An der Klimastreikbewegung scheiden sich derzeit die Geister. Während die einen die Bewegung unterstützen, wird sie von anderen abgelehnt und sogar mit Begriffen wie "Greta-Jünger", "Weltuntergangssekte" oder jüngst "Säkularreligion" bezeichnet. Was ist dran an diesen Vorwürfen? Ist die Klimastreikbewegung wirklich eine Säkularreligion? Eine Religion, der sogar überzeugte Atheisten auf den Leim gehen? Werfen wir mitten in der hitzigen Debatte einen kühlen Blick auf die Materie.
Auf den ersten Blick scheint der Begriff "Säkularreligion" ein Widerspruch in sich zu sein. Auf den zweiten auch. Denn während der Begriff "Religion" im Allgemeinen den Bezug auf eine – wie auch immer geartete – göttliche oder transzendente Sphäre bezeichnet, verweist das Wort "Säkular" auf dezidiert weltimmanente Zusammenhänge. Trotz seiner Widersprüchlichkeit ist jedoch ersichtlich, was mit dem Begriff "Säkularreligion" gemeint ist. Er dient der Bezeichnung von gemeinschaftlich vertretenen Überzeugungen, die Züge einer Religion aufweisen, hierbei jedoch nicht Bezug nehmen auf einen Gott oder transzendente Mächte.
Doch was sind Züge einer Religion? Neben der zentralen Annahme, dass Götter oder eine transzendente Sphäre existieren, die Einfluss auf die Welt nehmen, zeichnen sich Religionen durch ein ganzes Bündel von Eigenschaften aus. Sie geben ihren Anhängern moralische Regeln vor, bieten ihnen eine umfassende Sinn- und Weltdeutung und emotionalisieren sie nicht selten. Ihr Gedankengebäude und oft auch ihre Argumentationsmuster fußen auf irrationalen Grundannahmen – den zentralen Glaubensinhalten –, die nicht hinterfragt werden dürfen. Oft enthalten Religionen auch Erzählungen vom Anfang und Ende der Welt, Schöpfungsmythen und apokalyptische Weltuntergangsszenarien sowie Vorstellungen eines paradiesischen Himmels oder einer Hölle samt konkreter Handlungsanweisungen für den Gläubigen, wie er in ersteren gelangen und den Aufenthalt in letzterer vermeiden kann. Verbreitet sind in Religionen auch Propheten, die eine besondere Beziehung zur göttlichen Sphäre haben und die aufgrund ihrer göttlichen Beziehungen oder herausragenden Einsichten in den Glauben teilweise gottgleich verehrt werden.
Nicht jede Religion muss alle diese Elemente enthalten, doch die meisten Religionen weisen mehrere davon auf. Allerdings weisen nicht nur Religionen diese Elemente auf. Auch politische Ideologien, Weltanschauungen oder gesellschaftliche Bewegungen sind davon nicht notwendigerweise frei. Wer jemals waschechte Fußballfans in einem Stadion beobachtet hat, ihr Gruppengefühl, die gemeinschaftlichen Fangesänge, die Zentralität des Fußballs für ihr Leben sowie die Irrationalität ihrer Grundannahmen – dass Verein XY der einzig wahre ist und die anderen Vereine alle Mist sind –, der kann sich durchaus an religiöse Massenveranstaltungen erinnert fühlen. Insbesondere das Element der Irrationalität findet sich in vielen rein weltlichen oder politischen Bewegungen. Die ins Fundament der Grünen verwobene Naturromantik wäre hier ebenso zu nennen wie der irrationale Glaube der FDP an die Kraft des Marktes. Ja sogar dezidiert nicht-religiöse Weltanschauungen können Elemente enthalten, die üblicherweise eher Religionen zugerechnet werden. Kein Geringerer als Michael Schmidt-Salomon schrieb beispielsweise in seinem Buch "Hoffnung Mensch", dass auch im Zentrum des evolutionären Humanismus ein Glaube steht, "nämlich der Glaube an die Entwicklungsfähigkeit des Menschen".
Doch ist der Humanismus deshalb eine Säkularreligion? Ist es der Fußball? Sind die Grundsatzprogramme von Grünen und FDP säkularreligiöse heilige Schriften? Wer es so sehen möchte, kann das aufgrund der genannten Strukturelemente, die sich auch bei Religionen finden, sicherlich tun. Doch ist es sinnvoll?
Der Sinn von Begriffen ist es, einen differenzierten und differenzierenden Blick auf die Realität zu ermöglichen. Wer Begrifflichkeiten verwendet, die im Prinzip auf alles anwendbar sind, hat diesbezüglich wenig gewonnen. Folgt man dieser Methode, so könnte man beispielsweise auch sämtliche Farben als "Teile von Weiß" bezeichnen. Schließlich lässt sich das von uns als weiß wahrgenommene Licht mittels eines Prismas in Spektralfarben zerlegen. Doch die Frage ist, inwieweit es dem Erkenntnisgewinn dient, wenn ich alle Farben der Welt als 'Shades of White' beschreibe, statt die unterschiedlichen Farben mit eigenen Begriffen zu belegen.
Tatsächlich nehmen wir solche Differenzierungen meistens vor. Doch es scheint Bereiche zu geben, in denen wir es vorziehen, weniger differenziert auf die Welt zu blicken. Dies gilt insbesondere für jene Bereiche, die nicht mit unseren eigenen Ansichten im Einklang sind oder die wir sogar – berechtigter- oder unberechtigterweise – als Gefahr wahrnehmen. Etwas, das evolutionär betrachtet durchaus Sinn ergibt, denn ob es sich bei der gestreiften Großkatze, die mir im Busch plötzlich in die Augen schaut, eher um einen sibirischen, einen bengalischen oder einen malaiischen Tiger handelt, ist doch eher zweitrangig, während ich versuche, nicht gefressen zu werden.
Betrachtet man nun die genaueren Umstände der Verwendung des Begriffs "Säkularreligion", so zeigt sich, dass er tatsächlich so gut wie nie sachlich beschreibend, sondern fast ausschließlich abwertend gebraucht wird, um ein politisches oder gesellschaftliches Konzept zu diskreditieren, das nicht dem eigenen entspricht. Von einer Säkularreligion im Zusammenhang mit der Klimastreikbewegung sprechen beispielsweise gern Personen, die leugnen, dass es einen menschengemachten Klimawandel gibt. Doch auch fernab der Klimadiskussion ist der Begriff abwertend gebräuchlich. Anti-Feministen bezeichnen beispielsweise den Feminismus als Säkularreligion und Demokratie-Skeptiker die Demokratie. Besonders abwertend wird es natürlich, wenn der Begriff von Atheisten und Religionskritikern verliehen wird, da für sie "Religion" ein eindeutig negativ behafteter Begriff ist. Doch auch Religiöse verwenden das Wort "Säkularreligion", um gesellschaftliche oder politische Prozesse abwertend zu beschreiben, die mit der Verdrängung der eigenen Religion einhergehen.
