren Stil ohne vermeintliche Totschlagargumente pflegen.
Es geht je nach Altersstufe darum, den Kindern den bewussten Umgang mit dem eigenen Körper sowie das Recht auf ein "Nein!" beizubringen, also genau das was aktuell auch für Frauen von hohem Interesse ist. Niemand (!) erklärt Kindern im Vorschulalter, was Sex ist oder wie das funktioniert. Das ist lediglich das, was uns die Gegner weismachen wollen.
Und Jugendliche im Schulalter haben ein Recht auf eine umfassende Aufklärung, es sei denn die Eltern wollen aufgrund verfehlter Moralvorstellungen ihr Kind lieber dumm halten und so eine mögliche Schwangerschaft/Geschlechtskrankheit riskieren.
"Die Erziehung der Kinder ist alleine das Recht der Eltern, nicht ihre Recht und auch nicht des Staates."
Hier geht es auch nicht um Erziehung, sondern um Wissensvermittlung. Und das ist der Auftrag der Schule.
Nennen Sie mir doch bitte mal einen Grund, warum man Jugendliche nicht über die Gefahren von sexueller Ahnungslosigkeit aufklären sollte.
Martin am Permanenter Link
Die Vertreter der emanzipatorischen Sexualpädagogik behaupten unzweideutig, dass Kinder universell, also alle, als sexuelle Wesen auf die Welt kommen und lange vor Beginn der Pubertät sexuelle Bedürfnisse haben und au
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
"Es ist sehr wohl die Frage zu stellen ob nicht eine latente pädophile Attitüde hinter dieser beharrlichen Vermischung von unbewiesener These und realem wissenschaftlichem Erkenntnisstand steckt."
Das ist schon frech! Unabhängig wie die Studien hierzu zu bewerten sind, ist es eine Unterstellung, dass die Erforschung kindlicher Sexualität bereits auf einer "pädophilen Attitüde" beruhe. Unterstellen Sie auch Kinderärzten, die hin und wieder Kinder nackt sehen, eine derartige Attitüde?
Oder wollen Sie mir eine derartige "Attitüde" unterstellen, weil ich Ihnen hier widerspreche? Es sind doch zweierlei Fragen zu beantworten: 1. Haben Kinder sexuelle Empfindungen? (was gar nichts mit Pädophilie zu tun hat) und 2. Dürfen Erwachsene diese ausnutzen? (Was Pädophilie wäre)
Darüber steht noch die Frage: Was ist Sexualität überhaupt? Ist es ausschließlich - wie es alle Religionen lehren -, der Trieb, der zur monogamen heterosexuellen Verbindung zweier Menschen zum Zweck der Familienbildung führt - also mit Liebe, sozialer Bindung und Verantwortung für Kinder einhergeht? Oder ist es zunächst ein angenehmer Nervenreiz, der für Entspannung sorgt und keinerlei Konsequenzen nach sich zieht?
Wenn die Kindheit die Phase des Ausprobierens des eigenen Körpers und der eigenen Fähigkeiten ist, dann wäre folgerichtig, wenn die Natur Menschen die Sexualität nicht erst ab dem Moment gönnt, wenn sie das Ja-Wort vor dem Traualtar gesprochen haben.
Die Natur zieht eine völlig andere Trennlinie: Die Fruchtbarkeit. Davor ist die Phase des spielerischen Kennlernens - eben völlig ohne jeden Druck durch Erwachsene - und danach kommt der Trieb durch entsprechende Hormonausschüttungen dazu, da es nun - aus "Sicht" der Natur - um Familienbildung = Fortpflanzung geht. Daher müssen alle Kinder bis zum Eintritt in die Pubertät (in der Regel zw. dem zehnten und vierzehnten Lebensjahr) über alle Belange in Puncto Sexualität aufgeklärt sein. D.h. Was ist Sex? Wie verhütete man/frau? Wie weit kann ich mich in der Sexualität entfalten? Wie gehe ich mit einer möglichen Homosexualität um? Etc.
Lassen wir Kinder ohne Handreichung in diese Lebensphase rennen, sind Unfälle, Missverständnisse und Fehlentwicklungen vorprogrammiert. Vor allem müssen sie lernen, dass Sexualität nichts Schlimmes ist, egal welche Form man/frau für sich bevorzugt. Es muss auch gelernt werden, dass dabei gegenseitige Freiwilligkeit oberstes Gebot ist und dass es eine Industrie gibt, die mit ihren Filmchen ein völlig verzerrtes Bild davon produziert, das heute dank der Digitalisierung bereits Kindern auf dem Schulhof begegnet.
Wir sind also unser Leben lang sexuell empfindsame Wesen (auch im Alter noch, was häufig ebenso tabuisiert wird, wie kindliche Sexualität), die in unterschiedlichen Lebensabschnitten mit unterschiedlicher Gewichtung und Intensität vorhanden ist.
Vorhin kam im Radio wg. der ARD-Themenwoche ein Kommentar einer Islamwissenschaftlerin, dass das Kopftuch kleinen Mädchen bereits im Kleinkind- oder Kindesalter suggeriert, dass ihre Haut und Haare auf Männer sexuell erregend wirken würden und sie ihren sündhaften Körper deswegen verstecken müssten. Die Frau sprach von einer Behandlung der Mädchen als "Sexualobjekt". Wäre es in den Augen der muslimischen Eltern keines, müsste sie ihr Kind ja nicht in Stoff einwickeln.
Das ist es, worauf wir in der Erziehung achten sollten: Kindern ihre Freiräume, auch intimen Freiräume lassen, ohne uns - außer bei Fragen der Kinder - einzumischen. Entspannter Umgang auch mit Nacktheit, die dem Kind zeigt: Ich bin okay, mein Körper ist nicht schmutzig, nichts, wofür ich mich schämen müsste. Ob und inwieweit die Kinder dabei auch ihre Geschlechtsorgane entdecken und mit ihnen spielen, ist deren Angelegenheit.
Falls die Kinder diese überbordend beim Kaffeekränzchen präsentieren wollen, ist die Gelegenheit, um über Verhaltensregeln in der Öffentlichkeit zu sprechen. Aber nie durch die Erzeugung eines Schamgefühls, sondern verständnisvoll dem Kind und seinem Körper gegenüber. Kinder begreifen das schnell und werden sich entsprechend verhalten.
Wenn die Kita und Schule hier nun noch durch Sachinformation unterstützend wirken, dann kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Und derart erzogene, besser angeleitete Kinder werden nicht so schnell Opfer von Übergriffen und können sich entspannter auf eine irgendwann folgende Zweisamkeit einlassen. Ohne unnötigen Druck, den sich mache selbst machen.
Und derart aufgewachsene Menschen werden - weil sie selbst weniger Frustration und Fehlentwicklung erfahren haben - später sicher weniger oft zu Tätern werden, die Frauen oder Kinder sexuell bedrängen, missbrauchen oder vergewaltigen...
Martin am Permanenter Link
„ist es eine Unterstellung, dass die Erforschung kindlicher Sexualität bereits auf einer "pädophilen Attitüde" beruhe."
Genau das habe ich nicht unterstellt. Ich habe mich ausdrücklich auf die beharrliche Darstellung von Kindern als sexuelle Wesen mit der Fähigkeit sexuell zu fühlen ab der Geburt ohne wissenschaftliche Grundlage bezogen. Es spricht nichts gegen die Erforschung von kindlicher Sexualität, nur darf ein wissenschaftlich denkender Mensch nicht von vornherein annehmen, dass das aufgrund von subjektiven Interpretationen angenommene sexuelle Verhalten einer Minderheit von Kindern ein Beleg für eine universell vorkommende kindliche Sexualität darstellt. Tut er dies doch, ist die Frage nach seiner Motivation berechtigt. Ich unterstelle nicht pädophile Handlungen sondern frage ob eine latente pädophile Attitüde Motivation dieser Vermischung von unbewiesener These und realem wissenschaftlichem Erkenntnisstand sein könnte.
"Daher müssen alle Kinder bis zum Eintritt in die Pubertät (in der Regel zw. dem zehnten und vierzehnten Lebensjahr) über alle Belange in Puncto Sexualität aufgeklärt sein.....Wie weit kann ich mich in der Sexualität entfalten?....."
Leider werden alle über einen Kamm geschoren. Die auch von Ihnen erkannten erheblichen Unterschiede in der Entwicklung werden in der Sexualpädagogik kaum berücksichtigt. Eltern können das besser.
"Das ist es, worauf wir in der Erziehung achten sollten: Kindern ihre Freiräume, auch intimen Freiräume lassen, ohne uns - außer bei Fragen der Kinder - einzumischen."
Oje. Das klingt so als ob Sie keine Kinder großgezogen haben. Sowohl Nahrungsaufnahme als auch Sexualität unterliegen dem Einfluss von starken Trieben. Erziehung ist daher notwendig. Analogie: Gute Eltern erziehen ihre Kinder dahingehend, dass sie nicht impulsiv, aus Gier oder aus Lust, Nahrung zu sich nehmen, sondern die Nahrungsaufnahme als kollektives, soziales, kulturelles, familiäres Gesamterlebnis schätzen lernen. Das ist ganzheitlich, gesund, anti-egoistisch und unterscheidet Menschen von Tieren. Triebgesteuerte Sexualität und sexuelle Befreiung können Sie im Überfluss bei vielen Tierarten beobachten. Wir Menschen haben uns weiterentwickelt. Eltern haben ein Recht ihre Kinder dahingehend zu erziehen, dass menschliche Sexualität nicht biologisches Abreagieren, nicht ein auf den Lustaspekt reduziertes fleischliches Erlebnis ist, keine Ich-Ich Schwelgerei, kein Selbstzweck ist, sondern ein Ausdruck von Liebe ist. Von Liebe die letztlich umfassend ist und Famile und die Zukunft nicht ausklammert. Sex ist ein Ausdruck von Liebe, die bindet und neues unschuldiges Leben hervorbringt. Das ist ganzheitlich, seelisch gesund, anti-egoistisch und zutiefst menschlich. Leider konterkariert die aktuelle sog. „emanzipatorische Sexualpädagogik“ diesen Erziehungskonzept. Wenn Sie nicht wissen warum, dann haben Sie sich mit den konkreten Konzepten und Materialen dieser Sexualpädagogik nicht auseinandergesetzt.
"Wir sind also unser Leben lang sexuell empfindsame Wesen"
Das ist Spekulation. Nennen Sie mir eine wissenschaftliche Studie die belegt, dass Kleinkinder und Kinder im Volksschulalter generell sexuell empfinden.
"Wenn die Kita und Schule hier nun noch durch Sachinformation unterstützend wirken, dann kann eigentlich nichts mehr schief gehen"
Die emanzipatorische Sexualpädagogik will jedoch nicht nur durch Sachinformation unterstützen sondern empfiehlt ausdrücklich die private emotionale Ebene der Kindespersönlichkeit miteinzubeziehen und diese entsprechend den Erziehungszielen zu beeinflußen.
"Wie gehe ich mit einer möglichen Homosexualität um?"
