USA

Flacherdler stirbt in selbstgebauter Rakete

Mit einer selbstgebauten Rakete hat sich in den USA ein Flacherdler in die Luft geschossen. Doch aus den Fotos, die beweisen sollten, dass die Erde in Wahrheit flach und keine Kugel ist, wurde nichts. Der Mann starb, als die Rakete kurz nach dem Start abstürzte.

Bereits in der griechischen Antike stellten einige kluge Köpfe durch Beobachtung fest, dass die Erde kugelförmig ist. Doch ihre wissenschaftlichen Beobachtungen konkurrierten mit mythischen Weltbildern, die die Erde als eine flache Scheibe beschrieben. Dass die Erde eine – wenn auch nicht ganz perfekte – Kugel ist, ist durch die moderne Wissenschaft inzwischen längst bestätigt. Seit der Mensch in den Weltraum vorgedrungen ist, gibt es sogar Fotografien von dieser Kugel, und 24 Stunden täglich ist jedem Interessierten ein Betrachten der Erdrundung dank Kameraübertragung von der Internationalen Raumstation (ISS) möglich.

Trotzdem sind die alten Mythen noch immer nicht ganz verschwunden. Besonders durch die Dynamik der Sozialen Medien erlebt die Theorie von der flachen Erde seit einigen Jahren eine neue Blüte. Für einige Menschen mit ausgeprägter Wissenschaftsskepsis und Affinität zu Verschwörungstheorien ist die Kugelform der Erde staatliche Propaganda. Ihr zentrales Anliegen ist es, diese Propaganda als solche zu entlarven und zu beweisen, dass die Erde flach ist.

Einer dieser Flacherdler war der 64-jährige Mike Hughes, der am Wochenende beim Versuch, einen Beweis für die flache Erde zu finden, ums Leben kann. Bereits seit Jahren schraubte der Amateur-Bastler Hughes immer wieder selbst Raketen zusammen. Regelmäßig kam es dabei zu technischen Problemen, Abstürzen und schweren Verletzungen. 2018 erreichte er bei einem Flug knapp 600 Meter Höhe, doch die Flughöhe war für die Beweisführung offenbar nicht ausreichend.

Seine letzte Rakete sollte Hughes nun in eine Höhe von 1500 Metern bringen. Dort wollte er Fotos machen, die beweisen, dass die Erde flach und keine Kugel ist. Doch der Versuch am Samstag schlug fehl. Die Rakete stürzte kurz nach dem Start in der kalifornischen Wüste ab. Aus unbekannten Gründen riss der Fallschirm, der die Landung hätte abbremsen sollen, beim Start ab und Hughes stürzte mit seiner Rakete zu Tode – vor zahlreichen Augenzeugen und den laufenden Kameras des amerikanischen Senders Science Channel, der Hughes Experiment filmte.

Unmittelbar nach Hughes Tod erklärte ein angeblicher Mitarbeiter seines PR-Teams gegenüber dem amerikanischen Medienunternehmen Buzzfeed, Hughes habe nicht wirklich daran geglaubt, dass die Erde flach sei, vielmehr habe er diese Meinung nur aus PR-Gründen vertreten. Was auch immer Hughes tatsächlich geglaubt oder nicht geglaubt haben mag, es ist anzunehmen, dass sein Tod in Flacherdler-Kreisen zu weiteren Verschwörungstheorien führen wird. Die Fehlfunktion eines Fallschirms so kurz vor der vermeintlich ultimativen Beweisführung kann nur einen Grund haben: Staatliche Sabotage! Wissenschaftlich denkende Menschen könnten den Grund hingegen in einem mangelnden Raketeningenieursstudium vermuten. Aber das ist sicherlich zu weit hergeholt.

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