Kommen wir zurück zur Ausgangsfrage, ob die Klimastreikbewegung eine Säkularreligion ist. Dass sie Elemente enthält, die auch bei Religionen vorhanden sind, dürfte evident sein – doch das gilt, wie bereits ausgeführt, auch für den Fußball, den evolutionären Humanismus sowie politische Ideologien unterschiedlichster Schattierung. Und es ist völlig legitim, die Klimastreikbewegung auf diese Elemente aufmerksam zu machen. Ebenso wie es legitim ist, auch andere politische oder gesellschaftliche Bewegungen auf solche Elemente in den eigenen Überzeugungen hinzuweisen.
Für die Gesamtbeurteilung einer Bewegung sollten jedoch nicht nur einzelne, religiös anmutende Elemente sondern möglichst alle ihre Elemente überprüft werden, um so zu einer sinnvollen Einschätzung der 'Stärke ihrer Religiosität' zu kommen. Betrachtet man beispielsweise den evolutionären Humanismus, so bezieht dieser sich zwar erklärtermaßen auf einen Glauben – nämlich jenen an die Entwicklungsfähigkeit des Menschen – doch er legt eben auch "größten Wert darauf, dass seine Hoffnungen nicht auf kulturellen Fiktionen, sondern auf empirischen Belegen gründen" und argumentiert auch sonst recht rational und evidenzbasiert. Die Anwendung des Begriffs "Säkularreligion" auf den evolutionären Humanismus wäre deshalb wenig sinnvoll.
Das Fundament der Klimastreikbewegung ist ebenfalls im höchsten Maße evidenzbasiert. Sie beruft sich nicht auf vermeintlich irrationale Glaubensinhalte, sondern auf die Ergebnisse der Wissenschaft, die für die Erde trübe Aussichten vorhersagt, falls der Mensch seinen Ausstoß von Treibhausgasen nicht zügig in den Griff bekommt. Eine Vorhersage, die auch die innerhalb der Bewegung von Einigen empfundenen Zukunftsängste erklärlich macht. Obwohl Ängste als solche irrational sind, sind diese Ängste also rational sehr gut begründet.
Im Gegensatz zu einer Weltuntergangssekte, die gottergeben ihren Propheten anbetet, demütig auf das Ende wartet und dabei versucht, Andere zum eigenen Glauben zu bekehren, geht die Klimastreikbewegung keineswegs davon aus, dass das Ende nicht mehr zu verhindern ist. Im Gegenteil, die Motivation der Klimastreikbewegung ist eine zutiefst optimistische. Man ist nicht vor Angst gelähmt, sondern geht davon aus, dass durch das eigene Tun das Schlimmste verhindert werden kann – indem man einerseits das eigene Handeln ändert und andererseits durch Demonstrationen Druck auf die Politik ausübt, damit diese wiederum im größeren Maßstab zu effektivem Handeln schreitet. Wie dieses Handeln aussehen soll, bestimmen nicht irrationale moralische Regeln der Klimastreikbewegung, sondern die Empfehlungen von Wissenschaftlern.
Auch Greta Thunberg spielt innerhalb der Klimastreikbewegung eine wesentlich geringere Rolle als dies von vielen Außenstehenden vermutet wird. Sie wird nicht als Prophetin verehrt, sondern als Gründerin der Bewegung geschätzt. Dass ihre Forderungen in großen politischen Zusammenhängen Gehör finden, wird von der Klimastreikbewegung natürlich bejubelt. Doch das hat nichts mit quasi-religiöser Verzückung zu tun, sondern soll in ähnlicher Form gelegentlich auch bei Atheisten vorkommen, die Statements bekannter Persönlichkeiten der säkularen Szene in Fernsehdiskussionen beklatschen.
Wer den Begriff "Säkularreligion" und verwandte Bezeichnungen weiterhin für die Klimastreikbewegung verwenden möchte, kann dies natürlich tun. Doch er sollte sich dabei im Klaren sein über die fragwürdige Sinnhaftigkeit des Begriffs im Allgemeinen und dessen Anwendung auf die Klimastreikbewegung im Besonderen. Und er sollte sich auch klar machen, dass er die Klimastreikbewegung mit dieser Bezeichnung diskreditiert, weil der Begriff negativ konnotiert ist. Nachgeschobene freundliche Worte für das grundsätzliche Engagement der jungen Menschen heben diesen Effekt nicht auf.
50 Kommentare
Kommentare
Alfred Binder am Permanenter Link
So ist es.
Werner Kübler am Permanenter Link
Sehr gut dargestellt!
Ich war bei Demonstrationen dabei, wo sich die meisten Gedanken über das Klima gemacht haben! Herr Nuhr und Herr Appelt ("Kabarettisten") betreiben nur Greta-bashing, anstatt die Verursacher zu vergackeiern. Ich würde mir so eine Bewegung für die Säkularisierung unseres Staates wünschen, und dazu braucht es Leute auf der Strasse, die unser Anliegen für alle auch verständlich erklären können.
Uzzi am Permanenter Link
Lieber Herr Kübler, da kann ich nur zustimmen! Auch die Einlassungen von Herrn Möller sind der Sache "Klimaschutz" nicht würdig.
David Z am Permanenter Link
Herr Möller ist also "unwürdig", seine Meinung zum Thema Klimaschutzbewegung zu sagen? Wer legt sowas fest? Die Klimapäpstin mit einer Bannrolle? Oder wird sowas an fliegende Standgerichte delegiert?
Quot erat demonstrandum.
Werner Kübler am Permanenter Link
Also da hat DavidZ aber recht! JEDER darf seine Meinung sagen, das muss sein! Gerade Herr Möller ist für seine gute Argumentation bekannt! Werde ihn wohl bald persönlich treffen.
Achim am Permanenter Link
Eigentlich stand da nicht, dass Herr Möller irgend einer Sache nicht würdig sei oder seine Meinung nicht sagen dürfe, sondern dass seine Einlassungen "der Sache 'Klimaschutz' nicht würdig" seien.
David Z am Permanenter Link
Kommt auf's gleich raus.
Jens B. am Permanenter Link
Danke für die längst überfällige Klarstellung am Beginn des Artikels!
Es bleibt zu hoffen, dass dieser Sachverhalt endlich ankommt und Begriffe wie "vegane Religion" oder "politische Religion" gleich mitverschwinden. - So etwas gibt es nicht!
Wer wissenschaftlich vorgehen will, sollte sich an die festgelegten Definitionen halten und keine Begriffe nach eigenem Gutdünken zu Kampfbegriffen unfunktionieren.
Julian Hindriks am Permanenter Link
Genau so.
David Z am Permanenter Link
Nur weil ein Begriff inflationär gebraucht wird, heisst das noch lange nicht, dass er nicht auf bestimmte Situationen passt.
Emmerich Lakatha am Permanenter Link
Was ist heilig? Was von jemandem subjektiv für heilig gehalten wird. Was ist eine Religion? was von jemandem als Religion gelebt wird. Vgl.
https://laizisteninderseestadt.blogspot.com/2019/10/parasiten-und-religionen-religiositat.html
Uzzi am Permanenter Link
Das sollten Sie Herrn Möller sagen.
Roland Weber am Permanenter Link
Für einen Wissenschaftsstreit nimmt sich das hier doch ziemlich seltsam aus. Fakten werden durchgängig durch religiösen (wenn auch gottlosen) Glauben befeuert.