Die emanzipatorische Sexualpädagogik will viel mehr als diesbezüglich Hilfestellung leisten. Beispielsweise soll die Akzeptanz und Wertschätzung der verschiedenen Verständnissen von Familie vermittelt werden, inklusive von glechgeschlechtlicher Elternschaft, also auch von der absichtlichen Herbeiführung von Mutter- oder Vaterlosigkeit ohne jede erzieherische Rechtfertigung. Obwohl es Fachleute gibt die die Lebenssituation solcher Kinder als sub-optimal ansehen. Schulkinder sollten sich frei fühlen eine ablehnende Haltung einzunehmen. Die emanzipatorische Sexualpädagogik will Meinungsfreiheit nicht fördern sondern wie in einer Meinungsdiktatur unterminieren.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
"Ich habe mich ausdrücklich auf die beharrliche Darstellung von Kindern als sexuelle Wesen mit der Fähigkeit sexuell zu fühlen ab der Geburt ohne wissenschaftliche Grundlage bezogen."
Aber diese wissenschaftlichen Grundlagen existieren. Es gab mindestens im 19. Jh. sogar Maßnahmen gegen das Ausleben sexuellen Empfindens bei Kindern. Ich will hier stellvertretend John Harvey Kellogg nennen, der die routinemäßige Beschneidung von Knaben als Babys forderte, um sie von der Masturbation abzuhalten und bei Mädchen empfahl er die regelmäßige Anwendung unverdünnter Karbolsäure auf die Klitoris aus dem gleichen Grund.
Wären Maßnahmen gegen etwas nötig, wenn es die Grundlage dafür nicht gäbe?
"Es spricht nichts gegen die Erforschung von kindlicher Sexualität, nur darf ein wissenschaftlich denkender Mensch nicht von vornherein annehmen, dass das aufgrund von subjektiven Interpretationen angenommene sexuelle Verhalten einer Minderheit von Kindern ein Beleg für eine universell vorkommende kindliche Sexualität darstellt."
Das mit der Minderheit ist Ihre Behauptung für die sie schon Belege anbringen müssten. Physiologisch sind alle gesunden Kinder fähig, sexuell zu empfinden (das ist nicht zu verwechseln mit dem Wunsch, dies auch ausleben zu wollen oder gar triebhaft zu müssen).
"Tut er dies doch, ist die Frage nach seiner Motivation berechtigt."
Warum? Nur weil es mit Sexualität zu tun hat?
"Ich unterstelle nicht pädophile Handlungen sondern frage ob eine latente pädophile Attitüde Motivation dieser Vermischung von unbewiesener These und realem wissenschaftlichem Erkenntnisstand sein könnte."
Die Erforschung dieses Gebietes menschlicher Entwicklung ist extrem schwierig, weil tabubehaftet. Wie sollte denn Ihrer Meinung nach diese Erforschung vonstatten gehen? Ich schätze, dass auf Grund ethischer Prinzipien vieles zu dem Thema im Theoretischen bleiben muss. Gerade um dem Vorwurf der Pädophilie zu entgehen.
"Leider werden alle über einen Kamm geschoren. Die auch von Ihnen erkannten erheblichen Unterschiede in der Entwicklung werden in der Sexualpädagogik kaum berücksichtigt."
Das sehe ich anders. Das eine ist die körperliche Reifung, das andere ist die pädagogische Aufklärung. Kinder können durchaus auch ohne eigene Geschlechtsreife verstehen, wie Sexualität funktioniert - auch, um sie auf möglichen Missbrauch hinzuweisen und wie dem begegnet werden kann. Das Thema totschweigen hilft jedenfalls niemandem.
"Eltern können das besser."
Und was, wenn die Eltern versagen? Haben dann die Kinder aufklärungswilliger Eltern Glück und die anderen Pech gehabt? Ich finde das zynisch.
"Das klingt so als ob Sie keine Kinder großgezogen haben."
Doch, habe ich.
"Sowohl Nahrungsaufnahme als auch Sexualität unterliegen dem Einfluss von starken Trieben. Erziehung ist daher notwendig."
Gerade noch haben Sie bestritten, dass Kinder diese Triebe haben. Wie nun? Ich bin der Meinung, der Geschlechtstrieb setzt erst mit der Fruchtbarkeit ein. Davor ist es spielerisches Ausprobieren.
"Triebgesteuerte Sexualität und sexuelle Befreiung können Sie im Überfluss bei vielen Tierarten beobachten. Wir Menschen haben uns weiterentwickelt."
Weg von der sexuellen Befreiung? Ich will Ihnen nichts unterstellen, aber kann das sein, dass bei diesem Thema bei Ihnen etwas im Argen liegt?
"Eltern haben ein Recht ihre Kinder dahingehend zu erziehen, dass menschliche Sexualität nicht biologisches Abreagieren, nicht ein auf den Lustaspekt reduziertes fleischliches Erlebnis ist, keine Ich-Ich Schwelgerei, kein Selbstzweck ist, sondern ein Ausdruck von Liebe ist."
Daher weht der Wind! Sexualität ist Sünde, die schon Eva mit Adam verbotenerweise praktizierte. Die männermordende Lilith hat man schon aus der Bibel herausredigiert. Aber selbst die untertänige Eva ist nicht "rein" genug in den Augen "Gottes". Das sündhafte Fleisch, das ist "Gott" ein Gräuel, obwohl er doch die Geschlechtsorgane genau so konstruiert hat, obwohl er doch den Geschlechtstrieb genauso implementiert hat - wenn ich dem Schöpfungswahn folge.
Ich weiß nicht warum, aber Sie haben von menschlicher Sexualität nicht viel Ahnung. Oder Sie kasteien sich selbst, um diesem lasterhaften Trieb zu entgehen. Und daher darf dies auch niemand sonst ausleben. Es tut mir leid, dies in aller gebotenen Deutlichkeit aussprechen zu müssen: So erzieht man emotionale Krüppel, die ihren eigenen Körper hassen.
"Leider konterkariert die aktuelle sog. „emanzipatorische Sexualpädagogik“ diesen Erziehungskonzept."
Das ist auch sehr gut so.
"Wenn Sie nicht wissen warum, dann haben Sie sich mit den konkreten Konzepten und Materialen dieser Sexualpädagogik nicht auseinandergesetzt."
Sie sollten sich einfach mal mit dem Thema "Sexualität" auseinandersetzen. Das ist weder geheimnisvoll noch schmutzig.
"Nennen Sie mir eine wissenschaftliche Studie die belegt, dass Kleinkinder und Kinder im Volksschulalter generell sexuell empfinden."
Dieses Studien gibt es mit Sicherheit, doch ich brauche die nicht. Ich war selbst Kind, ich höre, lese und gehe mit offenen Augen durch die Welt. Bestreiten Sie z.B., dass Jungs praktisch ab ihrer Geburt erektionsfähig sind? Ich weiß auch ehrlich gesagt gar nicht, worin hier Ihr Problem liegt. Sie und mich geht die sexuelle Empfindsamkeit von Kindern schlicht und ergreifend nichts an. Da in meiner Welt Sexualität nicht Schmutziges ist, können Kinder mit ihren Geschlechtsorganen machen, was immer sie wollen. Wenn sie diese offenherzig präsentieren wollen, dann ist ein klärendes Gespräch nötig, ansonsten nicht.
"Die emanzipatorische Sexualpädagogik will jedoch nicht nur durch Sachinformation unterstützen sondern empfiehlt ausdrücklich die private emotionale Ebene der Kindespersönlichkeit miteinzubeziehen und diese entsprechend den Erziehungszielen zu beeinflußen."
Das ist Ihre Behauptung. Haben Sie wissenschaftliche Studien, die das belegen? Die Kirche ist eher dafür bekannt, dass sie Kindern ungefiltert Horrorstorys aus der Bibel vermittelt.
"Beispielsweise soll die Akzeptanz und Wertschätzung der verschiedenen Verständnissen von Familie vermittelt werden, inklusive von glechgeschlechtlicher Elternschaft, also auch von der absichtlichen Herbeiführung von Mutter- oder Vaterlosigkeit ohne jede erzieherische Rechtfertigung."
Das ist doch schön, wenn Kinder frühzeitig lernen, dass es nicht nur Vater-Mutter-Kind gibt. Ach so, ich verstehe, das steht in der Bibel anders...
"Schulkinder sollten sich frei fühlen eine ablehnende Haltung einzunehmen."
Sie halten also Homophobie für ein erstrebenswertes Erziehungsziel? Oder glauben Sie, dass Kinder von selbst auf den Gedanken kommen, zwei sich liebende Männer oder Frauen seien schlechtere Eltern?
"Die emanzipatorische Sexualpädagogik will Meinungsfreiheit nicht fördern sondern wie in einer Meinungsdiktatur unterminieren."
Ich hoffe, dass Ihre Kinder Ihr Haus einigermaßen unbeschadet verlassen haben. Ansonsten würde mir Angst und Bange. Die von Ihnen progagierte vorgestrige Verklemmtheits-Musterfamilien-Bibeltreu-Pädagogik hat jedenfalls so viel Schaden angerichtet, dass ich allen Kindern wünsche, frei aufwachsen zu dürfen und sich so entfalten zu können, wie es für ihre geistige Gesundheit förderlich ist.
Die Pädagogik der sündhaften, schmutzigen Sexualität gehört ins Mittelalter, wo sie herstammt...
Martin am Permanenter Link
Aus zeitlichen Gründen kann ich nicht auf alle Punkte eingehen.
„wissenschaftlichen Grundlagen existieren. Es gab mindestens im 19. Jh. sogar Maßnahmen gegen das Ausleben sexuellen Empfindens bei Kindern. Ich will hier stellvertretend John Harvey Kellogg nennen, ........"
Dieses Argument können Sie doch nicht ernst meinen!?! Laut Wikipedia vertrat John Harvey Kellogg extreme religiöse Ansichten und seine Ansichten über Medizin und Gesundheit standen nicht im Einklang mit der Schulmedizin. Weiters (Zitat Wikipedia): "1879 heiratete er Ella Ervina Eaton (1853–1920). Nach seinen eigenen Angaben wurde diese Ehe nie sexuell vollzogen; in seinen Schriften setzte er sich für grundsätzliche sexuelle Enthaltsamkeit ein. Folglich hatte das Paar keine leiblichen Kinder und lebte auch in getrennten Wohnungen".
Dass Kellogg anscheinend davon ausging, dass "kleine Jungen" masturbieren ist für Sie ein wissenschaftlicher Nachweis dafür, dass Kleinkinder oder Kinder im Volkschulalter generell masturbieren? Wirklich? Ich weis nicht was ich darauf noch erwidern soll, ich kann Ihnen nur empfehlen, dass Sie sich mit Prinzipien der wissenschaftlichen Methodik auseinandersetzen. (Oder war alles satirisch gemeint?)
„Aber diese wissenschaftlichen Grundlagen existieren"
Nennen Sie mir bitte eine ordentliche wissenschaftliche Studie, die nachweist, dass Kleinkinder und Kinder im Volkschulalter universell in der Lage sind sexuelle Lust zu erleben und sich sexuell selbst stimulieren. Das wird ihnen schwer fallen. (Ich kenne die Studienlage)
„Das eine ist die körperliche Reifung, das andere ist die pädagogische Aufklärung. Kinder können durchaus auch ohne eigene Geschlechtsreife verstehen, wie Sexualität funktioniert"
Haben Sie vergessen, dass es eine Reifung der Persönlichkeit gibt? Erziehung, auch Sexualerziehung, sollte die körperliche, psychische, soziale und charakterliche Reifung berücksichtigen. Sexualität ist nicht nur etwas das "funktioniert". Sexualität hat mit Respekt, Selbstrespekt, Beziehung, Beziehungskompetenz, emotionaler Intelligenz, Intuition, Selbstbild, Liebe, Treue, Monogamy, Selbstbeherrschung, Biologie, Körperlichkeit, Triebhaftigkeit, Ehe, Keuschheit, Fortpflanzung, Familiengründung, Intergenerationalität usw. usw zu tun. Für verschiedene Personen sind verschiedene Aspekte wichtig.
