Ein Islamisches Wählerbündnis wollte erreichen, dass die Stadt Duisburg für Muslime gesonderte Öffnungszeiten in den Schwimmbädern anbietet.
"Immer wieder gibt es Diskussionen darum, dass muslimische Eltern und Kinder, sei es beim Schwimmen in der Schule oder in der Freizeit aus kulturell-religiösen Gründen Probleme mit dem gemeinsamen Sprung mit Nicht-Muslimen ins Becken haben."
Die Stadt lehnte den Antrag ab. Zur Begründung hieß es, dass es keine finanziellen, personellen und materiellen Ressourcen dafür gebe.
Oberbürgermeister Sören Link begründet die Ablehnung des Antrages nicht nur mit ökonomischen Gründen. Für ihn stellt die Einrichung von Extra-Schwimmzeiten ganz klar eine "Separation, nicht Integration" dar.
7 Kommentare
Kommentare
Olaf Sander am Permanenter Link
Als ich nach dem Mauerfall "meiner ersten Muslima" begegnete, wollte ich ihr die Hand zur Begrüßung reichen. Sie wich zurück und entzog sich meiner höflichen Geste.
Angela am Permanenter Link
Mit Grauen erinnere ich mich daran, wie ich als Kind mit stark pietistisch eingefärbter Großmutter nur an sogenannten "Frauenschwimmtagen" ins Hallen(!)-Bad durfte.
Das Gefühl, das einem durch das gesonderte Baden vermittelt wird habe ich als äußerst traumatisch in Erinnerung. Deshalb: kein Rückfall in die 70er und davor, keine gesonderten Badetage, für niemanden.
Auch im Namen der Kinder, die in religiös rigiden Milieus aufwachsen. Keine Unterstützung für Fanatiker jedweder Art!!
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Wenn so etwas in meiner Nähe geschehen würde, dann würde ich im Stadtparlament Mohammed-Karikaturen hochhalten, nach dem Motto: "Wenn ihr provozieren wollt - wir können das auch!"
Oder kapieren die Ummah-Vertreter nicht, was sie damit anrichten? Oder ist wirklich die Ummah ihr Ziel, die muslimische Weltgemeinde? Ich kriege wieder Bilder in den Kopf: Das von 20 Meter hohen Mauern umgebene Muslimen-Getto - komplett mit blickdichtem Schwimmbad, Moschee und Halal-Schlachterei -, vor dem der Bürgermeister und eine Delegation stehen, um es einzuweihen. "Jetzt ist die Integration endgültig geglückt!", meint der Mann fröhlich mit einem Sektglas voll Traubensaft-Schorle in der Hand.
Integration fängt im Kopf an. Wer bereit ist, seine rassistischen Ressentiments über Bord zu werfen und auch Christen, Juden und Atheisten, Humanisten und von mir aus Marsmenschen akzeptiert, so wie sie sind, von mir aus nach Schweinefleisch, Alkohol und Vorhaut stinkend, der ist ein gutes Stück weiter auf dem Weg zu einem einvernehmlichen Zusammenleben. Wer hier Klein-Saudi-Arabien möchte, hat etwas komplett missverstanden.
Joachim Datko am Permanenter Link
Schwimmen befreit sowieso. Vielleicht ist es doch möglich, eventuell nur an einem Tag des Monats, eine spezielle Öffnungszeit anzubieten. Schon das Schwimmen selbst hat eine befreiende Wirkung.
Elke am Permanenter Link
Ich verstehe den Sinn des Antrags nicht.
Wieso sollte eine Muslima Hemmungen haben, ihren Körper vor einem christlichen Niederländer oder atheistischen Bayern zu präsentieren, aber keine Hemmungen, dasselbe gegenüber einem schiitischen Iraner oder sunnitischen Saudi zu tun?
Und noch mehr: Wie sollte denn die Konfession eines Badegastes zuverlässig ermittelt werden? Schließlich gibt es keine muslimischen Kirchenmitgliedschaften, die sich etwa durch Vorlage der Einkommensteuererklärung an der Kasse des Hallenbades nachweisen ließe. Und so liefen die armen Muslimas doch größte Gefahr, ihre schutzbedürftigen Körper den lüsternen Blicken eines buddhistischen Marokkaners oder eines agnostischen Libanesen, eines neuheidnischen Türken oder sogar - was Allah verhüten möge - einem religionsindifferenten, voyeuristisch veranlagten Britten mit (einer Laune der Natur) südländischem Aussehehen und schwarzem Schnurrbart aber nachgewiesener schottischer Abstammung bis weit zurück inst 14. Jahrhundert preisgeben zu müssen.
Und was ist mit den Frauen, die ihren Körper ebenfalls vor sexualisierten Blicken schützen möchten, aber das Pech haben, nicht dem muslimischen Glauben anzuhängen? Oder mit denjenigen naturblonden Konvertitinnen schwedischer Abstammung, denen aufgrund ihres Aussehens an der Hallenbadkasse nicht geglaubt wird, dass sie muslimischer Konfession sind.
Und dann gibt es noch das schier unlösbare Problem der kleinen aber nicht zu vernachlässigenden Gruppe der lesbischen Muslimas, die selbst noch bei Einsatz drastischster Überprüfungsmethoden unter dem Radar der muslimischen Einlasskontrollen hindurch sich Zugang zum Schwimmbecken verschaffen könnten. Man mag sich gar nicht vorstellen, was da den sich arg- und ahnungslos im wohltemperierten Nass plätschernden Muslimas alles passieren könnte!
Wolfgang am Permanenter Link
Aber alle wollen gemeinsam im Geld schwimmen. Alle atmen die gleiche Luft ein und alle genießen den gleichen Sonnenstrahl. Aber bitte keine
Wir passen uns an. Amen.
Angelika Richter am Permanenter Link
Extra Schwimmzeiten, streng nach Religionszugehörigkeit, das macht wohl für niemanden wirklich Sinn.