Ganz gewiss sollte man z.B. hinsichtlich Umweltbelastungen in der Luft immer etwas unternehmen (siehe China etc), aber ob nur (!!) CO2 und nicht auch (oder vor allem!) ganz andere Faktoren das Klima beeinflussen, ist noch lange nicht geklärt!
Olaf Sander am Permanenter Link
Dies ist kein Wissenschaftsstreit sondern einer über die Begrifflichkeiten und deren Interpretation.
Dass CO2 nicht alleine und längst nicht das gefährlichste Klimagas ist, ist wissenschaftlich unbestritten. Die auftauenden Permafrostböden geben neben CO2 auch Unmengen an Methangas frei. Dessen Treibhauspotenzial ist 28-mal höher als die gleiche Gewichtsmenge CO2. Berücksichtigt man die Wechselwirkung mit athmosphärischen Aerosolen, erhöht sich der Faktor auf 33.
Dies ist ein (wissenschaftlicher) Fakt und kein Glaubensbekenntnis. Und dieser Fakt hat ganz konkrete Konsequenzen.
Wenn Sie möchten, schauen Sie sich diese sieben minütige Reportage vom Weltspiegel (ARD) an. Dort werden eindrückliche Bilder vom tauenden Permafrostboden gezeigt.
https://youtu.be/-4NW_jeom-E
Zwar auf Englisch, aber dafür noch mit beeindruckenden Feuer"zauber", ist dieses nur zwei Minuten lange Video der University of Alaska Fairbanks.
https://youtu.be/YegdEOSQotE
Und wenn Sie sich dann beide Videos angeschaut haben; würden Sie dann bitte in Zukunft in den Diskussionen das Argument "Aber es gibt ja auch noch ganz andere Faktoren als nur CO2" nicht mehr verwenden? Denn es gibt ja ganz offensichtlich viele Faktoren, die das Klima beeinflussen, positiv wie negativ. Das Methangas ist da ja nur ein Beispiel von vielen.
Vielen Dank dafür.
David Z am Permanenter Link
"Argumentativ ist Frau Wakonigg meiner Meinung nach um Längen genauer, also besser, als Philipp Möller."
Finden Sie? Ich empfnde das genau anders herum: Wakonigg hat die allgemeine Brille auf, Möller die spezifische - womit beide in gewisser Hinsicht Recht haben, sich dadurch aber thematisch nicht treffen.
Werner Kübler am Permanenter Link
Es mag durchaus Menschen (Kinder, Jugendliche, aber auch Erwachsene) geben, auf die die Bezeichnung "Säkulareligiös" zutrifft. Auf mich z.B. nicht, und auf die Leute, die ich kenne, auch nicht.
David Z am Permanenter Link
Ich denke, es wäre ziemlich unfair, die Position Möllers dahigehend zu interpretieren, dass er pauschal alle (!) Menschen, die sich mit dem Klima beschäftigen, als "säkularreligiös" bezeichnet.
Unsere Wirtschaftsordung in Frage zu stellen, ist zB eine solche Beobachtung, die in ihrer unvernünftigen Radikalität an bekannten religiösen Furor erinnert.
Olaf Sander am Permanenter Link
Es dürfte sicherlich schwer werden herauszufinden, was Phillip Möller gemeint haben könnte und was nicht. FfF als irgendwie religiös darzustellen ist jedenfalls falsch und nicht zum Ziel führend.
Was soll das eigentlich sein, was FfF diesen angeblich religiösen Charakter verleiht? Etwa die Forderung an die Politik, sich an ihre eigenen Beschlüsse (Paris) zu halten? Oder ist es ihr offener Umgang mit ihrer Sorge um (ihre!) Zukunft, sowohl ökologisch, ökonomisch und sozial? Vielleicht ist es auch deshalb, weil sie mit den Fingern auf jene zeigen, die sie für ihre Misere verantwortlich machen?
FfF sind junge Leute, die sich trotz miserablen Schulsystems und Leistungs- und Erwartungsdruck kein X für ein U vormachen lassen, die trotz der Umstände, für die sie selbst nichts können, gelernt haben, ihren Verstand zu benutzen und äußerst zivilisiert auf sich und ihre Welt aufmerksam machen. Und hinter ihnen stehen mehr als 20.000 Wissenschaftler, welche die wichtige Dringlichkeit der Forderungen von FfF mit Wissenschaft untermauern. Sind die auch alle säkularreligiös?
Deshalb wirkt Möllers Kategorisierung von FfF als "Säkularreligion" auf mich eher wie ein Synonym für das Mimimi all jener, die auf dem Baum des Lebens bereits auf einem absterbenden Ast sitzen (das meine ich sowohl wörtlich, wie auch soziokulturell). Es ist die Verweigerung sich Veränderungen zu stellen und zwar von Menschen, den das schlechte, aber bekannte Alte lieber ist, als das gute, aber eben auch unbekannte Neue. In unserer Gesellschaft sind meistens jene, die ganz viel von Fortschritt reden auch jene, die ihn mit größter Vehemenz verhindern. Christian Lindner (FDP) ist da der Prototyp.
Ihren Satz, "Unsere Wirtschaftsordung in Frage zu stellen, ist zB eine solche Beobachtung, die in ihrer unvernünftigen Radikalität an bekannten religiösen Furor erinnert." finde ich im Zusammenhang von Religiosität ziemlich spannend. Weil Sie nämlich ein Dogma aufstellen: Unsere Wirtschaftsordnung darf nicht in Frage gestellt werden.
Dogma ist das erste Wort was mir einfällt, wenn ich an Religion denke. Das wiederum auf Ihren Satz angewendet, ist ökonomiereligiös, was sich in den Auswüchsen des real existierenden Raubtierkapitalismus sogar tatsächlich wiederspiegelt.
Es ist auch kein Alleinstellungsmerkmal von FfF, die Wirtschaftsordnung zu hinterfragen. Das Hamburger Wirtschaftsmagazin "brand eins" macht das schon seit Jahren und ist dabei, den Inhalt der Aussagen betreffend, ziemlich radikal und erfolgreich. Weil Radikalität im Übrigen auch gar nicht so schlecht und, in Anbetracht der Probleme und Herausforderungen in unserer Welt, sehr wahrscheinlich die beste aller Eigenschaften ist, um eben jene Probleme zu lösen und Herausforderungen zu meistern.
Radikal kommt vom lateinischen radix und bedeutet "Wurzel", "Ursprung". Wer radikal ist, geht also den Dingen an die Wurzel und findet den Ursprung. Und nur da, an genau dieser Stelle, an der die jeweiligen Probleme und Herausforerungen beginnen, kann eine tatsächliche Veränderung herbeigeführt werden. Alles andere sind Reförmchen à la Bundes- und anderer Regierungen, die nichts, aber auch keinen Deut, an den bestehenden Verhältnissen ändern.
Ich kann nichts Schlechtes daran finden und unterstütze jegliche intellektuelle Radikalität, sowohl ökologisch, ökonomisch und sozial.
Die jungen Menschen von FfF haben damit schon mal angefangen. Die oft ziemlich üblen Reaktionen auf sie zeigen, wie richtig sie damit liegen.