Die emanzipatorische Sexualpädagogik betont aber den Lustaspekt von Sexualität. Sie beruht auf einem Konzept von Sexualität bei der das momentane gegenseitige Einverständnis zweier Menschen ausschlaggebend für sexuelle Aktivität ist. Dieses Konzept berücksichtigt die Persönlichkeitsstruktur von Jugendlichen nicht. Jugendliche haben eine rege Phantasie, wollen Extremes ausproberen bzw. Grenzen ausloten (quasi die Finger verbrennen), viele tendieren dazu impulsiv zu handeln und schätzen die Tragweite ihrer Handlungen im vornherein oft falsch ein, gleichzeitig tendieren sie aber auch nach Idealen zu streben. Das betrifft verschiedene Lebensbereiche. Gute Erziehung wirkt als Korrektiv für diese Tendenzen, bietet Orientierungshilfe, vermittelt soziale und kulturelle Wertmaßstäbe und befähigt zur Selbstbeherrschung. So werden seelische Verletzungen vermieden. Bis zum Ende der zweiten Phase der Pubertät können Schulkinder Sexualität noch nicht realistisch als ein integraler Ausdruck von Liebe im Rahmen einer von Verantwortung, Liebe und Treue getragenen menschlichen Zweierbeziehungen nachvollziehen, da bei ihnen der Kontext einer realen entsprechenden Liebesbeziehung schlicht fehlt. Die emanzipatorische Sexualerziehung, setzt aber bereits vor Beginn der Pubertät intensiv (im Vergleich mit früher) und fachübergreifend an, stellt den Lustaspekt in den Vordergrund und stellt die Vermittlung von sozialen und kulturrellen Wertmaßstäben und erzieherischen Korrektiven in den Hintergrund. So trägt sie dazu bei, dass sich Sexualität als ein vom Beziehungsaspekt abgekoppeltes auf den Lustaspekt reduziertes Phänomen in der Vorstellungswelt von Kindern einprägt. Das ist eine Form von Frühsexualisierung.
„Und was, wenn die Eltern versagen? Haben dann die Kinder aufklärungswilliger Eltern Glück und die anderen Pech gehabt? Ich finde das zynisch"
Eltern und Schule müssen zusammenarbeiten. Anders geht es nicht. Die Sexualerziehung muss flexibel sein, und auch auf die Wünsche der Eltern Rücksicht nehmen (Eltern haben immerhin ein verfassungsrechtlich gewährleistetes Erziehungsrecht!). Gute Eltern kennen die Reife und die spezielle Persönlichkeitseigenschaften ihrer jeweiligen Kinder viel besser als externe Sexualpädagogen das jemals können. Es gibt Eltern die erzieherisch versagen, daher ist es nicht leicht eine für all sinnvolle Herangehensweise zu finden, aber einfach stur die emanzipatorische Sexualerziehung generell verpflichtend im Kontext typischer Schulklassen einzuführen ist keine gute Lösung.
"Weg von der sexuellen Befreiung?"
Sexuelle Befreiung kann man verschieden definieren. Ich glaube Sie wissen schon was ich gemeint habe. Manche setzen sexuelle Befreiung einfach mit sexueller Freiheit gleich. Das tue ich nicht, denn unter sexueller Freiheit wird häufig die rechtliche Zusicherung eines Staates das Privatleben der Bürger zu achten verstanden (was gut ist). Mit sexueller Befreiung meinte ich Sexualität weitgehend "befreit" von sozialen und kulturellen Wertmaßstäben und "befreit" von übergordneten Prinzipien wie Treue, Liebe und Ehe. „Befreite“ Sexualität hat m.E. wenig mit echter Freiheit zu tun, sondern eher mit subtilen triebhaften Zwängen und Lustorientiertheit (mit potentiell ungünstigen seelischen Folgen)
„Sexualität ist Sünde..."
Das ist natürlich Schwachsinn. Sexualität ist etwas ganz natürliches (Ich bin übrigens nicht Bibelfest, will also auf Adam und Eva usw. und der (sich wandelnden) kirchlichen Sexualmoral nicht eingehen).
Dass heisst aber auch nicht, dass beliebige Sexualität, nach Lust und Laune, für jeden Menschen etwas Gutes ist. Die Analogie zur Nahrungsaufnahme bietet sich wieder an. Die meisten Menschen achten darauf, dass sie nicht impulsiv, nach Lust und Laune, Nahrung zu sich nehmen. Das kann bekanntlich nicht nur die körperliche Gesundheit schaden sondern auch die psychische Gesundheit, wenn beispielsweise ein Mensch sich daran gewöhnt mit dem Lustgefühl der Nahrungsaufnehme Defizite in seiner Persönlichkeit (z.B. Depression) zu kompensieren. Das kann Kinder und Erwachsene betreffen. Auch Sexualität kann bei manchen Menschen zu einer Kompensationshandlung ausarten (Ein reales Phänomen, das die emanzipatorische Sexualpädagogik überhaupt nicht berücksichtigt).
Nicht alle Eltern wollen ihre Kinder dahingehend erziehen, dass Sexualität ein Ausdruck von Liebe ist. Manche wollen das aber. Und deren Kinder wollen das unter Umständen auch so haben. Fragen Sie eine Gruppe von Mädchen um ca. 13 was ihnen bei Sex wichtig ist. Wahrscheinlich wird die Mehrheit sagen sie wollen Sex in einer treuen Beziehung erleben als Ausdruck von Liebe. Die emanzipatorische Sexualpädagogik spricht von Vielfalt will aber erzieherische Viefalt konterkarieren und die vielfältige Unterschiede bei Disposition, Persönlichkeit, Selbstbild, Weltanschauung nur zum Teil berücksichtigen.
Sie projizieren offenbar irgendwelche Voreingenommenheiten hinein in das was ich schreibe. Und dann schreiben Sie, dass ich von menschlicher Sexualität nicht viel Ahnung habe und „vorgestrige Verklemmtheits-Musterfamilien-Bibeltreu-Pädagogik" propagiere. Das ist schon sehr Arrogant.
„Es tut mir leid, dies in aller gebotenen Deutlichkeit aussprechen zu müssen: So erzieht man emotionale Krüppel, die ihren eigenen Körper hassen."
Aha, also Mahatma Gandhi war ein emotionaler Krüppel? Schulische Sexualerziehung gab es zu seiner Zeit in Indien nicht (außer oberflächliche biologische Wissensvermittlung). Bis zur Ehe war er sexuell enthaltsam. Er sprach sich gegen sexuelles Phantasieren und einen Fokus auf sexuelle Lust aus. Er sagte oft, dass es besser ist sexuelle Lust zu gänzlich zu vermeiden. Aus seiner Autobiographie (habe ich gelesen) geht hervor, dass er der Ansicht war, dass der Mensch Liebe braucht aber nicht unbedingt Sexualität. Mitte seines Lebens legte er ein Gelübde der sexuellen Enthaltsamkeit ab. Wie hat er es nur geschafft einer der einflussreichsten, ehrlichsten, moralisch integersten, verlässlichsten, stabilsten, freudestrahlendsten, barmherzigsten, sozial kompetentesten, diplomatisch begabtesten Persönlichkeiten die die Welt je gesehen hat zu werden? Wie haben so viele andere Menschen die nicht von der emanzipatorische Sexualpädagogik beglückt wurden, vor der Ehe total enthaltsam waren und kein Interesse an eine auf den Lustapekt reduzierte Sexualität haben es nur geschafft keine emotionale Krüppel zu werden? Das heisst nicht, dass Gandhis Lebenseinstellung für jeden eas richtige wäre. Menschen sind eben sehr verschieden.
„Oder glauben Sie, dass Kinder von selbst auf den Gedanken kommen, zwei sich liebende Männer oder Frauen seien schlechtere Eltern?"
Kinder können realisieren, dass solche Familienkonstrukte unnatürlich und unvollständig sind. Sie können erkennen, dass ihre Perspektive missachtet wurde. Diese Einsicht kann schmerzlich sein. Kinder sind von Natur aus in der Lage, die Mutter- und die Vaterbeziehung als jeweils einzigartige, wundervolle, wertvolle Bereicherung ihres Lebens zu erfahren. Sehnsüchte nach einer Mutter oder nach einem Vater können psychisch schmerzvoll sein. Das ist ganz natürlich. Daher hat die Ehe (bzw. traditionelle Familie) als gesellschaftspolitisches Leitprinzip einen besonderen Stellenwert. Neuere repräsentative Studien (ältere Studien sind i.d.R. sehr mangelhaft und nicht repräsentativ) zeigen, dass Kinder die bei gleichgeschlechtlichen Paaren aufwachsen emotional benachteiligt sind (z.B. Studien bzw. Metaanalysen von Donald P. Sullins, Wainright and Patterson [unter Berücksichtigung der Korrektur der ursprünglich falschen Zuordnungen der Lebensformen], Walter Schumm, Dough Allen)
Aber am Besten hören Sie sich an bzw. lesen Sie was betroffene Kinder selber dazu sagen:
Googeln Sie *Millie Fontana Canberra*, *Heather Barwick Soundcloud* (jeweils erster Eintrag). Lesen Sie das Buch „Jephthah's Children: The Innocent Casualties Of Same-Sex Parenting". 70 Kinder berichten über ihre Kindheitserlebnisse. Die mit zwei "Müttern" sehnen sich intensiv nach einem Vater und haben Bindungsprobleme mit der "Co-Mutter". Die mit zwei "Vätern" haben z.T. noch größere Probleme. Das ist nur eine Auswahl. Wenn Sie im Internet recherchieren finden Sie viele weitere Negativ-Berichte die sehr besorgniserregend sind. Es geht um ein inhärentes Defizit aus Kinderperspektive, das zwar wahrscheinlich nicht alle Kinder so wahrnehmen aber offenbar manche schon. Das ist alles andere als trivial. Aus diesem Grund sollten bei Adoptionen fremder Kinder klarerweise verschiedengeschlechtliche Paare konsequent bevorzugt werden (In Deutschland richtigerweise auch [noch] verboten)
Warum sollen Schulkinder dazu gedrängt werden zu denken, dass absichtlich herbeigeführte Vater- bzw. Mutterlosigkeit ohne jede erzieherische Rechtfertigung durch gleichgeschlechtliche Paare total unbedenklich ist, wenn sie unter Umständen selbstbestimmt es gar nicht so sehen? Sind Sie nicht für Meinungsfreiheit? Wenn jemand seine frei Meinung äussert, diese aber nicht im Einklang mit der Meinung der LGBT-Community oder Lobby steht, ist das Ihrer Meinung nach automatisch "Homophobie"? Ist das wirklich das Niveau Ihres Denkens?
Sie vermitteln den Eindruck eine sehr enge Vorstellung von Sexualität zu haben. Ich will ihre persönliche Sexualität keinesfalls kritisieren, aber Sie scheinen sich schwer zu tun zu verstehen, dass es Menschen gibt mit einer vollkommen anderen Sichtweise von Sexualität die absolut glücklich, gesund und human sind. Es gibt verschiedene Wege der Verschiedenheit der Schulkinder in der Sexualpädagogik Rechnung zu tragen. Dazu gehören stärkere Berücksichtigung der elterlichen erzieherischen Konzepte, Opt-out Möglichkeiten (oder Opt-in), mehr Flexibilität, Denk- und Meinungsfreiheit ausdrücklich als Prinzip zu verankern, wissenschaftliche Transparenz und Ehrlichkeit als Basis (These darf nicht als Faktum dargestellt werden wie derzeit in der Sexualpädagogik nachweislich der Fall) usw usw.
