Fachverband Werte und Normen:

Ethische und religionskundliche Bildung auch in der Krise

Der Fachverband Werte und Normen fordert Unterricht in den wertebildenden Fächern auch während der Corona-Pandemie. Das Fach "Werte und Normen" trägt bei einer steigenden Anzahl an Schüler*innen dazu bei, Orientierung in schwierigen Zeiten zu bieten.

Die Fächer Werte und Normen (WuN) sowie Religion stehen gleichwertig nebeneinander und müssen auch während der Corona-Pandemie weiter unterrichtet werden. Das fordert der Fachverband Werte und Normen – ethische und humanistische Bildung in Niedersachsen.

Unlängst haben die niedersächsische Landesregierung, die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen und das Katholische Büro in einer gemeinsamen Erklärung die besondere Bedeutung des Religionsunterrichts während der Covid-19-Pandemie festgestellt. Vorrangige Aufgabe dieses Unterrichts sei es, den Schülerinnen und Schülern Orientierung zu bieten.

"Wir begrüßen den Aufruf des Niedersächsischen Kultusministeriums, dass die Fächer Religion sowie Werte und Normen vor allem während der Corona-Krise angeboten werden sollen, da beide Fächer auf ihre Art den Schüler*innen Halt geben", sagte Jonas Riebeling, 2. Vorsitzender des Fachverbandes Werte und Normen. "Diese Aufgabe kann nicht nur in erster Linie dem
Religionsunterricht zukommen". Der Fachverband verweist in diesem Zusammenhang auf die wachsende Anzahl der Schüler*innen, die sich für WuN-Unterricht entscheiden: In der Sekundarstufe I sind das mittlerweile rund ein Drittel, in der Sekundarstufe II ist es nahezu die Hälfte der Schüler*innen.

Integrative Wirkung des Faches Werte und Normen

Das Fach Werte und Normen trägt in besonderer Weise dazu bei, Schüler*innen Orientierung in schwierigen Zeiten zu geben. Da dies unabhängig von einer individuellen religiösen Orientierung geschieht, sei die integrative Wirkung des Faches auch in diesen herausfordernden Zeiten nicht zu gering zu bewerten, so der Fachverband. Fragen nach der Zukunft, dem Umgang mit Krisensituationen sowie der Möglichkeit des Umgangs mit Krankheit und Tod sind nur einige der herausfordernden und wertebildenden Themen, die im WuN-Unterricht behandelt werden. Daher kann insbesondere dieser Unterricht den Schüler*innen helfen, mit der aktuellen Lage umzugehen und eine starke, gefestigte Persönlichkeit auf der Grundlage von sozialwissenschaftlich, religionskundlich und ethisch orientierten Reflexionen zu entwickeln.

Der Unterricht im Fach Werte und Normen trägt einer unabhängigen und selbstbestimmten Werteorientierung Rechnung. Der Humanistische Verband Niedersachsen und der Fachverband Werte und Normen haben sich dafür stark gemacht, dass dieser Aspekt in den Bildungsbeitrag des Faches übernommen wurde. An entsprechender Stelle des Lehrplans heißt es: "Der Unterricht im Fach Werte und Normen strebt das übergeordnete Ziel an, dass die Schülerinnen und Schüler gesellschaftliche und persönliche Herausforderungen unter den Gesichtspunkten eines guten und gerechten Lebens, der Freiheit und Verantwortung, der Pluralität und der Menschenwürde interpretieren und bewerten können."

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