David Z am Permanenter Link
„Es dürfte sicherlich schwer werden herauszufinden, was Phillip Möller gemeint haben könnte und was nicht. FfF als irgendwie religiös darzustellen ist jedenfalls falsch und nicht zum Ziel führend.“
Nein. Es ist vielmehr genau richtig, wenn vielleicht auch überspitzt, um dem kollektiven Wahn den Spiegel vorzuhalten.
„…und andererseits seit Ende der 68er Bewegung nicht mehr stattgefunden hat, weil jede noch so kleine Jugendrebellion sofort von irgendwem monetarisiert und damit jeglicher Kraft beraubt wurde.“
Sie glauben doch wohl nicht ernsthaft, dass beim Thema Klima keinen Monetarisierungen stattfinden.
„Was soll das eigentlich sein, was FfF diesen angeblich religiösen Charakter verleiht? Etwa die Forderung an die Politik, sich an ihre eigenen Beschlüsse (Paris) zu halten? Oder ist es ihr offener Umgang mit ihrer Sorge um (ihre!) Zukunft, sowohl ökologisch, ökonomisch und sozial? Vielleicht ist es auch deshalb, weil sie mit den Fingern auf jene zeigen, die sie für ihre Misere verantwortlich machen?“
Bei FfF gibt es weit mehr zu beobachten das Genannte. Erinnern Sie sich an Dawkins Buch „Der Gotteswahn“? Dort lassen sich schnell Parallelen finden.
„FfF sind junge Leute, die sich trotz miserablen Schulsystems und Leistungs- und Erwartungsdruck kein X für ein U vormachen lassen,…“
Doch. Genau das.
" …die trotz der Umstände, für die sie selbst nichts können, gelernt haben, ihren Verstand zu benutzen und äußerst zivilisiert auf sich und ihre Welt aufmerksam machen. "
Nein. Genau das nicht. Gefühle über Verstand. Wie bei Religion.
„Und hinter ihnen stehen mehr als 20.000 Wissenschaftler, welche die wichtige Dringlichkeit der Forderungen von FfF mit Wissenschaft untermauern. Sind die auch alle säkularreligiös?“
Welche Wissenschaftler? Und hinter was genau stehen diese? Und was hat die Anzahl überhaupt für eine Bedeutung? argumentum ad auctoritatem? Ein Papst könnte nicht besser argumentieren.
„Es ist die Verweigerung sich Veränderungen zu stellen und zwar von Menschen, den das schlechte, aber bekannte Alte lieber ist, als das gute, aber eben auch unbekannte Neue."
Sehen Sie, da sind wir schon mitten drin im Thema Religion. Die Klimajünger verkörpern also das Neue/Gute und Herr Möller das Alte/Böse. Wer so dualistisch denkt, der befindet sich als selbst ernannte Rechtschaffenheit und allwissender Heilsbringer klar in religiöser Tradition, wider allem, was wir seit der Aufklärung gelernt haben sollten.
„In unserer Gesellschaft sind meistens jene, die ganz viel von Fortschritt reden auch jene, die ihn mit größter Vehemenz verhindern. Christian Lindner (FDP) ist da der Prototyp.“
Möglich. Vielleicht deshalb, weil nicht jede progressive Idee notwendigerweise auch eine gute ist.
„Ihren Satz, ... finde ich im Zusammenhang von Religiosität ziemlich spannend. Weil Sie nämlich ein Dogma aufstellen: Unsere Wirtschaftsordnung darf nicht in Frage gestellt werden.“
Alles darf in Frage gestellt werden. Auf die Form, die Argumente und die Berücksichtigung der Konsequenzen kommt es an.
„Dogma ist das erste Wort was mir einfällt, wenn ich an Religion denke. Das wiederum auf Ihren Satz angewendet, ist ökonomiereligiös, was sich in den Auswüchsen des real existierenden Raubtierkapitalismus sogar tatsächlich wiederspiegelt.“
Genau. Dogma. Siehe FfF. Im übrigen:
Fakt 1: Der Menschheit geht es mit dem „Raubtierkapitalismus“ besser als je zuvor in der Menscheihtsgeschichte.
Fakt 2: Alle anderen bisher versuchten Systeme, inkl. der versch. Spielarten des Sozialismus, sind jämmerlich gescheitert.
„Weil Radikalität im Übrigen auch gar nicht so schlecht und, in Anbetracht der Probleme und Herausforderungen in unserer Welt, sehr wahrscheinlich die beste aller Eigenschaften ist, um eben jene Probleme zu lösen und Herausforderungen zu meistern.“
Wohl kaum. Radikalität beinhaltet Eindimensionalität, was mit intellektueller Kurzsichtigkeit erneut eine Nähe zur Religion darstellt.
„Radikal kommt vom lateinischen radix und bedeutet "Wurzel", "Ursprung". Wer radikal ist, geht also den Dingen an die Wurzel und findet den Ursprung. Und nur da, an genau dieser Stelle, an der die jeweiligen Probleme und Herausforerungen beginnen, kann eine tatsächliche Veränderung herbeigeführt werden. Alles andere sind Reförmchen à la Bundes- und anderer Regierungen, die nichts, aber auch keinen Deut, an den bestehenden Verhältnissen ändern.“
Sie verlaufen sich. Einer Sache auf den Grund gehen zu wollen, ist kein Merkmal von Radikalität sondern die Basis redlicher, erkenntnissorientierter Wissenschaft. Und „Reförmchen“ haben noch lange nichts damit zu tun, dass man der Sache nicht auf den Grund gegangen ist - sondern damit, dass man sich in einer Demokratie befindet und nicht in einem totalitären System. Und wieder stellen wir eine Nähe zur Religion fest.
„Ich kann nichts Schlechtes daran finden und unterstütze jegliche intellektuelle Radikalität, sowohl ökologisch, ökonomisch und sozial.“
Das glaube ich Ihnen. Die religiös Wahnsinnigen finden auch nichts Schlechtes daran, ihren Babies an den Genitalien herumzuschneiden. Eingeschränkte benebelte Wahrnehmung, erneut eine Nähe zur Religion.
„Die jungen Menschen von FfF haben damit schon mal angefangen. Die oft ziemlich üblen Reaktionen auf sie zeigen, wie richtig sie damit liegen.“
Vielleicht. Möglicherweise ist es jedoch genau anders herum und ein Zeichen, dass FfF klar falsch liegt. Dass Ihnen dieser Gedanke nicht kommt, ist - Sie ahnen es bereits – einmal mehr ein Zeichen der Nähe zum religiösem Wahn.
Olaf Sander am Permanenter Link
Ich würde ja gerne mit Ihnen die einzelnen Punkte diskutieren, wenn Sie Argumente hätten, die Ihre Sicht untermauern. Die haben Sie aber nicht.
(Nur) ein Beispiel:
"Welche Wissenschaftler? Und hinter was genau stehen diese? Und was hat die Anzahl überhaupt für eine Bedeutung? argumentum ad auctoritatem? Ein Papst könnte nicht besser argumentieren."