Martin am Permanenter Link
„Fragen Sie eine Gruppe von Mädchen um ca. 13" Das sollte "um ca. 15" heissen
Martin am Permanenter Link
"Aus diesem Grund sollten bei Adoptionen fremder Kinder klarerweise verschiedengeschlechtliche Paare konsequent bevorzugt werden (In Deutschland richtigerweise auch [noch] verboten)" - Verboten ist natürlic
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
"Laut Wikipedia vertrat John Harvey Kellogg extreme religiöse Ansichten und seine Ansichten über Medizin und Gesundheit standen nicht im Einklang mit der Schulmedizin."
Er war einer der Wegbereiter einer flächendeckenden Knabenbeschneidung in den USA, die erst heute langsam abflacht. Diese automatisierte Beschneidung hat nichts mit Religion zu tun, sondern basiert auf einer schlichten Sexualfeindlichkeit des 19. Jh.
"Dass Kellogg anscheinend davon ausging, dass "kleine Jungen" masturbieren ist für Sie ein wissenschaftlicher Nachweis dafür, dass Kleinkinder oder Kinder im Volkschulalter generell masturbieren?"
Ich habe ihn nur als Beispiel erwähnt (und kenntlich gemacht). Außerdem habe ich nirgends geschrieben, das Kinder im "Volksschulalter generell masturbieren". Sie könnten es wohl, wie vermutlich die weitaus meisten schwimmen oder Rad fahren könnten, aber nicht alle tun es. Es geht um Befähigung, nicht um das Praktizieren.
"Nennen Sie mir bitte eine ordentliche wissenschaftliche Studie, die nachweist, dass Kleinkinder und Kinder im Volkschulalter universell in der Lage sind sexuelle Lust zu erleben und sich sexuell selbst stimulieren."
Betonung auf "ordentlich"! In diese Falle tappe ich nicht hinein. Aber ich kann den Spieß mal umdrehen: Wenn Sie schon Kinder durch sexualfeindliche Erziehung davon abhalten wollen, dass Kinder ihren "Trieben" (wie Sie selbst schrieben) nachgehen, ab wann kann ein Kind Ihrer Meinung nach denn sexuelle Gefühle empfinden. Oder kommt das erst nach der Heirat?
"Sexualität ist nicht nur etwas das "funktioniert"."
Doch, genau das. Es ist ein höchst primitiver Mechanismus der nur einen einzigen Grund hat: Die Art zu erhalten. Tiere ohne Sexualität sind entweder Einzeller oder ausgestorben. Also muss Sexualität so einfach wie es nur irgend geht funktionieren.
"Sexualität hat mit Respekt, Selbstrespekt, Beziehung, Beziehungskompetenz, emotionaler Intelligenz, Intuition, Selbstbild, Liebe, Treue, Monogamy, Selbstbeherrschung, Biologie, Körperlichkeit, Triebhaftigkeit, Ehe, Keuschheit, Fortpflanzung, Familiengründung, Intergenerationalität usw. usw zu tun."
Ich habe das mal als komplettes Zitat hier stehen lassen. Sie sind also der Meinung, die gemeine Spitzmaus beherzigt alle Ihre Punkte? Oder eher die Primaten? Kurz: Ab welchem Entwicklungsstadium machen es sich Säugetiere mit der Sexualität so kompliziert?
Ich will nicht infrage stellen, dass es zivilisatorisch möglich ist, derart komplexe Strukturen als Eingangsvoraussetzungen für das "alte Rein-Raus-Spiel" (A Clockwork Orange) zu entwickeln. Aber zwingend notwendig ist das nicht. Sexualität funktioniert wesentlich einfacher, sonst würde sie ihren Zweck verfehlen und die betreffende Art aussterben.
"Die emanzipatorische Sexualpädagogik betont aber den Lustaspekt von Sexualität."
Das macht auch die Natur. Fortpflanzung ist höchst abstrakt, die sich nicht aus dem tierischen "Alltag" ergibt. Z.B. ist der Fluchtreflex einfach zu verstehen. Wenn ich vor dem Tiger nicht fliehe, frisst er mich. Auch das Stillen des Hungers leuchtet ohne intellektuelle Fähigkeiten ein. Wenn ich nichts esse oder trinke, sterbe ich.
Doch warum soll ich mich fortpflanzen? Daher haben hier nur die Arten überlebt, die den Fortpflanzungstrieb zum stärksten Trieb evolviert haben. Der funktioniert quasi automatisch, wenn die Situation entsprechend ist. Das mag uns als Menschen intellektuell unterfordern, aber so ist es nun mal.
Und die Belohnung für die nicht unmittelbar einleuchtende "Tat" findet im Lustzentrum statt - oder warum sollte es einen Orgasmus geben (bei einzelnen Art sogar bei Weibchen)? Danach gehen Tiere oft genug getrennter Weg oder bilden Brutpflegegemeinschaften. Je höher die Tiere, desto familienähnlicher werden die Strukturen. Doch das betrifft alles die Zeit nach dem Sex.
"Sie beruht auf einem Konzept von Sexualität bei der das momentane gegenseitige Einverständnis zweier Menschen ausschlaggebend für sexuelle Aktivität ist."
Das ist nun mal so. Die Alternative wäre die Vergewaltigung - die erst vor einigen Jahren sogar in der Ehe verboten wurde, weil nämlich eine Beziehung zu einem Menschen diesen deswegen nicht automatisch zu einen willenlosen Lustobjekt macht.
"Dieses Konzept berücksichtigt die Persönlichkeitsstruktur von Jugendlichen nicht. [...] Gute Erziehung wirkt als Korrektiv für diese Tendenzen, [...] und befähigt zur Selbstbeherrschung."
Wenn Sie Jugendlichen ihre Sexualität nehmen (wohl auch ihre Selbstbefriedigung), dann zwingen Sie sie zur "Selbstbeherrschung". Das ist ein Charakteristikum des sexualfeindlichen Christentums, das generell auf Kriegsfuß mit dem Körper steht (Stichwort: Selbstkasteiung).
"So werden seelische Verletzungen vermieden."
Nein, so werden sie erzeugt.
"Bis zum Ende der zweiten Phase der Pubertät können Schulkinder Sexualität noch nicht realistisch als ein integraler Ausdruck von Liebe im Rahmen einer von Verantwortung, Liebe und Treue getragenen menschlichen Zweierbeziehungen nachvollziehen, ..."
Das müssen sie auch gar nicht. Sie überfrachten die Sexualität mit Ihren persönlichen Idealvorstellungen einer (möglichst lebenslangen) Beziehung. Sie würden Kinder überfordern, wenn Sie ihnen dieses komplexe Weltbild oktroyieren wollten.
"Die emanzipatorische Sexualerziehung [...] trägt dazu bei, dass sich Sexualität als ein vom Beziehungsaspekt abgekoppeltes auf den Lustaspekt reduziertes Phänomen in der Vorstellungswelt von Kindern einprägt."
Bitte trennen sie "Sexualität" von "Beziehung". Die Sexualität ist 600 Millionen Jahre älter, als Standesämter oder Kirchen.
"„Befreite“ Sexualität hat m.E. wenig mit echter Freiheit zu tun, sondern eher mit subtilen triebhaften Zwängen und Lustorientiertheit (mit potentiell ungünstigen seelischen Folgen)"
Aber das Verbot von Sexualität hat etwas mit "echter Freiheit" zu tun? Oder sind Sie der Meinung, dass Kinder im Sexualkundeunterricht zum Sex gezwungen werden?
"Sexualität ist etwas ganz natürliches."
Also, es geht doch! :-)
"Dass heisst aber auch nicht, dass beliebige Sexualität, nach Lust und Laune, für jeden Menschen etwas Gutes ist."
Warum nicht? Was spricht denn dagegen - und was zum Teufel geht das Dritte an? Wenn Kinder frühzeitig über Verhütung aufgeklärt wurden und über Vorsichtsmaßnahmen gegen Missbrauch, dann kann ihnen später, wenn der lustvolle Trieb dazukommt, nicht mehr viel passieren - außer der Sex war schlecht...
"... Mahatma Gandhi war ein emotionaler Krüppel? [...] Bis zur Ehe war er sexuell enthaltsam. Er sprach sich gegen sexuelles Phantasieren und einen Fokus auf sexuelle Lust aus. Er sagte oft, dass es besser ist sexuelle Lust zu gänzlich zu vermeiden."
Und warum? Was ist so verwerflich daran, einen Orgasmus - allein, zu zweit oder zu dritt - zu erleben?
"Mitte seines Lebens legte er ein Gelübde der sexuellen Enthaltsamkeit ab. Wie hat er es nur geschafft einer der einflussreichsten, ehrlichsten, moralisch integersten, verlässlichsten, stabilsten, freudestrahlendsten, barmherzigsten, sozial kompetentesten, diplomatisch begabtesten Persönlichkeiten die die Welt je gesehen hat zu werden?"
Das nehmen Sie doch nicht ernst? Sexualität ist ein lebensfreudiger Trieb. Ihn dauerhaft zu unterdrücken MUSS zu psychischen Problemen führen. Aber Päpste lebten ja auch immer keusch - und liebten ihre Kirche, hin und wieder auch die Nonnen im Vatikan und einige sogar ihre leiblichen Kinder...
"Kinder können realisieren, dass solche [homosexuellen, Anm.] Familienkonstrukte unnatürlich und unvollständig sind."
Und wie? Indem Sie ihnen das einreden?
"Sie können erkennen, dass ihre Perspektive missachtet wurde."
Ich erkenne vor allem, dass Sie die Perspektive homosexueller Paare missachten. Oder haben die keine Rechte?
"Wenn Sie im Internet recherchieren finden Sie viele weitere Negativ-Berichte die sehr besorgniserregend sind."
Es gibt diese Berichte auch von "normalen" Familien. Oder haben Sie noch nie davon gehört, dass es auch dort Defizite bis hin zum Missbrauch gibt? Oder was ist mit alleinerziehenden Müttern/Vätern? Wollen Sie die in eine Zwangsehe drängen?
"Sie vermitteln den Eindruck eine sehr enge Vorstellung von Sexualität zu haben. Ich will ihre persönliche Sexualität keinesfalls kritisieren, aber Sie scheinen sich schwer zu tun zu verstehen, dass es Menschen gibt mit einer vollkommen anderen Sichtweise von Sexualität die absolut glücklich, gesund und human sind."
Jeder wie er/sie will. Deshalb müssen Kinder unvoreingenommen ALLE Seiten der menschlichen Sexualität kennenlernen. Den Lustaspekt, den Liebesaspekt und den Beziehungsaspekt. Da diese Unvoreingenommenheit nicht alle hinbekommen - z.B. Sie - gibt es die Schule als Korrektiv.
Wer sich dem verweigert, zwingt Kinder in eine einseitige Sichtweise auf ein Thema, dass sie selbst in der Regel ab zehn Lebensjahren selbst betrifft: Was ist mit meinem Körper los? Die Frage für pubertierende Kinder lautet nicht: Was ist mit der Liebe los? Oder: Was ist mit meiner Beziehung los?
Es geht zunächst ausschließlich um den eigenen Körper, um dessen Veränderungen und um Vorsichtsmaßnahmen - aber auch um die Freiheit, den eigenen Körper ausleben zu dürfen - ohne Scham. Und ohne Scham sind Kinder auch eher bereit, sich mitzuteilen, wenn etwas im Argen liegt.
