US-amerikanische Wissenschaftler sind der Evolution wieder ein Stück weiter auf die Spur gekommen: Sie konnten in einem Versuch mit Algen nachweisen, dass sich aus einzelligen Organismen mehrzellige entwickeln können, wenn die Rahmenbedingungen es erfordern.
Wissenschaftler haben beobachtet, wie sich eine einzellige Alge zu einem vielzelligen Organismus entwickelt hat. Das Forscherteam der der University of Montana, des Georgia Institute of Technology, der University of California San Diego und der Northwestern University veröffentlichte seine zugehörige Studie Ende Februar in den Scientific Reports der renommierten Zeitschrift nature.
Nicht einmal ein Jahr dauerte es, bis sich aus den einzelligen grünen Algen der Spezies "Chlamydomonas reinhardtii" vielzellige Organismen gebildet hatten. Nach 50 Wochen beziehungsweise 750 asexuellen Generationen war es so weit: Zwei der fünf Algenpopulationen hatten sich mehrzellig weiterentwickelt. Die Evolutionsbiologie geht davon aus, dass im Zuge der Entwicklung des Lebens immer wieder Mehrzeller aus Einzellern hervorgegangen sind.
Es braucht dazu einen externen Faktor, der ökologisch relevant ist und selektiven Druck ausübt. Er zwingt die Organismen, sich weiterzuentwickeln. Im Versuch wählte man hierfür Fressfeinde, und zwar Rädertierchen der Gattung "Brachionus calyciflorus". Die Wissenschaftler aus den USA fanden heraus: Vielzellige Algen können sich Feinden gegenüber besser behaupten, da sie größer sind. Rädertierchen filtern ihre Beute aus dem Wasser. Wenn die Algen größer werden, passen sie buchstäblich nicht mehr ins Beuteschema. In den Kontrollgruppen-Populationen, die nicht mir Räubern konfrontiert wurden, fand keine Weiterentwicklung statt.
Die Live-Evolution der Algen kann man in Zeitraffervideos beim Wissenschaftsportal ScienceAlert nachverfolgen.
17 Kommentare
Kommentare
Rene Goeckel am Permanenter Link
Ich freue mich über jede Beleidigung, die den Kreationisten zugefügt werden kann.
kai am Permanenter Link
Ich bin ja beeindruckt von deiner Offenheit, aber findest du es nicht auch bedenklich, wenn das Beleidigen anderer Menschen einen solchen Quell der Freude für dich darstellt, dass du sogar wie selbstverständlich davon
Meines Erachtens werden in dem Artikel nur Belege vorgetragen, die einen Kreationisten dazu bringen könnten, seine Ansichten zu überdenken und zu revidieren. Aber beleidigt zu sein? Und die geschilderten Beobachtungen widerlegen die kreationistische Hypothese nicht einmal, sondern zeigen nur, dass eine konkurrierende Hypothese plausibel ist. Ein Kreationist könnte sich immer noch darauf berufen, dass alle Lebewesen von Gott in ihrer ursprünglichen Form geschaffen wurden und einige davon mit deutlichem Entwicklungspotenzial. Was gegenwärtig passiert (oder passieren kann), sagt etwas darüber, was früher passiert sein kann, nicht unbedingt, was früher wirklich passiert ist.
Freust du dich eigentlich auch, wenn man Kreationisten als hässlich bezeichnet? Hauptsache irgendeine (wenn auch noch so abgedroschene) Beleidigung, die man ihnen zufügt, da ist dir ja offenkundig jede beliebige willkommen, richtig?
Rene Goeckel am Permanenter Link
Kai, ich habe niemanden beleidigt, nehme jedoch an, dass Kreationisten sich von derartigem beleidigt fühlen könnten. Und dann, bitte doch. Gerne geschehen.
Irgendwann habe ich gemerkt dass ich mich beleidigt fühlte, wenn man mir zum xten mal erklärt hat, warum sich ein Auge aufgrund seiner Komplexität nicht im Rahmen der Evolution entwickeln konnte, und daher ein Schöpfer vorausgesetzt werden muss.
Wenn sich nun jemand von diesem Artikel über Ein / Mehrzellern auf den Schwanz getreten fühlt, gerne. Immerhin geht es hier um Leute, denen der Biologieunterricht (Evokids) ein Dorn im Auge ist.
Und ja, meine Front ist verhärtet.
Ute Soltau am Permanenter Link
Ja, das ist offenkundig der Fall.
Deine Argumentation klingt durchaus hypothetisch und projektiv. Aber nicht beleidigend. Tust niemandem weh damit.
Kann ich gut nachvollziehen.
Schön finde ich ausserdem , daß Du es zugibst.
Ich diskutiere mit solchen Leuten nur bis zu einer Grenze, die die meine nicht unnötig überschreitet.
Man muß einfach verstehen, dass für manche Menschen eine Welt zusammenbricht, ohne ihren Glauben.