Ist das ernsthaft Ihre Antwort auf die Wissenschaftler die hinter FfF stehen? Haben Sie nichts davon gehört, dass mehr als 26.800 Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz im März 2019 eine Stellungnahme unterschrieben, die da hieß "Die Anliegen der demonstrierenden jungen Menschen sind berechtigt."?
Und, last but not least, wissen Sie, wie das überhaupt so funktioniert in der Wissenschaft und mit dem Wissen?
https://www.scientists4future.org
David Z am Permanenter Link
"Ich würde ja gerne mit Ihnen die einzelnen Punkte diskutieren, wenn Sie Argumente hätten, die Ihre Sicht untermauern. Die haben Sie aber nicht."
Wie bequem. Diese eingeschnappte Antwort hört man oft wenn man sich mit Gläubigen ūber Religion unterhält.
" Sie insistieren lediglich, dass alles was ich sage religiös oder falsch ist."
Nein. Ich verdeutliche an spezifischen Stellen die Analogie, die Sie anscheinend immer noch anzweifeln.
"Ist das ernsthaft Ihre Antwort auf die Wissenschaftler die hinter FfF stehen?"
Ja. Ich hatte fälschlicherweise angenommen, sie wūrden den Einwand einordnen können.
"Und, last but not least, wissen Sie, wie das überhaupt so funktioniert in der Wissenschaft und mit dem Wissen?"
Sicher. Und Sie?
Ich habe Ihnen diverse Punkte aufgefūhrt, die Sie zumindest etwas zum Nachdenken anregen sollten, um nachvollziehen zu können, woraus sich die Beobachtung "Säkularreligion" speisen kann. Nehmen Sie das Geschenk an oder lassen Sie es liegen. Mir gleich.
Werner Kübler am Permanenter Link
Auweia, David Z, da läuft aber was schief. Zu lange auf dem Elfenbeintürmchen geweilt?
" Fakt ist
Das ist wirklich ihre Meinung?
Exakt das Träumen vom immerwährenden Wachstum, und immer auf Kosten der Armen, ist vielleicht eine Säkularreligion!
Das Vernichten von Millionen Tonnen Lebensmitteln aus Profitgründen - vielleicht mal runter vom Turm!
Wenn Hunderttausende Menschen die Politik daran erinnern, ihre eigenen Beschlüsse einzuhalten - das ist Säkularreligion? Eine Greta hat das einfach ausgelöst, es ist nicht ihre Aufgabe, der Politik Vorschläge zu machen! Daraus machen Medien dann einen Hype!
Offensichtlich fühlen Sie sich persönlich auf den Schlips getreten, ähnlich wie Nuhr, aber warum weiss ich nicht.
Ich kann Sie nicht mehr ernst nehmen.
Und ich sehe eine grosse Differenz zu den Inhalten der gbs. Sie sicher nicht ...
Alexander Wintzen am Permanenter Link
Kein Geringerer als Michael Schmidt-Salomon schrieb beispielsweise in seinem Buch "Hoffnung Mensch", dass auch im Zentrum des evolutionären Humanismus ein Glaube steht, "nämlich der Glaube an die Entwic
Und deshalb bedarf es auch nach Meinung von Michael Schmidt Salomon eines " Humanistischen Credos"
Credo= Leitsatz,Glaubenssatz,Glaubensbekenntnis siehe hpd
Ich finde die Richtung in die der Humanismus gerade von Herr Schmidt Salomon und Herr Möller gelenkt wird sehr bedenklich.
Vielleicht ist ja gerade die FfF Bewegung der benötigte Schub den die ach so überlegende Krönung der Evolution, der homosapiens braucht um noch mal das Ruder umzureissen.
Thomas Göring am Permanenter Link
Interessant! Findet hier vielleicht gerade ein Ikonensturz statt?
In welche Richtung wird denn "der Humanismus von Herr Schmidt Salomon und Herr Möller gelenkt"? Sie meinten beide Male sicherlich "Herrn" statt "Herr", aber egal. Ja, dann "lenken" Sie doch selber mal argumentativ dagegen. Auch Ihre Stimme zählt (und das eben nicht bloß am Wahltag in dieser "unserer" bürgerlichen Formaldemokratie)!
Sagen Sie doch rundheraus, was beide Herren Ihrer Ansicht nach verkehrt machen - und wie man es besser machen könnte.
In Ihrem letzten Satz haben Sie es auf den Punkt gebracht: "die ach so überlegende(!) Krönung der Evolution, der homosapiens". Ja: Wenn die Menschen doch nur mehr "überlegend" sprich nach-denkend sprich eigenständig reflektierend wären, statt sich bloß (vorwiegend) als Charaktermasken ökonomischer & ideologischer/religiöser Interessen aufzuführen.
Die tatsächlich vorfindbaren "Homines" sind zumeist eben leider nicht "sapientes". Frage also: wie & womit ließe sich das ändern?
Klaus am Permanenter Link
Durch gnadenloses naturwissenschaftliches Vorgehen: Hypothese / Antithese, eindeutige wissenschaftliche Beweisführung = totale Unabhängigkeit der Wissenschaft!
Eckhardt Fritsche am Permanenter Link
Wieder ein typischer Artikel der geschätzten Daniela. Sehr gut.
Thomas Göring am Permanenter Link
Die sog. "Netiquette" gilt anscheinend nur in bestimmten Fällen - und in anderen Fällen eben nicht...
Gelöscht werden lt. Netiquette nämlich "Beiträge, die ausschließlich eine Bestätigung/Ablehnung ohne weitere Informationen beinhalten ("ich auch", "sehr gut", "nein" etc.)"
Ohne dem Leser Fritsche in seiner Freude über Frau Wakonnigs Artikel zu nahe zu treten: laut besagtem Regel-Kodex hätte sein Kommentar hier nicht veröffentlicht werden können. Warum wurde er hier aber dennoch veröffentlicht?
Von mir aus kann sich Herr Fritsche hier gerne öffentlich freuen. Aber dann ist diese "Netiquette"-Regel überflüssig.
Mirko am Permanenter Link
Ich bin heute zum hpd gekommen in der Hoffnung, es gebe einen weiteren Artikel zu diesem Thema.
Insgesamt habe ich den Eindruck, dass Philipp Möllers Argumentation eher auf der psychologischen Ebene stattfindet ("es ist ungesund und kann zu allerlei Problemen führen, wenn man stets in Todesangst lebt"), während Daniela Wakonigg eher auf der erkenntnistheoretischen Ebene schreibt ("es gibt gesichertes Wissen zum stattfindenden Klimawandel. FFF möchte, dass daraus dringend Konsequenzen gezogen werden").
Zur Psychologie-Frage wird man am Ende lange sinnlos streiten können. Was man eigentlich braucht, sind Daten darüber, ob die (besonders) jungen Leute bei FFF wirklich Todesangst haben (wie es eventuell für Greta Thunberg gilt), oder ob sie so optimistisch sind, wie Daniela Wakonigg schreibt. Das wäre doch was für fowid.