"Es gibt verschiedene Wege der Verschiedenheit der Schulkinder in der Sexualpädagogik Rechnung zu tragen."
Die Voraussetzung ist jedoch die gesamte Bandbreite menschlicher Sexualität und Beziehungsmöglichkeiten abzubilden. Da Kinder in keines der vorgestellten Konzepte hineingezwungen werden sollen, sehe ich hier keine Gefahr für informierte Kinder. Im Sportunterricht werden ja auch die verschiedensten Sportarten vorgestellt, ohne dass nun erwartet wird, dass jeder Schüler in jeder Disziplin in den entsprechenden Verein eintritt...
Martin am Permanenter Link
„Betonung auf "ordentlich"! In diese Falle tappe ich nicht hinein"
Das war keine Falle. Eine Studie die von einem seriösen Wissenschaftsverlag oder Fachpublikation publiziert wurde reicht mir.
"dass Kinder ihren "Trieben" (wie Sie selbst schrieben) nachgehen"
Der Sexualtrieb entsteht erst durch hormonelle Veränderungen die mit ca. 10 eingeleitet werden. Dazu kommen Veränderungen in der Psyche (Schub bei der Individuation und Selbstwahrnehmung).
„ab wann kann ein Kind Ihrer Meinung nach denn sexuelle Gefühle empfinden."
Sexuelle Gefühle sind ganz spezifische Gefühle und dürfen mit allgemeiner Lebensfreude oder anderen Gefühlen nicht verwechselt werden. Wenn Kleinkinder mit ihren Genitalien spielen (was manche nur sehr wenig, andere häufiger tun) heisst das nicht, dass es ihre Motivation ist sexuelle Gefühle zu erleben. Die Hände fallen beim sitzen in der Nähe der Genitalien, die besonders sensibel sind, und es ist naheliegend, dass Kinder gelegentlich damit herumspielen. Sie spielen auch mit anderen Körperteilen. Manche Kleinkinder und Kinder im Volkschulalter "zeichnen" Kreise oder Linien mit einem Finger auf die Innenfläche der anderen Hand, weil sie besonders sensibel ist. Hier geht es schlicht um Freude an der Körper- und Selbstwahrnehmung ohne Bezug zu Sexualität. Auch, wenn ein kleiner Bub eine Erektion bekommt ist das kein Beleg dafür, dass ein sexueller Erregungsprozess vonstatten geht oder überhaupt physiologisch und psychologisch möglich ist. Im Penis befinden sich Muskeln, die sich wie alle anderen Muskeln im Körper langsam entwickeln müssen, aber nicht durch den Willen (bzw. nur sehr eingeschränkt) steuerbar sind. Daher kommt es im Alltag willentlich nicht zur Kontraktion. Ein für Wachstum und Entwicklung förderliches Mindestmaß an Muskeltonus und Muskelkontraktion muss daher gelegentlich spontan durch das vegetative Nervensystem erfolgen.
Ob Kinder sexuelle Erregung erleben wäre nur durch Untersuchung der Gehirnaktivität durch moderne bildgebende diagnostische Verfahren möglich. Alles andere ist Spekulation. Repräsentative Studien die auf solchen diagnostischen Verfahren beruhen liegen nicht vor. Die These, dass Kleinkinder oder Kinder im Volkschulalter generell sexuell fühlen (die fälschlicherweise als Faktum dargestellt wird) beruht auf: 1. Theorien der frühkindlichen psycho-sexuellen Entwicklung von Freud und Nachfolgern die allesamt spekulativ und unbewiesen sind; 2. rein subjektiven Interpretationen durch Mütter oder Kindergärtner die nicht auf standardisierten Kriterien bzw. standardisierten Studiendesign beruhen; Observationen die Fachleute machen indem sie Kindergärten / Kindertagstätten besuchen (nur eine einzige solche Studie liegt vor die 0-2 Jährige betrifft); 3. Retrospektive Studien (Teenager oder Erwachsene versuchen sich zu erinnern ab welchem Alter sie begonnen haben sexuell zu fühlen); 4. Ärztliche Untersuchungen von Kindern die sexuell mißbraucht wurden; 5.Routinemäßige ärztliche Diagnosen [„Gratification Disorder"] (kommen extrem selten vor).
Vorliegende Studien nach Methoden 2. & 3. sind einerseits methodisch sehr schwach und zeigen ohnehin bestenfalls, dass ein Teil der Kinder manchmal ein Verhalten aufweisen, das als sexuelles Verhalten interpretiert werden kann und möglicherweise mit sexueller Erregung einhergeht. Manche dieser Studien widersprechen sich gegenseitig im Ergebnis. Manche besagen, dass das sexuelle Verhalten bis zum Beginn der Pübertät deutlich abnimmt, andere besagen dass sie zunimmt! Ein empirischer Beleg, dass Kind 0 bis 10 generell in der Kage sind sexuell zu fühlen oder, dass sie generell sich sexuell selbststimulieren wurde nie erbracht.
Ich habe viel Erfahrung mit Kindern 3-10 (Freizeitbetreuung und Unterricht) und habe nie ein Verhalten vor dem 10. Lebensjahr wahrgenommen das sexuelle Erregung impliziert. Die allgemeine Lebensfreude bei normalen gesunden Kindern ist sehr spontan, sehr gegenwartsbezogen und übersprüdelnd. Sie hätten es gar nicht nötig sexuell zu fühlen.
Im Gegensatz zu vielen Sexualpädagogen bin ich der Meinung, dass Kinder nicht sexuelle Wesen sind sondern „Beziehungswesen". Das A und O der Welt der Kinder sind Beziehungen. Die Beziehungskompetenz die sie im jungen Alter lernen brauchen sie ein Leben lang, und im Kindesalter haben sie Beziehungen zu Eltern, sonstigen Familienmitgliedern, zu Freunden, zu "Kindergartentanten" und später zu Lehrern. Gerade diese Beziehungsformen werden durch Sexualität eigentlich beeinträchtigt. Denken Sie an Ihre Eltern, Onkeln, Tanten, eigene Kinder oder an Ihre besten Freunde. Passt dazu auch nur ein Hauch von sexueller Erregung? Ich hoffe nicht. Die Beziehung zu Eltern und Geschwistern usw. sind ihrem Wesen nach betont asexuell. Solche Beziehungen bilden das Beziehungsumfeld von Kindern, daher bin ich der Meinung, dass es unwahrscheinlich ist, dass sie in diesem Beziehungsumfeld sexuell fühlen. Sollten Kleinkinder oder Kinder im Volkschulalter physiologisch und psychologisch in der Lage sein sexuell zu fühlen (was bislang unbewiesen ist), heisst das nicht dass es richtig wäre diesbezüglich "Kompetenzen" sexualerzieherisch zu begleiten oder fördern wie manche Sex Richtlinien enpfehlen (siehe z.B. WHO- „Standards für Sexualaufklärung in Europa").
[Sexualität hat mit Respekt, Selbstrespekt, Beziehung, ............... Intergenerationalität usw. usw zu tun] „Ich habe das mal als komplettes Zitat hier stehen lassen".
Der signifikante Zusatz: „Für verschiedene Personen sind verschiedene Aspekte wichtig." haben Sie vergessen. Übrigens, die Liste war nicht einmal vollständig. Z.B. fehlen „Macht" und „Gesundheit".
"Sie sind also der Meinung, die gemeine Spitzmaus beherzigt alle Ihre Punkte?"
Nein.
"Oder eher die Primaten?"
Teilweise.
„Kurz: Ab welchem Entwicklungsstadium machen es sich Säugetiere mit der Sexualität so kompliziert?"
Bekanntlich machen sich Menschen viele Lebensbereiche um ein vielfaches komplizierter als Tiere oder auch Primaten. Denken Sie an den Tagesablauf einer Katze und dann an Ihren Tagesablauf. Wir haben eine komplexe Zivilsation entwickelt, eine komplexe Kultur entwickelt, können abstrakt denken, philosiphieren, haben einen hochentwickelten Sinn für Ästhetik, vielen Menschen ist ihr spiritueller Persönlichkeitsaspekt wichtig, Menschen können Zukunft, Vergangenheit und Gegenwart konzeptionalisieren usw usw. Alle Bereiche der Persönlichkeit exisieren im Zusammenspiel. Wenn Sie persönlich Sexualität als reine Funktion zur Arterhaltung erleben oder praktizieren, kein Problem. Andere Menschen sehen Sexualität als Teilaspekt der Gesamtpersönlichkeit. Einerseits hat Sexualität Einfluß auf viele andere Aspekte des Lebens, andererseits haben viele verschiedene Aspekte des Lebens Einfluß auf die Sexualität. Es steht jedem Menschen frei Sexualität in sein Leben so zu integrieren wie er möchte.
„Wenn Sie Jugendlichen ihre Sexualität nehmen (wohl auch ihre Selbstbefriedigung), dann zwingen Sie sie zur "Selbstbeherrschung".
Nirgends spreche ich von Verboten oder Zwang sondern von Orientierungshilfe und ähnlichem.
„Bitte trennen sie "Sexualität" von "Beziehung". Die Sexualität ist 600 Millionen Jahre älter, als Standesämter oder Kirchen." "
Sie können für sich "Sexualität" von "Beziehung gerne trennen. Manche Menschen finden das nicht sinnvoll. Es entspricht nicht ihren Erfahrungswerten und Selbstbild. Wir leben in einer freien Gesellschaft. Wer nach dem Prinzip leben will, dass Sexualität ein Ausdruck von Liebe als integraler Teil einer treuen Beziehung ist, soll genau so leben dürfen. Und die Sexualerziehung soll das nicht konterkarieren, was sie dann tut, wenn sie Sexualität beharrlich als Lusterlebnis propagiert und soziale und kulturrelle Wertmaßstäbe und Prinzipien wie Treue und Liebe trivialisiert.
„Sexualität ist ein lebensfreudiger Trieb. Ihn dauerhaft zu unterdrücken MUSS zu psychischen Problemen führen"
Ich bin auch eher nicht dafür, dass er dauerhaft unterdrückt wird, aber wer es will soll es dürfen. Und, dass es in jedem Fall Schaden muss glaube ich nicht. Das ist auch wissenschaftlch auf keinster Weise belegt. Dass Gandhi ein Mensch war so wie ich ihn beschrieben habe, haben viele Zeitzeugen, auch enge Freunde von ihm, vielfach bestätigt. Es sind auch viele Videos und Tonaufnahmen vorhanden die ein Indiz dafür sind, dass Gandhi eine extrem gereifte, hochintelligente Persönlchkeit war, ohne psychische Probleme.
„Ich erkenne vor allem, dass Sie die Perspektive homosexueller Paare missachten. Oder haben die keine Rechte?"
Doch. Aber Kinderrechte und Kinderinteressen haben Vorrang.
„Es gibt diese Berichte auch von "normalen" Familien"
Nein. Ich sprach spezifisch von einem ganz bestimmten, ernstzunehmenden inhärenten Defizit. Das Gefühl der Mutter- oder Vaterentbehrung kann es nur bei Single- oder gleichgeschlechtlicher Elternschaft geben. Ich finde im Internet oder unter Bekannten kein einziges Kind, dass sich darüber beschwert, dass seine Eltern verschiedengeschlechtlich sind. Aber ich finde viele Berichte im Internet von Kindern die sich darüber beschweren, dass ihre Eltern gleichgeschlechtlich sind und, dass ihnen entweder die weibliche oder die männliche primäre Bezugsperson fehlt. Es geht z.T. um tiefgreifendes Leid.