Ich kenne ("einen) Menschen, der ist /sind über 70 Jahre alt und sagen/sagt , dass sie an einen personalen Gott glauben, an einen Vatergott. Oder an die "jungfräuliche Empfängnis" .
Im Griechischen meint es "junge Frau.."
Meines Erachtens wäre so etwas Therapie. bedüftig, aber es steht mir nicht zu, anderen ihre Selbstverantwortung abzunehmen. Und wenn sie selbst damit kein Problem haben.
Damit würde ich auch ihre Grenzen überschreiten.
Also, ich lass es, persönlich gesehen, einfach stehen, und setze meine Energie dort ein, wo es sinnvoll ist, statt in unerquicklichen Debatten.
Manchmal hat man einen besseren Zugang zu den anderen, wenn man sie dort abholen kann, wo sie stehen.
Machtkämpfe sind niemals wirklich erfolgreich und konstruktivl
Öffentlichkeits. wirksamen Aussagen hingegen, muß man widersprechen.
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
"Die Kreationisten" sind ebensowenig eine beleidigungsfähige Gruppe wie "die Frauen", "die Linkshänder" oder "die Brillenträger". Die Verstörung ist völlig fehl am Platz.
pavlovic am Permanenter Link
Es ist menschlich verständlich beleidigt zu sein, aber es ist ein Zeichen menschlicher Reife es Religiösen nicht gleich zu tun in Dingen die niemand von uns zu verantworten hat "Wer ist schneller und lauter belei
Ute Soltau am Permanenter Link
Prinzipiell nachvollziehbar, im letzten Detail unzutreffend.
Bei Veganismus geht es um mittelbare Betroffenenheit.
Ein Vergleich im Zusammenhang mit dem Kreationismus wäre demnach unzureichend.
pavlovic am Permanenter Link
@Soltau. Gerne würde ich Ihr Argument besser verstehen. Was meinen Sie mit "mittelbare Betroffenheit"?
Ute Soltau am Permanenter Link
@pavlovic
Ich hatte schon vor einigen Tagen versucht, Ihnen eine ausführliche Erläuterung meiner Anmerkung zukommen zu lassen anschaulich des von Ihnen verwendeten Beispiels im Vergleich die vermutlich nicht übermittelt wurde durch die Administratoren, weil die ganze Diskussion über sogenannte Betroffenheitsrhetorik nicht unmittelbar etwas mit dem Thema da ganz oben zu tun hat.
Dann müsste man auf einer anderen Plattform diskutieren beziehungsweise der eine oder andere sollte sich nach einer professionellen privaten Gesprächstherapie umschauen.
Damit wir nicht weiter vom Thema "Vom Einzeller" abschweifen gehen, kann ich nur mittelbar auf Ihre Frage eingehen.
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Eigentlich ging es hier ja um den Selektionsdruck auf einzellige Algen, sich zum Vielzeller zu entwickeln.
Was also bleibt, ist die atemberaubende Erkenntnis, dass die Selektion bestimmt, was aus einer zufälligen Mutation wird. Wer hätte das gedacht? Die Erkenntnis sollte unbedingt Eingang in die Evolutionstheorie finden ...
Ute Soltau am Permanenter Link
Mir kommen Ihre atemberaubende Erkenntnisse etwas unlogisch vor..
Wortzitat:
"Allerdings.."
WIE konnte, wäre es dann mit der Selektion bestellt (gewesen)..
Bleibt weiterhin secret im Dunkeln.
Spannend.
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Hallo Frau Soltau,
speziell für Sie kennzeichne ich demnächst meine satirisch gemeinten Beiträge extra mit einem Kranz von Clownsgesichtern.
Ute Soltau am Permanenter Link
Clown. s
sind.. entsprechend Netiquette.. leider auf dieser Plattform nicht zugelassen.
Sven F am Permanenter Link
Ich empfinde Ihren Kommentar als übersimplistisch.
(1) Gibt es hier nur eine populärwissenschaftliche Darstellung; um die Studie wirklich zu beurteilen, solle man sie doch erst mal im Original lesen.
und "dass sich aus einzelligen Organismen mehrzellige entwickeln können, wenn die Rahmenbedingungen es erfordern."
Es geht also keineswegs nur um die Entwicklung von Mehrzelligkeit in Anwesenheit eines Fraßfeindes.
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
"... dass sich aus einzelligen Organismen mehrzellige entwickeln können ..."
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Abgesehen davon, haben die Autoren der Studie keine multizellulären Organismen erzeugt, sondern lediglich Zellen herausselektioniert, deren exzessive Produktion einer extrazellulären Matrix zum Zusammenklumpen mehrere
Hans Trutnau am Permanenter Link
Bin durch Zufall wieder auf diesen Artikel gestoßen.
"... zum Zusammenklumpen mehrerer einzelliger Organismen führte."