Rund zwanzig Jahre lang haben Aktivisten in Hawaii für die Möglichkeit des medizinisch assistierten Suizids gekämpft. Vergangene Woche fand ihr Kampf ein erfolgreiches Ende, als Gouverneur David Ige mit seiner Unterschrift ein Gesetz besiegelte, das medizinische Hilfe beim Suizid in Hawaii künftig legal macht.
Das neue Gesetz erlaubt es Ärzten, todkranken Patienten auf deren ausdrücklichen Wunsch lebensbeendende Medikamente zu verschreiben. Der US-Bundesstaat Hawaii folgt damit dem Beispiel der Bundesstaaten Kalifornien, Colorado, Oregon, Vermont und Washington sowie dem District of Columbia, in denen der medizinisch assistierte Suizid ebenfalls erlaubt ist.
Gegen das neue Gesetz hatte es im Vorfeld starke Proteste von Kritikern gegeben, die damit argumentierten, dass eine solche Gesetzgebung kranke Menschen zu übereilten Entscheidungen drängen könne und dass es zu einer abnehmenden Unterstützung von palliativmedizinischen Einrichtungen und Möglichkeiten führe.
Zum Schutz vor Missbrauch enthält das Gesetz Sicherungsmaßnahmen. Unter anderem muss der Patient im Abstand von 20 Tagen zweimal mündlich um die lebensbeendende Medizin bitten. Außerdem muss er eine schriftliche Bitte einreichen, die von zwei Zeugen unterschrieben sein muss, wobei einer dieser Zeugen kein Erbe oder Nutznießer des Patientenvermögens sein darf. Die Diagnose und Prognose des Patienten muss ferner von zwei Ärzten bestätigt werden, ebenso wie seine Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, und die Tatsache, dass es sich bei dieser Entscheidung um eine freiwillige handelt. Außerdem muss geklärt werden, ob der Patient an unbehandelten Depressionen leidet.
Auf seiner Facebook-Seite erklärt Gouverneur David Ige, dass es ihm eine Ehre gewesen sei, dieses Gesetz zu unterschreiben. "Ich bin sicher, dass wir klare Sicherungsmaßnahmen getroffen haben", schreibt Ige. "Es ist an der Zeit, dass todkranke, geistig zurechnungsfähige Einwohner Hawaiis, die leiden, selbst in Würde, mit Anstand und in Frieden die Entscheidung für ihr eigenes Lebensende treffen."
Das Gesetz tritt am 1. Januar 2019 in Kraft.
1 Kommentar
Kommentare
Jutta Lingos am Permanenter Link
Das finde ich Klasse. Sollte auch in Deutschland eingeführt werden. Ich selber habe in Altenheimen gearbeitet. Das Elend wäre dann bei Selbstbestimmung bald zu Ende und die Altenheime leer.