„Die Voraussetzung ist jedoch die gesamte Bandbreite menschlicher Sexualität und Beziehungsmöglichkeiten abzubilden.........."
Die emanzipatorische Sexualerziehung geht darüber hinaus. Das eingesetzte Methoden regen Schulkinder dazu an die vorgestellten Formen von Sexualität gutzuheissen und sie rational und emotional nachvollziehen. Das ist totaler Schwachsinn, denn die Entwicklung der eigenen Sexualität inkl. der eigenen sexuellen Orientierung immer mit emotionalen Abgrenzungsprozessen zu tun hat. Schon zu Beginn der Pubertät beginnt dieser ganz natürlicher Abgrenzungsprozess. Z.B. heisst Heterosexualität nicht nur romantische Gefühle oder sexuelles Begehren gegenüber Personen des anderen Geschlechts zu entwickeln, sondern auch, dass solche Attitüden gegenüber Personen des gleichen Geschlechts als unerwünscht oder abstoßend oder unnatürlich empfunden werden. Die emanzipatorische Sexualerziehung empfiehlt Methoden die nicht nur Wissensvermittlung dartellen sondern geeignet sind die emotionelle Ebene der Kinder zu beeinflussen. Das sind z.B. Gedankenspiele bei denen Schulkinder sich in verschiedenen sexuelle Identitäten hineinversetzen sollen oder Rollenspiele bei denn Kinder sexuelles Verhalten nachahmen sollen, die ihrer persönlichen Disposition gar nich entspricht. Beispiel: Die Handreichung "Lesbische und Schwule Lebensweisen", von der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung zur Verwendung in der emanzipatorischen Sexualaufklärung herausgebracht, richtet sich an Lehrkräfte der Sekundarstufe I und II. Es wird empfohlen Schulkinder dazu anzuleiten folgende Begriffe aus dem Themenbereich Sexualität pantomimisch darstellen: Orgasmus; 'zu früh kommen'; Darkroom; Selbstbefriedigung; 'das erste Mal'; Prostituierte; 'eine Lesbe'; 'ein Schwuler'; SM; etc.. Schulkinder dazu anzuleiten verschiedenste Formen von Sexualität pantomimisch oder in Rollenspielen darzustellen stellt grundsätzlich eine sexuelle Belästigung von Kindern dar. Nicht zuletz, weil die Persönlichkeitsentwicklung hat auch immer mit Abgrenzung zu tun hat.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
"Der Sexualtrieb entsteht erst durch hormonelle Veränderungen die mit ca. 10 eingeleitet werden. Dazu kommen Veränderungen in der Psyche (Schub bei der Individuation und Selbstwahrnehmung)."
Sehr gut!
"Sexuelle Gefühle sind ganz spezifische Gefühle und dürfen mit allgemeiner Lebensfreude oder anderen Gefühlen nicht verwechselt werden. Wenn Kleinkinder mit ihren Genitalien spielen (was manche nur sehr wenig, andere häufiger tun) heisst das nicht, dass es ihre Motivation ist sexuelle Gefühle zu erleben."
Hier kommt Ihr größtes Missverständnis zum Ausdruck. Sie verwechseln das Empfinden der stimulierten Genitalien mit einem
partnerschaftlichen sexuellen Gefühl. Ersteres braucht weder Liebe als Motivator noch produziert es Liebe. Das Zweite hingegen schon.
"Auch, wenn ein kleiner Bub eine Erektion bekommt ist das kein Beleg dafür, dass ein sexueller Erregungsprozess vonstatten geht oder überhaupt physiologisch und psychologisch möglich ist."
Hier sind Sie wieder auf dem Holzweg.
"Im Penis befinden sich Muskeln, die sich wie alle anderen Muskeln im Körper langsam entwickeln müssen, aber nicht durch den Willen (bzw. nur sehr eingeschränkt) steuerbar sind."
Schauen Sie mal in ein Biologiebuch oder lassen Sie sich erklären, wie Erektionen zustande kommen.
"Ich habe viel Erfahrung mit Kindern 3-10 (Freizeitbetreuung und Unterricht) und habe nie ein Verhalten vor dem 10. Lebensjahr wahrgenommen das sexuelle Erregung impliziert."
Ich habe beruflich mit vielen Menschen zwischen 15 und 70 Jahren zu tun gehabt. Stellen Sie sich vor: Auch bei denen habe ich nie ein Verhalten wahrgenommen, das sexuelle Erregung impliziert. Soll ich das jetzt als Beweis werten, dass Menschen zwischen dem 15. und 70. Lebensjahr keine sexuellen Gefühle haben können? Ich vermute einfach mal, dass wir beide keine Spanner sind, die es darauf absehen, unsere Mitmenschen bei intimen Aktivitäten zu beobachten.
"Im Gegensatz zu vielen Sexualpädagogen bin ich der Meinung, dass Kinder nicht sexuelle Wesen sind sondern „Beziehungswesen"."
Wo ist das der Widerspruch? Sie sind auch Sportwesen und Spielwesen. Am allermeisten Lernwesen etc. Erneut schimmert hier Ihr zentrales Problem durch: Sie verwechseln Sexualität mit Beziehung. Aber Sexualität kann Teil einer Beziehung sein oder eine Beziehung Teil der Sexualität. Aber ich kann auch Beziehungen ohne Sexualität pflegen (die weitaus meisten) und Sexualität funktioniert auch völlig ohne Beziehung.
"[...] Denken Sie an Ihre Eltern, Onkeln, Tanten, eigene Kinder oder an Ihre besten Freunde. Passt dazu auch nur ein Hauch von sexueller Erregung?"
Ich habe nirgends geschrieben, dass Sexualität vor der Pubertät partnerschaftlich ausgelebt wird. Vielleicht gibt es harmlose "Zeigst du mir deins, zeig ich dir meins"-Spiele oder die berühmten "Doktor-Spiele". Doch dabei wird die Neugier befriedigt und nicht der Geschlechtstrieb (weil dieser noch gar nicht entwickelt ist).
"Sollten Kleinkinder oder Kinder im Volkschulalter physiologisch und psychologisch in der Lage sein sexuell zu fühlen (was bislang unbewiesen ist), heisst das nicht dass es richtig wäre diesbezüglich "Kompetenzen" sexualerzieherisch zu begleiten oder fördern wie manche Sex Richtlinien enpfehlen (siehe z.B. WHO- „Standards für Sexualaufklärung in Europa")."
Das heißt Sie sehen die Schule nicht als Ort der Kompetenzvermittlung? Was für Ängste treiben Sie eigentlich um? Was soll denn Schlimmes mit einem Kind geschehen, wenn es sachkundig aufgeklärt wird, wenn es die Vielfalt des Menschen kennenlernt? Es soll Eltern geben, die ihren Kindern ein explizit asexuelles Beispiel geben, das homophob gekennzeichnet ist mit kruden Idealen, wie jungfräulich in die Ehe gehen etc. Genau die Kinder dieser Eltern müssen lernen, dass es noch mehr auf der Welt gibt, als die engstirnige Sicht der Eltern.
Dabei ist es völlig egal, ob Kinder sexuell empfindsam sind oder nicht. Irgendwann werden sie es sein und dann können sie das erworbene Wissen gut brauchen. Das betrifft aber jedes Schulfach.
"Wenn Sie persönlich Sexualität als reine Funktion zur Arterhaltung erleben oder praktizieren, kein Problem."
Weder erleben noch praktizieren. Ich sprach von der Sexualität an sich, die allen zweigeschlechtlichen Lebewesen gemein ist. Wir haben z.B. auch Hände, die ideale Greifwerkzeuge sind, die wir aber auch zum Malen oder Musizieren verwenden können etc.
Dass der Mensch gelernt hat, innerhalb seiner körperlichen Grenzen Höchstleistungen der Kultur zu schaffen, ist doch kein Widerspruch zur ursprünglichen Primitivität dieser Fähigkeiten oder Eigenschaften.
"Andere Menschen sehen Sexualität als Teilaspekt der Gesamtpersönlichkeit."
Kein Widerspruch.
"Es steht jedem Menschen frei Sexualität in sein Leben so zu integrieren wie er möchte."
Genau! Und damit sich Kinder ein möglichst umfassendes Bild davon machen können, gibt es die Schule mit ihrem Lehrangebot.
"Nirgends spreche ich von Verboten oder Zwang sondern von Orientierungshilfe und ähnlichem."
Selbstbeherrschung ist ein Selbstzwang. Das ist nicht unbedingt negativ, aber das kann es werden.
"Sie können für sich "Sexualität" von "Beziehung gerne trennen. Manche Menschen finden das nicht sinnvoll."
Menschen finden vieles nicht sinnvoll und doch unterliegen sie dem Primat des Faktischen.
"Wir leben in einer freien Gesellschaft."
Dann sollten wir uns auch so verhalten.
"Wer nach dem Prinzip leben will, dass Sexualität ein Ausdruck von Liebe als integraler Teil einer treuen Beziehung ist, soll genau so leben dürfen."
Ja, warum denn auch nicht?
"Und die Sexualerziehung soll das nicht konterkarieren, was sie dann tut, wenn sie Sexualität beharrlich als Lusterlebnis propagiert und soziale und kulturrelle Wertmaßstäbe und Prinzipien wie Treue und Liebe trivialisiert."
Erneut schlägt Ihr genereller Irrtum zu. Solange Sie das im Kopf nicht auseinanderdividiert bekommen, wird das nichts.
"Ich bin auch eher nicht dafür, dass er dauerhaft unterdrückt wird, aber wer es will soll es dürfen."
Und warum brachten Sie dann Gandhi als leuchtendes Beispiel? Es gibt ja auch asexuelle Menschen, die Sexualität überhaupt nicht brauchen und auch nicht vermissen. Doch nicht jeder ist asexuell und nicht jeder ist ein wilder Stier. Zwischen diesen extremen Polen spielt sich das Leben ab und das müssen Kinder erfahren. Mit dem Lerneffekt, dass keine ihrer Verhaltensweisen - solange sie Dritte nicht schädigen - verachtenswert ist.
"Und, dass es in jedem Fall Schaden muss glaube ich nicht."
Wenn Gandhi asexuell war, hat es ihm sicher nicht geschadet. Aber einen sexuell normal entwickelten Menschen in eine Enthaltsamkeit zu zwingen, erzeugt ganz sicher Schäden.
"Kinderrechte und Kinderinteressen haben Vorrang."
Sagt wer? Vor dem Gesetz sind wir alle gleich. Es geht bei Konflikten immer um einen Interessenausgleich. Der Gesetzgeber hat sogar gesetzlich geregelt, dass Eltern ihre Kinder körperlich verstümmeln dürfen, weil deren religiösen Wahnvorstellungen vor die Rechte des Kindes auf körperliche Unversehrtheit gestellt wurden (§ 1631d BGB). Das ist zwar ein Negativbeispiel, das jedoch zeigt, dass das nicht ganz so einfach ist, wie Sie das gerne hätten.
"Das Gefühl der Mutter- oder Vaterentbehrung kann es nur bei Single- oder gleichgeschlechtlicher Elternschaft geben."
Also gehören Single-Mütter oder -Väter gesetzlich verboten? Werden die dann zwangsverheiratet? Oder wie geht das praktisch vonstatten? Evtl. durch Zwangsadoption? Kinder ins Heim?
Sie leben in einem anderen Jahrhundert. Die Familien ändern sich, werden vielfältiger und dies auch zum Nutzen der Kinder.
