Indien

Mutter Teresa Missionarinnen: Ermittlungen wegen Verkaufs von Kindern

Eine Frau, die bei dem von Mutter Teresa aufgebauten Orden Missionarinnen der Nächstenliebe in Indien tätig ist, wurde verhaftet, weil sie ein 14 Tage altes Baby verkauft haben soll. Dies berichtet die BBC mit Berufung auf die indische Polizei.

Laut Bericht der BBC trat die Polizei im ostindischen Staat Jharkhand in Aktion, nachdem beim indischen Child Welfare Commitee ("Kinder-Fürsorge-Komitee") eine Beschwerde eingegangen war. Eine Frau, die für die Missionarinnen der Nächstenliebe tätig ist, wurde unter dem Verdacht verhaftet, ein 14 Tage altes Baby verkauft zu haben.

Zwei weitere Frauen, die bei den Missionarinnen angestellt sind, wurden ebenfalls in Haft genommen und zu weiteren möglichen Fällen von Kindesverkauf befragt. Denn inzwischen hat die indische Polizei herausgefunden, dass auch weitere Babys illegal durch das Ordenszentrum in Ranchi verkauft wurden. Derzeit finden weitere Ermittlungen statt.

Der von Mutter Teresa 1950 in Indien gegründete Orden der Missionarinnen der Nächstenliebe betreibt weltweit Hospize, Suppenküchen, Schulen, Waisenhäuser und Zentren für unverheiratete schwangere Frauen. Offiziell arrangiert der Orden laut BBC jedoch keine Adoptionen mehr.

In einer offiziellen Stellungnahme zeigten sich die Missionarinnen der Nächstenliebe schockiert über die Ermittlungen. "Das ist vollkommen gegen unsere moralische Überzeugung", sagte Sunita Kumar von den Missionarinnen der Nächstenliebe gegenüber der BBC, "wir werden uns diese Angelegenheit sehr genau ansehen und Vorkehrungen treffen, dass so etwas nie wieder passiert – falls es tatsächlich passiert sein sollte".

Gegenwärtig hat das Child Welfare Commitee dreizehn schwangere Frauen, die in der Mission in Ranchi lebten, an andere Orte verlegen lassen.