Elsass

Lehrer wird wegen Mohammed-Karikaturen suspendiert

Einen Tag nach Angriff auf die Redaktion des Pariser Satiremagazins "Charlie Hebdo" zeigte ein Kunstlehrer seinen Schülerinnen und Schülern Mohammed-Karikaturen, die von Charlie Hebdo veröffentlicht worden waren.

Er wollte damit den religiösen Tabubruch gegen die Werte der Republik – Meinungs- und Pressefreiheit – diskutieren. Dafür wurde er - nachdem sich 20 Schülerinnen und Schüler muslimischen Glaubens deshalb beschwert hatten - für 4 Monate vom Dienst suspendiert.

Der Leiter der Schulbehörde, Jean-Pierre Gougeon, wolle damit die Situation deeskalieren. Gegen diese Entscheidung gingen andere Lehrer in den Streik. "Die Aufgabe der Behörde wäre es gewesen, unsere Arbeit zu unterstützen" sagte einer von ihnen.

"Der vom Unterricht ausgeschlossene Lehrer bestreitet in einer Stellungnahme an elsässische Medien die Behauptung, er habe muslimische Schüler gezwungen, die Mohammed-Karikaturen aus Charlie Hebdo anzusehen. 'Ich habe ihnen gesagt, ihr habt das Recht, anderer Meinung zu sein als ich', wird er zitiert. 'Die Vorschriften der einzelnen Religionen gehören jedoch nicht in die Schule.'"

Das streng laizistische Frankreich hat nach Meinung (nicht nur des betroffenen Lehrers) Schwierigkeiten damit, mit dem Islam ebenso umzugehen wie mit allen anderen Religionen.