KASSEL/STANFORD, USA. (hpd) Vor einigen Monaten wurde unter der Überschrift “Schwarzwälder Grundtypen-Kreationismus” die 7. Auflage 2013 des “evolutionskritischen Lehrbuchs” der Wort und Wissen (W+W)-Mitglieder Reinhard Junker und Siegfried Scherer rezensiert.
In der Juli-Ausgabe der Naturwissenschaftlichen Rundschau ist ein offener Dialog W+W – AK EvoBio (siehe Anlage) veröffentlicht.
Auf der Rückseite des als professionelles Lehrbuch aufgemachten Propaganda-Werks der Schwarzwälder Kreationisten-Vereinigung W+W ist der folgende aufschlussreiche Text abgedruckt: “Ist Evolution bewiesen? Die experimentelle evolutionsbiologische Forschung hat gezeigt, dass die Fähigkeit zur mikroevolutiven Veränderung eine faszinierende Grundeigenschaft des Lebens ist. Darf Makroevolution – die Entstehung komplexer Strukturen und Grundbaupläne – damit ebenfalls als empirische Tatsache gelten? Die Autoren dieses Lehrbuchs sind nicht dieser Meinung”.
Da man bei W+W die biblische Schöpfungslehre vertritt und somit von einer jungen Erde und “erschaffenen Grundtypen” ausgeht, wird dem “un-biblischen”, aber belegten Faktum makroevolutiver Großübergänge der biblische Wunderglaube als ernst zu nehmende Alternative gegenüber gestellt.
Die kritische Rezension von Ulrich Kutschera (NR 4/2014, S. 181) wurde vom amtierenden Vorsitzenden von W+W, dem Mediziner Ullrich, in scharfen Worten kritisiert. Der Vorsitzende des AK Evolutionsbiologie hat diese schöpfungstheoretischen Argumente aufgegriffen und in einer klar formulierten Widerlegung: “Evolutionskritik – keine Herausforderung für die moderne Biologie” ad absurdum geführt.
Als Fazit kann daher gelten: “Um die veraltete Vermischung von Glaube und Wissen anschaulich vor Augen zu führen, kann das kritische Lehrbuch von R. Junker und S. Scherer im Biologieunterricht mit Gewinn eingesetzt werden”.
Dieser Gedankenaustausch “U. Kutschera – H. Ullrich” ist in der seit über 10 Jahren geführten deutschen Evolutions-Kreationismus-Debatte ein erster Schritt in die richtige Richtung.