"ALLAH IS GAY"

Morddrohungen gegen jungen Ex-Muslim

Amed Sherwan hat Mord- und Gewaltdrohungen erhalten. Der Grund: Er hat angekündigt, am kommenden Samstag den Berliner Christopher Street Day (CSD) als Ex-Muslim mit einem "ALLAH IS GAY"-Shirt zu unterstützen.

Amed Sherwan ist im Nordirak aufgewachsen und wurde mit 15 Jahren als Ex-Muslim inhaftiert und gefoltert, nachdem er von seinem eigenen Vater wegen religionskritischer Äußerungen angezeigt wurde. Seit 2014 lebt der heute 19-Jährige nun in Deutschland als Blogger und Aktivist.

Doch außer Gefahr ist Sherwan auch nach seiner Flucht nicht. So hat er gestern mehrere ernstzunehmende Morddrohungen erhalten, weil er seine Teilnahme am CSD in Berlin angekündigt hat: Mit Plakaten wirbt er in einem Facebook-Beitrag für Vielfalt und für Solidarität mit muslimischen LGBTI. Auf seinem T-Shirt steht "ALLAH IS GAY" geschrieben. Die empörten und hasserfüllten Reaktionen, die Sherwan daraufhin erhielt, mussten nicht lange auf sich warten lassen. So schrieb ihm jemand:

"Du sagst Allah ist gay?? Du wirst morgen sterben. Schreib dein Testament. Ich weiß wo dein Stand ist, ich mobilisier ganz Berlin. Exmuslim meinetwegen aber die Beleidigung gegen Allah wirst du bereuen. Gute Nacht noch."

Andere Nachrichten fielen noch weitaus drastischer aus und enthalten massive Beleidigungen und Gewaltfantasien. Auf seiner Facebook-Seite hat Amed Sherwan diese Drohungen dokumentiert. Einschüchtern lässt sich der junge Aktivist davon aber nicht. An die Islamisten gerichtet, erklärt er: "Eure Morddrohungen werden mich nicht aufhalten. Bis Samstag in Berlin!"