Eine Frage, die mir noch offen scheint (und die eigentlich von Philipp Möllers Seite kommen müsste) ist die, ob der Fokus auf schnelle Maßnahmen (privat und öffentlich)
- insbesondere zur CO2-Reduktion - eventuell dazu führt, dass andere Probleme übersehen werden. Das Stocken eines Wirtschaftskreislauf in Deutschland könnte eventuell irgendwo auf der Welt zum Stillstand einer Industrie führen, die die Menschen dort zurück aus der Fabrik in die Selbstversorgung durch Bestellung von Feldern führt, die wiederum zum Abholzen von (gerade aufgeforsteten) Wäldern in der Region führt, um Anbaufläche für Getreide zu schaffen. Sowas scheint bei Philipp Möller anzuklingen, aber er bringt es nicht ordentlich auf den Punkt.
Danke jedenfalls für euren offenen Schlagabtausch. Am Ende sind wir alle etwas schlauer!
Ute Soltau am Permanenter Link
.. Stillstand der Fabriken führt die Mensch zurück auf die Felder.. was zu einer Abholzung der Wälder führen würde..
Das wird's wohl sein.
Kann doch wohl nicht Ihr Ernst sein.
Ein echtes Problem.
Alexander von d... am Permanenter Link
Zur Versachlichung der Klimadiskussion möchte ich dieses Buch empfehlen, dessen Schlussfolgerungen vielleicht nicht für jeden akzeptabel sind, dessen breite, wissenschaftlich begründete Darstellung der Faktoren (es gi
Fritz Vahrenholt
Sebastian Lüning
"Die kalte Sonne"
ersch. 2012 bei Hoffman und Campe
ISBN 978-3-455-50250-3
Siegbert am Permanenter Link
Versachlichung? Vahrenholt ist doch derjenige, der die Legende vom im Mittelalter grünen Grönland verbreitet hat. Dazu Stefan Rahmstorf:
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/vahrenholt-groenland-im-mittelalter-fast-eisfrei/
Alexander von d... am Permanenter Link
Hallo Siegbert: Dein Kommentar ist genau das, was ich ablehne: Eine einzelne Aussage (falsch oder richtig) wird herausgepickt und dazu missbraucht, eine ganze wissenschaftliche Arbeit negativ zu konotieren.
Die Einflüsse des Systems, in dem wir ein Teil sind, also z.B. der Sonne bleiben in der derzeitigen Debatte außen vor, El Nino Einflüsse bleiben unberücksichtigt - es gibt viele Beispiele > siehe Buch "Die kalte Sinne". Vielleicht ist es auch angebracht, dass der Mensch sich in seiner gnadenlosen Selbstüberschätzung - selbst was seinen Anteil am Klimawandel angeht - einmal etwas zurücknimmt und den ohne Zweifel ja stattfindenden Wandel als einen höchst komplexen Vorgang ansiehst, der eben mehr erfordert, als hysterisches, emotionales Geschrei.
Der Zeitgeist in der westlichen Welt, dass man Anspruch auf ein Vollkasko Leben hat, dass also alle störenden Einflüsse Bitteschön zu unterbleiben haben zeigt, wie sehr wir uns alle von den Grundlagen unseres Daseins entfernt haben: Von einer Natur, deren Teil wir sind, der wir aber selbst völlig Wurscht sind. Sie geht ihren Gang.
Will sagen: JA, wir müssen das uns mögliche gegen eine weitere Erwärmung unseres Planeten tun - nur bitte sollten wir versuchen, das möglichst in einem sachlichen und alle bekannten, abgesicherten Erkenntnisse berücksichtigenden Modus tun.
Manfred H. am Permanenter Link
Schauen Sie, ich habe Vahrenholt auch gelesen. Für mich ist es das mit Abstand schlechteste Buch, das ich jemals zum Thema Klimawandel gelesen habe.
Aber ich freue mich, dass Sie ein kritisch denkender Mensch sind und die DInge hinterfragen möchten. Haben Sie denn auch gegoogelt, was es so alles in punkto Kritik an Vahrenholts Buch gibt? Machen Sie sich die Mühe, es lohnt sich!
Was man Vahrenholt zu Gute halten muss ist, dass er vermutlich aufrichtig überzeugt ist, Recht zu haben und dass er sich neben seiner Kritik an den IPCC-Prognosen nicht gescheut hat, selbst eine konkrete Vorhersage zu machen (s. S.323).
Wir schreiben bald das Jahr 2020 und seine Prognose von 2010 hat sich als derart kompletter Fehlschlag (der sogar Eingang in Wikipedia gefunden hat: https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Vahrenholt#/media/Datei:Comparison_real_temperature_data_vs.Vahrenholt_andL%C3%BCnings_2012_prognosis.png) erwiesen, dass sich das gesamte Buch praktisch selbst erledigt hat.
Alexander von d... am Permanenter Link
... es gibt keinen Grund, mir derartig herablassend zu begegnen ... Ich möchte daher diesen Austausch mit Ihnen beenden, zumal Sie Ihre Identität auch nicht offen legen ...
René am Permanenter Link
Ich erkenne gar nichts "derartig herablassend[es]" im vorherigen Kommentar. Darauf hätte ruhig auch argumentativ reagiert werden können.
Abgesehen davon: Was ist das nur für eine Unsitte hier unter hpd-Kommentatoren? Immer wieder besteht irgendjemand darauf, man solle (s)einen vollständigen amtlichen Realnamen angeben, nur um disktutieren zu dürfen?! Das ist doch absurd, genauso wie dieses Du-/Sie-Geplänkel, was ebenfalls nur dazu zu dienen scheint, sich über jemanden zu empören, der vermeintlich persönliche Grenzen überschreitet. Verzeihung, das war jetzt Off-Topic. Übrigens tut der hier angezeigte Name "Alexander von d..." der Realnamenforderung ebenfalls nicht Genüge.
Ute Soltau am Permanenter Link
Fritz Vahrenhold ist der verdeckte Protégé von u. a. RWE, "getarnt als Jäger" in der "Deutsche Wildtier Stifrtung, daher bin ich dort ausgetreten.
Von wegen kalte Sonne.
David Z am Permanenter Link
Moment, Teile Grünlands waren gar nicht grün? D.h. die Nordmänner haben den beschwerlichen Weg von Norwegen/Dänermark nach Grünland unternommen, um in einer Eiswüste zu siedeln?
Manfred H. am Permanenter Link
Aber nein! Lesen Sie hier: https://www.heise.de/tp/news/Fritz-Vahrenholts-bahnbrechende-Erkenntnisse-2113779.html
annen anne Nerede am Permanenter Link
Sie geben ihren Anhängern moralische Regeln vor, bieten ihnen eine umfassende Sinn- und Weltdeutung und emotionalisieren sie nicht selten: Z.B.: Wir müssen Panik machen.
Ute Soltau am Permanenter Link
Und?
Wie gefährlich ist das denn, - wenn man sich nicht moralisch angesprochen fühlt??
Wenn Greta sagt : I want you to panic?
Oder
Dafür wäre Greta und die anderen jungen Menschen wohl kaum verantwortlich.
Ausserdem :
Manchmal helfen nur regelende Verbote, freiwillige Selbstverpflichtung bringt es nicht weit.
Jörg Elbe am Permanenter Link
Eine Versachlichung der Debatte täte Not. Indes scheint es recht schwer zu sein, sich von der Emotionalisierung zu lösen, die mit diesem Thema einhergeht.
