Kunstpreis

Ausstellungseröffnung: DA! Art Award 2020

Kunst, die über den Placebo-Effekt hinaus aufklärend wirkt, hat sich der säkulare Kunstpreis DA! Art Award auf seine Fahnen geschrieben. Ab morgen können die für die Endauswahl nominierten Kunstwerke im Stadtmuseum Düsseldorf bewundert werden.

Düsseldorfs erster dezidiert säkularer Kunstpreis wird im Zwei-Jahres-Turnus vom Düsseldorfer Aufklärungsdienst ausgelobt. Der mit insgesamt 7.000 Euro dotiert DA! Art Award wurde erstmals 2018 verliehen. Ziel des Wettbewerbs ist es, Künstlerinnen und Künstler zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Religion und Irrationalismus zu inspirieren – was bereits bei der ersten Ausschreibung 2018 zur Themenstellung "Wissen statt Glauben" mehr als gelang. Damals reichten über 150 Künstlerinnen und Künstler aus ganz Nordrhein-Westfalen Kunstwerke ein.

Aufgrund der großen Resonanz öffnete der Düsseldorfer Aufklärungsdienst in diesem Jahr den DA! Art Award für Kunstschaffende aus ganz Deutschland. Das diesjährige Thema "… wirkt nicht über den Placebo-Effekt hinaus!" spielt auf eine rechtliche Auseinandersetzung des Homöopathika-Herstellers Hevert mit der Ärztin Natalie Grams an. Grams hatte im Rahmen ihrer Aufklärungsarbeit über Homöopathie in einem Interview gesagt, dass Homöopathika nicht über den Placebo-Effekt hinaus wirkten, und dafür eine Unterlassungserklärung der Firma Hevert erhalten. Das Wiederholen dieser Aussage sollte ihr so unter Androhung von empfindlichen Geldstrafen untersagt werden. Grams ließ sich nicht darauf ein. Der Fall sorgte für eine breite gesellschaftliche Diskussion über Homöopathie.

"Das Thema des DA! Art-Awards '… wirkt nicht über den Placeboeffekt hinaus!' will aufzeigen, wie gefährlich die Verquickung oder gar die Verwechslung des Realen mit dem Irrationalen sein kann", so Natalie Grams, die in diesem Jahr Schirmherrin des säkularen Düsseldorfer Kunstpreises ist. "Gewünschtes herbeizwingen zu wollen, indem man das Irreale und Unbelegte als Erklärung bemüht, ist zweifellos ein zutiefst menschliches Verhalten. In der Religion äußert es sich im Vertrauen auf göttliche Fügung und Weisung und damit oftmals in der Preisgabe konkreter Handlungsmöglichkeiten. In der Medizin (meinem Fach) zeigt sich Irrationales in der Verweigerung realer Behandlungsoptionen zugunsten des Vertrauens auf nachweislich oft unwirksame Mittel und Methoden. Beiden Fällen wohnt ein Schadenspotenzial für sich selbst und oft auch für andere inne. In einer Zeit, die über nie dagewesenes Wissen verfügt, sollte es mitmenschliche Pflicht sein, der Irrationalität in all ihren Facetten entgegenzuwirken. Aufklärung über die Möglichkeiten und Chancen des Realen und die Risiken und Gefahren des Irrationalen ist gelebte Humanität. (…) Ist das alles ein Thema für die bildende Kunst? Oh ja! Denn die Kunst kann die Aufklärung vorantreiben. Lassen wir sie also auch hier wirken … über den Placeboeffekt hinaus."

Unter hunderten Einsendungen wurden 68 Werke für die Endrunde des Wettbewerbs nominiert. Sie werden der Öffentlichkeit in einer einwöchigen Ausstellung vom 15. bis 23. August im Düsseldorfer Stadtmuseum präsentiert. Aufgrund der aktuellen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie findet die Vernissage am 15. August um 18:00 Uhr nur virtuell statt. Eine Teilnahme ist per Live-Stream auf Youtube möglich. Auch zur Preisverleihung am 23. August um 15:00 Uhr laden die Veranstalter Interessierte per Live-Stream ein.

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