"Die emanzipatorische Sexualerziehung geht darüber hinaus. Das eingesetzte Methoden regen Schulkinder dazu an die vorgestellten Formen von Sexualität gutzuheissen und sie rational und emotional nachvollziehen."
Das ist das Wesen von Schule. "Gutheißen" bedeutet ja nicht automatisch nachmachen. Es heißt zunächst, dass homosexuelle Partnerschaften (hoffentlich bald "Ehen") nicht mehr abgelehnt werden. Das wäre ein echter Gewinn für die Gesellschaft, wenn die homophoben Vorgestrigen langsam aussterben würden.
"Das ist totaler Schwachsinn, denn die Entwicklung der eigenen Sexualität inkl. der eigenen sexuellen Orientierung immer mit emotionalen Abgrenzungsprozessen zu tun hat."
Zur Abgrenzung muss man die Grenzen kennenlernen. Auch, um die Grenzen eventuell anders zu ziehen, als es die Eltern gerne hätten. Erneut ein Gewinn für die Jugend!
"Schon zu Beginn der Pubertät beginnt dieser ganz natürlicher Abgrenzungsprozess. Z.B. heisst Heterosexualität nicht nur romantische Gefühle oder sexuelles Begehren gegenüber Personen des anderen Geschlechts zu entwickeln, sondern auch, dass solche Attitüden gegenüber Personen des gleichen Geschlechts als unerwünscht oder abstoßend oder unnatürlich empfunden werden."
So schreibt ein homophober Vorgestriger. Und Sie wollen etwas Gutes für Kinder? Indem Sie Ihnen Ihren Käse vermitteln? Schämen Sie sich. Sie passen gut zu John Harvey Kellogg ins 19. Jh.
"Die emanzipatorische Sexualerziehung empfiehlt Methoden die nicht nur Wissensvermittlung dartellen sondern geeignet sind die emotionelle Ebene der Kinder zu beeinflussen."
Gehirnwäsche? In der Art von Religionsunterricht? Ich verrate Ihnen ein Geheimnis: Die sexuelle Ausprägung ist größtenteils genetisch festgelegt. Niemand sucht sich Homosexualität aus oder kann zu Homosexualität "überredet" werden.
"Das sind z.B. Gedankenspiele bei denen Schulkinder sich in verschiedenen sexuelle Identitäten hineinversetzen sollen oder Rollenspiele bei denn Kinder sexuelles Verhalten nachahmen sollen, die ihrer persönlichen Disposition gar nich entspricht."
Rollenspiele sind ein probates Mittel zur Vermittlung von Lernstoffen. Wenn Kinder ein Theaterstück einstudieren, dann bildet sich ein Mädchen auch nicht ein, plötzlich eine Prinzessin zu sein, nur, weil sie die mal spielen durfte. Da können Sie ganz beruhigt sein. Außerdem sind Pädagogen Pädagogen, die im Idealfall ihr Fach verstehen.
"Schulkinder dazu anzuleiten verschiedenste Formen von Sexualität pantomimisch oder in Rollenspielen darzustellen stellt grundsätzlich eine sexuelle Belästigung von Kindern dar."
Und wenn Kinder das von sich aus machen? Ist das dann sexuelle Selbstbelästigung? Es ist doch immer eine Frage, wie weit das geht, und ich glaube kaum, dass dies einen zu realistischen Umfang annimmt. Auch hier vertraue ich Lehrern/innen, das kindgerecht zu vermitteln. Sexualität soll ja auch - dies ist sicher auch ein Lernziel - Spaß und keine Angst machen. Es geht um Abbau des Unheimlichen, mit dem Kinder überall konfrontiert werden, das sie aber (noch) nicht verstehen.
"Nicht zuletz, weil die Persönlichkeitsentwicklung hat auch immer mit Abgrenzung zu tun hat."
Ja, wenn man die Grenzen kennenlernen durfte...
Martin am Permanenter Link
„Sie verwechseln das Empfinden der stimulierten Genitalien mit einem
partnerschaftlichen sexuellen Gefühl"
Also ich kann diese Verwechselung in meinem Kommentar nicht finden.
Ich habe zwar in Texten zur frühkindlichen Sexualität die von Sexualpädagogen verfasst wurden auch schon die Vorstellung gelesen, dass Kleinkinder konkret in der Interaktion mit ihren Eltern sexuelle Erregung (inklusive sogar Orgasmus) erleben, meistens wird aber die These so dargelegt, dass Kleinkinder und auch Kinder im Volkschulalter Autosexualität kennen, die unabhängig vom Beziehungsaspekt stattfindet, aber von außen unterstützt werden kann. Der Punkt ist, dass auch ein universell existierendes Vermögen sexuelle Erregung augrund reiner Autosexualität zu erleben oder zu begehren (also nicht partnerschaftliche sexuelle Erregung) bei Kleinkindern und Kindern im Volkschulalter wissenschaftlich nicht belegt ist und lediglich Spekulation ist.
„Schauen Sie mal in ein Biologiebuch oder lassen Sie sich erklären, wie Erektionen zustande kommen."
????? Googeln Sie: *glatte Muskulatur penis* oder für eine präzise Beschreibung der Physiologie: *The penile erectile tissue, specifically the cavernous smooth musculature and the smooth muscles of the arteriolar and arterial walls, plays a key role in the erectile process*. Unter anderem sind Tonus, Kontraktion und Relaxion dieser sog. glatten Muskulatur im Penis und in den Arterien / Arteriolen des Penis maßgeblich. Übrigens auch bei Erwachsenen können Spontanerektionen ohne sexuellen Reiz oder sexuelle Erregung vorkommen. Es gibt vierschiedene Erklärungen dafür. Eine ist spontane Aktivität des vegetativen Nervensystems, unabhängig von sexueller Erregung.
„Das heißt Sie sehen die Schule nicht als Ort der Kompetenzvermittlung? .... Was soll denn Schlimmes mit einem Kind geschehen, wenn es sachkundig aufgeklärt wird, wenn es die Vielfalt des Menschen kennenlernt?"
„Genau! Und damit sich Kinder ein möglichst umfassendes Bild davon machen können, gibt es die Schule mit ihrem Lehrangebot."
„Erneut schlägt Ihr genereller Irrtum zu. Solange Sie das im Kopf nicht auseinanderdividiert bekommen, wird das nichts."
Natürliche, kindliche rege Fantasietätigkeit ist ein zentraler Instrument des kindlichen Lernprozesses. Vom Bewußtsein aufgenomme Informationen und Lerninhalte (Bilder, Konzepte usw.) werden im Kontext des eigenen Selbst / Lebens und des sozialen Umfeldes wiederholt intensiv nachvollzogen und vorgestellt. So versucht ein Kind ein realitätsbezogenes Verständnis der Lerninhalte zu erzielen. Diese kindliche Vorstellungskraft arbeitet sehr spontan, natürlich und dynamisch. In der Sexualpädagogik der sexuellen Vielfalt werden Schulkindern bereits vor Beginn der Pubertät und auch während der Pubertät wiederholt, fachübergreifend verschiedene Formen von Sexualität ohne Beziehungskontext als sensorisch-körperliche Lusterlebnisse vermittelt. Eingesetzte Unterrichtsmaterialien sind Bilder und 3D Utensilien. Rollenspiele und Gedankenspiele werden auch durchgeführt. 9- 12 jährige Buben mit heterosexueller Disposition beispielsweise projezieren automatisch die sich in ihrem Unterbewußsein eingeprägende Bilder von weiblichen Genitalien und weiblicher Nacktheit auf ihr soziales Umfeld. Eine partnerschaftliche Beziehung führen 9- 12 Jährige noch nicht. Familienmitglieder werden als Projektionsfläche (hoffentlich) intuitiv vermieden, aber übrig bleiben Lehrer und Freundinnen. Die Buben projezieren augrund der bei kindlichen Lernprozessen automatisch einsetzenden Vorstellungskraft und Projektion, genital- und lustorientierte Sexualität am ehesten auf reale Schulfreundinnen im sozialen Umfeld, oder eventuell auf virtuelle anonyme Modellmädchen, die aber vom Prinzip her am ehesten Prorotypen von Freundin sind, da die Buben reale Liebespartner in ihrem sozialen Umfeld noch nicht kennen. Diese Form der Sexualpädagogik fördert verletzende Grenzüberschreitungen in der Vorstellungswelt von Schulkindern. Kooperative, gesunde Freundschaft ist die wichtigste Beziehungsform im schulischen Sozialleben. Das projezieren von sexueller Lust und Genitalorientiertheit im Rahmen von Freundschaft ist genauso unpassend wie schwerer Neid oder Verächtlichkeit, schadet die soziale Kompetenz und erzeugt Spannungen im schulischen Klima. Mädchen werden in der Vorstellungswelt der Buben zu Sexobjekten. Sexuelle Vielfalt in der Vorstellungswelt von Schulkindern zu fördern, heißt Beziehungskompetenzen zu unterminieren. Diesen Punkt kann nur derjenige verstehen, der weis wie lebensbereichernd echte, ehrliche Freundschaft zwischen Buben und Mädchen ist. Die etwas ältere Kinder, die schon wissen was ein Lebensgefährte ist, werden lernen Lebensgefährten als Sexobjekt zu sehen, statt als Liebespartner.
[Kinderrechte und Kinderinteressen haben Vorrang.]
„Sagt wer?"
Das ist ein allgemein anerkanntes moralisches Prinzip, das im Art. 3 und insbesondere Art. 21 der Kinderrechtskonvention seinen Niederschlag findet. Ich habe jetzt nicht die Zeit das relevante Urteil zu suchen, aber auch das Bundesverfassungsgericht sagt, dass Pflege und Erziehung sich am Kindeswohl richten muss (nicht an den Wünschen oder Interessen von Erwachsenen), und Kinderrechte sind auch in einigen Landesverfassungen verankert.
„Also gehören Single-Mütter oder -Väter gesetzlich verboten? Werden die dann zwangsverheiratet? Oder wie geht das praktisch vonstatten? Evtl. durch Zwangsadoption? Kinder ins Heim?"
Man muss unterscheiden zwischen Mutter- / Vaterlosigkeit als unvermeidliche Folge von Schicksalschlägen, und Mutter- / Vaterlosigkeit die vornherein absichtlich herbeigeführt wird. Die ethische Bewertung fällt nämlich unterchiedlich aus. Ob ich Sie unabsichtlich anrempele oder voll absichtlich anrempele bedarf auch einer unterschiedlichen ethischen Bewertung. Selbstredend würde kein vernünftiger Mensch eine bestehende Mutter-Kind oder Vater-Kind Bindung zerstören, um Kinder zur Adoption freizugeben. Vernünftig ist aber verschiedengeschlechtliche Paare bei gemeinschaftlichen Kindesadoptionen zu bevorzugen. Denn so wird absichtlich herbeigeführte Mutter- / Vaterlosigkeit von Adoptivkindern vermieden. Das entspricht auch dem juristischen „Vorsorgeprinzip" das problemlos auf Kindesadoptionen anwendbar wäre, wenn man in Europa der Kinderperspektive Priotität einräumen würde. (In Deutschland wird die Fremdkindadoption glücklicherweise noch im Sinne der Kinder geregelt)
[Das ist totaler Schwachsinn, denn die Entwicklung der eigenen Sexualität inkl. der eigenen sexuellen Orientierung immer mit emotionalen Abgrenzungsprozessen zu tun hat]
„Zur Abgrenzung muss man die Grenzen kennenlernen"
Nein. Die wesentliche emotionale Abrenzung etabliert sich aufgrund der vorhanden inneren Disposition. Niemand muss sexuelle Vielfalt kennenlernen um seine sexuelle Identität zu manifestieren. Das sagen auch Fachleute. Das sagen auch Sie an anderer Stelle (Sie widersprechen sich selber): „Die sexuelle Ausprägung ist größtenteils genetisch festgelegt. Niemand sucht sich Homosexualität aus oder kann zu Homosexualität "überredet" werden."