Horst Lammel am Permanenter Link
Klar und nachvollziehbar dargestellt.
Alfrd Farkas am Permanenter Link
Säkularreligion?
Bravo, Daniela Wakonigg! Bereits Ihre erste (scharfe) Entgegnung auf Philipp Möllers dümmlichen Tweet v. 25. 9. d. J. ("Als Berufsatheist ...") - den neuesten Schmöker des prolligen Schreiberlings erspare ich mir - war in groben Zügen gerechtfertigt.* (Die Gefahr einer Radikalisierung bezüglich des Auftretens mag durchaus angesprochen, auf etwaige Fanatiker, die nicht zuletzt ihr eigenes Süppchen kochen mögen, darf durchaus hingewiesen werden. Freilich: Ohne diskreditierende Vorurteile, ohne die Bewegung seinerseits in Verruf zu bringen.) Nun treffen Sie mit Wucht den Nagel auf den Kopf!
Es adelt Philipp Möller, daß er gottlos glücklich ist. Sein Eintreten für den Atheismus/Agnostizismus, seine Religions- und Kirchenkritik sind aller Ehren wert. Allein der Mann, der wie ein Kind zu Schmidt-Salomon aufblickt (einem trotz gegenteiliger Bekundungen eitlem Männlein) hat ein Problem: Sein fehlendes Talent, seine mangelnde Bildung treten immer wieder unangenehm in Erscheinung.
Man lese nur sein "Gottlos glücklich" (Fischer Taschenbuch, 2017, 1. Auflage), in dem es sprachlich rumpelt und quietscht, in dem auch faktisch das ein oder andere nicht zu stimmen scheint. Etwa wenn er in dem Kapitel "O du fröhliche" schreibt: "Doch auch in Rom dauert dieser Zweidrittelsieg der Dunkelheit über das Licht nicht lange an, denn während die Erde auf ihrer elliptischen Laufbahn zu dieser Jahreszeit [Wintersonnenwende/Winter] so weit von der Sonne entfernt ist wie möglich [sic!], nähert sie sich ihr ab sofort wieder an [sic!]." Das ist nachweislich falsch und zeigt, daß der gute Mann wenig bis keine Ahnung von astronomischen Dingen hat. Dito sein Lektor. Oder Lektorin. (Die Entfernung der Erde von der Sonne schwankt zwischen rund 147 Millionen Kilometer (Anfang Januar) und rund 152 Millionen Kilometer (Anfang Juli). Es ist also gewissermaßen genau umgekehrt: Der sonnennächste Punkt, das Perihel, wird Anfang Januar (um den 3.), der sonnenfernste Punkt, das Aphel, Anfang Juli (um den 5.) erreicht.)
Es würde mehr Spaß machen, die ein oder andere Kontroverse mit intelligenteren, gebildeteren Leuten auszutragen als mit Möllers Fips. Ehrgeiz und Engagement vermögen nicht immer fehlendes Talent und eigenständiges Denken aufzuwiegen.
Meine Heraushebungen.
Herzliche Grüße
A. F.
* "Um sich abzusichern, telefoniert er [Philipp Möller] mit seinem Freund Michael Schmidt-Salomon, den er im Buch ohnehin bei jeder Gelegenheit wie einen Guru zitiert und in kritischen Situationen um Rat fragt. Möllers geistiger Führer Schmidt-Salomon bestätigt seine Ansicht, dass es zwar einen menschengemachten Klimawandel gibt und man etwas dagegen unternehmen muss, dass der drohende Weltuntergang jedoch Hysterie ist und entsprechende Bewegungen mit apokalyptischer Rhetorik und Moralismus arbeiten. Schmidt-Salomon beruft sich dabei auf einen Klimaforscher und Mitautor (von hunderten) des letzten IPCC-Berichts, der die Auffassung vertritt, dass das mit dem Klimawandel nicht so dramatisch sei, wie bislang dargestellt. Die Meinung seines Freundes und Vordenkers überzeugt Möller.
Fassen wir zusammen: Möllers Einschätzung der Klimastreikbewegung als Säkularreligion basiert auf einer unzulässigen Übertragungsleistung von Untersuchungsergebnissen des Mediziners Hans Rosling sowie der Meinung des philosophische Schriften verfassenden Pädagogen Michael Schmidt-Salomon, der sich wiederum auf einen Klimaforscher beruft, der die Auffassung vertritt, dass das mit dem Klimawandel nicht ganz so dramatisch sei, wie bislang befürchtet."
David Z am Permanenter Link
Soweit ich das erkenne, handelt Danielas Text nicht von Möller sondern allgemein von der Bezeichnung politischer Bewegungen als "Säkularreligion".
Ute Soltau am Permanenter Link
Ich hab ihn mir (daraufhin nochmal) angeguckt/angehört, er wirkt auf mich.. vor allem..
unerfahren, dennoch er sich aber, wohlwollend, darüber hinwegsehend, auch benimmt.
Er sollte bei seinem - wie ich finde - recht gut gelungenen Engagement, im schulischen Bereich, insbesondere Migration, bleiben,
nach dem Motto "Ich geh Schule".
David Z am Permanenter Link
Zunächst einmal ein grosses Lob an Daniela, die das Thema nochmal aufgreift - diesmal in differenzierter reflektierter Form. Ihr Standpunkt wird nun deutlich nachvollziehbar.
"Doch ist der Humanismus deshalb eine Säkularreligion? Ist es der Fußball? "
Nein, per se natürlich nicht. Aber sie können es sein, wenn bestimmte Verhaltensweisen wie Dogmatismus, Absolutsetzen der eigenen Position, Abwerten entgegenstehender Positionen, Vorschreiben "moralischen" Handelns usw. auftreten.
"Wer es so sehen möchte, kann das aufgrund der genannten Strukturelemente, die sich auch bei Religionen finden, sicherlich tun. Doch ist es sinnvoll?"
Pauschal? Nein. Spezifisch? Ja. Nicht um zu diffamieren, sondern um einen Spiegel vorzuhalten und die ähnlichen Wirkmechanismen offenzulegen, die die reale Gefahr bergen, in irrationale und extreme Unverhältnismäßigkeit abzurutschen.
"Betrachtet man nun die genaueren Umstände der Verwendung des Begriffs "Säkularreligion", so zeigt sich, dass er tatsächlich so gut wie nie sachlich beschreibend, sondern fast ausschließlich abwertend gebraucht wird, um ein politisches oder gesellschaftliches Konzept zu diskreditieren, das nicht dem eigenen entspricht. Von einer Säkularreligion im Zusammenhang mit der Klimastreikbewegung sprechen beispielsweise gern Personen, die leugnen, dass es einen menschengemachten Klimawandel gibt."
Einspruch. Dies scheint mir der wesentliche Trugschluss bei Daniela. Es gibt genug Menschen, die die Klimaproblematik erkennen, aber eben auch den sekularreligiösen Charakter der Klimajünger. Kritiker gleich wieder ins moralische Abseits zu schieben, ist unreflektiert und unsachlich. Btw, "leugnen" ist Religionssprech.