„Die Familien ändern sich, werden vielfältiger und dies auch zum Nutzen der Kinder"
Wie absichtlich herbeigeführte Mutter- oder Vaterlosigkeit Kindern nüzt, müssten Sie mal erklären.
[Z.B. heisst Heterosexualität nicht nur romantische Gefühle oder sexuelles Begehren gegenüber Personen des anderen Geschlechts zu entwickeln, sondern auch, dass solche Attitüden gegenüber Personen des gleichen Geschlechts als unerwünscht oder abstoßend oder unnatürlich empfunden werden.]
„So schreibt ein homophober Vorgestriger. Und Sie wollen etwas Gutes für Kinder? Indem Sie Ihnen Ihren Käse vermitteln? Schämen Sie sich. Sie passen gut zu John Harvey Kellogg ins 19. Jh."
Das ist eine psychologische Tatsache. Viele Psychologen würden das bestätigen. Auch aus der LGBT-Community. Es ist nicht schwer zu verstehen:
Wie bereits gesagt, Heterosexualität heißt nicht nur romantische Gefühle oder sexuelles Begehren gegenüber Personen des anderen Geschlechts zu entwickeln, sondern auch, dass solche Attitüden gerichtet an Personen des gleichen Geschlechts selber als unerwünscht, abstoßend und unnatürlich empfunden werden. Diese klare emotionale Abgrenzung erkennt mann daran, dass die meisten heterosexuelle Menschen nicht bereit sind ersatzweise sexuelles Begehren auf Personen des gleichen Geschlechts zu richten und schon gar nicht sexuell aktiv zu werden, wenn gegengeschlechtliche Personen nicht Verfügbar sind. Nur in außerordentlichen Drucksituationen (z.B. längeren Gefängnisaufenthalt) ist nur ein kleiner Teil heterosexueller Menschen bereit diese Grenze zu überschreiten. Das läßt sich eben nur erklären mit einer natürlich existierenden emotionalen Abgrenzung gegenüber Homosexualität, die sich über eine Attitüde der Gleichgültigkeit hinausgehend als Attitüde der Ablehnung, Aversion oder Antiphathe manifestiert. Aus der Perspektive von Menschen bzw. Jugendlichen mit ausgeprägter heterosexueller Persönlichkeit ist die einzig plausible bzw. emotional nachvollziehbare Beziehungsart zwischen (nicht-verwandten) Personen des gleichen Geschlechtes die ganz normale Freundschaft.
Wenn Sie das für untichig halten, müssen Sie auch einräumen, dass Homosexualität nicht mit einer analogen emitionalen Abrenzung einhergeht. M.a.W. es gibt nur Bisexualität. Das ist blödsinn.
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Sie sind überzeugt, dass Ihre Vorstellung von Sexualpädagogik gut ist für Kinder. Sie glauben dies wohl auch angemessen begründen zu können (kann ich nicht nachvollziehen). Sie sind offenbar auch überzeugt, dass meine Vorstellung von Sexualpädagogik inadeqüat und schädlich ist für Kinder.
Ich sind überzeugt, dass Ihre Vorstellung von Sexualpädagogik schlecht und schädlich ist für Kinder. Ich kann das nachvollziehbar begründen (vorausgesetzt man liest meine Begründungen sorgfältig). Ich sind überzeugt, dass meine Vorstellung von Sexualpädagogik ein guter Weg darstellt.
Wir könnten wohl lange hin und her diskutieren. Es würde sich nicht viel ändern.
Die Lösung?
Eine Sexualpädagogik die die elterlichen erzieherischen Konzepte, so verschieden sie auch sein mögen, respektiert, wie es das verfassungsmäßig gewährleistete elterliche Erziehungsrecht ohnehin grundsätzlich vorgibt.
Gerhard am Permanenter Link
"Seit der Gründung habe der Verein "290.000 Euro an klein- und mittelgroßen Spenden und 10.000 € von der Stiftung European Family Foundation" erhalten, antwortet Beverfoerde auf Anfrage von correctiv.o
Also Peanuts im Vergleich zu correctiv.org, die von ihrem Groß-Sponsor Brost-Stiftung für ihre angeblich "unvoreingenommene" Berichterstattung Millionen bekommen.
"Im Kampf gegen eine vermeintliche "Frühsexualisierung" der Kinder in Deutschland treffen AfDler, NPDler und Anhänger der Identitären Bewegung auf Christen aus fundamentalistischen Brüdergemeinden, evangelikalen Freikirchen und der katholischen Kirche. Und selbst einige Christen aus liberaleren Gemeinden vertreten beim Thema Sexualpädagogik eine konservative Weltsicht."
Haben Sie "vergessen" zu erwähnen, dass es auch in muslimischen Kreisen erheblichen Widerstand gegen den Sexualkundeunterricht gibt oder wird dieser Widerstand für Sie durch Kinderehen und die Tatsache, dass bereits der Religionsgründer ein Kinderfi*** war, "kompensiert"?
"Ein Schulbuch, das nie empfohlen wurde"
Warum verschweigen Sie, dass dieses Buch auch auf den Literaturlisten von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Pro Familia, SchLAu usw. stand?
Warum verschweigen Sie, dass sich die Autorin Elisabeth Tuider im Vorwort zur „Sexualpädagogik der Vielfalt“ direkt auf die „neoemanzipatorische Sexualpädagogik“ von Uwe Sielert und Helmut Kentler, in deren „Tradition“ sie stehe, beruft?
Was ist daran auszusetzen, dass übergriffiges Lehrmaterial aufgrund massiver Proteste von Eltern aus dem Unterricht entfernt wurde?
"Auf dem Schulhof kursieren Pornovideos."
Ist Ihnen bei ihren "Recherchen" auf den Schulhöfen entgangen, dass dort auch Alkohol, Zigaretten und Drogen kursieren oder waren Sie nur an den Kinderpornos äh Kindern mit Pornos interessiert?
Und weil es Verstöße gegen Jugendschutzgesetze gibt sollte man deshalb diese Gesetze aufheben und statt dessen den Konsum von Alkohol, Nikotin, Drogen und Pornos fachübergreifend ab der ersten Klasse in den Unterricht integrieren?
"Ab Juli werden Kinder in den Läden der Drogeriekette "dm" Vibratoren, Gleitgel und Liebeskugeln in den Regalen sehen."
Das diese Produkte in diskreten Verpackungen vertrieben werden wäre leicht zu recherchieren gewesen.
https://www.dm.de/mill-and-joy-dive-g-punkt-vibrator-raspberry-p4260458854532.html
https://www.dm.de/mill-and-joy-pearl-light-liebeskugeln-raspberry-p4260458851470.html
Unverpackte Vibratoren und Liebeskugeln gewissermaßen auf Wühltischen in der Kinderabteilung von "dm" wird es wohl auch in Zukunft nur in Sächseichen (pädophilen?) Träumen geben.
"Grauzone: Der konkrete Unterricht
Mit welchen Methoden die Lehrkräfte unterrichten, steht in keinem der Bildungspläne. Die Ministerien der Länder empfehlen vereinzelt Literatur. Am Ende bleibt es aber den Schulen und Lehrern selber überlassen, wie sie die Sexualinhalte vermitteln."
Womit einem möglichen Missbrauch Tür und Tor geöffnet ist. Warum soll es nicht möglich sein, diese Methoden zu beschreiben?
"Aufklärung auf Augenhöhe"
22-jährige auf Augenhöhe mit 12-jährigen? Das hört sich fast so an wie vor ca. 25 Jahren, als "Die Grünen" die Strafandrohung wegen sexueller Handlungen an Kindern aufheben wollten „Komma, wenn keine Gewalt im Spiel ist!“
Und der "Kindererzieher" Daniel Cohn-Bendit war damals mit 6-jährigen Mädchen nicht nur auf Augenhöhe sondern auf Hosenlatzhöhe.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article141406874/Gruenen-Politikerin-Kuenast-geraet-in-Erklaerungsnot.html
http://www.faz.net/aktuell/politik/die-gegenwart/theodor-heuss-preis-fuer-cohn-bendit-dany-im-kinderladen-12156195.html
"Eine dritte Praxismethode, nennt Booke das "Pornospiel". Zunächst zeichne sie ein Paar und ein Bett mit Kreide auf die Tafel. Die Schüler diskutieren, was dazu gezeichnet werden muss, wenn ein Porno gedreht wird. Licht, Ton, viele Leute stehen im Raum. Darsteller brauchen ein Fluffer-Girl, um auf die Minute eine Erektion zu bekommen."
Dieses Detailwissen über einen Porno Set ist für Kinder zwischen 12 und 16 Jahren, von denen die meisten noch keinen Geschlechtsverkehr hatten, natürlich enorm wichtig, es gibt ja auch so viele minderjährige Pornodarsteller. (Ironie)
"Auf einmal wird so getan, als ob "Homosexualität" und "Pädophilie" zwangsläufig zusammengehörten."
Und wer von den sogenannten "Gegnern einer fortschrittlichen Sexualaufklärung" genau behauptet, dass Homosexualität und Pädophilie ZWANGSLÄUFIG zusammengehören (Quelle)?
"Wer mit Kentler zusammengearbeitet hat, gilt direkt als Vertreter seiner Thesen."
Nein, nur derjenige, der seine Thesen vertritt.
Wikipedia: "Sielert bezeichnet sein Konzept als „neo-emanzipatorisch“. Eine Abgrenzung zur Tradition des „emanzipatorischen Konzepts“ (nach Helmut Kentler) trifft Sielert nicht. Sielert übernimmt Kentlers „emanzipatives Verhältnis“ aber nicht unreflektiert."
Holger Blasser-... am Permanenter Link
Leider gibt es noch andere Beispiele:
Auf dem Flohmarkt habe ich gesehen, dass man sich früher in der Bravo mit harmlosen Nacktbildern von anderen Jugendlichen ab 16 vergleichen konnte. Ich hielt das für eine geniale Idee.
Aber in den aktuellen Ausgaben lassen die nur noch Erwachsene mitmachen. Wie soll man sich da noch vergleichen? Ich dachte erst, das läge an irgendwelchen neuen Gesetzen, aber das habe ich genau recherchiert: Mit Einverständnis der Eltern dürften immer noch 16-Jährige mitmachen.
Ich habe dann bei der Bravo nachgefragt, was das soll. Erst haben sie geschrieben, dass ich das gut recherchiert hätte, und dass sie darüber nachdenken wollten, auch wieder 16-Jährige mitmachen zu lassen. Als ich noch mal nachgefragt habe, hieß es: "Mal sehen was sich da tut." Bei meiner dritten Nachfrage kam einfach keine Antwort mehr, und die lassen immer noch nur Erwachsene mitmachen.
Darum habe ich eine Unterschriftenaktion auf Change.org unter dem Suchwort "Sexualaufklärung" gestartet, um die Bravo dazu zu bringen, auch wieder 16- und 17-Jährige mitmachen zu lassen.
Bitte unterschreibt, denn wenn sogar die Bravo die neue Prüderie bei der Sexualaufklärung mitmacht, dann macht mir das wirklich Angst.