"Sie geben ihren Anhängern moralische Regeln vor, bieten ihnen eine umfassende Sinn- und Weltdeutung und emotionalisieren sie nicht selten. Ihr Gedankengebäude und oft auch ihre Argumentationsmuster fußen auf irrationalen Grundannahmen – den zentralen Glaubensinhalten –, die nicht hinterfragt werden dürfen."
Quot erat demonstrandum
Ute Soltau am Permanenter Link
Wieso sollte etwas nachweislich Vernünftiges nicht auch eine (gewaltfreie) Radikalität haben dürfen, als ernsthafter Ausdruck, Absicht und Antwort, beziehungsweise Forderung, erst recht gegenüber einer, Macht innehab
FFF Fridays 4 future kann sich eben noch empören, das schätze ich sehr, wir sollten ihnen mit unserem Erfahrungs-und Wissensschatz, beistehen, zu differenzierten Lösungsansätzen, zu kommen.
Mit säkularer Religion hat alles das nun wirklich nichts zu tun, und dient ausschließlich einer diffamierenden Absicht, die eine Bewegung oder eine Person, in bestimmter Absicht, diskreditieren, will.
David Z am Permanenter Link
Was meinen Sie mit "vernünftig"? Atomkraft abzubauen, obwohl es die effizienteste und zugleich klimaschonenste Energieerzeugung darstellt?
Nein, Radikalität ist in keiner Form akzeptabel. Es setzt einen totalitären Wahrheitsanspruch voraus. Ganz ähnlich wie bei Religionen. Und das ist keine Diffamierung sondern eine sachliche Feststellung.
Martin Franck am Permanenter Link
Drei Artikel zum Thema Klima und Religion, sowie noch ein Post auf Facebook.
Ein definitives Nein natürlich zum Einwand, aber es beruhe doch auf wissenschaftlicher Erkenntnis. Dieser Szientismus ist nur ein Beweis, daß man Wissenschaft nicht verstanden hat, und dem Argumentum ad verecundiam unterliegt.
Ob man in 100 Jahren sagen wird https://www.youtube.com/watch?v=MFQPaN3Slws&t=1438 Krass die haben alles gecheckt?
Der aktuelle Artikel https://hpd.de/node/17263 zeigt, wie wenig wir rationalem Denken unterliegen. Offensichtlich haben viele das Problem flexibel und gewissenhaft zu denken und mit Ambiguitäten umgehen zu können. Das kennt man sonst doch eher bei Religiösen: https://www.katholisch.de/artikel/21594-wer-sind-die-gegner-von-papst-franziskus-und-was-treibt-sie-an
Dabei erkennen auch schon die Kirchen religiöse Züge zum Beispiel mit der Orthorexia nervosa https://www.domradio.de/themen/ethik-und-moral/2019-10-07/food-religion-theologe-umgang-mit-essen-hat-fast-religioese-zuege-angenommen
Robert M. Price http://www.robertmprice.mindvendor.com/zblog/is-secular-humanism-a-religion-after-all/ sagte mal: Ich habe zwar keine Ahnung vom Klima, aber kenne mich aus mit Religionen, und das trägt Merkmale einer Religion.
Es gab mal eine Bewegung Atheism+. Man durfte nicht nur Atheist sein, sondern es folgerten einige Konsequenzen daraus. Ich versuche immer noch, zu verstehen, warum der Großteil der Atheisten, die organisiert sind, sich links verorten.
Dabei kann ich auch einige Folgerungen aus dem Atheismus ziehen, die kaum jemand mit mir teilt.
So sollten nicht nur bestimmte Religiöse keinen Alkohol trinken, sondern auch als Naturalist, lehnt man ihn ab.
Schon Betrand Russell sagte: „Drunkenness is temporary suicide: the happiness that it brings is merely negative, a momentary cessation of unhappiness.“
Nun ist der Geschmack von Alkohol ein acquired taste, also erworben. Meist im Jugendalter, wenn man noch nicht rational denken kann, gewöhnt man sich ihn an. Diesen Fehler der Jugend gesteht man sich nicht ein, und rationalisiert sich Argumente dafür, anstatt zuzugeben, süchtig zu sein. Da ja auch kleinste Mengen Alkohol schädlich sind, sollte man sich eigentlich die Neigung abgewöhnen.
Atheisten denken manchmal sie seien ja besonders rational. Diesen Fehlschluß unterlag einmal Neil Godfrey https://vridar.org/2018/03/21/discovering-why-even-atheists-deplore-jesus-mythicism-or-thoughts-on-cult-atheism/
Jedem, der ein wenig von Jehoschua den Nazarener weiß, ist klar, daß es entweder niemals eine historische Figur dahinter gab, oder aber sie unrettbar hinter den Mythen verloren ist, so daß keine Aussage über ihn getroffen werden kann. Jedoch waren es Atheisten, die nicht nach Argument pro und contra suchten, sondern, weil es (noch) nicht mainstream ist, als Verschwörungstheorie ablehnten. Da man als Atheist VTs ablehnt, benötigte man nicht anstrengendes rationales Denken, sondern konnte sich einfach wohlfühlen nicht zu denken.
Um Wohlfühlen geht es auch bei dem Hype um Greta Thunberg als neue Pucelle d'Orléans und Nachfolgerin von Jeanne d'Arc.
https://www.merkur.de/politik/ein-jahr-klima-proteste-aber-greta-effekt-ist-bescheiden-12938928.html https://www.journalistenwatch.com/2019/10/11/gegenwind-greta-friedensnobelpreis/ https://www.spiegel.de/politik/deutschland/der-greta-thunberg-effekt-gefuehl-und-politik-kolumne-a-1252070.html mit dem Ersten Buch Greta https://www.spiegel.de/politik/deutschland/der-greta-thunberg-effekt-gefuehl-und-politik-kolumne-a-1252070.html .
Ihr Bild wird vor dem Altar im Frankfurter Dom aufgestellt, und sie trifft sich mit dem Papst. Es gibt Bilder der Künstlerin Julia Vanderbyl "Our House Is On Fire (Our Children Will Burn)" mit Heiligenkranz.
Aber ist es nicht gerechtfertigt, wenn man damit etwas erreicht? Statt Freitags Schule zu schwänzen, erreichte ein 55 Minuten Youtube Clip von Ströer die Zerstörung des Wahlergebnisses der CDU.
Einige Kommentare wenden ein, daß die Überbevölkerung vielleicht nicht nur ein großes Problem ist, sondern auch das Klima beeinflußt. So könnte Frauenrechte und Bildung der Frauen vielleicht mehr erreichen, als Schule schwänzen.
Der aktuelle Preis für Wirtschaft in Gedenken an Nobel betont, daß Gesinnungsethik nicht immer der beste Ratgeber ist.
Nur ein kühler Kopf, hilft das Klima abzukühlen. Mit Unsicherheiten umzugehen, sollte uns auszeichnen, anstatt die „Wahrheit“ zu kennen und zu predigen. Stattdessen machen wir daß, was wir Religiösen vorwerfen, und liefern uns Angriffspunkte, weil wir tatsächlich nur die eine Religion durch eine andere ersetzen.
Ute Soltau am Permanenter Link
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